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Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: Sa 27. Jan 2007, 00:22
von Heinz Kremers
Hallo,
langsam geht es weiter mit dem Laubengang und da bisher mehr von Eisen und Statik und Feuerschutz die Rede war: Langsam kommt auch das Holz zur Geltung!
Zunächst einmal ein riesiges DANKE an dieses Forum. Ohne hätte ich ganz schön alt ausgesehen (und mich auf Bankirai oder so was gestürzt), aber so hab ich eine Ahnung davon bekommen, wie man Holz verarbeiten kann. Besäumen? War für mich vor 2 Jahren noch ein Fremdwort. Jetzt hab ich so knapp ne Tonne Eichendielen da liegen und die wollen in Form gebracht werden.
Suchen im Forum ist ja eine Wissenschaft für sich; unter einem Thema werden plötzlich ganz andere Dinge behandelt und da kann man sich dann durchwurschteln... Warum dann eigentlich ein nicht neues Thema (thread) aufmachen???
Also ich hab zum Besäumbrett gesucht und bin auch fündig geworden, nur hat keiner dem Gerhard? geantwortet, warum ein eingeschnittenes Besäumbrett evtl. Nachteile/Sicherheitsbedenken hat. Also hab ich mutig mein Besäumbrett eingeschnitten und - bisher - keine Nachteile finden können. Wie hieß es bei Gerhard so schön: "alles was übersteht wird weggeschnitten - und fertig ist"
Hier könnt Ihr das am Kreissägeblattt sehen:

Da 3 m lange Dielen besäumt werden mußten und mein Holzhändler gerade keine 3 m Siebdruckplatte vorrätig hatte fand sich in meinem Fundus noch ein 3 m langer Spanplattenstreifen, so, als wär er gemacht dafür. Also passende Aluleisten untergeschraubt, ein Querholz vorne mit durchstehenden Spax-Schrauben und ein Über-Totpunkt-Spanner war auch noch da und los ging's:

Das war dann allerdings nicht so ideal beim Schieben - und ohne festen Halt ist das Kreissägeblatt doch erstaunlich nahe wenn man abgleiten würde!
Also sah die fertige Version nach einigen Brettern dann so aus:

So sind jetzt erst mal 85 Bretter einseitig besäumt, und zwar so knapp, daß es eigentlich nur Sägemehl gab.
Die Spanplatte ist, vor allem bei der Länge, nur ein fauler Kompromiß, weil sie schön durchhängt. Es sollte also doch eine schichtverleimte Platte sein, die an einer Seite möglichst glatt sein sollte, damit sie gut über den Sägetisch rutscht.
Weitere Erfahrung:
Die Rollen vor und hinter dem Sägetisch müssen möglichst gut ausgerichtet sein, damit keine Querkräfte auf das Besäumbrett wirken. Da werd ich mir noch was für Kreissäge und Bandsäge einfallen lassen müssen! z.B. ein fester Rahmen mit Rollen, der nur eingehängt wird.
Das nächste Problem kommt jetzt auf mich zu:
Die Bretter sind unterschiedlich breit und ich möchte auch auf der anderen Seite kein Kaminholz, sondern nur Sägemehl produzieren. Das heißt die Bodenbretter werden unterschiedlich breit, sollen aber parallele Kanten haben. Gibt es dafür evtl. eine Hilfskonstruktion? Bei gleicher Breite wär's ja einfach
Für Tips bin ich dankbar.
Gruß
Heinz
Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: Sa 27. Jan 2007, 09:05
von Andreas Winkler
Hallo Heinz,
erstmal Glückwunsch für den erfolgten Fortschritt !
Du schreibst, daß Du beim Besäumen nur "Sägemehl" produziert hast. Achte darauf, daß Du bei deinen eichenen Bretter den Splint, also das hellere Holz an der Brettaußenkante mit wegschneidest. Das ist nämlich nicht witterungsbeständig und leidet sehr schnell unter äußeren Bedingungen. Üblicherweise fält auch bei alten Eichen nicht nur Sägemehl weg, sondern schon auch ein Stück "Schwarte" (eben der Splint) mit weg.
Würde dir empfehlen, die max. Brettbreite bei ca. 15 cm zu wählen, eher 11-12 cm. So haben die Bretter nicht ganz soviel Kraft, wenn sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Dann wirst Du hinterher weniger Riße haben.
Unterschiedlich Breite&nicht parallele Bretter sind Geschmacksache, aber eigentlich spricht m.E. nix dagegen.
Gruß, Andreas
Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: Sa 27. Jan 2007, 10:02
von Heinz Kremers
Hallo Andreas,
danke für den Tip mit dem Splint. Zur Erläuterung muß ich sagen, daß die Bretter im Sägewerk schon besäumt wurden, durch das Trocknen aber nur noch "bedingt" gerade sind. Deshalb noch mal das "Abrichten" auf der Kreissäge. Einige Bretter habe ich auch nur jeweils bis zur Mitte besäumt, weil sie dort einen seitlichen Knick hatten und die Belagbretter nicht 3 m sondern nur ca. 1,20 m lang werden.
Splint habe ich nur an einem Brett gefunden und schon markiert, damit er nicht aus Unachtsamkeit dran bleibt.
'Unterschiedlich Breite&nicht parallele Bretter sind Geschmacksache'
Parallel sollen die Bretter je werden, aber nicht alle in gleicher Breite. Vor dem Besäumen haben sie eine Breite von ca. 18 cm, aber eben nur cirka. Richte ich mich nach dem schmalsten Brett, so produziere ich doch einiges an Brennholz. Das wollte ich vermeiden.
Ich sehe nur noch keine Möglichkeit, ohne viel Messerei unterschiedlich breite Bretter mit parallelen Kanten zu bekommen. Gewiß, ein auf das Besäumbrett aufgeschraubter Anschlag parallel zum Kreissägeblatt wär schon eine Hilfe beim Messen, evtl. sogar aufgezeichnete Linien im Abstand von ca. 5 mm. Dann könnte man m.E. sogar nach Augenmaß arbeiten, denn schließlich werden die Bretter auf dem Boden ja mit Zwischenabstand verlegt.
Ist die Brettbreite von ca 16 - 19 cm bei einer Länge von 1,20 m bezüglich Rissen wirklich so kritisch zu sehen? Der Laubengang liegt an der nord-östlichen Gebäudeseite, bekommt also nur Morgensonne mit. Alternative wären dann ja Bretter mit 8 - 9 cm Breite.
Gruß
Heinz
Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: Sa 27. Jan 2007, 11:42
von Marc Waldbillig
Hallo Heinz,
Nur so als Erfahrungsbericht. Ich hab 2004 eine überdeckte Terrasse mit Balkon gebaut und exklusiv Eiche verwendet (2mal zirka 30m²). Die Dielen sind auf dem Balkon, der teilweise zur Wetterseite (Westen) gehört in der Regel 12 cm breit, Ausnahmen um die Geländerpfosten herum kommen auf 15,5 cm. Sie sind 2m oder 1,20 m lang. Sie sind auf drei Seiten gehobelt auf eine Stärke von 2,3 bis 2,5 cm. So das zu den Maßen. Nach fast drei Jahren kann ich nirgends Risse oder übermässiges Schüsseln feststellen. Ich hab keine Oberflächenbehandlung vorgenommen, nur das raue Holz lass ich langsam ergrauen lassen.
Gruß,
Marc
Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: Sa 27. Jan 2007, 20:25
von HELLE
Hallo Heinz,
zuerst zu Durchhängen des Besäumbrettes; hier würde wohl ein hochkant angeschraubtes Kantholz schon wesentlich Besserung bringen.
Verstehe ich dich richtig --- du möchtest die andere Seite auch mit dem Besäumbrett auf Parallelmaß schneiden --- das geht nicht --- für das hast du doch diesen "fetten" Anschlag auf deiner Bäuerle.
Ich würde die Bretter/Dielen grob vorsortieren und dann die Breitesten parallel schneiden, danach den Anschlag nach Gefühl zustellen.
Bei der ganzen Arbeit --- du wirst die Teile bestimmt auch noch Anfaßen --- wäre es nicht besser vom Handling die Bretter auf das Endmaß + 5cm, 7cm oder noch mehr zu teilen?
Nur so alles als Anmerkung --- schließlich machst du diese Arbeit gewerblich --- da soll's ja auch ein Stück geben --- damit man am Abend etwas vom "Tagwerk" sieht.
Grüße aus der tief verschneiten Kurpfalz, Helle
Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: Sa 27. Jan 2007, 22:59
von Markus
Hallo Heinz,
du könntest eine Anschlagleiste auf das Schiebebrett schrauben, mit dem Abstand zum Sägeblatt der breitesten Bohle(n). Für die schmäleren legst du dann Klötzchen bei.
Gruß
Markus
Re: Bodenbelag für Laubengang *MIT BILD*
Verfasst: So 28. Jan 2007, 09:47
von Franz Kessler
[
In Antwort auf #30372]
Hallo Heinz
Ein Vorschlag, wie Du einigermaßen schnell verschiedene Maße einstellen kannst, aber immer parallel bist.
Sehr einfach, grün unkt rot gehören zusammen und blau und lila, grün und rot fest auf den Tisch montieren, blau und lila verschieben bis Deine gewünschte Breite sich einstellt.
Am besten in der Nähe der zwei Keilen einen Niederhalter, bei leichter Vorspannung mit leichten Schlägen gegen Anschlag bringen, dann fest spannen.
Alles Gute Franz

Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: So 28. Jan 2007, 13:42
von Heinz Kremers
[
In Antwort auf #30378]
Hallo
@ Marc:
danke für Deinen Erfahrung. Da werd ich die Bretter wohl doch bei ca. 18 cm Breite lassen. Noch eine Frage: Heißt 3-seitig gehobelt, daß die Lauffläche ungehobelt ist?
@ Helmut:
nein, gewerblich mach ich das nun wirklich nicht; ist für einen privaten Umbau.
Das Besäumbrett wird in der Form nicht alt werden. Ich denke da schon an eine stabile Siebdruckplatte. Schnitthöhenverlust spielt bei der Säge eher keine Rolle. War ein Versuch und mit dem Über-totpunkt-spanner war es auch kein Problem, da die 26 mm-Bretter die Spanplatte gehalten haben.
Wieso geht der zweite Besäumschnitt nicht auf dem Besäumbrett? Da das Besäumbrett eingeschitten ist hab ich doch so direkt im Blick, wieviel ich mindestens wegschneiden muß um z.B. verbleibende Splintreste abzuschneiden. Außerdem steht der schwere Anschlag nicht parallel zum Sägeblatt. Da muß ich noch mal mit meinem Dreher sprechen, weil ich ein kleines Teil dafür brauche. Dann kann ich vor den Anschlag ein Brett schrauben, welches ich bis Mitte Sägeblatt zurückziehen kann. (Das Thema hatten wir schon mal hier)
Der nächste Schritt soll eigentlich das Ablängen auf Endlänge sein, danach erst die zweite Seite Besäumen und schließlich anfasen.
@ Markus:
so ähnlich sollte meine Idee auch aussehen, für das Augenmaß dann evtl. noch parallele Striche auf dem Besäumbrett.
@ Franz:
Das ist natürlich was ganz tolles, was Du da vorschlägst. Werd ich mal als Idee im Hinterkopf behalten und ggf. für die endgültige Besäumbrett-Version bauen. Ich hab ja noch genug Bretter und Dielen zum Trocknen liegen!
Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: So 28. Jan 2007, 14:12
von Marc Waldbillig
Hallo Heinz,
Nein, die Auflagefläche ist ungehobelt. Die Lauffläche ist gehobelt, ohne Rillen und totzdem rutschsicher.
Gruß, Marc
Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: Fr 9. Mär 2007, 21:58
von Heinz Kremers
Hallo
inzwischen ist es zwar weitergegangen und ich habe mittlerweile so ca 250 Bodenbretter gehobelt und die Kanten gerundet, aber - glücklicherweise - wollten mir einige andere Leute Arbeit und danach Geld geben und so mußte das Projekt wieder mal ruhen.
Inzwischen hab ich so ca. 30 Eichenstämme, einige Kiefern, Linden, Lebensbäume u.a. auf meinem Lagerplat liegen und muß mich jetzt mal um die sinnvolle Vermarktung kümmern. Wär El Dorado für Till, aber so viel Holz kann ich bis an mein Lebensende nicht verarbeiten. Das nur als Anmerkung, was ich so zwischendurch wieder gemacht habe.
Falls jemand Ilex-Stämmchen mit ca. 10 cm Durchmesser gebrauchen kann bitte melden. Drechseln werd ich nicht anfangen und hab deshalb keine Verwendung, aber eh sie im Ofen landen wollt ich sie hier anbieten.
Nun hab ich aber noch eine Frage zu meinem Laubengang:
Im Laufe der Bearbeitung der Bodenbretter bin ich von allseitig sägerauh schrittweise auf allseitig gehobelt und schließlich sogar allseitig gerundet gekommen. So ein gehobeltes, an den Kanten gerundetes Brett liegt doch ganz anders in der Hand .... na ja, Schmeichelhölzer sind noch angenehmer!
Wo ich nun so weit gekommen bin stellt sich eigentlich die Frage der Holzbehandlung. Dazu gibt es verschiedene Denkansätze:
1. Der Laubengang wird zwangsläufig auch als "Baustellenweg" benutzt. Lasse ich das Holz völlig unbehandelt, wird sich jeder Fußabdruck verewigen. Okay, wenn's heftig wird werd ich sicher Pappe drüberlegen o.ä., aber man geht ja auch nur mal gucken ....
2. Die Bodenbretter (Eiche) werden auf auf Kanthölzern, ebenfalls Eiche verschraubt. Hier wird also eine Problemstelle bezüglich Abtrocknung sein und evtl. Pilzbefall eintreten.
Womit behandle ich das Holz sinnvoll vor dem Hintergrund, daß es langfristig schon grau werden soll, also keine regelmäßige Behandlung erfahren soll.
Danke für Eure Anregungen
Gruß
Heinz
P.S.:
Wegen dem Ilex ggf. neues Thema öffnen, dann bleibt's hier übersichtlich. Danke