Hobelbank, Herr Epple und ein Samstag

[Christoph Nowag]

Guten Morgen Ihr Lieben,

vor einiger Zeit habt Ihr mir bei der Entscheidungsfindung geholfen, welche Hobelbank ich kaufen soll. Über die Lieferung und mein freudiges Strahlen über die Bank habe ich ebenfalls berichtet. Jetzt folgt 'Akt 3':

Als Herr Epple mir meine Hobelbank geliefert und aufgebaut hat, habe ich wohl etwas ähnliches gesagt wie: 'Ich habe noch nie eine professionelle Werkstatt von innen gesehen.' Herr Epple meinte, dass er meinem Unwissen abhelfen könne, und ich solle ihn doch mal besuchen.

Dieser Einladung bin ich letzten Samstag gefolgt. Für Samstag-Morgen-Verhältnisse relativ früh habe ich mich auf den Weg gemacht und bin seit langem erstmals wieder auf die winterliche schwäbische Alb gefahren.

Herr Epple hat mir erst einmal seine Werkstatt gezeigt. Von der Holzanlieferung über Lagerung über die Verarbeitung. Insbesondere hat er mir alle Maschinen erklärt und ich konnte auch einige im Einsatz sehen. Und was soll ich sagen: Ich war und bin platt. Ich habe ja solche Maschinen noch nie bewusst 'live' gesehen, all die Kreissägen, Verleimpresse, Hobel, Fräsen usw. Und trotzdem war ich überrascht, wie viel Hand-Werk es im besten Sinne des Wortes ist, um eine Hobelbank zu bauen.

Besonders an der Werkzeugausstattung hat mir gefallen, dass Herr Epple viele Vorrichtungen und Maschinen selbst entworfen und gebaut hat, genau auf seine Bedürfnisse angepasst. Er hat es überhaupt mit dem Maschinenbau. Er baut nicht nur u.a. Hobelbänke, sondern hat auch eine CNC-Maschine aus Holz im Angebot und eine 'Lineareinheit' (gemeint ist eine Vorrichtung, die mit der Hobelbank verbunden ist und es ermöglicht, eine Bohrmaschine oder Oberfräse an jeden beliebigen Punkt bzw. Geraden auf der Hobelbank zu führen – besser kann ich es nicht erklären; aber es gibt ja eine Homepage).

Herr Epple hat dann noch ein bisschen gesägt und geleimt und ich habe versucht, ihm nicht allzu stark im Weg zu stehen. Und nach zwei ausgesprochen netten, kurzweiligen und informativen Stunden habe ich mich auf den Rückweg gemacht, damit er wieder ungestört schöne Hobelbänke bauen kann.

Ich habe mittlerweile einige Werkzeuge, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Ich fahre häufig frühmorgens oder spätabends in meine kleine Werkstatt, knipse das Licht an und freue mich für einige Minuten am Anblick der Werkzeuge im Werkzeugschrank und an meiner Hobelbank. Diese stillen Momente sind nicht die schlechtesten Augenblicke des Tages. Und am Wochenende arbeite ich einige Stunden an und mit der Hobelbank. Es ist eine Freude.

Es war schön, den Mann und seine Arbeit etwas kennen zu lernen, der hinter meiner 'Epple-Dieter Schmid-Veritas-Hobelbank' steht.

Viele Grüße
Christoph

P.S. Und als nächstes besuche ich den Hausherrn in Berlin. Und dann vielleicht auch mal Festo. Nächstes Jahr.

[Christian Aufreiter]

Hallo, Christoph,

du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich dich um dieses Erlebnis beneide;-)Hast du Fotos gemacht, oder wollte das Herr Epple nicht (im Hinblick auf "Betriebsgeheimnisse")?

Herzliche Grüße

Christian

[Christoph Nowag]

Hallo Christian,

ich habe leider keine Fotos gemacht. Die Kamera lag zwar auf dem Beifahrersitz, aber irgendwie war ich so mit schauen und zuhören beschäftigt, dass ich sie total vergessen habe.

Tut mir leid.

Viele Grüße
Christoph

[CONGER - The Irish diaspora in Munich]

[In Antwort auf #103331]
Hello Christoph,

Könntest du mal vorstellen das Herr Epple einen 'open day' (Tag der öffene Tür?) anbieten wurde? Kannst du ihm mal fragen bitte.

Mich interressiert wie ein Hobelbank gebaut wird... und vielleicht kurbelt so ein Tag die Kauflust 'ea Bissle' an!

-g-

[Dietrich]

[In Antwort auf #103331]
Hallo Christoph,

Du hattest ein Erlebnis der besonderen Art, so etwas passiert nicht oft, von dem Erlebten, Gesehenen und wie ich annehme auch von den Gesprächen, zehrt man lange!
Dein Bericht macht unglaublich Lust auf "selber hinfahren":-)
Möchte mich der Frage von Gerad(?) (Conger) anschließen?

Konntest Du die Linear-Bohreinheit aus Buchenholz sehen, fühlen vielleicht ausprobieren?

Gruß Dietrich

[Christoph Nowag]

[In Antwort auf #103331]
Guten Morgen Ihr Lieben,

wg einer Betriebsbesichtigung: Ich werde Herrn Epple fragen.

Da Ihr dann ja wahrscheinlich von etwas weiter her anreisen würdet und eine eventuelle Besichtigung kein tagfüllendes Programm ist, würde ich dann noch etas 'drum rum' organisieren (Projektname: Christophs Holz-Caféfahrt) - was immer das dann sein mag.

Wg der Lineareinheit: Herr Epple hat sie mir gezeigt einschließlich aller Verstellmöglichkeiten. Sollte es Dich näher interessieren, würde ich es Dir lieber telefonisch erzählen, als mir die Finger wund zu schreiben. Sollte es mehrere von Euch interessieren, würde ich eben doch schriftstellerisch tätig werden.

Viele Grüße
Christoph

[Andreas Meisel]

Hallo Christoph!

Ich denk, diese 'Lineareinheit' würde schon mehrere von uns interessieren!!

Ich freue mich schon auf deinen Bericht-))

Beste Grüße,- wie gehts dir denn mit dem Zinken?

ANDI

[Christoph Nowag]

Hallo Andreas,

den Bericht über die Lineareinheit werde ich nachreichen (brauch ich etwas Zeit).

Und wg des Zinkens: Ich bau gerade ein Vogelhäuschen für meine bessere Hälfte (hat sie sich zum Geburtstag gewünscht); da brauch ich das nicht so. Ich habe aber noch einige Zinkversuche unternommen mit unterschiedlichen Ergebnissen - noch weit von Deinem Exponat entfernt. Aber es wird besser - Dank einiger Hinweise im Spannagel und Übung. Habe mir jetzt Buchenholz gekauft und werde demnächst mal wieder etwas vor mich hinzinken.

Viele Grüße
Christoph

[MaxS]

[In Antwort auf #103331]
als weiteren Tipp könnte ich dir die jährliche hausmesse von Martin ans herz legen.... :-)

[Christoph Nowag]

... wer auch immer Martin sein mag ...