Hallo Roland,
Ist es aufwändig eine Mischverzahnung in eine Längsverzahnung zu
überführen? Jein!
Erstmal, was ist Mischverzahnung? Leider gibt weder Dieter Schmidt
noch sein englischer Konkurrent die Winkel (rake=Neigung,
fleam=Schrägung)* an.
Eine typische Längsschnittverzahnung ist Neigung zwischen 0°
und 8° und Schrägung kleiner 5°, meistens O°.
Eine Querschnittbezahnung ist die Neigung größer 12° und kleiner 30°;
die Schrägung liegt zwischen 15° und 35°.
Eine "Mischverzahnung" mittelt wahrscheinlich die Werte, ich würde
mit rake 15° und fleam 15° rechnen - jeweils +-5° - , wenn ich sowas
bestelle.
Das Umfeilen auf Längsschnitt muss also die beiden Parameter hin
zum Längsschnittzahn verändern. Grundsätzlich nach Friedrichs
Schärfanleitung* vorgehen und einfach ausblenden, dass die Säge
vorher anders gefeilt ist. Ruhig am Anfang die Zähne etwas stärker
einebnen, weil Du etwas mehr abtragen musst, als beim
Nachschärfen.
(Exkurs: ich feile Längschnittbezahnungen von einer Seite und dann einfach
von der Spitze zum Griff. Passt besser für mich. 14 inch*11 tpi=20 Minuten.
Friedrichs Weg ist aber sicher auf Dauer besser, weil er eine Systematik für
beide Zahnarten verwendet.)
A B E R:
Eigentlich muss man auch die Zahnweite verändern, wenn man eine
Qs-* zur Ls-Säge* machen will. Aufgrund der unterschiedlichen Winkel
sind die Zahnlücken, die für den Abtransport der Späne sorgen, bei
eine Ls* mit 10tpi* viel kleiner, als bei einer 10tpi* Qs*. Ich habe das
nicht ausgerechnet, schätze aber rund 1/3. Daher sollte man nur grobe
QsS* zu LsS* umfeilen oder gleich ganz neue Zähne setzen.
Daran hatte ich noch nie Spaß.
Hilft Dir das? Wahrscheinlich nicht soviel, weil es so schwierig klingt. Also:
Hol Dir eine billige Feinsäge (keine Hardpoint-Zähne!) aus dem
B**m*rkt (Yippieyahyahyippieyippieyäh), dazu eine Feile vom
Hausherren und für 10 EUR kannst Du üben, soviel Du willst. Übrigens
kann man auch mit so einer Säge, wenn sie richtig geschärft ist,
überraschend gut sägen!
Achso: Jürgen wurde damals von anderer Seite geraten, einfach den Griff in
Kleinteilen runterzuholen. Das würde ich auch machen. (Falls es
jemand auf meine Rat hin macht und bereut: Von Griffen in der Art von
Thomas Flinn habe ich noch ein paar sehr gebrauchte liegen, die ich
gern gegen Porto abgebe. Email genügt.)
Liebe Grüße
Pedder
* zu den Begriffen siehe Friedrichs Anleitung:
http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/saegenschaerfen1.html**Zum umgekehrten Weg, dem Umfeilen auf Querschnitt, habe ich
neulich kurz meinen Weg beschrieben:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/28119(nach unten scrollen)