Welcher Schruppstein ?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Welcher Schruppstein ?

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

im Moment nehme ich zum Schruppen die 325´er Seite einer DMT Diamantplatte. Da merkt man leider schon, daß die Platte deutlich an "Biß" verliert. Und etwas gröber dürfte es ruhig auch noch sein.

Also ein schön breiter/langer Stein, auf dem man auch mal den Fasenwinkel eines Rauhbankeisens umschleifen kann. Toll wäre natürlich, wenn sich der Stein nicht so schnell hohl schleifen würde. Kann auch ruhig mal was anderes als ein King-Stein sein. Nicht daß ich damit nicht zufrieden bin, aber vieleicht gibt´s ja noch was besseres.

Was würdet ihr denn empfehlen?

Viele Grüße,
Gerhard



Rafael
Beiträge: 841
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: Welcher Schruppstein ?

Beitrag von Rafael »

[In Antwort auf #110441]
Hallo Gerhard,

für solche Arbeiten ist ein Diamantstein mit 325er Körnung bereits zu fein.
Bei DMT wäre es eine Seite mit mindestens "coarse", noch besser "x-coarse". Auch ein Wasserstein mit 200er Körnung ist gut geeignet. Mit ihm werden ja auch beim normalen Schärfen zunächst die Scharten beseitigt, erst danach beginnt das eigentliche Schärfen. Nähere Informationen hierzu auch bei http://www.dmtsharp.com/products/duosharp.htm.

Was den "Biß" der DMT-Produkte anbelangt, hatte ich auch einmal meine Probleme damit. Einer der amerikanischen Verkäufen hat mir erläutert, dass sich in meinem Fall bei den DuoSharp-Steinen meistens nur die Zwischenräume auf den Platinen zusetzen. Die kann man wunderbar mit einer Zahnbürste und dem guten alten Ajax-Reiniger (Pulver oder Milch) säubern.

Rafael



roka.maly@web.de

Re: Welcher Schruppstein ?

Beitrag von roka.maly@web.de »

[In Antwort auf #110441]
Hallo Gerhard,

habe die Frage auch von Christof, bei dem Beitrag mit den "Shapton-Steinen" gelesen, und die Tage als Antwortet gesendet. Hier habe ich meine Erfahrung mal kurz dargestellt.
Trifft mein Beitrag Deinen Gedanken ?

Freundliche Grüße

Ronald


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3190
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Welcher Schruppstein ?

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Gerhard,

mein Schruppstein ist ein 240er "Sun Tiger" (dick, graugrün, gibts auch beim Hausherrn). Er schleift gut, nutzt sich aber sehr, sehr schnell ab und ich würde ihn deshalb nicht wieder kaufen. Es gab, wenn ich mich recht entsinne, vor einiger Zeit schon mal ähnliche Kommentare zu diesem Stein.

Ich würde auch gern mal Erfahrungen anderer mit ihren Schruppsteinen hören.

Friedrich



Thomas Karl
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Welcher Schruppstein ?

Beitrag von Thomas Karl »


Hallo Friedrich, hallo Gerhard,

Ich habe sowohl den Suntiger Schruppstein als auch eine DMT Diamantplatte extra grob/grob. Der Suntiger hat einen besseren Abtrag als die Diamantplatte. Für sehr viel Materialabtrag auf der Spiegelseite benutze ich aber nach wie vor die Seite meines Tormekschleifsteins. Diesen richte ich immer mit der Diamantplatte ab. Ist der gröbste Materialabtrag dann erledigt, benutze ich den Sunntiger und richte den Stein oft auf meinem (nach Friedrichs Anleitung) selbst hergestellten Abrichtklinker ab. Das ist meiner Meinung Erfahrung nach die schnellste Methode und die Schneide kann nicht, wie beim Bandschleifer, überhitzen.

Viele Grüße

Thomas



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Welcher Schruppstein ?

Beitrag von Gerhard »


Hallo Ronald,

ich habe bei deinem Beitrag weiter unten im Shapton-Thread nicht ganz verstanden, ob Du einen 240´er Shapton Stein oder einfach einen 240´er "normal", also King oder ähnlich verwendest.

Würde es eine Schruppstein von Cerax geben, hätte ich den mal ausprobiert.
Vor den Preisen für die Shapton schrecke ich ehrlich gesagt etwas zurück.
Oder vieleicht einen Norton. Friedrich war ja am Anfang mit seinem Norton Abziehstein nicht ganz glücklich (wie ist das jetzt?), aber vom Verhalten eines 8000´er auf einen ~200´er zu schließen ist sicher etwas gewagt.

Viele Grüße,
Gerhard



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Re: Welcher Schruppstein ?

Beitrag von Marc Waldbillig »

[In Antwort auf #110441]
Hallo,

Ich hab den gleichen, großen, graugrünen, dicken King, der so schnell abträgt und 2 Norton Kombisteine. Die Norton sind im allgemeinen aggressiver und halten länger die Planheit, tragen auch nicht so schnell ab.

Mit dem ersten 220/1000er hatte ich aber ein Problem. Der 220er Teil trug sehr schnell ab. Innerhalb von sechs Monaten war er halb verschwunden. Ich reklamierte und bekam anstandslos ohne den alten einzuschicken oder ein Foto einen neuen. Bei LN meinte man, das sei ungewöhnlich. Den neuen hab ich allerdings mangels Gelegenheit noch nicht viel gebraucht, kann also nichts sagen. Aber wie gesagt im allgemeinen sind die Nortons standhafter als die japanischen Steine, etwas breiter und schneller. Ich arbeite nur noch selten auf letzteren.

Gruß, Marc


Ronald Maly >roka.maly@web.de

Re: Welcher Schruppstein ?

Beitrag von Ronald Maly >roka.maly@web.de »


Hallo Gerhard,

stimmt, Du hast Recht; eindeutig zweideutig. Sorry. Gemeint war aber der graugrüne Wasserstein Tiger wie von den anderen auch angeführt.
Für mich sieht es aus als hat keiner so recht die Allweisheit oder daaas Patentrezept schlecht hin. Nun muß ich sagen, daß ich nicht der Schleifexperte
wie Friedrich oder andere hier bin. Auch habe ich immer noch - hoffentlich auch weiterhin - die ersten Wassersteine im Gebrauch und hatte nicht groß bisher herumexperimentiert. Die Batterie wie ich sie einsetze, rührt von meinen pers. Erfahrungen von meinem Hobelseminar her. Und das hat mich auf der Stelle überzeugt. Und auf der Basis wollte ich mir zunächst mal eine Schleifroutine aneignen. Später werde ich sicher mal variieren; was nicht heist, daß ich nicht auch für Innovationen offen bin oder mich auch gerne jetzt verbessern will.
Aus meiner Sicht verstand ich es bislang so, daß mit`ner Klinge, was recht hartes auf den Schleifstein trifft. Dies setzt gewissermaßen eine verhältnismäßig weiche Bindung voraus, da beim Schruppen ein hohes Spanvolumen in kurzer Zeit erzielt werden will. Soweit die Sicht eines Metallers.
Für mich ist da also nichts verwerfliches dabei, daß diese Situation auch auf den Abrieb des Steines selber geht; muß ja doch sein. Denn der Verschleiß ist groß und stumpfe Partikel müssen scharfen den Weg frei machen. Wie groß der Verschleiß ist, hängt halt auch ab wie lange man mit dem Wkzg. auf dem Stein verweilen muß. Ich erinnere mich als ich mein 2.-3. Stemmeisen schliff, mußte ich gut 1,5mm gesamt abschleifen, weil der Fußboden beim Runterkullern von der Werkbank eine Ecke gekillt hat. Das war aber ruck zuck beseitigt, und der Stein wieder geplant. Und bei der für mich guten Leistung des Steines ist in wenigen Zügen auch ein Grat vorbereitet, beim normalen Schärfen zu Beginn; es folgen bei mir dann ja noch 800, 1.000 und 1.200 im weiteren Verlauf.

Sieht Ihr denn den Verbrauch des Steines als zu hoch an? Ihr schleift ja sicherlich weit mehr als ich. Wäre dann eine Silizium- Granulat- Variante auf einer Stahlplatte eine Verbesserung ? Ich sehe ja immer auch ein bißchen die Investitionsgeschichte dabei. Der Schleifabtrag ist dabei auch enorm, bei der Methode. ( beschreibt auch Odate )
Ich habe damit die Ura an meinem jap. Hobeleisen vorbereitet. Das ging recht gut damit und das Pulver sollte erschwinglich sein.
Sollte man mal testen. Wäre das was für Dich Friedrich ? Als Grundlage könnte ich vielleicht eine Formenbaustahlplatte ( darf nicht gehärtet sein! ) besorgen.
Es war ja mal ein größer angelegtes Treffen in Mitte Deutschland geplant. Das wäre doch gleich ein schöner Punkt auf der "Agenda" :-)

Gut Schliff und scharfe Schneiden
Freundliche Grüße

Ronald



Rolf Richard
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Re: Welcher Schruppstein ?

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #110441]
Hallo Gerhard,

mein bestand besteht zur Zeit aus einer Diamantplatten der Körnungen 150, 300, 450 und 1000. Zum Honen noch künstliche Steine zu 2000 und 6000.

Die 150er Platte kommt nur ganz selten zum Einsatz, meistens tuts die 300er und die 450er ist praktisch arbeitslos. Danach gehts auf die 1000er und dann auf die Honsteine.

Schön ists trotzdem, die 150er zu haben und im Moment wurde sie auch für das Eisen des Steiner Bestosshobels gebraucht.

Frag mich nun bitte bloss nicht, wo die groben Diamantplatten her sind - die habe ich nämlich als Set ohne Verpackung geschenkt bekommen.

Gruss

Rolf


Gerhard
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Schruppstein King 300

Beitrag von Gerhard »

[In Antwort auf #110441]
Hallo,

vor fast einem Jahr hatte ich im Forum mal nach einem Schruppstein gefragt.
Die meisten von Euch scheinen ja den SunTiger 220´er als Schruppstein zu haben. Ich wollte mal was anderes ausprobieren und habe mir den King 300 bestellt.

Da mich eine miese Erkältung erwischt hat war das Holzwerken heute auf das Schleifen von ein paar Hobelmessern beschränkt. Immerhin durfte ich dazu heute in die Küche.

Den 300´er wollte ich natürlich ausprobieren. Auch wenn es eigentlich nichts zu schruppen gab. Der erste Eindruck: Bei den A2 Eisen (Hock und Veritas) gar kein so unglaublicher Unterschied zu meinem 800´er King. Bei dem ECE Eisen das zu schleifen war schien er allerdings deutlich mehr weg zu nehmen als der 800´er. Der 800´er schleift aber mittlerweile auch deutlich schneller als im Neuzustand. Gefühlsmäßig ähnlich schnell wie die die blaue (325´er) Seite meiner DMT Platte. Bei manchen Eisen sogar deutlich schneller.

Wenn sich der 300´er ähnlich entwickelt wie der 800´er wird das ein echter Turbostein.

Der Stein ist nach vier Eisen noch perfekt plan, aber es waren jetzt auch keine exzessiven Schleifarbeiten.

Ich werde hier nochmal berichten, wenn der Stein ein paar Monate alt ist.

Viele Grüße,
Gerhard



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