Re: Falz- und Simshobel und mehr
Verfasst: Do 15. Dez 2011, 08:17
[In Antwort auf #130699]
Hallo Frank und Heiko und alle anderen,
Pedder und Berhard haben ja schon was zu Sims- und Falzhobel gesagt. Meine Ansicht dazu, allerdings aus der "Hobel-aus-Holz-Sicht".
Ein Falzhobel kann einen Simshobel nicht ersetzen. Auch nicht anders herum.
Ein Falzhobel besitzt m.M. per Definition Anschläge, die es ermöglichen, den zu hobelnden Falz genau zu begrenzen. Durch diese Anschläge und seine etwas "korpulentere" Ausführung ist er nicht so gut zum Nacharbeiten von irgendetwas geeignet (ganz sicher nicht von Zapfenbrüstungen). Er wird/wurde benötigt um möglichst einfach maßhaltige Fälze herstellen zu können, ggf. auch mit einer brauchbaren Wiederholgenauigkleit. Das Eisen hat idealerweise zwei Schneiden für beide Flächen des Falzes und ist leicht schräg zur Hobelrichtung, ein Vorschneider kann nicht schaden, damit man auch quer zur Faser hobel kann, ohne serperat vorritzen zu müssen.
Einen Simshobel benötigt man, um etwas an einer Stelle nachzuhoblen, an die man mit einem normalen Hobel bauartbedingt nicht hinkommt (bei einem Stanardhobel geht das Eisen ja nicht über die ganze Hobelbreite). In den allermeisten Fällen wird dies irgendeine Art von Falz sein. Praktischerweise kann man beide Flächen des Falzes mit dem Simshobel in der gleichen Hobelrichtung bearbeiten.
Simshobel aus Holz hat es auch mit schrägliegendem Eisen gegeben, bis vor einigen Jahren konnte man die Eisen sogar noch in vielen verschiedenen Breiten bei Wilhelm Schmitt in Remscheid nachkaufen (und das sowöhl schräg rechts und links).
Der Simshobel ist in meinen Augen also ein Werkzeug mit dem man etwas einpaßt bzw. etwas nacharbeitet. Seine Bauart empfinde ich sehr handlich.
Wenn der Hobel gut eingestellt und das Eisen scharf ist, kann man damit auch einen Falz nachputzen (man arbeitet beim Fälzen von Hand ja oft gegen die Wuchsrichtung).
Mit einem Simshobel aus Holz würde ich auch keine Zapfenbrüstung nacharbeiten wollen.
Frank, wenn Du die dt. Namen verwirrend findest, einfach fragen.
Pedder hat ja schon geholfen, wobei ich den Simshobel mit den vielen verschiedenen Rabbet Planes gleichstellen würde, den Falzhobel wegen der verstellbaren Anschläge unbedingt mit dem Moving Fillister.
Den Shoulder Plane habe ich bis jetzt als amerikanische Eigenheit für Zapfenbrüstungen (tenon´s shoulder Zapfenbrust) gesehen.
Gruß, Andreas
P.S.: Was ich mich schon lange frage - warum sollte man eigentlich Zapfenbrüstungen zwingend nacharbeiten müssen? Würde mich sicher nicht als den supergenauesten Arbeiter bezeichnen wollen, aber eine Zapfenbrüstung wird abgesetzt und fertig. Sie soll ja sowieso verleimt werden, also Leim dran , ordentlich spannen und dann paßt der Lack. Der Sägeschnitt ist in meinen Augen egal, weil verleimt und unsichtbar.
Wenn beim Absetzen was daneben gegangen ist, sehe ich auch mit einem "Shoulder Plane" keine Rettung mehr, es muß ein neues Stück Holz her. Von Haus auf nicht am Riß abzusetzen käme mir wirklich nicht in den Sinn. Im äußersten Notfall (keine Ahnung, z.B. Brüstung nicht im Winkel) sticht man mit einem breiten Stemmeisen nach. Oder ein neues Stück Holz herrichten.
Hallo Frank und Heiko und alle anderen,
Pedder und Berhard haben ja schon was zu Sims- und Falzhobel gesagt. Meine Ansicht dazu, allerdings aus der "Hobel-aus-Holz-Sicht".
Ein Falzhobel kann einen Simshobel nicht ersetzen. Auch nicht anders herum.
Ein Falzhobel besitzt m.M. per Definition Anschläge, die es ermöglichen, den zu hobelnden Falz genau zu begrenzen. Durch diese Anschläge und seine etwas "korpulentere" Ausführung ist er nicht so gut zum Nacharbeiten von irgendetwas geeignet (ganz sicher nicht von Zapfenbrüstungen). Er wird/wurde benötigt um möglichst einfach maßhaltige Fälze herstellen zu können, ggf. auch mit einer brauchbaren Wiederholgenauigkleit. Das Eisen hat idealerweise zwei Schneiden für beide Flächen des Falzes und ist leicht schräg zur Hobelrichtung, ein Vorschneider kann nicht schaden, damit man auch quer zur Faser hobel kann, ohne serperat vorritzen zu müssen.
Einen Simshobel benötigt man, um etwas an einer Stelle nachzuhoblen, an die man mit einem normalen Hobel bauartbedingt nicht hinkommt (bei einem Stanardhobel geht das Eisen ja nicht über die ganze Hobelbreite). In den allermeisten Fällen wird dies irgendeine Art von Falz sein. Praktischerweise kann man beide Flächen des Falzes mit dem Simshobel in der gleichen Hobelrichtung bearbeiten.
Simshobel aus Holz hat es auch mit schrägliegendem Eisen gegeben, bis vor einigen Jahren konnte man die Eisen sogar noch in vielen verschiedenen Breiten bei Wilhelm Schmitt in Remscheid nachkaufen (und das sowöhl schräg rechts und links).
Der Simshobel ist in meinen Augen also ein Werkzeug mit dem man etwas einpaßt bzw. etwas nacharbeitet. Seine Bauart empfinde ich sehr handlich.
Wenn der Hobel gut eingestellt und das Eisen scharf ist, kann man damit auch einen Falz nachputzen (man arbeitet beim Fälzen von Hand ja oft gegen die Wuchsrichtung).
Mit einem Simshobel aus Holz würde ich auch keine Zapfenbrüstung nacharbeiten wollen.
Frank, wenn Du die dt. Namen verwirrend findest, einfach fragen.
Pedder hat ja schon geholfen, wobei ich den Simshobel mit den vielen verschiedenen Rabbet Planes gleichstellen würde, den Falzhobel wegen der verstellbaren Anschläge unbedingt mit dem Moving Fillister.
Den Shoulder Plane habe ich bis jetzt als amerikanische Eigenheit für Zapfenbrüstungen (tenon´s shoulder Zapfenbrust) gesehen.
Gruß, Andreas
P.S.: Was ich mich schon lange frage - warum sollte man eigentlich Zapfenbrüstungen zwingend nacharbeiten müssen? Würde mich sicher nicht als den supergenauesten Arbeiter bezeichnen wollen, aber eine Zapfenbrüstung wird abgesetzt und fertig. Sie soll ja sowieso verleimt werden, also Leim dran , ordentlich spannen und dann paßt der Lack. Der Sägeschnitt ist in meinen Augen egal, weil verleimt und unsichtbar.
Wenn beim Absetzen was daneben gegangen ist, sehe ich auch mit einem "Shoulder Plane" keine Rettung mehr, es muß ein neues Stück Holz her. Von Haus auf nicht am Riß abzusetzen käme mir wirklich nicht in den Sinn. Im äußersten Notfall (keine Ahnung, z.B. Brüstung nicht im Winkel) sticht man mit einem breiten Stemmeisen nach. Oder ein neues Stück Holz herrichten.