welche hobel braucht der mann??

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
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fein

Beitrag von Pedder »


Hallo Heiko,

das Nacharbeiten von Zapfenschultern. Dazu müsste man den Vorschneider zurückziehen , die Stangen demontieren und dann ist mit der Hobel immer noch zu groß. Es mag gehen, aber schön ist was anderes.

Liebe GRüße
Pedder


Heiko Rech
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Na dann doch nicht

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

danke für die Erklärung. Das leuchtet ein.

Gruß

Heiko


Gero Meyhoefer
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Was ich bei dir vermisse...

Beitrag von Gero Meyhoefer »

[In Antwort auf #130666]
Hi Frank,

den Ziehklingenhobel kannst Du dir hier auch anschauen:-)

Macht eine schöbe Oberfläche bei bereits verputzten Flächen, kann ich empfehlen.

Beste Grüße
Gero



bernhard

Falz- und Simshobel und mehr

Beitrag von bernhard »

[In Antwort auf #130685]
Hallo Heiko,

auf Franks Fragen kann ich nicht eingehen, da sie einfach zu allgemein gestellt sind und er überhaupt keine verwertbaren Informationen liefert. Da er auch mit den Fachbegriffen Probleme hat, gehe ich stark davon aus, daß er Anfänger ist. Deshalb ist es schon richtig, wenn er sich erst einmal um eine #7 kümmert.

Grundsätzlich finde ich es falsch, wenn sich ohne zu probieren auf eine Marke festgelegt wird. Gerne wird gesagt, XY hat ein paar zusätzliche "Features", die so hilfreich sind. Später in der Praxis erweisen sich diese "Features" als nutzlos, ja sogar als hinderlich.

Deshalb immer wieder der Tipp: Schaut, was in den professionellen Werkstätten und nicht in den "Redaktionswerkstätten" benutzt wird. Dies gilt auch für die Hobelbänke. Gerne werden dolle Bänke mit "Twinscrewvises" etc. vorgestellt. Solche Bänke habe ich noch bei keinem Profi gesehen, warum wohl? Dies gilt auch für die Roubo Bank.

Da auch ich einige Hobel habe und sie auch alle einsetze und mich auch nicht als Sammler betrachte, möchte ich gerne zu Falz- und Simshobel Stellung nehmen und auch ein paar Arbeitsbeispiele für die verschiedenen Hobel geben:

1.) Falzhobel

Hier schielen sicherlich viele auf die beiden Veritas. Der eine wird von links der andere von rechts geführt. Habe ich nicht, da eine Falz wohl die Aufgabe ist, die man am besten und effektivstem mit der Tischkreissäge, - fräse oder Oberfräse macht. Wer es gerne ganz von der Hand macht, wird wohl wissen, welche Hobel er benötigt.
Obwohl ich die Veritas Hobel schon benutzen durfte und sie auch gut arbeiten, macht diese Handarbeit keinen Spaß und sie bringt auch keinen Mehrwert, wie z. B. eine gehobelte Oberfläche.
In meinen Augen ist dieser Hobel nur etwas für Puristen. Ich habe einmal einen Schrank nur mit Handwerkzeugen gebaut. Auch wenn das Schränkchen klein war, es hat lange gedauert, ist ein tolles Gefühl, man sammelt viel Erfahrung - aber ich brauche es nicht noch einmal.

2.) Simshobel

Habe ich den kleinen, mittleren und großen von LN. Zwischenzeitlich ist da noch einer "eingeschoben" worden, aber den brauche ich wirklich nicht. Den mittleren Veritas habe ich trotz der neuen und superpraktischen "Features" verkauft, weil er mir überhaupt nicht in der Hand lag. Ein Foristi setzt ihn aber heute noch gerne ein.
Hier wurde geschrieben, daß man den Simshobel unbedingt benötigt, weil man viele Zapfen anpassen müßte. Den Simshobel sollte man für die Zapfenbrüstung benutzen, für den Zapfen nimmt man tunlichst den "Rabbit Blockplane". Allerdings benutze ich auch schon mal den großen Simshobel für diese Arbeit.
Eine weitere Aufgabe für den Simshobel in meiner Werkstatt ist das Beseitigen von Brandspuren (gerne bei Kirsche) bei einer Falz. Den kleinen benutze ich zum Beseitigen von Brandspuren bei Türfüllungen, die ich gerne mit 25° abschräge. Da ist der Hobel mit seinem schmalen Eisen besser als Schleifpapier.
Natürlich sollten die Simshobel absolut rechtwinklig sein. Das gilt auch für das Eisen.
Grundsätzlich fallen mir keine weiteren Aufgaben für den Simshobel ein. Frank Klausz hat lange verschwiegen, daß er einen besitzt, denn selbstverständlich kann er den Zapfen so absetzen, daß er keinen benötigt :-).
Aus diesem Grund interessiert mich, wofür Du Deinen kleinen Simshobel so häufig benutzt.

3.) Andere Hobel

Weiter oben wurde geschrieben, daß die #7 und #8 ordentliche "Klopper" sind und eventuell eine #6 ausreicht. Vor allem, wenn man nicht so lange Werkstücke bearbeitet. Weder das Gewicht noch die Werkstücklänge sind Argumente gegen die beiden Hobel. Das höhere Gewicht ist eher positiv, denn Masse hilft. Natürlich sollte man die Hobelsohle polieren, dann spielt das Gewicht keine Rolle.
Der englische Meistertischler Alan Peters hat für fast alle Arbeiten seinen #7 eingesetzt. Andere benutzen aufgrund des höheren Gewichts und der längeren Sohle einen #5,5 als Putzhobel.
Die dazwischen liegende #6 ist wohl der Hobel, auf den man am ehesten verzichten kann. Insbesondere, wenn man die Vorarbeit auf der stationären Hobelmaschine macht.

Kein Falzhobel, aber auch ein interessanter Hobel ist der #10 1/2. Ebenfalls ein Rabbitplane. Damit habe ich die Zapfen für das Stirnbrett meines Esstischs angepasst. Mit dem Rabbitblockplane wäre dies zu umständlich gewesen. Manchmal benutze ich ihn zum randnahen Hobeln, da man die Griffe links und rechts wegklappen kann.

Natürlich sagen Bilder mehr als Worte. Die meisten genannten Hobel könnt ihr auf meinem Blog in Aktion sehen.

Viele Grüße
Bernhard



Frank K.
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Re: Falz- und Simshobel und mehr

Beitrag von Frank K. »


jetzt wird einiges klarer..

als blutigen anfänger würde ich mich nicht bezeichnen, was das arbeiten mit holz angeht. das war bis dato alles eher maschinen getrieben.

was die hobelei von hand betrifft hat bernhard recht, mit dem thema beschäftige ich mich erst seit ca. 8 wochen und die vielfalt und bezeichnerei ist schon recht verwirrend, aber alle vorredner haben mir extrem weiter geholfen.

dafür vielen dank und ich bin mir auch nicht zu fein vielleicht die ein oder andere "dumme" frage zu stellen. denn diese schützt mich definitiv vor fehlkäufen.


Frank K.
Beiträge: 155
Registriert: Di 6. Nov 2012, 23:45

Re: Was ich bei dir vermisse...

Beitrag von Frank K. »

[In Antwort auf #130691]
Gero,

ich werde mich im januar bei Dir melden, momentan habe zu viel damit zu tun, kaffee und schokolade unter die leute zu bringen...;-)


Heiko Rech
Beiträge: 2715
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Re: Falz- und Simshobel und mehr

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #130692]
Hallo Bernhard,

mit den Fachbegriffen gebe ich dir Recht. Das kann sehr verwirrend sein. Daher würde ich vorschlagen, wenn möglich auf deutschsprachige Begriffe zurückzugreifen, bevor noch jemand wirklich einen Kaninchen- Hobel kaufen will, weil Bernhard ja vom Rabbit Plane geschrieben hat :-) Nimms nicht persönlich, aber bei der Vorlage konnte ich mir das jetzt nicht verkneifen ;-)

So nun aber zum eigentlichen Thema:
Du schreibst immer davon, man sollte bei professionellen Holzwerkern in die Werkstätten sehen. Kannst du Beispiele nennen? Ich nehme an, du beziehst dich in erster Linie auf Amerikanische Holzwerker.

Zum Falzhobel:
in letzter Zeit mache ich recht viel von Hand und habe auch dahingehend meinen Werkzeugbestand ein wenig erweitert. Das hat bei mir zwei Gründe: Zum einen das reine Interesse daran. Es macht Spaß. Zum Anderen ist es bei mir so, dass ich meist am Abend in die Werkstatt komme. Je später es wird, umso weniger Lärm möchte ich machen. Da sind Handwerkzeuge (vom Stemmen einmal abgesehen) ein guter Weg, den Famillienfrieden aufrecht zu erhalten. Ich habe also oft die Wahl zwischen überhaupt nicht in die Werkstatt gehen, oder aber wenig lärm machen und deshalb vielleicht ein wenig langsamer zu arbeiten. Ich entscheide mich dann dafür lieber langsamer, als überhaupt nicht zu arbeiten.

Aber so langsam ist man von Hand ja nicht. Seit kurzem habe ich einen Nuthobel und mit dem bin ich, wenn es nur um ein oder zwei Nuten geht schneller, als mit der Oberfräse, da das Einstellen eines Nuthobels verdammt schnell geht. Aus dem gleichen Grund möchte ich mir auch noch einen Falzhobel kaufen. Den Veritas habe ich bei Marc einmal ausprobiert und fand ihn sehr angenehm in der Handhabung.

Zum Simshobel:
Ich habe den kleinen Veritas, damit arbeite beispielsweise Zapfenbrüstungen nach. Bei den im Möbelbau üblichen Querschnitten reicht der in der Regel aus. Für die Zapfen selbst nutze ich seit kurzem einen Grundhobel. Ich muss aber gestehen, dass ich erst vor einigen Wochen erst wieder die ersten Zapfen von Hand seit vielen Jahren gemacht habe. Was den Falz-Blockhobel angeht, warte ich noch bis Dieter den Juuma ins Programm bekommt.
Eine weitere Anwendung für den kleinen Simshobel ist bei mir das Nacharbeiten von Abblattungen Ich nheme dazu gerne einen Scheibennuter mit Anlaufring, der hat eine Frästiefe von 12mmm. Dazu passen die 12,7mm des kleinen Simshobels sehr gut. Wenn eine Abblattung mal ein wenig straff geht, nehme ich den Hobel.

Sonstige Hobel:
Ein No.7 steht noch auf der Wunschliste. Das hat aber noch Zeit. Momentan komme ich mit dem No.6 sehr gut zurande. Aber es werden auch noch längere Werkstücke kommen, da ist ein längerer Hobel vielleicht von Nutzen. Ob ein No.8 notwendig ist? Ich weiß es nicht. Ich hatte mal einen, mir fehlt aber der Vergleich zum No.7.

Die Werkzeuge in meiner Werkstatt richten sich nach meinen Bedürfnissen. Die haben sich auch schon hier und da mal geändert und ich habe Werkzeuge verkauft und andere Angeschafft. Ich sammle keine Werkzeuge, dafür hätte ich den Platz überhaupt nicht. Alles was in der Werkstatt ist, wird auch regelmäßig benutzt. Und da jeder eine andere Arbeitsweise hat, sieht auch jede Werkstatt anders aus und jeder nutzt die Werkzeuge, von denen er der Meinung ist, dass sie seinen Anforderungen entsprechen.

Wichtig ist doch das Ergebnis, das man mit den Werkzeugen erzielt.

Gruß

Heiko



Frank K.
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Re: Falz- und Simshobel und mehr

Beitrag von Frank K. »


genau so sehe ich das auch...;-)



bernhard

Re: Falz- und Simshobel und mehr

Beitrag von bernhard »


Hallo Heiko,

wichtig ist doch, dass man den Hobel korrekt bezeichnet. Egal ob im Englischen oder Deutschen. Manchmal fällt mir eben nicht die deutsche Übersetzung ein, oder aber der englische Begriff ist einfach präziser. Verwirrend wird es erst, wenn man die Begriffe falsch zuordnet und nein, persönlich nehme ich es bestimmt nicht.

Zu den Werkstätten habe ich schon einiges geschrieben, aber ich wiederhole gerne, bin aber sicher, Du wirst sie kennen:

- Christian Becksvoort
- Jim Kingshott
- Garrett Hack
- Alan Peters

Leider sind mir keine deutschen Holzwerker bekannt, die einen detaillierten Blick in Ihre Arbeitsweise erlauben. Somit muß ich mit englischen und amerikanischen Holzwerkern auskommen.

Ich werde auch keinem vorschreiben, welches Werkzeug er sich wann kaufen soll. Allerdings garantiere ich Dir den aha Effekt, wenn Du erst einmal die #7 und/oder den großen Simshobel in Deiner Werkstatt hast. Dann solltest Du aber auch über eine ordentliche Hobelbank nachdenken. Dieses Montagetischchen hat andere Vorteile (ich habe auch einen MFT), aber zur ernsthaften Hobel-, Säge- oder Stemmarbeit taugt es nicht.

Viele Grüße
Bernhard

PS: wirklich Heiko, Werkstücklänge hat nicht unbedingt etwas mit der Hobellänge zu tun, schau Dir bitte einmal an, wie Alan Peters kleine Werkstücke mit dem #7 bearbeitet.


Heiko Rech
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Re: Falz- und Simshobel und mehr

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Bernhard,

einen AHA-Effekt hatte ich bisher noch mit jedem Werkzeug, nachdem ich es gekauft hatte.Denn oft ist es ja so, dass man ein neues Werkzeug kauft und dann denkt "Wie bin ich nur so lange ohne ausgekommen". Das ist aber normal und geht denke ich jedem so.

Zum Thema MFT und Hobelbank:
Natürlich denke ich über eine Hobelbank nach. Aber mir fehlt einfach der Platz. Derzeit überdenke ich mein bisheriges Werkstatkonzept. Vielleicht finde ich eine Lösung, wie ich eine Hobelbank und den MFT unterbringe. Aber das ist ein Thema für die andere Seite des Forums, da es dabei um Maschinen geht. Ich stelle da gleich mal eine interessante These zur Diskusion.

Dass man mit dem MFT (nach Modifikationen) dennoch gut Handarbeiten kann, erlebe ich gerade und man sieht es auch hier und da auf meinem Blog.

Aktuell arbeite ich an einem Projekt für die Holzwerken, daher kann ich keine aktuellen Bilder zeigen. Aber dieses Projekt beinhaltet viel Handarbeit, die ich auf dem MFT mache.

Und wie ich schon mehrfach geschrieben habe, der MFT ist keine Hobelbank und er wird auch nie eine. Das muss man nicht groß diskutieren. Eine Hobelbank wäre natürlich besser. Wer weiß, vielleicht finde ich eine Lösung. Aber darüber mache ich mir erst im kommenden Frühling Gedanken.

Gruß

Heiko



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