Holzreste, Baumarkt und Glück
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Holzreste, Baumarkt und Glück
Guten Morgen Ihr Lieben,
mir hat in der letzten Zeit häufiger kleines oder größeres Restholz gefehlt als Klemmholz, Bohrunterlage usw. Eben Holz, das ich 'zerstören' kann, ohne dass es mir Leid tut.
Gestern war ich beruflich unterwegs und bin noch kurz vor 20 Uhr in einen Baumarkt, um eine Kleinigkeit zu besorgen. Ungewollt befand ich mich auf einmal beim 'Zuschnittdienst' und habe gefragt, ob sie etwas Restholz hätten. Hatten Sie. Einen Wagen voll. Ich fragte, ob ich auch den ganzen Wageninhalt haben könnte. Konnte ich. Für 20 EUR. Jetzt hatte ich fast den Kofferraum voll mit großen und kleinen Multiplexplatten, Sperrholz aller Größen, Dicken und Arten, Leimholzplatten usw. Der Gipfel war, dass der Zuschneider noch mit mir auf den Parkplatz gegangen ist und beim Einladen geholfen hat. Habe ich noch nie erlebt.
Ich weiß, das Baumärkte zum Teil kostenlos ihre Restbestände weg geben. Bei uns gibt es das leider nicht.
Für mich war es wie Weihnachten. Und Restholz habe ich jetzt für die nächsten Jahre. Und für viele große und kleinen Kisten.
Viele Grüße
Christoph
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Konstruktionsholz
Hallo Christoph,
eine andere Möglichkeit ist zu einem kleineren Holzhändler oder einem kleineren Sägewerk zu gehen und nach billiger Blockware zu fragen. Dabei sollte die Qualität keine Rolle spielen. Meistens liegt noch ein Stapel herum den man sehr billig bekommt weil ihn keiner haben will. Wichtig beim verhandeln: immer den kompletten Stapel oder die komplette Palette nehmen.
Meine letzten Einkäufe haben diesbezüglich Kubikmeterpreise von 100-200 Euro ergeben (bei Buche, Esche, Birke und Ulme).
Seitdem habe ich Sperrholz und Co komplett aus meiner Werkstatt verbannt. Selbst für Möbelrückwände oder Schubladenböden nehme ich Massivholz. Es lässt sich auch problemlos zu Formen, Werkzeugunterlagen, Schablonen usw. verarbeiten. Klar das Material ist nicht von guter Qualität (Verfärbungen, Äste usw.) sieht aber immer noch viel besser als Sperrholz aus und ist meistens um einiges stabiler.
Einen Nachteil gibt's allerdings: die Aufbereitungszeit dauert ewig (besäumen abrichten auftrennen leimen usw...)
Re: Furniere
Hallo Rene,
Ich habe eine solche Schere(*) vor ca 50 Jahren in D erworben. Es war ein absoluter Fehlkauf, sehr teuer (damals 48.00DM). Es ist ein grosser Kraftaufwand erforderlich, durch welchen die Schnittgenauigkeit beeinflusst wird. Einen Querschnitt kann man entlang einer geraden Linie ausfuehren, bei Laengsschnitten ist die Schneidgenauigkeit vom Faserverlauf des Furniers abhaengig, meist springt/reisst das Furnier unkontrolierbar ab. Fuer Formzuschnitte ungeeignet.
In Frankreich sah ich eine Spezialschere, fuer das genaue Zuschneiden von Zier- Furnierbandstreifen, Diese Schere hatte einen Anschlag und dieser lies sich fuer Winkelschnitte einstellen. Diese Schere arbeitete sehr genau, da mit dem Schneiddruck sich ein Halter auf den Furnierstreifen senkte und diesen waehrend des Schneidvorganges festhielt.
Die Schere besass am beweglichen Teil eine Schneide, das Unterteil bestand aus einer Messingplatte. Die Schneide, wurde durch den Schneiddruck parallel auf die untere Platte gedrueckt, in gewisser Weise mehr ein Quetschen.
(*)Ich bezweifle heute ob es sich wirklich um eine Furnierschere handelt, ich kaufte diese damals bei einem Stahlwarenhaendler (Messer und Scheren) welche diese fuer mich bestellte. In die untere Schneide, sind seitlich Kerben eingefeilt, welche nicht bis zur Schneide gehen, angeblich soll das Schneidgut besser festgehalten werden.
Zum Ausschneiden von Furnier fuer Einlegearbeiten, verwende ich immernoch einen vor 60 Jahren erworbenen Laubsaegebogen, mit feinen Saegeblaettern, aus dem Goldschmiedebedarf, als Unterlage verwende ich ein Brettchen mit einem feinen Schlitz, je enger dieser ist umsoweniger kann das Furnier ausbrechen.

Das ist die ("Furnier"??) Schere, ich benutze diese fuer weiche Kunststoffe und Leder, auch fuer Flugzeugsperrholz. Die Schere ist 30 cm lang von der Firma C. Luetters & Cie. in Solingen gefertigt, zwischen der Firmenbezeichnung und Solingen ist ein liegender Loewe eingeschlagen. Es handelt sich um ein Qualitaetswerkzeug in feinster Ausfuehrung.
mfg
Ottmar
PS: Nach meinen Erfahrungen, ist Holz viel zu sproede um durch Scheren ohne Druck waehrend des Schneidvorganges, sauber getrennt zu werden.
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Re: "Fitziger Stahlwarenhändler"
Guten Tag Ottmar und alle Andern,
Also Dein Stahlwarenhändler war entweder ahnungslos oder gefitzt. Ich nehme an, eher das Zweite. :-)
Bei der abgebildeten Schere handelt es sich zweeifelsfrei um eine sogenannte "Oberlederschere" für Schuhmacher. Diese Schere wurde allenthalben von Schuhmachern benutzt, die Reparaturen ausführten, oder Mass-, bzw. Ortophädische- Schuhe fertigten. Also in kleinen Ein- oder Zwei-Mann Betrieben. In Manufakturen wurden dann für die Seriefertigung von neuen Schuhen, meist Stanzeisen benützt.
Der Schuhmacher benutzte nicht wie der Sattler einen Halbmond zum zuschneiden des Leder's. Das hängt wohl damit zusammen, dass beim Sattler die Leder doch eher "steif" waren, während dem der Schuhmacher entweder das feinere, also weiche Oberleder, oder dann das beinharte Sohlleder verarbeitete. Für das Sohlleder benutze er wiederum eine sogenannte "Bodenlederschere" die im Prinzip gleich gebaut war, aber schon eher Richtung Garten- bzw. Geflügel-Schere gefertigt war. Sie besass den auch eine Feder, die die Schere nach dem Schnitt auseinander drückte.
Dein Zweifel ist also richtig, Ottmar. Du schreibst auch : " ... Es ist ein grosser Kraftaufwand erforderlich, durch welchen die Schnittgenauigkeit beeinflusst wird." - Dazu folgendes : Wenn der Schuhmacher nicht gerade an der Ausputzmaschine stand, verrichtete er die meisten Arbeiten, auf einem kleinen Hocker, sitzend. Hierbei stützte er dann die Schere auf dem Oberschenkel auf, ähnlich wie der Sattler die schwere "Zweihänderschere" auf dem Tisch. So ging das schneiden wesentlich besser, und wurde wohl auch exakt genug.
Die genannte Firma ist mir nicht bekannt, aber dass es sich um ein qualitativ hochwertiges Werkzeug handelt, seh ich auch so. Der Preis : Gute Scheren für den Handwerker waren immer schon sehr teuer, und zu dieser Zeit in Deutschland sowieso, da waren die Rohstoffe knapp. Könnte aber sogar sein, weil sie kurz nach dem Kriege gefertigt wurde, dass sie "Handgeschmiedet" ist !
Im übrigen hab ich mit meiner schweren Zweihänderschere auch schon Furniere gescnitten, ging ziemlich gut, ist aber trotzdem ein Unfug, weil die Schere nicht dafür gemacht ist !
Mit besten Grüssen aus der sonnigen Schweiz,
Beat
Re: "Fitziger Stahlwarenhändler"
Hallo Beat & Forumsfreunde.
Meinen herzlichen Dank fuer deine fachlich, sachlich und freundliche Antwort.
Ich sehe mehr den Fehler beim Kauf der Schere bei mir, ich schilderte dem Haendler (ein wirklich ehrenwerter Mann) was ich mit der Schere vorhatte, duennes Holz usw zu schneiden, da fiel der Begriff Furnierschere und er bestellte mir etwas besonderes. Er erwaehnte damals dass solche Scheren nicht mehr gefertigt werden und eine besondere Qualitaet sei.
Deine Beschreibung macht Sinn mit der Riffelung, da Leder durch den Schnitt in diese Gedrueckt wird und nicht so leicht abrutschen kann.
Ich bin mit dieser Schere sehr zufrieden, es ist nicht nur ein praktisches Werkzeug, sondern auch von der Aesthetik her gelungen. Die Offnungen fuer den Daumen/Finger sind poliert und lackiert. Die blanken Metallteile sind riefenfrei geschliffen. Ich vermute die Herstellung der Schere vor dem zweiten Weltkrieg, auf Grund der feinen handwerklichen Ausfuehrung.
Freundliche Gruesse aus dem frostigen Kalifornien.
mfg
Ottmar
PS: Vielen Dank fuer Deine wohlgemeinten Worte zum Jahreswechsel.
PPS:Ich habe mal den Firmennamen gegogelt und diese scheint noch in Solingen zu existieren und verkauft Messer (Loewenmesser). An die Firma habe ich eine email geschickt und verschiedene Fragen gestellt.
Re: Furniere
[In Antwort auf #114491]
guude,
zum schneiden von bis zu 3-4 1mm furnieren auf einmal eignet sich hervorragend eine "Durchlaufblechschere". das teil ist auch als "Schwanenhalsschere", "Tafelschere" oder "Pelikanschere" im endsprechenden werkzeughandel zu bekommen. besonders gut funzt die alte klassische form ohne irgend welchen hebelschnickschnack. bild hier:
http://www.pkelektronik.com/index.asp?ProductID=2739
das besondere daran ist auch, daß beliebig breite teile damit getrennt werden können.
gut holz, justus.
guude,
zum schneiden von bis zu 3-4 1mm furnieren auf einmal eignet sich hervorragend eine "Durchlaufblechschere". das teil ist auch als "Schwanenhalsschere", "Tafelschere" oder "Pelikanschere" im endsprechenden werkzeughandel zu bekommen. besonders gut funzt die alte klassische form ohne irgend welchen hebelschnickschnack. bild hier:
http://www.pkelektronik.com/index.asp?ProductID=2739
das besondere daran ist auch, daß beliebig breite teile damit getrennt werden können.
gut holz, justus.
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Re: Furniere
[In Antwort auf #114491]
Bei den sogenannten Furnierscheren handelt es sich wohl um größere "Schlagscheren", also Maschinen. Einfach mal googeln, da gibte es sehr viele Bilder derselbigen. Kleine Handscheren speziell für Furniere gibt es meines Erachtens nach nicht. Zum ausschneiden kleiner Furnierbilder eignen sich Scheren eher kaum, da diese eine Vorspaltung erzeugen. Das Furnier wird somit also ungewollt einreißen. Quer zur Faser möge es vielleicht gehen, aber auch eher bei größeren Sachen. Probiere es doch mal mit einer scharfen Schere aus...Sehr gute alternativen wären Furniersägen, Furniermesser, Laubsägen ect.
Zum Fügen von Furnier nehme ich einen selbst gebauten Schneidklotz, in der eine Rasierklinge so eingeschraubt ist, dass die Spitze ca 2mm heraus schaut. Das Furnier wird auf eine weiche astfreie Unterlage gelegt (z.B. eine Limba Brett)mit einem Anschlagbrett fixiert. An diesem führt man den Schneidklotz dann entlang.
Dieses Verfahren ist sehr sauber - dichte Fugen keine Ausrisse ect. Und ich muss sagen, ich habe schon fast alle anderen Verfahren zum Fügen schon ausprobiert, aber keines lieferte bessere Ergebnisse.
Bei den sogenannten Furnierscheren handelt es sich wohl um größere "Schlagscheren", also Maschinen. Einfach mal googeln, da gibte es sehr viele Bilder derselbigen. Kleine Handscheren speziell für Furniere gibt es meines Erachtens nach nicht. Zum ausschneiden kleiner Furnierbilder eignen sich Scheren eher kaum, da diese eine Vorspaltung erzeugen. Das Furnier wird somit also ungewollt einreißen. Quer zur Faser möge es vielleicht gehen, aber auch eher bei größeren Sachen. Probiere es doch mal mit einer scharfen Schere aus...Sehr gute alternativen wären Furniersägen, Furniermesser, Laubsägen ect.
Zum Fügen von Furnier nehme ich einen selbst gebauten Schneidklotz, in der eine Rasierklinge so eingeschraubt ist, dass die Spitze ca 2mm heraus schaut. Das Furnier wird auf eine weiche astfreie Unterlage gelegt (z.B. eine Limba Brett)mit einem Anschlagbrett fixiert. An diesem führt man den Schneidklotz dann entlang.
Dieses Verfahren ist sehr sauber - dichte Fugen keine Ausrisse ect. Und ich muss sagen, ich habe schon fast alle anderen Verfahren zum Fügen schon ausprobiert, aber keines lieferte bessere Ergebnisse.
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Re: Furniere *MIT BILD*
[In Antwort auf #114491]
Hallo Renè,
also Furniere schneidet man am besten mit Furniermessern, mit einer Leiste als Lineal:
http://www.feinewerkzeuge.de/messer1.htm
Am besten eignen sich dafür die japanischen, einseitig angeschliffenen Messer.
Oder man nimmt Furniersägen:
http://www.feinewerkzeuge.de/divsae.htm
Damit kann man sehr genau und ohne irgend ein Material zu "verdrücken" selbst dickere Fdurniere genau schneiden.
Ich glaube nicht daß man mit Scheren ein wirklich gutes Ergebnis bekommt.
viele Grüße
Dieter

Hallo Renè,
also Furniere schneidet man am besten mit Furniermessern, mit einer Leiste als Lineal:
http://www.feinewerkzeuge.de/messer1.htm
Am besten eignen sich dafür die japanischen, einseitig angeschliffenen Messer.
Oder man nimmt Furniersägen:
http://www.feinewerkzeuge.de/divsae.htm
Damit kann man sehr genau und ohne irgend ein Material zu "verdrücken" selbst dickere Fdurniere genau schneiden.
Ich glaube nicht daß man mit Scheren ein wirklich gutes Ergebnis bekommt.
viele Grüße
Dieter
