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Hobeleisen schneller schärfen- mit zweiter Fase *MIT BILD*

Verfasst: Mi 9. Feb 2005, 23:29
von Friedrich Kollenrott

Freunde des Hobelns und seufzende Schärfer,

Ich hab volles Verständnis für jeden, der das Thema nicht mehr hören mag. Aber mich treibts eben. Und ich habe in den letzten Wochen sehr viel gehobelt und geschärft.

In meiner Schärfanleitung habe ich ausführlich über meine Erfahrungen mit der 2. Fase (die an der Spiegelseite eines Hobeleisens) berichtet. Die ändert nicht nur bei Hobeln mit Fase unten den Schnittwinkel, sondern ermöglicht auch besonders scharfe Schneiden und befreit vor allem vom ständigen Kampf gegen das Verkratzen der Spiegelseite. Aus letzterem Grunde (ich war es leid) habe ich mehrere Hobel auf 2. Fasen umgestellt- mit einem Winkel von nur 3° zur Spiegelseite,. Das reicht für das arbeitssparende Abziehen und die besondere Schärfe, beeinflusst aber das Verhalten des Hobels noch nicht nennenswert.

Dann fiel mir auf, dass ein früheres Ärgernis kaum noch auftrat. Das Probem nämlich, dass nach dem Abziehen der Fase (bei mir immer eine Mikrofase) die Schneide nicht richtig scharf ist, weil auf der Spiegelseite Verschleissschäden zurückgeblieben sind (nicht genug abgeschliffen!). Bei den Eisen mit 2. Fase musste ich offenbar viel weniger schleifen. Nicht nur etwas weniger. Viel weniger! Wenn man bedenkt, dass bei Anwendung der Mikrofase mindestens 3/4 der Schärfzeit Schleifzeit sind, dann ist das wirklich interessant.

Ich hab darüber nachgedacht. Und festgestellt: Ja, es kann so sein. Und darum jetzt die Theorie zum Phänomen (s. Skizze):

Eine stumpfe Schneide hat eine minimal verrundete Schneidkante und zahlreiche Kratzer und Macken auf Spiegelseite und Fase,in einem schmalen Band entlang der Schneide. Die deshalb zu entfernende beschädigte Kontur habe ich auf der Skizze jeweils fett hervorgehoben.

Links: Keine 2. Fase. Der Schaden wird durch einseitiges Abschleifen von der Fase (oder Mikrofase) her beseitigt. Man muss viel Material entfernen, erkennbar an der erheblichen Verkürzung a des Werkzeuges.

Rechts: Die Schneide halt eine ( nur wenige Zehntel mm breite) 2. Fase an der Spiegelseite. Es wird von beiden Seiten geschärft: Durch Schleifen + Abziehen von unten (Fasenseite) und durch Abziehen von oben (2. Fase an der Spiegelseite). Und siehe da, für die Entfernung der gleichen Verschleisskontur muss man viel weniger Material entfernen (erkennbar an der viel geringeren Verkürzung b des Werkzeuges).

(Die Skizze ist mir wohl etwas optimistisch geraten. Aber Ich habe auch in der Anwendung den Eindruck, dass der Effekt sehr deutlich ist!)

Theoretisch erscheint das plausibel. Mein Eindruck ist, es stimmt auch in der Praxis. Der Aufwand für das Schleifen verringert sich ganz erheblich.

Es wäre schön, wenn das auch mal Andere ausprobieren und über ihre Erfahrungen gelegentlich berichten könnten.

Friedrich



Re: Hobeleisen - "Kollenrottsche Schärfe"

Verfasst: Do 10. Feb 2005, 02:35
von Hutmacher Beat

Lieber Friedrich,

Ich staune immer wieder, was das Thema "Schärfen" hergibt !

Für meinen Teil, muss ich gestehn, ist vieles noch zu weit weg, zu theoretisch. Das möchte ich aber gar nicht abwertend verstanden wissen, von niemandem, der sich so engagiert um das Schärfen bemüht ! Alle, die diese Materie beherrschen, geniessen meine Hochachtung !

Für mich als Hobel-Greenhorn, ist es einfach so, dass ich erst am entwickeln des "Hobel-Gefühls" bin. Will sagen, ein schön gestossener Span, macht schon Freude. Wenn dann der Span nicht mehr so schön kommt, komme ich auf die Idee, jetzt sollte "Mann" wohl mal schleifen ! Also schleife ich. Auf der Tormek, mit Anschlag und Führung, wohlgemerkt. Ist die Schneide schön scharf, (für meine Begriffe) und auch noch winklig, so ist das schon ein Erfolgserlebnis !

Alles braucht seine Zeit. Persönlich werde ich wohl noch einige Zeit brauchen, bis ich dem folgen und nacheifern kann, was für Dich die normalste Sache der Holz-Welt ist. Trotzdem Friedrich, ich schätze Deine Bemühungen, uns das scharfe Eisen näher zu bringen, sehr !

Und wenn die Zeit reift, werde ich mir "nah dis nah" Deine Ausführungen zu Gemüte führen, und meine Eisen auf "Kollenrottsche Schärfe" bringen, ... dass heisst, versuchen werde ich es !

Mit anerkennendem Dank und Gruss,
Beat


Re: Hobeleisen - "Kollenrottsche Schärfe"

Verfasst: Do 10. Feb 2005, 02:41
von Dieter M.

Nanu Beat - noch wach?

Gruß Dieter M.


Re: Hobeleisen - "Kollenrottsche Schärfe"

Verfasst: Do 10. Feb 2005, 03:25
von thomas ost

Hallo
Hier ist noch wer wach
Das Schaerfprojekt find ich klasse
Hut ab

Gruss Thomas


Re: Hobeleisen - "Kollenrottsche Schärfe"

Verfasst: Do 10. Feb 2005, 04:20
von Dieter M.

Hallo Thomas,
Ach, auch ein brotberuflicher Nachtschichtler, oder einfach nur ein von massivsten Schalfstörungen geplagter Holzwerker?

Richtig - das Schärf-Projekt von Friedrich ist klasse!

D."C".M.




Re: Hobeleisen - "Kollenrottsche Schärfe"

Verfasst: Do 10. Feb 2005, 04:28
von thomas ost

Hallo Dieter
leider Nachtschicht
nebenbei ein bischen in den Foren stoebern
auch im Wiki,ist sehr interessant.
Ich traeume schon vom Urlaub
Sommer Sonne Strand und Meer
und die rechte Hand am .......

Gruss Thomas



Re: Hobeleisen - "Kollenrottsche Schärfe"

Verfasst: Do 10. Feb 2005, 04:33
von Dieter M.

Auch öffentlicher Dienst?

D."C" M.


Re: Hobeleisen - "Kollenrottsche Schärfe"

Verfasst: Do 10. Feb 2005, 04:37
von thomas ost

nein Werkschutz
mfg T



Re: Hobeleisen - "Kollenrottsche Schärfe"

Verfasst: Do 10. Feb 2005, 04:40
von Dieter M.

Aha - Also ein " Fast-Kollege" - willkommen im "Club" der Schichtler - da haben wir einige hier und nebenan bei den " Maschinisten".

Ich hab´gleich Dienstschluss - also schönen Tag noch.............

D. "C" M.


Re: Hobeleisen - "Kollenrottsche Schärfe"

Verfasst: Do 10. Feb 2005, 04:44
von thomas ost

Ich muss noch etwas

desgleichen zurueck

thomas