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In Antwort auf #120549]
Gestern habe ich einen englischsprachigen Artikel von Richard Starr über Hobel gelesen und den folgende Absatz gefunden. Es geht um metallene Hobel des Bailey-Typs:
"Set the frog so it makes a continuous surface at the beveled back of the throat. Moving the frog forward of this position leaves the cutting end of the blade unsupported where it counts. A few of the better (older) planes have stepped frogs, which support the blade even when the throat is small."
Genau das hatte ich mit meinen beiden Stanleys erlebt. Bei eng gestellten Maul hing das Eisen vorne bis zu 8-10 mm in der Luft, was zu heftigem Rattern führt. Stellt man den Frosch zurück, so dass sich das Eisen - wie oben beschrieben - an der rückwärtigen Kante des Mauls abstützen kann, dann läuft der Hobel einwandfrei. Auch meine kritisierten Stanley!
Schlussfolgerung:
Die Bailey-Bauart ist ungeeignet für eine verstellbare Maulweite. Sobald der Frosch nach vorne verschoben wird, verliert das Eisen seinen Support - Rattern beginnt. (Klar - man kann auch extradicke Eisen verwenden, aber die prinzipielle Schwäche der Konstruktion wird dadurch nicht behoben!)
Noch etwas:
Früher mussten die Stanleys regelmässig mit Silbergleit behandelt werden um leicht zu laufen. Der Veritas No. 4, den ich mir angeschafft hatte, lief aber von Haus aus kaum schwerer als ein Holzhobel. Wo lag die Differenz?
In der miserablen Endbearbeitung der Stanley. Die Sahlen waren derartig rauh, dass selbst Schleifen auf 50er Papier schon eine feinere Oberfläche produzierte.
Folglich habe ich die Hobel auf Schleifpapier bis zur Körnung 1000 abgezogen. Das ist zwar immer noch nicht so fein, wie die Endbearbeitung des Veritas daherkommt, aber die Hobel gleiten wesentlich leichter.
Eigentlich steht jetzt eine unnütze Dose Silbergleit herum.
Gruss
Rolf