Falzhobel

[Marc Waldbillig]

Hallo,

Ich suche derzeit einen Falzhobel. Bis jetzt hab ich mich mit einem Kantenhobel oder irgendwie anders durchgeschlagen. Da ich jedoch eine größere Fälz-Arbeit vorhabe, wollte ich mir entweder einen Ulmia, ECE oder Anant zulegen.

Andere Firmen, die solches produzieren, kenn ich nicht. Ich wär dankbar für jegliche Hinweise, die zu einem brauchbaren Hobel führen oder Berichte zum eigenen Falzhobel.

Gruß, Marc

[Friedrich Kollenrott]

Hallo Marc,

über die hölzernen Falzhobel kann ich nichts sagen. Bei den eisernen gibt es den (natürlich nur noch antiquarisch erhältlichen) 78er Stanley mit den Nachbauten von Kunz, und von Anant, glaub ich, auch. Da klagen Benutzer in amerikanischen Foren oft darüber, dass die Führung des Anschlages an einer einzigen Rundstange nicht gut ist. Vom Konzept her etwas verbessert (ansonsten ganz ähnlich)ist der 778 von Record mit Doppelführung und Eiseneinstellung über Spindel. Den hab ich. Er funktioniert gut. Von der Handhabung her ist er mit einem zu engen eisernen Griff, scharfen Kanten wo man rechts greift und keinerlei Griffmöglichkeit für links eher ein Folterinstrument.

Was die Qualität der Nachbauten angeht: Anant und vielleicht noch mehr Kunz sind da eher zweifelhaft. Und ein Falzhobel braucht mehr als eine gerade Sohle (wie ein Putzhobel), da muss mehr rechtwinklig zueinander stehen. Wenn Du einen guten gebrauchten kriegen kannst, ist das nicht schlecht (wenn es ein eiserner sein soll)

Vielleicht findet sich ja mal ein moderner Hersteller, der was besseres anbietet, da ist wirklich eine Lücke.

Friedrich

[Edi Kottmair]

Hallo Marc,

beim Hausherrn gibt es Falzhobel von ECE, Ulmia und Rali (letzterer ist ein Simshobel mit Falzanschlag). Ich habe den Ulmia und bin sehr zufrieden. Die Qualität von Ulmia und ECE ist gleich gut (die meisten meiner Hobel sind von diesen beiden Herstellern). Mit einem Ulmia oder ECE kannst Du nichts falsch machen. Zum Rali kann ich nichts sagen, weil ich ihn nicht kenne. Dann gibt es noch den Anant Nr. 78. Den hatte ich auch noch nicht in der Hand, aber einen Anant Nr. 5, welchen ich gleich wieder verkaufte, weil er ein viel zu dünnes Eisen und viel zu kleine Griffe hatte. Veritas hat, glaube ich, noch keinen reinen Falzhobel.

Viele Grüße von
Edi

[Andreas N.]

Wie sind denn die Eisen von Anant, wohl Monostahl, aber noch dünner als bei Record? Ich hab da den Nuthobel im Blick, der hat, im Gegensatz zu meinem alten aus Holz, Vorschneider und ist nicht so "Kostbar".
Simshobel: hab ich auch nur einen Gebraucht gekauft.
Schöne Grüße
Andreas N.

[uli schiekofer]

hallo,
habe vor einigen Jahren einen alten Stanley #46 aus amerika sehr guenstig ersteigert. abgesehen davon, dass die portokosten so hoch waren wie die kosten fuer den hobel empfinde ich dies als wirklichen gluecksgriff. nicht nur, dass der hobel wunderschoen ist, er liegt auch wunderbar in der hand und --- erhobelt auch noch aussergewoehnlich gut. durch die schraegstellung des eisen ist auch ein schraeger anschliff noetig. dadurch hobelt er aussergewoehnlich sauber und gut, auch gegen die faser. ich kenne allerdings weder den kunz hobel (der wegen der optik fuer mich eh nicht wirklich in frage kommt) noch den nr. 78 oder nr. 52 von anant. da hoffe ich, dass da erfahrungsberichte eintreffen. habe allerdings eine raubank von anant und werde die wohl demnaechst abstossen.
gruesse
uli

[Andreas N.]

Hallo. Hat den Keiner was zu den Eisen von Anant Hobeln zu sagen, insbesondere zu den angesprochenen Modellen?
@ Uli: Wieso willst Du den Raubank loswerden? Welche Größe ist es denn?
Schöne Grüße
Andreas N.

[ferdinand bozem]

Hallo Marc!
Ich habe aus einer alten Schreinerei einen Falzhobel aus Holz mit Blechanschlägen. Er hat auch ein Schrägstehendes Eisen, was v. a. sehr vorteilhaft ist, wenn man quer zur Maserung arbeitet, dann ratterts nicht so.
Außer dass "Trocken Holz, unser Stolz" draufsteht hab ich nichts gefunden, er hat aber gute Eisen. Der eine Anschlag steht nicht genau im 90°Winkel zur Sohle, sodass er an der Außenkante Striche ins Holz reißt. Da muss ich mir mal was einfallen lassen. Ich hoffe, ich konnte dir helfen,
Ferdinand Bozem

P.S.:Wenn du die Außenkannte von Falz-, Simshobeln etc. an der Außenkannte in
einem 80°-85°Winkel anschleifst, erhälst du am Werkstück sehr saubere Seitenflächen.

[Edi Kottmair]

Hallo Andreas,

wegen des günstigen Preises habe ich mir die Anant Raubank Nr. 5 zugelegt. Das Hobeleisen war ziemlich dünn (2 oder 2,5 mm), und die Griffe waren für meine Hände viel zu klein. Aus diesen beiden Gründen habe ich den Hobel gleich wieder verkauft.

Viele Grüße von
Edi

[Wolfgang Jordan]

Hallo Ferdinand,

wenn du meine Homepage nicht kennst, dann bringt dich auch Google hin. Einfach "Trocken Holz, unser Stolz" eingeben und auf 'Auf gut Glück!' klicken, und du weißt, wer deinen Hobel gebaut hat.

Wenn ich die Sache mit dem verkanteten Anschlag richtig verstehe, könnte eine Feile oder Schleifpapier helfen. Du mußt doch nur die Kante etwas abrunden oder ist das Problem größer?

Wenn du die Außenkante von Falz-, Simshobeln etc. an der Außenkante in einem 80°-85°Winkel anschleifst, erhältst du am Werkstück sehr saubere Seitenflächen.
Kannst du das genauer erklären? Bei Falz- und Simshobeln soll das Eisen ganz leicht über die Seitenkante überstehen. Dann sollte doch ein 90-Grad-Winkel ausreichen.

Gruß, Wolfgang

[Marc Waldbillig]

Hallo,

zuerst mal vielen Dank an alle für eure Erfahrungsberichte. Ein ordentlicher Falzhobel in Metall, den man neu kaufen kann, scheint eine echte Marktlücke zu sein. Die Oberfräse, das krachende Ding, hat ihn wohl verdrängt.

Ich hab mir den Ulmia-Falzhobel bei Dieter bestellt. Den ECE nicht, weil mir der neue Vorschneider nicht gefällt. Mit dem hatte ich schon meine Probleme am Grathobel. Von der Schnittbreite hätte mir allerdings der ECE mehr zugesagt.

Im Großen und Ganzen wurde ja von Metallvarianten abgeraten. Mit einer Ausnahme, dem #45 Stanley, den ich auch habe, aber mir fehlt halt der entsprechende Cutter. Den werd ich mir besorgen und kann dann hier vielleicht einen kleinen subjektiven Vergleich anstellen.

Ferdinand,

Das mit dem 80°, 85°-Winkel; könntest du das bitte näher erklären? Meine Simshobel verlaufen nämlich gerne und ich muss immer pingelig genau auf das Eisen achten, damit es leicht übersteht und trotzdem ist das Resultat nicht immer das beste.

Gruß,

Marc, der seinen neuen Falzhobel in einer Stunde auspackt, schleift und ausprobiert.