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In Antwort auf #135654]
Hallo Rafael,
>> hat die Schraube, mit der man die Runde Klinge festschraubt (oder auch lose schraubt), in dem Bereich wo sich die Klinge befindet, einen glatten und geschliffenen Schaft?
Nein, das würde auch nichts bringen, denn die Schraube hat einen Senkkopf und die Klinge ist nicht so dick, daß die bis zum zylindrischen Teil der Schraube reichen würde.
Die Senkung in der Klinge macht aber einen sauber bearbeiteten Eindruck.
>> Ist das Loch in der Klinge zylindrisch und glatt geschliffen?
Nein, das Loch ist konisch, dafür ist der Konus glatt geschliffen oder zumindest ganz ordentlich überdreht.
>> Ist in dem Gewinde, in das die Schraube eingeschraubt wird, eine dauerelastische Schraubensicherung eingebracht?
Das Gewinde läuft nicht so leicht (zumindest bei mir), wie ich das von Schrauben in der Größe gewohnt bin.
Daher nehme ich an, daß in irgendeiner Form eine Schraubensicherung angewandt wurde. Da gibt es etliche Möglichkeiten. Das kann eine leicht Beschädigung des Gewindes sein oder Reste einer flüssigen Schraubensicherung, es gibt auch Spezialschrauben mit speziellem Querschnitt...
>> Lässt sich die Schraube, ohne eingesetzte Klinge, weiter einschrauben als mit der Klinge?
Die Schraube läßt sich soweit anziehen, daß sich die Klinge nicht mehr dreht. Daher nehme ich an, daß man die auch weiter einschrauben könnte.
Sonst könnte man das Schneidrad nicht einigermaßen spielfrei einstellen. Man muß da ja auch einige Toleranzen ausgleichen.
>> Wenn die ersten drei Fragen mit "nein" und die letzte mit "ja" beantwortet werden kann, so können wir davon ausgehen, dass der Hersteller es nicht vorgesehen hat, dass sich die Klinge dauerhaft auf der Schraube dreht.
Das ist eine etwas vorschnelle Annahme, es gibt mehr Möglichkeiten als nur zylindrische Führungen. Außerdem spielt bei der Bemessung von Lagern auch die gewünschte "Laufleistung" eine wichtige Rolle. Auch ein primitives Lager kann ausreichend sein wenn die Anforderungen nicht zu hoch sind.
>> Es wurde schon erwähnt, dass kein normaler Hersteller es vorsehen würde, dass das Spiel eines rotierendes Rades auf einer Schraube damit eingestellt wird dass die Schraube mehr oder weniger lose geschraubt wird, ohne jegliche Kontermutter oder sonstige Feststelleinrichtung.
Das sehe ich auch so. Aber einerseits wird nicht immer der übliche Weg gewählt und andererseits scheint die Schraube irgendwie gehemmt, wie auch immer das bewerkstelligt wurde.
>> Weiterhin ist es absolut unüblich, dass ein rotierendes Element gleitend auf einem Gewinde "gelagert" wird.
Da stimme ich dir zu, das ist aber nicht der Fall.
>> Sowas würde man dann nicht als Gleitlagerung, sondern eher als Bauern-Wurfpassung beschreiben.
Da würden mir auch noch heftigere Bezeichnungen einfallen.
>> Wenn Jemand allerdings tatsächlich seine Klinge im Streichmaß lose haben möchte und damit glücklich ist, dann soll er es tun.
>> Wahrscheinlich wird mit der Zeit das Gewinde auf der Schraube durch Reibung ausnudeln, aber die Schraube kann auch ersetzt werden.
Wie bereits gesagt, wird das Gewinde nicht tangiert. Aber im Notfall, klar, kann man eine andere Schraube besorgen (ist hoffentlich keine zöllige).
>> Ich hoffe, ich habe nicht noch mehr Verwirrung in die Runde gebracht und wünsche weiterhin frohes "Streicheln".
Ich fand deinen Versuch das Ganze anhand der Konstruktionsmerkmale zu rekonstruieren erfrischend und hoffe daß meine Antworten dir im Verständnis weiterhelfen.
Gruß Horst