Brett hobeln
Brett hobeln
Hallo,
ich stehe vor einem Problem bei der Leimholzherstellung. Die 52mm Bohle ist bereits von Hand aufgesägt (ursprünglich 5,5cm breite Streifen). Das Aufsägen am Riss entlang hat relativ gut funktioniert, danach wollte ich die Leisten plan hobeln um sie anschließend zu verleimen. Die Dinger sind 100cm lang, zum Hobeln habe ich einen Holz Doppelhobel und eine Anant #6 Raubank verwandt.Trotz fein eingestelltem scharfen Eisen und Vorsicht werden die Leisten nicht plan sondern nehmen eher eine leicht kreisbogige Form an. Kann mir jemand eine Anleitung geben, wie ich am besten vorgehen soll um doch noch dichte Fugen zu erhalten?
Vielen Dank,
Christian
Re: Brett hobeln
Hallo Christian,
um Bretter zu fügen, klemme ich sie zwischen zwei Buche-Brettern, die ich mir vom Holzhändler auf der Maschine habe hobeln und abrichten lassen. Die Bretter sind mit langen Bolzen miteinander verbunden. Ein drittes Brett wird als Führung daneben geklemmt. Mit dieser Hilfsvorrichtung hobelt man mit jedem beliebigen Hobel eine gerade Fuge, es muss dann nicht unbedingt eine Rauhbank sein.
Gruss,
Jean Putmans
Heerlen, Niederlande
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Re: Brett hobeln
Hallo Christian,
Für eine Leimholzfläche brauchst Du Lamellen, die gerade Fugen haben und außerdem mindestens eine dritte weitgehend plane, vor allem aber nicht in sich verwundene Fläche (mit der die Teile später beim Verleimen unten aufliegen). Diese dritte Fläche stelle ich zuerst her. Wenn sie fertig ist (es kommt da auf perfekte Geradheit noch nicht an, aber sie darf eben nicht in sich verwunden sein) kommen die Flächen für die Leimfugen, die rechtwinklig zur Auflagefläche hergestellt werden.
Deine Frage war nun nach der Geradheit dieser Seitenflächen. Das Wichtigste ist, dass das Brett beim Hobeln satt auf der Hobelbahn aufliegt, nicht etwa hohl oder mit hochstehenden Enden. Du korrigierst am besten mit einem kürzeren Hobel, bis Du diese satte Auflage hast, erst dann kommt die Raubank, und dann müsste es auch funktionieren.
Es muss sogar möglich sein, mit der Raubank die Fläche etwas hohl zu hobeln, indem man einen Span nur im mittleren Bereich abnimmt.
Friedrich
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Re: Brett hobeln
[In Antwort auf #106761]
Hallo Christian,
leider verhindert die Rauhbank nicht automatisch, daß man ein Brett rund (konvex) hobelt. Um das zu verhindern, hobele ich mit der Rauhbank erst einige Striche nur im mittleren Drittel der Kante, bis das Eisen nicht mehr greift. Dann werden die Striche nach beiden Enden hin Schritt für Schritt verlängert. Ich höre auf, wenn zum ersten Mal über die gesamte Länge ein durchgehender Span entsteht.
Wenn ich eine leicht hohle Fuge haben will, hobele ich zum Abschluß noch einmal den mittleren Bereich der Kante, so etwa 80% der Länge.
Gruß, Wolfgang
Hallo Christian,
leider verhindert die Rauhbank nicht automatisch, daß man ein Brett rund (konvex) hobelt. Um das zu verhindern, hobele ich mit der Rauhbank erst einige Striche nur im mittleren Drittel der Kante, bis das Eisen nicht mehr greift. Dann werden die Striche nach beiden Enden hin Schritt für Schritt verlängert. Ich höre auf, wenn zum ersten Mal über die gesamte Länge ein durchgehender Span entsteht.
Wenn ich eine leicht hohle Fuge haben will, hobele ich zum Abschluß noch einmal den mittleren Bereich der Kante, so etwa 80% der Länge.
Gruß, Wolfgang
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mir fiel noch ein...
[In Antwort auf #106761]
Christian,
vielleicht machst Du auch den Fehler, mit dem ich mich lange gequält habe:
Wenn Du eine Fläche mit einem Buckel in der Mitte mit der Raubank gleich über die ganze Länge zu hobeln versuchst, dann schneidet sie auf dem ersten Teil des Brettes eine Fläche (wobei der vordere Teil der Sohle in der Luft hängt), anschließend kippt sie nach vorn auf den vorderen Teil der Sohle und schneidet den Rest. Es entsteht so immer wieder eine Fläche mit einem Buckel in der Mitte.
Es hilft, eine eine ballige Fläche zuerst gezielt in der Mitte zu bearbeiten, bis sie plan oder eine Winzigkeit hohl ist. Erst dann die ganze Länge in einem Hobelstrich.
Und, nochmal: Satte Auflage auf der Hobelbank ist ganz wichtig!
Ich wünsche viel Erfolg
Friedrich
Christian,
vielleicht machst Du auch den Fehler, mit dem ich mich lange gequält habe:
Wenn Du eine Fläche mit einem Buckel in der Mitte mit der Raubank gleich über die ganze Länge zu hobeln versuchst, dann schneidet sie auf dem ersten Teil des Brettes eine Fläche (wobei der vordere Teil der Sohle in der Luft hängt), anschließend kippt sie nach vorn auf den vorderen Teil der Sohle und schneidet den Rest. Es entsteht so immer wieder eine Fläche mit einem Buckel in der Mitte.
Es hilft, eine eine ballige Fläche zuerst gezielt in der Mitte zu bearbeiten, bis sie plan oder eine Winzigkeit hohl ist. Erst dann die ganze Länge in einem Hobelstrich.
Und, nochmal: Satte Auflage auf der Hobelbank ist ganz wichtig!
Ich wünsche viel Erfolg
Friedrich
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Re: Brett hobeln
[In Antwort auf #106769]
Hallo Jean,
wie meinst Du das ???
Werden die Bretter hochkant durch Schrauben zusammengehalten, oder flach ?
In welcher Position ist das dritte Brett eingeklemmt ?
Viele Grüße, Thomas
Hallo Jean,
wie meinst Du das ???
Werden die Bretter hochkant durch Schrauben zusammengehalten, oder flach ?
In welcher Position ist das dritte Brett eingeklemmt ?
Viele Grüße, Thomas
Re: Brett hobeln
Die beiden Bretter werden hochkant nebeneinander gestellt, so dass deren obere Längskanten vollkommen parallel zueinander verlaufen. Dann werden Löcher hindurch gebohrt, durch die dann Schrauben gesteckt werden, die mit Flügelmuttern versehen werden. Zwischen diesen beiden Brettern wird dann das zu fügende Brette eingeklemmt, dass dritte Führensbrett wird dann ebenfalls hochkant neben einem der beiden Bretter, meistens dem linken, geklemmt (und zwar so dass die Klemmen beim Hobeln nicht im Wege sind!).
Ich hoffe, dass es so klar ist.
Gruss,
Jean
Re: Brett hobeln
Hallo,
Ich glaube ich stelle mir deine Vorrichtung wie eine Stoßlade für Längs-Hobeln vor, mit der Zusatzfunktion, dass du das zu hoblende Brett darauf einespannen kannst und nicht mit der Hand festhalten musst. Ist die Vorrichtung dabei in der Hobelbank-Zange eingespannt? Oder liegt sie auf der Bank und du hobelst mit einem auf der Seite liegenden Hobel?
Gruß
Robert
Re: Brett hobeln
Hallo Robert,
genau so ist es. Die Stosslade wird tatsächlich in der Vorderzange eingeklemmt. Wenn ich die lange Fassung (2 meter lang), verwende, dann werden zusätzlich Leimzangen und ein Behilfsbankknecht verwendet, um die ganze Vorrichtung zu unterstützen und zu halten.
Damit kann man dann relativ schnell und ziemlich bequem und genau Bretter fügen.
Gruss,
Jean
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- Beiträge: 683
- Registriert: Di 29. Aug 2017, 10:26
Re: Brett hobeln
Hallo Jean,
ich danke Dir für den Hinweis! Werde ich mir merken!
Gruß, Thomas