Mein neuer Schärfplatz *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Gerhard
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Mein neuer Schärfplatz *MIT BILD*

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

Schärfen kann Spaß machen! Anläßlich des leidlich schönen Wetters habe ich mir heute einen Schärfplatz im Freien gebaut. Zwei leichte Böcke, ein Stück Siebdruckplatte und das Beste: Ein Gartenschlauch. Endlich mal nicht in einer dunklen Kellerecke sitzten.

Alles was nicht naß werden sollte lag auf dem Gartentisch. So konnte ich einfach den Schärfplatz mit dem Gartenschlauch abspritzen. Das vereinfacht die Sache ungemein.

Zur Erklärung: Vorne links im Bild die Glasplatte zum Steine abrichten mit 80´er und 400´er Papier, eine Veritas Schleifführung, ein 325/1200´er Diamantstein (damit darf ich auch mal in die Küche zum Schleifen), eine Spritzflasche. Die beiden schmalen Steine sind ein sehr grober Schruppstein (grau) und ein 1000/6000 King Kombi. Die beiden breiten Steine sind ein 800´er King (braun) und ein 6000´er.

Interessatn ist der Unterschied zwischen der 6000´er Seite des King Steins und dem 6000´er Stein. Auf dem King bildet sich eine Schleifpaste, der ander schmiert ziemlich schnell zu. Insbesonder das ECE Eisen (jüngeren Datums) das ich geschliffen habe ließ sich fast nicht schleifen.

Endlich kamen die Wassersteine mal zu ihrem Recht: Wasser so viel sie wollten, direkt aus dem Gartenschlauch. Das Abspülen mi der Spritzflasche wirkt dagegen geradezu lächerlich.

Wenn das Wetter es erlaubt werde ich in Zukunft solche "Schärf Sessions" öfter machen.

Viele Grüße,
Gerhard

Dietrich
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Re: Mein neuer Schärfplatz

Beitrag von Dietrich »


Hallo Gerhard,

eine wunderbare Idee, und eine umfangreiche Ausstattung an Schärfutensilien!

Die Trockenmauer im Hintergrund mit den Basalt(?)-Steinen gefällt ebenfalls, wahrlich eine angenehme Umgebung.

Gruß Dietrich


Gerhard
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Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Mein neuer Schärfplatz

Beitrag von Gerhard »


Keine Ahnung was das für Steine sind. Die waren schon da, als ich das Haus gekauft habe. Der "Schärfplatz" steht vor dem Rand der Terasse, es gibt also noch nichtmal nasse Füße.

Die umfangreiche Ausstattung geht mehr auf eine Folge von Fehlkäufen zurück. Die schmalen Steine habe ich mir gekauft, als ich nur einen Anant #4 und zwei kleinere Holzhobel hatte (Sims- und Putzhobel).

Ich habe das Schärfne jedenfalls noch nie als so wenig unangenehm empfunden.

Viele Grüße,
Gerhard

Franz Kessler
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Re: Mein neuer Schärfplatz

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Gerhard
Auch der schönste Schleifplatz bringt mir das Schärfen nicht näher. Nur ein Erfolgserlebniss der Art dass ich es auch einmal fertigbringe die Werkzeuge so scharf zu bringen dass es mir auch mal gelingt meinen Arm trocken zu rasieren könnte das ändern.
Aber vieleicht lerne ich das auch noch vieleicht auch mit euerer Hilfe.
Gruß Franz

Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Mein neuer Schärfplatz

Beitrag von Gerhard »


Letztens hat jemand auf Dietrichs "Ich kann mich nicht mit dem Hobeleisen rasieren Problem" geantwortet: Von oben nach unten, nicht umgekehrt.

Seitdem funktioniert es! Vorher dachte ich immer: Scharf is schon, aber noch nicht richtig. Sonst könnte ich mir ja die Haare ...
Aber es kommt auch auf die Rasiertechnik an.

Jetzt ist das geschafft, jetzt kommt die nächste Hürde: Mit dem 6´er Stechbeitel die Nasenhaare ;-]

Aber im Ernst: Probier mal von oben nach unten zu rasieren.

Mit was schleifst Du denn im Moment?

Viele Grüße,
Gerhard



Franz Kessler
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Re: Mein neuer Schärfplatz

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Gerhard
Das mit dem schleifen ist bei mir einen längere Geschichte mit einigen misslungenen Versuchen.
Im Moment bin ich bei meinem Lernprozess soweit, dass ich mittels zweier Wassersteine und einem belgischen Brocken versuch zu Rande zu kommen.
Zufrieden bin ich mit meinen Künsten noch nicht.
Gruß Franz

Gerhard
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Re: Mein neuer Schärfplatz

Beitrag von Gerhard »


Belgischer Brocken! Kenne ich nur als Legende. Da mit der Schleifführung draufrum zu rutschen wäre eine echte Sünde.

Gerhard

Christoph Nowag
Beiträge: 838
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Schärfen und der Weg

Beitrag von Christoph Nowag »


Hallo Franz,

ich war auch ein 'Schleifgeschädigter'. Es ging schon irgendwie, aber nicht so richtig. Die Hobeleisen wurden leidlich scharf, aber es hat weder richtig Spass gemacht, noch kam ein zufriedenstellendes Ergebnis heraus. Und relativ lang gedauert hat es auch.

Ich habe mir dann, als ich auch noch ein paar alte, total verhunzte Hobeleisen bekam, eine Schleifmaschine gekauft (Scheppach TiGer). Damit gingen die groben Sachen dann schnell und gut. Aber um die Hobeleisen etc., bei denen die Fase in Ordnung war, zu schärfen kam mir das doch reichlich grob vor.

Ich habe dann vor zwei Wochen einen 'radikalen' Schnitt gemacht. Ich habe andere Wassersteine genommen (breite Cerax vom Hausherrn 1000 und 6000), mir einige Male Friedrichs Schärfanleitung durchgelesen (mit dem festen Willen, das so oder fast so zu machen), mir zwei Winkel gebaut (25 und 30 Grad), eine Lupe und einen 90 Grad-Winkel besorgt usw.

Jetzt schleife ich meine Hobeleisen 'freihändig'. Mit Microfase. Selbst als ich in einem Eisen eine ordentliche Scharte reingehauen habe (Bankhaken war im Weg) ging das von Hand relativ schnell und gut. Rasend viel Übung brauchte es nicht, wenn man wirklich nach 10-20 Zügen wieder die Winkel (25 bzw. 30 Grad) zur Hand nimmt.

Was ich noch nicht gemacht habe, aber jetzt ansteht:
- Ich habe noch keine Stechbeitel freihändig geschliffen (wird wohl auch nicht anders sein als Hobeleisen),
- Ich muß noch die Abrichtsteine für die Wassersteine herrichten (Klinker sind schon genutet),
- Für die Hobeleisen möchte ich mir auch versuchsweise noch die 'Verlängerungen' bauen.

Ach ja zu den Ergebnissen: So scharf waren meine Eisen noch nie. Und Spass hat es außerdem einiger maßen gemacht - ein Hobby wird daraus allerdings nicht.

Viele Grüße
Christoph

Edi Kottmair
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Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Schärfen und der Weg

Beitrag von Edi Kottmair »


Hallo Christoph,

"Bankhaken war im Weg": Wenn Du selbstgebastelte hölzerne nimmst, passiert so etwas nicht. Ich habe ganz primitive ohne Feder und die reichen für 90 % der Arbeiten. Für die restlichen 10 % nehme ich die Original Bankhaken aus Stahl. Das machen einige andere aus dem Forum auch so (ähnlich).

Viele Grüße von
Edi

Christoph Nowag
Beiträge: 838
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schärfen und der Weg

Beitrag von Christoph Nowag »


Hallo Edi,

das ist ein guter Hinweis; werde ich machen. Jetzt muss ich mir nur überlegen, wie ich runde Holzbankhaken herstelle, die in meine 19 mm-Löcher passen und trotzdem irgendwie halten. Hast Du evtl. eine Lösung?

Viele Grüße
Christoph

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