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Re: Neue Version eines Bestoßhobels *MIT BILD*

Verfasst: Mi 16. Dez 2015, 23:21
von Alexander Frey
[In Antwort auf #143015]
Hallo,

@Peter: Ich sehe als Nachteil dieser Bauform bei einem Bestoßhobel aus Holz dass der Aufwand für den Bau und das Material höher ist.
Im besonderen Maße dann wenn der Hobelkörper nicht in Schichten verleimt wird, sondern aus einem Stück Holz gefertigt werden soll.

@Pedder: Die Rundung liegt im Handballen und die Finger Umschließen die Klappe/Keil.

Bei den Bilder wurden auch gleich noch ein paar Längsholzspäne erzeugt. Mit der Faser sehr gutes Ergebnis. Gegen die Faser Ausrisse.
War aber nicht anderst zu erwarten ohne Spanbrecher bei 35° effektivem Schnittwinkel. Dafür ist der Hobel aber auch nicht gebaut, sonderm fürs Bestoßen von Hirnholz.
Ein Bevel Up Hobel mit gleichem Schnittwinkel wird aus meiner Erfahrung gleiche Ergebnisse im Längsholz erzeugen.

Gruß
Alexander






Re: Neue Version eines Bestoßhobels

Verfasst: Mi 16. Dez 2015, 23:53
von Pedder
[In Antwort auf #143053]
Hallo Tom,

"Zumindest ich habe die Erfahrung gemacht, dass (Bevel Up) ein Eisen mit 25 Grad im Vergleich zu einem mit z. B. 50 Grad zwar wenig Ausrisse erzeugt, die Oberfläche aber lange nicht mehr die Qualität hat, wie die bei einem Eisen mit 25 Grad. Der Schnittwinkel ist zu "stumpf" und vermag nicht mehr eine so gute Oberfläche zu erzeugen." => Kontext hier: Bevel Up Hobel! Bevel Down würde wahrlich keinen Sinn machen mit 50 Grad...


Den ersten Satz verstehe ich nicht. Unterscheidest Du zwischen

einer "guten Fläche mit Ausrissen" erzeugt durch einen BU Hobel mit 37° Schnittwinkel

und

einer "schlechten Fläche ohne Ausrisse" erzeugt durch einen BU Hobel mit 67° Schnittwinkel??

Das tue ich nicht.
Eine Fläche ist für mich immer nur so gut, wie ihre schlechteste Stelle. Die Stellen zwischen den Ausrissen sind mir total egal, solange es Ausrisse gibt.
Deshalb ist der niedrigste Schnittwinkel, mit dem es keine Ausrisse gibt, wohl der Beste. Vielleicht können wir uns darauf einigen.

Bevel Down Hobel sind im Schnittwinkel tatsächlich nur begrenzt einstellbar. Aber 50° sind kein Problem. 45° Bettwinkel + 5° Rückenfase. Oder für Lie-Nielsen der High angle frog.
Deshalb meine Rückfrage, vielen Dank für die Erläuterung.

Liebe Grüße
Pedder



Re: Neue Version eines Bestoßhobels

Verfasst: Do 17. Dez 2015, 07:28
von Tom B.

Guten Morgen Pedder,
BITTE bleibe doch einfach mal bei dem, was das geschrieben worden ist und reisse nicht - immer - alles aus dem Kontext! Allein in dem von Dir zitierten Beitrag habe ich an zwei Stellen darauf hingewiesen, dass sich mein Beispiel um einen Nr. 62 bezieht und habe sogar noch die dazugehörigen Winkel dazugeschrieben. Gleiches beim Bevel Down.

Nochmal:
"LN Nr. 62 (Bevel Up): 12 Grad Bettungswinkel, 25 Grad Fase = 37 Grad Schnittwinkel

Hirnholz = gut; Fase hält "kurz"
Langholz (normal) = hervorragend; Fase hält "lang"
Langholz (schwierig) = eher Ausrisse => das ist die Konstellation, in der ich dann ein Eisen mit einer größeren Fase montiere (z. B. 30 Grad), aufsteigend, bis es funktioniert

LN Nr. 4 1/2 (Bevel Down): 45 Grad Bettungswinkel = Schnittwinkel

Hirnholz = geht
Langholz (normal) = hervorragend; Fase hält "lang"
Langholz (schwierig) = mäßig; Fase hält "kurz"

... das es beim LN Nr. 4 1/2 die Möglichkeit eines steileren Bettungswinkel und auch die einer (kleinen) Rückenfase gibt, ist mir durchaus bekannt; war hier aber nicht das Beispiel und trägt hier auch nicht unbedingt der Lösungsfindung bei...

Die Tabelle gibt - meine - Erfahrung wider. Die kannst Du jetzt sehr gerne um Deine Erfahrungen bereichern.

So. Bevor ich jetzt - mal wieder - ständig nur etwas rechtfertigen muss, was ich als Reaktion auf eine Behauptung von jemand anderem geschrieben habe, warte ich erst einmal ab, bis mal jemand die These ("Längsholzbestoßen ist schon wegen des kleinen Schnittwinkels problematisch, erst recht aber insofern, als der Hobel nur einseitig verwendet werden kann") erläutert hat.

Gruß

Tom



Re: Neue Version eines Bestoßhobels

Verfasst: Do 17. Dez 2015, 11:04
von PeterQ
[In Antwort auf #143039]
Hallo Peddar,

ich habe mich wohl unklar ausgedrueckt.

Alexander hat das Bett schraeg gestellt und "nach vorne gekippt", damit er ein grades Eisen nutzten kann. Das finde ich klasse, denn das macht das schaerfen einfacher und man kann ein Eisen aus einem anderen Bankhobel verwenden.
Was ich wissen wollt ist: Warum kippen nicht alle Hersteller das Bett nach vorne, damit man ein gerades Eisen einsetzen kann?

Der einzige Nachteil, der mir jetzt gerade einfaellt: Die maximale Hoehe des zu bestossenen Brettes ist geringer.

Gruss,
Peter




Re: Neue Version eines Bestoßhobels

Verfasst: Do 17. Dez 2015, 11:08
von PeterQ
[In Antwort auf #143055]
Hallo Alexander,

das sieht sehr schoen aus.

Ich nutze den Veritas Bankhobel zum bestossen und komme beim Bestossen gelegentlich an die Norris Verstellung oder Klappe - wenn es ein z.B. wenig ruppig wird.

Passiert dir das bei deiner Konstruktion auch?

Gruss,
Peter


Re: Neue Version eines Bestoßhobels

Verfasst: Do 17. Dez 2015, 11:31
von PeterQ
[In Antwort auf #143057]
Hallo Tom,

..bis mal jemand die These ("Längsholzbestoßen ist schon wegen des kleinen Schnittwinkels problematisch, erst recht aber insofern, als der Hobel nur einseitig verwendet werden kann") erläutert hat..


Kleiner Schnittwinkel verursacht mehr/staerker Ausrisse - ist nach all den Antworten allen klar - oder? Allerdings ist ein Fase oben Bestosshobel nicht auf den kleinen Schnittwinkel festgelegt. Folglich gilt dieses Aussage fuer solche Hobel nicht.

Nur Einseitig verwendbar: So lange man das Brett umdrehen kann, ist das auch kein Nachteil, sehe ich das richtig? Koennte zum Problem werden, wenn das Brett dicker als das Eisen breit ist oder die anderer Seite des Brettes noch nicht abgerichtet ist ...

Kurzum: Auf einn Fase oben Bestosshobel trifft aus meiner Sicht diese Einschraenkung nicht zu.

Gruss,
Peter


Video zu Garrett Hack - Flachwinkler

Verfasst: Do 17. Dez 2015, 14:05
von Tom B.
[In Antwort auf #143056]
Hallo nochmal,

anbei ein Link zu einem Video mit Garrett Hack, wo er mit einer Nr. 62 (37 Grad Schnittwinkel; dh. bei diesem Hobel einen Fasenwinkel von 25 Grad) erläutert, dass dieser sowohl im Längs- als auch im Querholz sehr gute Ergebnisse liefert. Persönlich hatte er mir noch erzählt, dass er seine Eisen immer mit 25 Grad schärft - weil die Ergebnisse besser werden. Und bevor jetzt wieder die Diskussion losgeht - ja, er nutzt auch Bevel Down Hobel (z. B. noch einen historischen Norris - ich "meine" mit 45 Grad Bettungswinkel). Und dass ein Putz Hobel in der Regel 45 oder gar 50 Grad Schneidwinkel hat, hat nicht zwingend etwas mit der Güte des Schnittes zu tun. Mir ist es - in diesem Stadium der Bearbeitung - lieber, eine "etwas" weniger spiegelnde Oberfläche zu haben, als das Risiko von erneuten Ausrissen einzugehen. Wenn's aber geht, putze ich lieber mit einem 25 Grad Eisen.

Ich habe Bilder gezeigt, dass ein Flachwinkler auch im Längsholz sehr gut funktioniert, habe verschiedene Argumente aufgeführt, Vergleiche mit dem Bevel Down Hobel angestellt, bin sogar noch auf einen Exkurs zu Stahlsorten eingegangen. Mehr fällt - mir - da jetzt nicht mehr ein. Das Einzigste - dazu habe ich aber gerade weder Zeit noch Lust - wäre noch das Kompendium von Friedrich auf diesen Punkt hin durchzuschauen. Dort könnte auch noch etwas dazu stehen. Ganz platt ausgedrückt leuchtet - mir - der Satz schon ein: je steiler ein Schnittwinkel, desto mehr Schaben und weniger Schneiden. Und - ich hoffe, da sind wir uns wenigstens einig - Schaben erzeugt keine "gute" Oberfläche.

... ich bin gespannt, was an "hard facts" noch kommt, weshalb ein Flachwinkler im Langholz nicht funktionieren soll.

Herzliche Grüße

Tom


Re: Video zu Garrett Hack - Flachwinkler - LINK

Verfasst: Do 17. Dez 2015, 14:06
von Tom B.

mit dem Link geht's leichter:

https://www.youtube.com/watch?v=f_jVcgnGPxM


Re: Neue Version eines Bestoßhobels

Verfasst: Sa 19. Dez 2015, 21:59
von Michael Meyer
[In Antwort auf #143036]
Hallo Tom,

das sind wunderschöne Späne, da freut sich das Holzwerkerherz. Auch der Anschlag ist schön, ich arbeite auch gern mit Multiplexplatten.

Liebe Grüße,
Michael