Splintholz

[Christoph Nowag]

Guten Morgen Ihr Lieben,

im unten stehenden Eichenholzthread ist häufiger von Splintholz die Rede und das Ihr es entfernt.

Als Anfänger habe ich dazu auch eine typische Anfängerfrage: Ich habe mir vor kurzem u.a. Fichtenholz gekauft. Ich habe es besäumt und gehobelt und hatte dann Bretter von ca. 20 cm Breite und ca. 25 mm Dicke. Mehr habe ich aber nicht gemacht. D.h. das Splintholz ist dran. Hätte ich es auch wegschneiden müssen (dann wäre nicht mehr viel übrig geblieben)? Und vielleicht auch noch andere Teile?

Viele Grüße
Christoph

[Markus]

Moin Moin,
Fichte ist ein Splintholzbaum und besitzt kein (sichtbares) Kernholz. Weitere Splintholzbäume: Birne, Tanne, Rotbuche, Linde. Du hast also keinen Fehler gemacht. Bei Eiche ist es deswegen so wichtig, den Splint zu entfernen, weil er im Gegensatz zum Kernholz sehr anfällig für Tiere und Pilze aller Art ist.
Viel Spaß damit!

[reinhold]

hallo Christoph,
zwei Paar Stiefel.
Das Splintholz bei Eiche muss weg, weil es fast totsicher von Holzschädlingen befallen wird, die dann u.U. auch das Kernholz angreifen. Ist typisch für Eichenholz.
Bei Fichte ist das nicht der Fall. Es reicht, wenn Fichte sauber entrindet wird, aber das dürfte bei Deinen Brettern ja der Fall sein.
Gruss
reinhold

[Marc Waldbillig]

[In Antwort auf #106019]
Hallo Christoph,

Ich meine, man sollte das nicht so eng sehen. Splintholz kann sehr dekorativ sein. Man kann es gewollt einsetzen, um Akzente zu setzen, wie z.B. bei einer Türfüllung. Oder man will eine Schrankwand ein wenig auflockern und ihr Rythmus geben.

Hartholz hat normalerweise keinen Wurmbefall im Kernholz, auf jeden Fall geben die Würmer irgendwann mal auf, wenn sie das Splintholz aufgefressen haben. Deshalb wäre ich nur vorsichtig beim Einsatz im Außenbereich und das nicht nur wegen der Würmer, sondern vor allem wegen Fäulnis. Bei Weichholz wie Fichte schlagen die Würmer wohl überall zu. Ich hab da leider keine nennenswerten Erfahrungen. Aber was sollte einem abgelagerten Holz noch groß im geheizten Haus passieren?

Was auf jeden Fall weg gehört ist die Markröhre. Damit machst du dich nur unglücklich.

Gruß, Marc

[Urs]

[In Antwort auf #106019]
Hallo Christoph

Ich bin zwar auch noch Anfänger, aber die Antwort auf Deine Frage findet sich in Büchern (z.B. im soeben von Bernhard erworbenen Spannagel).Ob der Splint in erster Linie, zusammen mit dem Kernholz oder nicht verwendbar ist, hängt von der Holzart ab. Bei Fichte (und auch bei der Tanne) ist der Splint sehr gut verwendbar (wobei Splint und Kern fast nicht zu unterscheiden sind) . Man schneidet nur das Herzstück raus. Bei Eiche ist nur das Kernholz dauerhaft und tragfähig, bei Ahorn und Birke ist der Splint die Hauptsache.

Also hast Du nichts falsch gemacht.

Gruss

Urs

[Christoph Nowag]

[In Antwort auf #106019]
Hallo an Alle,

ganz herzlichen Dank für die Antworten. Und dass es im Spannagel steht ist mir ja fast peinlich. Den habe ich gelesen - und wußte es trotzdem nicht.

Viele Grüße
Christoph

[Thomas Karl]

[In Antwort auf #106019]
Hallo Christoph,

auch ich in noch Anfänger und versuche nur mir gleich die "richtigen" Begriffe anzugewöhnen. Beim Schreiben meines Beitrags hatte ich aber zeitweilig auch noch den Spannagel neben mir liegen!

Zur Fichte kann ich Dir nur noch einen zusätlichen Tipp geben, kontolliere immer etwaige vorhandene Äste darauf, ob Sie fest im Holz eingewachsen sind. dazu drücke ich jetzt immer mit einem kleinen Schraubenzieher auf die Äste.
Mir kamen teilweise schon Äste entgegen und dann hilft nur noch einleimen (ich glaube das is aber nicht fachmänisch) oder das ausflicken wie im Spannagel beschrieben. Das allerbeste ist natürlich die Bohlen so aufzuteilen, dass lockere Äste gar nicht verwendet werden. Ich musste meine Erfahrungen hierzu bei der Herstellung der Wickelkommode meiner Tochter machen.

Viele Grüsse

Thomas

[Edi Kottmair]

[In Antwort auf #106020]
Hallo Markus,

laut Spannagel und anderen unterscheidet man Splintholzbäume, Kernholzbäume, Reifholzbäume und Kernreifholzbäume. Fichte und Buche gehören zu den Reifholzbäumen.

Viele Grüße von
Edi

[Markus]

Hi Edi,
ich habs' so vor 15 Jahren in der Berufsschule gelernt (als Kürzel BirnFiTaBuLi) - kann natürlich sein, daß die Dendrologen mittlerweile neue Erkenntnisse haben, das ist dann an mir vorbeigegangen...
Gruß aus München, Markus

[Edi Kottmair]

Hallo Markus,

ich möchte hier nicht klugsch.... Es muss nicht immer alles 100 %ig richtig sein, was die Lehrer so von sich geben. Vermutlich ist das aber richtig, was im Spannagel steht und im Holzatlas sowieso. Man sollte meinen, es sei völlig egal, ob man es mit einem Splintholz- oder Reifholzbaum zu tun hat, aber derzeit ärgere ich mich sehr über ein paar teure Fichtenbretter, die ich als "trockene Schreinerware" gekauft habe. Sie sind nämlich großteils im äußeren Viertel grau, was ich erst nach dem Hobeln gesehen habe. Vermutlich ist das Splintholz befallen. Innen sind sie ok.

Viele Grüße aus Schäftlarn,
Edi