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OT: Präzision der CS70

Verfasst: Mo 5. Dez 2005, 18:29
von Joerg L.
[In Antwort auf #18347]
Hallo Markus,

ich habe keinen Platz für eine große TKS, deswegen habe ich mich auf die Montagsägen "eingeschossen". Von den Erikas und den Precisios hört man ja eigentlich nur Gutes. Jetzt schreibst Du, dass Du mit der Präzision der CS70 nicht zufrieden bist.

Da gehen bei mir natürlich sämtliche Alarmglocken an, denn die CS70 ist in meiner näheren Auswahl. Was genau kritisierst Du an der Säge?

Gruß, Jörg



Re: OT: Präzision der CS70

Verfasst: Mo 5. Dez 2005, 19:20
von Dietrich

Hallo Joerg,

die Festo-Montagesägen sind bei eher leichten Werkstücken sicher sehr genau, aber sie sind, wie alle Montagesägen leicht gebaut, deutlich leichter als Kategorie 3 Maschinen, wie Scheppach, E-B, Metabo, Flottjet...., deshalb haben sie bei deutlich weniger Auflagegewicht ihre Grenzen.
Dielen auftrennen macht ab 40mm Stärke nicht mehr so viel Spass, auch wegen der Wechselstrommotoren die nur halbes Drehmoment bei gleicher Leistung erreichen.

Gruß Dietrich



Re: OT: Präzision der CS70

Verfasst: Mo 5. Dez 2005, 22:23
von Markus F.

Hallo Joerg,

generell ist die CS70 eine qualitativ hochwertige Säge - dies vorweg. Was ich an ihr sehr schätze, ist der Parallelanschlag (CS70LA), der auch hinten greift. Da wackelt nichts das hat Hand und Fuß, damit läßt sich sehr präzise arbeiten - auch dank der Feineinstellung. Auch die Schnittqualität überzeugt mich. Ebeso der Schiebeschlitten (CS 70 ST 650), der leicht und spielfrei läuft und sich gut justieren läßt. Für meine Dafürhalten verbesserungswürdig ist allerdings der Winkelanschlag (CS790WA). Was mir fehlt, ist eine Möglichkeit, den Winkel zum Sägeblatt exakt nivillieren zu können. Es gibt zwar Einrastungen für 90°, 45° etc., möchte man den gesamten Anschlag aber wirklich auf die Sekunde genau einstellen, muß man zwei Befestigungsschrauben des Anschlags lösen, diesen dann so "hinrücken" das der Winkel "stimmt" und die Schrauben wieder fixieren. Hier ist Ausdauer und Gefühl gefragt. Schön wäre hier eine Einrichtung mit der sich das ganze kontrolliert und reproduzierbar fein (!) einstellen läßt (z.B. zwei Rändelschrauben, die gegen die Anschlagsleiste drücken und sich mit Konternmuttern fixieren lassen). Hegner hat das bei der kleinen MK4 ganz gut gelöst. Meiner Meinung nach ist ferner der Queranschlag selbst - ein Aluprofil - nicht steif genug (er gibt bei kurzen Werkstücken nach, so man ihn fast bis zum Sägeblatt auszieht) und könnte auch etwas länger sein. Der umklappbare Anschlag des Anschlagreiters (WA-AR) sollte für meinen Geschmack ebenso etwas solider ausgeführt werden.

Beste Grüße aus München,

Markus F.




Re: OT: Präzision der CS70

Verfasst: Mo 5. Dez 2005, 22:39
von Joerg L.

Hallo Markus, hallo Dietrich,

vielen Dank erstmal für die Informationen. Mir ist klar, dass die Precisios schneller an Ihre Grenzen kommen als rein stationäre TKS, aber für mich ist der Kompromiss dennoch vertretbar, da ich wenig Platz und keinen Drehstromanschluss im Keller habe. Der Queranschlag ist auch mein Kritikpunkt, ich hätte ihn länger und mit Skala konstruiert. Trotzdem denke ich, dass ich damit klarkommen werde. Große und dicke Werkstücke bearbeite ich selten, dafür könnte ich auch die HKS mit FS benutzen.

Aber die Entscheidung fällt frühestens Ende März, wer weiß, vielleicht gibt es ja bis dahin auch ein umfangreiches Zubehörprogramm für die Elektra Beckum UK333...

Gruß, Jörg



Re: OT: Präzision der CS70

Verfasst: Di 6. Dez 2005, 07:53
von holger

Hallo Joerg,
selbst die kleine Basis 1A mit der kleinen HKS stellt meine Genauigkeitsbedürfnisse mehr als zufrieden.
Mit Stationärmaschinen kann man die ja absolut nicht vergleichen.
Die erreichbaren Wiederholgenauigkeiten sind sehr gut und reichen für den Montage- Hobbybereich locker.
Für denjenigen für den das eigentliche Hobby im Betrieb der Maschine liegt, für den gibts sicher schönere, genauere... Maschinen.

Viele Grüße, Holger




Re: OT: Präzision der CS70

Verfasst: Mi 7. Dez 2005, 22:58
von Robert Hickman

Joerg,

wenn ich noch was bemerken darf: Soweit ich gesehen habe, sind die Festo CS 70 und die UK333 qualitativ nicht vergleichbar. Die Festo ist hier um Längen besser verarbeitet und technisch sehr clever aufgebaut. Ich würde sie der UK333 immer vorziehen. Nicht zuletzt auch des Zubehörs wegen. Ebenso wie die Erikas, die mein Holz-Herz erschlossen haben. Aber, und das ist auch klar, es sind Sägen für die Montage, also haben sie keine Grauguß-Tische und wiegen auch keine 600kg. Aber die Tische die sie haben, sind die besten die man derzeit bei Montagesägen bekommen kann (bezogen auf Festo und Mafell).

Grüße

Robert Hickman




Re: OT: Präzision der CS70

Verfasst: Do 8. Dez 2005, 10:57
von Joerg L.

Hallo Robert,

ich kenne die UK333 bis jetzt nur aus dem Katalog, deswegen kann ich mir noch gar kein Urteil erlauben. Eine solche Anschaffung tätige ich aber nicht, ohne das Produkt vorher ausgiebig begutachtet zu haben.

Für mich ist das Zubehör sehr wichtig, da hat Festool in meine Augen die Nase vorn, die Tischverbreiterung und der Längsanschlag der Erikas gefallen mir weniger. Solange Elektra Beckum nicht nachrüstet, ist die Säge vollkommen uninteressant für mich, aber ich habe mit einem E-B Mitarbeiter telefoniert, der mir sagte, dass es für die UK333 eventuell nächstes Jahr mehr Zubehör gibt. Solange warte ich noch und solange bleibt die UK333 für mich noch im Rennen.

Gruß, Jörg



Re: OT: Präzision der CS70

Verfasst: Fr 9. Dez 2005, 07:26
von Georg

Auch ich stehe vor der Entscheidung welche der drei Sägen ich mir zulegen soll. Ich habe auch das Platzproblem, so daß für mich nur eine(für eine Person) transportable Maschine in Frage kommt(Um Diskussionen über eine gebrauchte Graugussmaschine vorzubeugen, die ich im übrigen sehr gerne nehmen würde, wenn ich den Platz hätte). Für alles was länger als 1,2m ist muß ich entweder in den Hof oder die Garage.
Ich habe mir deshalb alle drei Maschinen genau angesehen, arbeiten konnte ich bisher allerdings nur mit der Festo und bin zu folgendem Urteil gekommen. Die UK333 fiel von vornherein durch, weil für mich die Verarbeitungsqualität, auch angesichts des günstigeren Preises nicht akzeptabel war. Die ganze Maschine macht im Vergleich zu Festo oder Mafell einen grobschlächtigen Eindruck. Die Anschläge und die Zugfunktion sind relativ schwergängig. Wie es besser geht zeigt die Konkurrenz.
Bei der Erika 70 hat mich die Verarbeitung beeindruckt. Alles noch einen Tick besser als bei der Festo, allerdings ist der Preis auch höher. Was mir bei der Erika weniger gefällt ist das Zubehör. Es gibt zwar eine Tischverbreiterung, die sogar als Frästisch für eine Oberfräse genutzt werden kann, aber der lieferbare Fräsanschlag ist, nicht nur für Mafell-Verhältnisse, ein Witz.
Die Festo schließlich bietet in der Summe ihrer Eigenschaften die überzeugenste Maschine. Sicher, die Mafell ist einen Tick besser verarbeitet, wird aber beim lieferbaren Zubehör von der Festo deutlich geschlagen.
Nach reiflicher Überlegung werde ich mir wahrscheinlich die Festo zulegen und zwar das CS 70 EB-Set, das noch einmal einen deutlichen Preisvorteil gegenüber den Einzelkomponenten.



Re: OT: Präzision der CS70

Verfasst: Sa 10. Dez 2005, 02:01
von Dietrich

Hallo Jörg,

genau das habe ich bei der Hausmesse und der Handwerksmesse den Herrn in E-B-Blau gesagt!
Wie könnt ihr eine Montage TKS rausbringen, die auf derart starke Konkurenz stösst, ohne ein umfangreiches Zubehörsortiment vorzuhalten?

Sollte es wenigstens Tischverlängerung und Tischverbreiterung und einen großen Paralellanschlag mit hinterer Klemmung bald geben, wäre dies zu begrüßßen.

Bisher spielt die UK 333 in Punkto Schiebetisch (optional), ihren bisher einzigen Vorteil gegenüber den Konkurenzmodellen aus, der Schiebetisch aus Aluminiumguss, stammt von der Metabo Magnum 1256, besitzt einen großen Queranschlag, auf dem Anschlagreiter mit Lupe Platz finden, und ein ausziehbarer Ablänganschlag mit Werkstückauflage lässt sich in dem Anschlag unterbringen! Hier bieten die Konkurenten Mafell und Festo deutlich provisorischer aussehende Lösungen.

Gruß Dietrich



Re: OT: Präzision der CS70

Verfasst: Sa 10. Dez 2005, 20:57
von Robert Hickman

Hallo Dietrich,

Wie mir scheint, wurde DIE ideale Säge noch immer nicht gebaut. Die eine ist gut verarbeitet, jedoch klemmt es am Zubehör, Die andere hat alles Zubehör, aber wirkt bisweilen noch verbesserungsfähig, bei der nächsten fehlt es schlicht an Schnitthöhe. Also man sollte sich eine Säge selbst bauen. Übrigens ist es beim Auto nicht anders. Nur halten Sägen meistens deutlich länger und deshalb sollten sie den Bedürfnissen der Nutzer optimal entsprechen. Wenn die Hersteller nur mal zuhören würden... Aber in Nürnberg kann man dann ja "auspacken"!

Grüße, diesmal aus dem Schwarzwald. Motto: Gottes schönste Gabe ist der Schwabe!

Robert Hickman