Seite 5 von 11

Re: Heizung

Verfasst: Mo 10. Nov 2014, 19:12
von Rolf Richard

Deine Aussage "Hatte ich in meinem Büro auch, der Umbau brachte jede Menge mehr Wärme in den Raum" verstehe ich nicht. Vielleicht magst du ja noch ein paar Worte dazu sagen.


Gerne!

Im Prinzip ist mein Schreibtisch - wenn auch erheblich grösser - ähnlich aufgebaut wie der gezeigte, allerdings bleibt unter den Kästen rechts und links Luft. Obwohl das so ist hat der Schreibtisch die Wärmeabstrahlung durch die Heizung stark behindert. Der Spalt zwischen Schreibtischplatte und Fensterbrett wird sich als zu schmal erweisen. Da trotzdem warme Luft nach oben steigt zieht die Heizung kalten Nachschub von unten. In eurem Fall durch den Tunnel, in dem sich die Füsse befinden. Kalte Füsse waren bei mir das Ergebnis.

Wenn dann irgendwann ein Bildschirm dazukommt ist der Blick aufs helle Fenster Gift für die Augen.

Gruss

Rolf



Du bist zu schnell

Verfasst: Mo 10. Nov 2014, 20:51
von Friedrich Kollenrott

Hallo Markus,

ich wollte auch noch was dazu sagen .

Mir gefällt der als Kinderzimmerschreibtisch gut. Schnörkellos, funktionell.

Das mit der Heizung ist nur dann OK, wenn hinter der Platte genug freier Durchgang für die Warmluft ist.

Das keilgezinkte Leimholz ist Geschmackssache, sicher. Ich glaube, für ein solches Möbel hätte ich auch das Leimholz nicht selbst gemacht.. Und Dein Argument, dass Du ja auch mal fertig werden musst, überzeugt. Was nutzt der hohe Anspruch, wenn dann das Ergebnis gegen Null geht? Justus ist manchmal ein bißchen ruppig, ich weiss, trägt aber inhaltlich viel zum Forum bei.

Was ich anders gemacht hätte? Den Kasten nicht direkt auf den Boden, sondern Füße, Kufen o. Ähnliches (wobei ich weiss: für den Teppichboden ist es so besser).

Vielen Dank für den Einblick in Deine Arbeit!

Friedrich




Re: Falsche Seite? Holzfeuchte

Verfasst: Sa 27. Dez 2014, 22:20
von Ulrich Leimer
[In Antwort auf #138990]
Hallo Walter u.a.,

du hattest in diesem Tread ja mal den Herrmann Walde zitiert. Leider nicht das ganze Buch gelesen, oder? Ich wusste bloß nicht mehr genau, wo ich das mal gelesen hatte.
Schau doch mal auf den Seiten zu "furnieren", so ab S. 194 unten. Dort schreibt Prof. Walde u.a.:
"Dabei ist ein wichtiger Grundsatz, dass das Holz um so mehr nachtrocknet, je stärker es befeuchtet wurde; tritt durch die Feuchtigkeitsaufnahme zunächst ein Quellen, also eine Vergrößerung des Volumens ein, so wird durch
das Trocknen eine Reduktion desselben nicht nur auf das ursprüngliche Volumen, sondern unter dieses herbeigeführt. Das Holz schwindet, und zwar um so stärker, je mehr Feuchtigkeit es aufgenommen hat.
Ferner muss als feststehender Grundsatz gelten, daß sich das Holz beim Trocknen um so mehr nach der einen Seite wirft, je mehr es sich im befeuchteten Zustande nach der anderen verzogen hat.".......
Der Autor sollte doch über jeden Zweifel erhaben sein, denke ich. Er erklärt das sicher besser, als ich es seinerzeit konnte. Mir wolltet ihr das ja nicht abnehmen. Und nicht jeder, der eine andere Meinung als die allgemein verbreitete vertritt, ist ein Depp.

Gruß Uli




Re: Falsche Seite? Holzfeuchte *MIT BILD*

Verfasst: So 28. Dez 2014, 11:24
von Walter Heil

Hallo Uli,

leider finde ich die von Dir angegebene Textstelle nicht in meinem Buch von Walde. Das Kapitel "Fournier und Fournieren" beginnt auf S. 80 und da steht das nicht, S. 194 unten gehört zum Kap. "Verbindung von Türrahmen und Füllung" und da suche ich auch vergebens. Ich habe mal die Titelseite fotografiert und stelle sie hier ein, damit wir wenigsteans feststellen können, ob wir dasselbe Buch haben. Ich hätte schon gerne den Originaltext und den Zusammenhang gelesen, bevor ich mich dazu auslasse.

Gruß, Walter


Re: Falsche Seite? Holzfeuchte

Verfasst: So 28. Dez 2014, 12:05
von Wolfgang Jordan

Hallo Walter,

in meiner Ausgabe (7. Ausgabe, 1926) steht es wörtlich so drin, wie Ulrich geschrieben hat.

Gruß, Wolfgang


Re: Falsche Seite? Holzfeuchte *MIT BILD*

Verfasst: So 28. Dez 2014, 17:32
von Ulrich Leimer

Hallo Walter,

habe mal den Titel von meinem Buch angehängt. Wie geschrieben, ab Seite 194 der zitierte Text. Vielleicht steht das ja in Deiner älteren Ausgabe noch nicht drin, aber weil Du so launig den Walde zitiert hattest damals,
konnte ich das jetzt nicht weglassen. Es kommt nicht so gut, wenn man so als Ahnungsloser dargeboten wird. Aber vielleicht bin ich da ja zu empfindlich.
Die Textpassage ist übrigens zu keiner Besonderheit von Holz verfasst, sondern beschreibt einfach den normalen Zustand von Massivholz. Der "Trick" funktioniert also....

Gruß Uli




Re: Falsche Seite? Holzfeuchte

Verfasst: So 28. Dez 2014, 17:48
von Pedder

Hallo Jungs,

ich frage mich, warum das in einem Buch aus dem frühen 20. Jahrhundert steht,
die These aber anscheinend nicht mehr gelehrt wird. Hat das jemand schon mit
Erfolg probiert? Im Endeffekt würde es doch bedeuten, dass ich jede Krümmung
dadurch bekämpfe, dass ich das Holz noch weiter durch Feuchtigkeit verbiege.

Liebe Grüße
Pedder


Re: Falsche Seite? Holzfeuchte

Verfasst: So 28. Dez 2014, 18:55
von Ulrich Leimer

Hallo Pedder,

ich hatte es ja so beschrieben, dass Holz das Bestreben hat, mehr Feuchtigkeit abzugeben, als es vorher aufgenommen hat. Natürlich geht das nur in gewissen Grenzen.
Also die konvexe Seite leicht anfeuchten und trocknen lassen. Wenn das Stück nicht zu hohl war, zieht es sich gerade (oder gerader). Hab ich schon mit Erfolg praktiziert, was hier
allerdings belächelt wurde. Wie's scheint, lässt Walde da gar keinen Zweifel daran, dass das feststehende Grundregeln sind. Warum euer Spannagel das nicht weiss, kann
ich mir allerdings auch nicht erklären.

Gruß Uli


Re: Falsche Seite? Holzfeuchte

Verfasst: So 28. Dez 2014, 19:45
von Pedder

Hallo Uli,

ich glaube Begriffe wie "Eurer Spannagel" und "Ihr" sind ein einem derart
inhomogenen Forum wie diesem hier komplett fehl am Platz. Erfahrunsgemäß
hat hier jeder seine eigene Meinung.

Es wundert mich nur, wenn eine so einfache Methode für ein sooft vorkommendes Problem nicht bekannter ist.
Aber das kann sich ja durch so ein Forum ändern.

Ich sitze gerade fern von jedem Holz und kann das daher nicht testen.
Meine guten Hölzer würde ich dafür auch nicht nehmen.

Liebe Grüße
Pedder


Re: Falsche Seite? Holzfeuchte

Verfasst: So 28. Dez 2014, 19:55
von Walter Heil
[In Antwort auf #139837]
Hallo Uli,

wir haben verschiedene Bücher. ich nehme die Zitate, die Du aus dem Buch genommen hast, so hin, Wolfgang hat das ja auch bestätigt. Es ist auch unerheblich, wer das geschrieben hat, wichtig ist nur: stimmts oder stimmts nicht? Ich stelle hier der Übersichtlichkeit halber das gesamte Zitat nochmal vor:

"Dabei ist ein wichtiger Grundsatz, dass das Holz um so mehr nachtrocknet, je stärker es befeuchtet wurde; tritt durch die Feuchtigkeitsaufnahme zunächst ein Quellen, also eine Vergrößerung des Volumens ein, so wird durch
das Trocknen eine Reduktion desselben nicht nur auf das ursprüngliche Volumen, sondern unter dieses herbeigeführt. Das Holz schwindet, und zwar um so stärker, je mehr Feuchtigkeit es aufgenommen hat.
Ferner muss als feststehender Grundsatz gelten, daß sich das Holz beim Trocknen um so mehr nach der einen Seite wirft, je mehr es sich im befeuchteten Zustande nach der anderen verzogen hat.".......

Im Einzelnen:

"Dabei ist ein wichtiger Grundsatz, dass das Holz um so mehr nachtrocknet, je stärker es befeuchtet wurde;"

Kommentar: das Wort "nachtrocknet" ist hier nicht eindeutig, ich ersetze es durch "trocknet", dann ist die Aussage trivial, da zur Erreichung des Gleichgewichts nach dem Befeuchten mehr Wasser zu entfernen ist.

"tritt durch die Feuchtigkeitsaufnahme zunächst ein Quellen, also eine Vergrößerung des Volumens ein, "

Kommentar: unbestritten.

"so wird durch das Trocknen eine Reduktion desselben nicht nur auf das ursprüngliche Volumen, sondern unter dieses herbeigeführt."

Kommentar: Das ist der Kernsatz. Wenn dieser Satz ernst gemeint sein soll, dann muss man hinzufügen, dass vor dem Befeuchten das ursprüngliche Volumen bereits jenes war, das dem Feuchtegleichgewicht entspricht, sonst kann man nicht diskutieren.

"Ferner muss als feststehender Grundsatz gelten, daß sich das Holz beim Trocknen um so mehr nach der einen Seite wirft, je mehr es sich im befeuchteten Zustande nach der anderen verzogen hat.".......

Kommentar: zunächst fehlt die Beschreibung, wo befeuchtet und wie das Holz sich verziehen soll, verzogen hat. Im übrigen ist das kein feststehender Grundsatz, sondern wäre die logische Folge, würde die im Kernsatz aufgestellte Behauptung stimmen,

Grundsätzlich ist zu der Behauptung, die ich etwas verkürzt so darstelle: "durch vorheriges Befeuchten ist die durch einen bestimmten Trocknungsvorgang erreichte Holzfeuchte geringer als ohne Befeuchten" folgendes zu bemerken:

1. Alle Diagramme, die den Zusammenhang zwischen Luftfeuchte, Temperatur, und Holzfeuchte darstellen, wären falsch, da sie nicht die "Vorbehandlung" durch Befeuchten berücksichtigen.
2. Über Intensität oder Dauer der Befeuchtung und deren Auswirkung werden keinerlei quantitative Aussagen gemacht.
3. Vorherige Befeuchtung von zu trocknendem Holz wird nirgends in einer technischen Trocknungsanlage angewendet.
4. Jedes Holz war schon einmal "befeuchtet", nämlich unmittelbar nach dem Fällen. Ein weiteres, aber ungleich geringeres Befeuchten (oder ist etwa längeres Lagern in Wasser gemeint?) soll da noch einen Unterschied machen?

Zum Schluss: ich habe in meinem ersten Beitrag den Walde zitiert, weil er sich so schön literarisch ausdrückt; wenn er wirklich die physikalischen Vorgänge des Holztrocknens damals gewusst hat, warum nahm er dann Zuflucht zu dieser Ausdrucksweise?

Gruß, Walter