Schraubenzieher
Re: Schraubenzieher
hallo Peter,
hast Du ein Dreibackenfutter? Oder ein Einschlagfutter?
Dann kannst Du ganz leicht "fliegend", das heisst nur einseitig eingespannt, das Loch für den Bithalter bohren. Direkt in den Rohling! Im Zweifelsfall brauchst Du dafür nicht mal ein Extra-Bohrer-Spannfutter für den Reitstock, das geht bei so kleinen Durchmessern auch, indem der Bohrer in ein Spannfutter (im Notfall geht sogar ein Spannkloben) eingespannt wird und von Hand geführt wird.
Das Schraubzieherheft kann danach ganz normal fertig gedreht werden, also zwischen den Spitzen, wobei die Bohrung auf die Reitstockseite (nach rechts) kommt und im Körner zentriert wird.
Der Schaft des Bithalters wird dadurch automatisch zentriert.
Es ist auch umgekehrt möglich : erst das Loch auf der Bohrmaschine bohren, den Bithalter einschlagen und den Bithalter im Dreibackenfutter spannen. Er läuft dann genau rund. Ich mag diese Vorgehensweise nicht, weil mir beim Drechseln die vorstehenden Backen des Futters zu nahe an den Stahl, bzw. die Fingerknöchel kommen. Also Vorsicht, nicht zur Nachahmung empfohlen.
gruss
reinhold
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Re: Schraubenzieher
Hallo Reinhold,
vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche und hilfreiche Erklärung.
Leider war bei dem was sich Drechselbank nennt nur eine Planscheibe und ein Einschlagfutter dabei. Das Gerät (Gülde 100 (?)) habe ich mal geschenkt bekommen. Mal sehen, wie ich jetzt weitermache. Vielleicht ist die Idee, das Loch zuerst zu bohren, zu nutzen.
Im I-Net habe ich gesehen, dass das Gerät wohl ein M18 Gewinde hat. Vielleicht bekommen ich ja noch was hin.
Nochmals vielen Dank für Deine Hilfe. Ggf. kann ich ja mal berichten, was daraus geworden ist.
Birnbaum und Pflaume hätte ich schon in passender Abmessung da. Wäre ja ein hüsches Mitbringsel neben den Holzvasen aus der Restkiste.
Viele Grüße
Peter
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Re: Schraubenzieher
[In Antwort auf #141592]
In diesem Thread sind sehr viele wunderschöne Griffe zu sehen. Was mir bei vielen dieser Schraubenzieher (eigentlich: Bithalter) nicht gefällt, ist der recht kurze Schaft (oder man könnte sagen, die Klingenlänge) - ich finde es viel angenehmer, mit einem "normal" langen Schraubenzieher zu arbeiten, als mit einem recht kurzen.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass die meisten einen Bithalter für einen Akku-Schrauber nehmen - diese sind alle kurz, soweit ich weiss. Ich habe mir Alternativen überlegt und komme auf zwei: entweder den Schaft samt Bitkupplung von einem marktüblichen Bithalter absägen und verwenden (ev. schade um den Griff, den man absägt und wegwirft), oder es gibt einen Wechsel-Bithalter von PB Swiss (Nr. PB 215.M-180) der, glaube ich, dafür ganz gut geeignet wäre. Der Schaft ist rund und hat zwei kleine Flügel als Verdrehsicherung. Ist m.W. ein Auslaufmodell, aber im Internet noch zu haben - kostet ca. 10 Euro. Dies als Anregung.
LG
Michael
In diesem Thread sind sehr viele wunderschöne Griffe zu sehen. Was mir bei vielen dieser Schraubenzieher (eigentlich: Bithalter) nicht gefällt, ist der recht kurze Schaft (oder man könnte sagen, die Klingenlänge) - ich finde es viel angenehmer, mit einem "normal" langen Schraubenzieher zu arbeiten, als mit einem recht kurzen.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass die meisten einen Bithalter für einen Akku-Schrauber nehmen - diese sind alle kurz, soweit ich weiss. Ich habe mir Alternativen überlegt und komme auf zwei: entweder den Schaft samt Bitkupplung von einem marktüblichen Bithalter absägen und verwenden (ev. schade um den Griff, den man absägt und wegwirft), oder es gibt einen Wechsel-Bithalter von PB Swiss (Nr. PB 215.M-180) der, glaube ich, dafür ganz gut geeignet wäre. Der Schaft ist rund und hat zwei kleine Flügel als Verdrehsicherung. Ist m.W. ein Auslaufmodell, aber im Internet noch zu haben - kostet ca. 10 Euro. Dies als Anregung.
LG
Michael
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Re: Schraubenzieher
Hallo Peter,
erst einmal ... Du bist nicht allein. Ich habe auch so eine Allerweltsdrechselbank, von Haus aus nur mit Planscheibe und Mitnehmer.
Du könntest einfach ein Stück M18 Gewinde in der Mitte/axial aufbohren (lassen) damit da ein Bohrer, besser natürlich ein Bohrfutter hineinpasst. Das muss gar nicht völlig kraftschlüssig sein, aber natürlich exakt axial und spielfrei.
Vorgehensweise beim Lochbohren wäre dann so: Im Reitstock die Bohrfuttereinheit mit dem Bohrer einsetzen. Werkstück zwischen Bohrerspitze und Mitnehmer einspannen, Bohrfutter festhalten, Drechselbank starten, mit der Kurbel/dem Drehrad die festgehaltene Bohreinheit langsam ins das rotierende Werkstück eindrehen.
Und, weils gerade ein wenig passt: Gerade gestern habe ich aus einem Stück M18-Gewinde einen Gewindeschneider für Holz "gebastelt". Vier Kerben eingeschnitten und die Front des Gewindes etwas spitz zulaufend abgefeilt. Halt wie bei fertigen Gewindeschneidern. Damit kann man (also ich; gern auch Du und andere "Minimalgerüstete"...) etliche Spannmöglichkeiten selbst herstellen. Holzklotz mit 15mm vorbohren, Gewinde schneiden, auf das M18-Gewinde der Motorachse aufschrauben, rund/plan drechseln, Spundfutter oder ähnliches andrechseln.
Herzliche Grüße
Rainer
Re: Schraubenzieher
[In Antwort auf #142720]
hallo Peter,
das ist doch gar nicht schlecht!
Damit hast Du alle Möglichkeiten. Die Dreibackenfutter bieten auch nicht mehr - sie sind nur schneller in der Anwendung.
Da waren sicher auch noch ein Dreizack oder Fünfzack-Mitnehmer dabei und eine Zentrierspitze (Körner) für den Reitstock. Wenn man mit Dreizack oder Fünfzack einerseits und Körner andererseits arbeitet, nennt man das "zwischen den Spitzen drehen". Du nimmst also Deinen Rohling zwischen die Spitzen, was für Langholzarbeiten eh Standardarbeitsweise ist, und drehst eine Walze. Das Ende am Spindelstock wird auf den Durchmesser des Einschlagfutters oder Spundfutters gedreht und dann fliegend fertig gearbeitet.
Du hast auf die Schnelle zwei Möglichkeiten :
1. Du drehst den Rohling so ab, dass er in das mitgelieferte Einschlagfutter passt und arbeitest dann so weiter, wie ich es beschrieben habe.
2. Du schraubst auf die Planscheibe ein rund oder achteckig zugeschnittenes Hartholzbrett (Maserung quer zur Drehachse) , drehst es rund und machst mit Schrägbeitel (Meissel) und Röhre eine passende Bohrung in der Grösse, wie Du sie für die Schraubenzieherfertigung brauchst. Fertig ist Dein selbstgebautes Spundfutter.
an's Werk!
reinhold
hallo Peter,
nur eine Planscheibe und ein Einschlagfutter
das ist doch gar nicht schlecht!
Damit hast Du alle Möglichkeiten. Die Dreibackenfutter bieten auch nicht mehr - sie sind nur schneller in der Anwendung.
Da waren sicher auch noch ein Dreizack oder Fünfzack-Mitnehmer dabei und eine Zentrierspitze (Körner) für den Reitstock. Wenn man mit Dreizack oder Fünfzack einerseits und Körner andererseits arbeitet, nennt man das "zwischen den Spitzen drehen". Du nimmst also Deinen Rohling zwischen die Spitzen, was für Langholzarbeiten eh Standardarbeitsweise ist, und drehst eine Walze. Das Ende am Spindelstock wird auf den Durchmesser des Einschlagfutters oder Spundfutters gedreht und dann fliegend fertig gearbeitet.
Du hast auf die Schnelle zwei Möglichkeiten :
1. Du drehst den Rohling so ab, dass er in das mitgelieferte Einschlagfutter passt und arbeitest dann so weiter, wie ich es beschrieben habe.
2. Du schraubst auf die Planscheibe ein rund oder achteckig zugeschnittenes Hartholzbrett (Maserung quer zur Drehachse) , drehst es rund und machst mit Schrägbeitel (Meissel) und Röhre eine passende Bohrung in der Grösse, wie Du sie für die Schraubenzieherfertigung brauchst. Fertig ist Dein selbstgebautes Spundfutter.
an's Werk!
reinhold
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Nachtrag
Verlängerungsmuttern und/oder gewindemuffen M18 bieten auch eine gute Basis für Spannmöglichkeiten.
Video
hallo Peter,
zufällig bin ich heute morgen auf den neuen Film von Roy Underhill gestossen : http://video.pbs.org/video/2365554459
Er zeigt, wie Roy einen Shaker-Knopf drechselt. Schau mal rein, ich denke, das kann Dir einiges helfen.
viel Vergnügen
reinhold
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Re: Schraubenzieher
[In Antwort auf #142724]
Hallo Reinhard, hallo Rainer,
ganz herzlichen Dank für die Hinweise. Ich muss mich korrigieren, das was ich als Einschlagfutter bezeichnet habe ist wohl ein Vierzack-Mitnehmer (Stirnmitnehmer).
Dennoch, so ein Zubhör sollte für kleines Geld beziehbar sein, bzw. ja auch selbst für diesen Zweck herstellbar sein.
Und das Video zeigt ja sehr schön, dass es auch ohne ausufernde Technik geht, gewusst wie.
Vielen Dank und viele Grüße
Peter
Hallo Reinhard, hallo Rainer,
ganz herzlichen Dank für die Hinweise. Ich muss mich korrigieren, das was ich als Einschlagfutter bezeichnet habe ist wohl ein Vierzack-Mitnehmer (Stirnmitnehmer).
Dennoch, so ein Zubhör sollte für kleines Geld beziehbar sein, bzw. ja auch selbst für diesen Zweck herstellbar sein.
Und das Video zeigt ja sehr schön, dass es auch ohne ausufernde Technik geht, gewusst wie.
Vielen Dank und viele Grüße
Peter
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- Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58
Re: Schraubenzieher
[In Antwort auf #142721]
Hallo Michael,
Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich dich richtig verstanden habe.
Länger wird es indem man einen längeren Bit oder einen längeren Bithalter verwendet.
Beides ist nicht allzu schwer zu besorgen.
link entfernt.
Ich brauche lange Bits immer wieder um Kunststoffgehäuse mit versenkten Schrauben zu öffnen, denn die Löcher sind meist zu klein für den Bithalter
Und der lange Bithalter kann unter Umständen helfen wenn der Platz für den Akkuschrauber zu knapp ist (z.B. wenn man knapp an einer Gehäusewand vorbei eine Schraube durch einen schmalen Flansch schrauben will.
Beides zu kombinieren ist wohl eher nicht sinnvoll, wäre aber denkbar.
Es gibt auch Handgriffe, bei denen ist der Bithalter ausziehbar. Kann man dann einstellen wie es beliebt.
Gruß Horst
Hallo Michael,
Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich dich richtig verstanden habe.
Länger wird es indem man einen längeren Bit oder einen längeren Bithalter verwendet.
Beides ist nicht allzu schwer zu besorgen.
link entfernt.
Ich brauche lange Bits immer wieder um Kunststoffgehäuse mit versenkten Schrauben zu öffnen, denn die Löcher sind meist zu klein für den Bithalter
Und der lange Bithalter kann unter Umständen helfen wenn der Platz für den Akkuschrauber zu knapp ist (z.B. wenn man knapp an einer Gehäusewand vorbei eine Schraube durch einen schmalen Flansch schrauben will.
Beides zu kombinieren ist wohl eher nicht sinnvoll, wäre aber denkbar.
Es gibt auch Handgriffe, bei denen ist der Bithalter ausziehbar. Kann man dann einstellen wie es beliebt.
Gruß Horst
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Re: Schraubenzieher
Hallo Horst,
ich wollte lediglich meine Erfahrung weitergeben, dass ich es nicht sehr handlich finde, mit so einem kurzen Schraubenzieher zu arbeiten - deshalb mein Vorschlag, diese wunderschönen Griffe mit einem längeren Bithalter zu bestücken.
LG aus Ludwigsburg,
Michael