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In Antwort auf #133073]
Hallo,
meine Hobelbank ist endlich fertig.
Vielen Dank für die Antworten und Unterstützung hier im Forum. Auch die vielen hilfreichen Blogs einiger Forenmitglieder geben gute Tipps. Für jemanden wie mich, der sich das Holzwerken autodidaktisch beibringt, ist das eine gute Basis.
Die Hobelbank war mein erstes wirkliches Projekt, ein wenig Bammel hatte ich zu Anfang ja schon, das Endergebnis stellt mich persönlich zufrieden.
Ich möchte gar nicht mehr so viel schreiben, daher hier einige technische Daten und Bilder.
Bauzeit:Insgesamt habe von November bis März ca.
4 Monate gebraucht. Die reine Bauzeit kann ich nicht mehr zusammenfassen, es waren viele Stunden. Meistens habe ich abends nach Feierabend oder am Wochenende daran gearbeitet, je nach Lust und Laune.
Abmessungen ohne ZangenLänge: 172 cm
Tiefe: 85 cm
Höhe: 91 cm
Plattenstärke 7,2 cm
Umlaufende Schürze 16 cm
Lochabstand: 18,5 cm
GewichtDeutlich über 100kg werden es schon sein, wüsste nicht wie ich das wiegen soll.
HolzPollmeier Buche geschliffen, gedämpft und besäumt.
Die einzelnen Leisten waren zwischen 2,75 m 2,90m lang. Stärke ca 48mm.
Aufgetrennt habe ich das Holz mit der Festool TS 55 + Führungsschiene.
ZangenTischlerschraubstock 52 ½ mit Schnellverstellung
Veritas Twin-Screw Vise als Hinterzange
Beide jeweils von feineWerkzeuge
KonstruktionDie Platte ist so konstruiert, dass ein Arbeiten in die Beilade möglich ist. Gesichert wird die Platte durch Hirnleisten. Die Hirnleisten sind 2cm tief eingenutet und mittels Stockschrauben mit der Platte verbunden. Die Löcher für die Stockschrauben habe ich zu Langlöchern geweitet. Die Platte selbst ist je Gestellbein ebenfalls mit einer Stockschraube verbunden.
Das Gestell ist aus Buche, Abmessungen 9,6 cm x 8 cm, durchgehende Schlitz und Zapfenverbindung. Zusätzlich sind die Zapfen durch zwei 10er Dübel gesichert. Ich hoffe, so etwas mehr Stabilität zu bekommen, um damit auf die empfohlenen Diagonalstreben verzichten zu können. Es wird sich zeigen, ob sich das bewährt.
Für den Bau der Bank stand mir ein kleiner Kellerraum (ca. 4m x 2m + Regalfläche) in unserer Wohnung zur Verfügung. Um die lieben Mitmenschen zu schonen habe ich das meiste in Handarbeit erledigt. Dies hat dazu geführt, dass ich den einen oder anderen Hobel erworben habe. Ein paar Sägen haben sich auch noch dazu gesellt.
Die Platte abzurichten und die Gestellbeine auszuhobeln war schon eine ganz schöne Plackerei, aber auch sehr lehrreich.
FehlerEin paar Fehler sind mir auch unterlaufen, einige habe ich unten mit Bildern dokumentiert. Einer der gröberen Schnitzer war das Auftrennen eines 2,80m langen Brettes. Ich wollte 3 Stück a ca 90 cm rausschneiden (Hirnholzleisten und Hinterzange). Beim anzeichnen hatte ich dann aber ein falsches Maß angerissen und 4 Teile a 70cm geschnitten. ***es gab viele böse Ausrufe***
Beim Bau der Werkbank habe ich auch gleich ein paar Macken in die Platte gehauen, nun ja es werden wohl nicht die letzten sein.
Fazit:Ich habe viel im Umgang mit Handsägen, Stecheisen, Hobeln und Schleifsteinen gelernt. Nach anfänglicher Skepsis bekomme ich aus meinem Umfeld nun Zuspruch für die Arbeit. Das Holzwerken wird bestimmt ein schönes, produktives Hobby für mich werden.
BilderBilder der Bank habe ich weiter unten angehängt. Etwas ältere Bilder aus der Entstehungsphase sind hier im Thread auch zu finden.
Das soll es nun zu der Bank gewesen sein. Als nächstes Projekt steht ein fahrbarer Werkzeugschrank auf dem Plan.
Viele Grüße
Christoph
Gesamtansicht

Ansicht von oben

meine ersten halbverdeckten Zinken

gedübelter Zapfen

Langloch für Stockschraube in der Hirnleiste

Mein bisherige Hobelsammlung. Veritas, Juuma, Clifton, ECE, bunt gemischt.

Fehler: Beim Abrichten einer Leiste für die Platte hatte ich eine Seite viel zu stark bearbeitet. Es half nichts, ich habe über die ganze Länge eine dünne Leiste eingesetzt.

Fehler: Die linke Hirnleiste hatte ich zu weit genutet. In der Beilade wäre dies deutlich zu sehen gewesen. Auch hier habe ich ein Stück eingeleimt.
