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Ich benutze Schlagbuchstaben *NM - Ohne Text*

Verfasst: So 29. Jul 2007, 22:18
von TorstenKüpper

Oder ein Geißfuß? ist doch Holz :o) *NM - Ohne Text*

Verfasst: So 29. Jul 2007, 22:24
von Pedder




Nicht persönlich...

Verfasst: So 29. Jul 2007, 22:26
von Marc Waldbillig
[In Antwort auf #116795]
Hallo Dirk,

Ich wollte nur sagen, dass es sich um amerikanischen Nussbaum handelt, gekauft hab ich ihn in Trier beim Leyendecker.

Vielen Dank für die netten Worte. Auch mich motiviert euer positives Feedback. Das nächste Projekt wird ein Salontisch sein, passend zum Regal.

Gruß,

Marc



Keil oder Drawboring?

Verfasst: Do 9. Aug 2007, 17:11
von Ferdinand Bozem
[In Antwort auf #116791]
Hallo,

Erstmal nachträglich meine Hochachtung an dich Marc, wirklich ein tolles Bücherregal! Da passt alles zusammen, das Holz, die Konstuktion und die Verarbeitung!
In meiner Werkstatt gehts etwas rustikaler zu, ich baue gerade eine zweiflüglige Türe als Ersatz für ein altes Garagentor. Der eine Flügel ist 90cm breit und dient als Türe, der Zweite misst ca. 150cm und beide sind 204cm hoch. Die Rahmen sind aus Lärchenbohlen, 42mm x 150mm, ziemlich massiv aber seht selbst:

Buch

In die Rahmen kommt eine dreilagige (!) Füllung, erste Lage 18mm Kiefer überschoben (Nut im Rahmen und Nut in der Füllung, findet oft bei Haustüren Verwendung), dann 10mm Styropor zum isolieren und danach wieder 18mm Kiefer, mit aufgeschraubter Füllungsleiste befestigt.
Damit sich nachher nichts verzieht habe ich die stabilste Eckverbindung gewählt die ich kenne:

Buch

Laut Lehrbuch sägt man in den Zapfen, also worauf ich die Reisnadel halte, jeweils einen Spalt ca. 1cm vom Rand entfernt und schlägt dort einen Keil ein. Diese Methode würde ich bevorzugen weil das glatte Aussehen erhalten bleibt. Nur bin ich mir nicht sicher ob das genügt um den Rahmen zusammen zu halten und spiele desshalb mit dem Gedanken Holznägel zu verwenden.

Was sagt ihr? Reichen zwei Keile oder sollte es besser drawboring sein?

Viele Grüße,
Ferdinand

P.S.:Ich habe von der Herstellung der Verbindungen Bilder gemacht. Wenn Interesse besteht kann ich sie reinstellen.




Re: Keil oder Drawboring?

Verfasst: Do 9. Aug 2007, 17:27
von Marc Waldbillig

Hallo Ferdinand,

Tolle Rahmen, die du gebaut hast. Vom Türenbau, zumal wenn's denn solche mit Kontakt zu außen haben, hab ich schlichtweg keine Ahnung. Nur würde ich mich hüten, nach außen hin Holznägel einzusetzen. Saubere Verbindungen, alle Achtung. Roy Underhill könnte hier im Forum noch was mitnehmen ;-) Was die Fotos angeht, immer zu, wir wollen hier alles sehen :-)

Gruß,

Marc




Re: Keil oder Drawboring? Keil

Verfasst: Do 9. Aug 2007, 21:40
von Ottmar

Hallo Ferdinand & Forumsfreunde,

Aus meiner 40+ Jaehrigen Erfahrung mit Tueren(*) aller Art, kann ich sagen, dass die verkeilte Zapfenverbindung, die haltbarste und auch strapazierbarste Verbindung darstellt.

Die Drawboringverbindung (deutsch???) hat verschiedene Nachteile, bei manchen Verbindungen, war das Holz in der Duebelbreite vom Duebelloch zum Zapfenende abgesprengt. Bei manchen Verbindungen war der Duebel abgeschert, oder herausgefallen.

Wenn du eine wirklich dauerhafte Verbindung erzielen willst, dann mach das Zapfenloch von Aussen nach innen leicht konisch, Verkeile den Zapfen mit zwei flachen Keilen. Das gibt eine Form und Kraftschluessige Verbindung, durch die geringe Konizitaet, kann der Zapfen nicht aus dem Zapfenloch gezogen werden. Ich wuerde die Keile 20 Minuten im Mikrowellenherd trocknen, Diese Keile nehmen nach dem Einschlagen Feuchtigkeit vom Zapfen auf und vergroessern ihr Volumen dabei, die Keile fallen nicht so leicht heraus.

(*)Meine Erfahrungen beruhen auf Tueren welche ich restaurierte, darunter befanden sich viele Tueren die einige Hundert Jahre alt waren. Ich kann mich nicht erinnern, dass in D, bei Tueren von vor 1850 eine Schlitz/Zapfenverbindung geduebelt war.

Als Gedankenanstoss.

mfg

Ottmar

PS: Nach meiner Ansicht ist/war die Drawbohrmethode, hier in den USA sehr weit verbreitet, da damit ein Rahmen ohne Zwingen zusammengesetzt werden kann. Vielfach sind solche nach dieser Methode gebaute Moebel nicht verleimt.




Re: Keil - und wie es drinnen aussieht

Verfasst: Fr 10. Aug 2007, 08:19
von Urs

Hallo an alle

kleine Anmerkung: die von Ottmar angesprochene verkeilte Zapfenverbindung wird von Roy Underhill gezeigt im Beiträg über die Schwalbenschwänze und zwar auch im aufgeschnittetenen Zustand, um die Wirkungsweise der Keile zu verdeutlichen. Ich denke aber, dass im Film sehr elastisches Holz verwendet wurde. Bei spöderem, harten Holz sollten die Keile spitzer sein (geringere Spreizwirkung).

Hier hat Uwe den Link zu den Filmchen gepostet:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/27444

Gruss

Urs




Re: Keil oder Drawboring?

Verfasst: Fr 10. Aug 2007, 10:58
von Andreas N.
[In Antwort auf #116943]
Ich währ auch für Keile. Bei dem Tor das ich auseinandergenommen habe um aus den "gut" erhaltenen Teilen eine Gartentür zu machen, waren die Zapfen auch verkeilt und saßen noch fest, allerdings war, ohne das an der Rahmenverbindung ein Spalt zu sehen war, der Zapfen ca. 1mm hinter der Ebene des Loches.
Das ist nun bei meiner Tür auch endstanden, anscheinend wegen der unterschiedlichen Ausdehnung. Vielleicht kann man das verhindern in dem man Zapfen und Keile etwas Überstehen lässt und erst am Schluss wenn die Tür/Tohr schon einige Zeit am Einsatzort ist, anpasst.

Was liegt da im Zweiten Bild für ein Messer auf der Waage?
Das sieht aus wie eins was ich such. Zum Metallbearbeiten!

Gruß
Andreas N.




Re: Keil oder Drawboring?

Verfasst: Fr 10. Aug 2007, 13:27
von Ferdinand Bozem

Hallo,

Danke für die schnellen Antworten!

@ Marc: Die Filme von Roy Underhill habe ich mittlerweile fast alle gesehen, als Schüler hat man ja viel Zeit, v. a. in den Sommerferien ;-) Ich mach mich dann gleich dran die Bilder zu posten.

@ Ottmar: Vielen Dank für die wertvollen Tipps! Sonst ist deinem Beitrag nichtsmehr hinzuzufügen, perfekt beantwortet wie immer.

@ Urs: Ja, Lärche ist wirklich sehr spröde und es splittert auch sehr leicht. Die Keilchen werden 100mm lang und 13mm hoch, das sollte das Holz ohne Probleme mitmachen.

@ Andreas: Bei den Keilen lasse ich 1cm Spiel, dann kann ich sie nachher noch etwas tiefer reinschlagen falls sie sich trotz Trocknung lockern sollten. Das Messer habe ich in der E-Bucht geschossen und benutze es zum Spalten kleiner Teile wie Zinken für Holzrechen etc. Ich musste einen neuen Griff aus Apfelbaumholz mit Zwingen aus Kupferrohr drechseln da der alte kaputt war.

Dann nochmal Danke an euch alle und viele Grüße,
Ferdinand




Re: Keil oder Drawboring?

Verfasst: Fr 10. Aug 2007, 15:06
von Ferdinand Bozem

Hier wie versprochen die Bilder von der Herstellung der Eckverbindung:

Ich habe jeweils zwei Querfriese (später horizontal) mit Zwingen zusammengehalten und sie gemeinsam bearbeitet. Früher wurden immer mehrere Türen parallel zueinader gebaut und 6 Friese zusammengespannt. Die Längsfriese (später vertikal) waren mir alleine schon unhandlich genung, sodass ich sie nicht auch noch zusammenspannen wollte.
Die inneren 4cm werden auf Gehrung geschnitten. Dafür stemme ich eine kleine Kerbe ins Holz:

Buch

Dann spanne ich die Friese im 45° Winkel in die Vorderzange damit ich die Gerung gerade nach unten sägen kann. Durch die Kerbe geht das Ansägen schnell und genau. Der nächste Schritt besteht darin, die Friese hochkant in die Hinterzange zu spannen und parallel zur Kante nach unten zu sägen bis man zum Gehrungsschnitt kommt. Schaut euch das Bild an, in dem ein Stück vom Zapfen ausgeklinkt wird, da wir der Fries genauso eingespannt. Im nächsten Bild seht ihr einen Fries in der Vorderzange eingespannt während der Zapfen geschnitten wird:

Buch

Ich habe die Zapfen gut einen halben mm schmäler (13,5mm) gemacht als das Zapfenloch (14,1mm), dann muss man fast garnichtsmehr nacharbeiten (Der Messschieber hängt auch in meiner Werkstatt ;-) ). Der nächste Schritt besteht darin, die Zapfen auf meiner alten Ulmia Gehrungssäge Nr. 354 abzusetzen:

Buch

Jetzt wird ein kleines Stück am Zapfen ausgeklinkt. Der Schnitt quer zur Faser in der Vorderzange, der Schnitt längs wieder in der Hinterzange:

Buch

Bei den Längsfriesen verfahre ich genauso beim Aussägen der Gehrung, nur säge ich sie einzeln da sie mir sonst zu schwer werden. Jetzt folgt die Aufgabe, für die ich ein neues Werkzeug, einen 14mm Lochbeitel von ECE, beim Hausherrn gekauft habe. Das Loch wird erst von der Innenseite halb durchgestemmt. Der erste Schritt besteht darin, von der Mitte aus Stück für Stück immer breiter und tiefer zu stemmen:

Buch

Die Späne heble ich nicht mit dem Lochbeitel heraus, sondern mit einem Schraubenzieher:

Buch

Wenn aber ein Span sich nicht lösen lässt, zertrenne ich ihn in der Mitte mit dem Lochbeitel. Dann lässt er sich in der Regel ganz leich mit dem Schraubenzieher entfernen. Von Zeit zu Zeit heble ich den Lochbeitel aber doch über den Lochrand durch das Zapfenloch, da so die Wände gesäubert und begradigt werden. Ist die gewünschte Tiefer erreicht, dann folgt der zweite Abschnitt und ich drehe den Lochbeitel sodass die Spiegelseite zum Riss zeigt und nichtmehr die Fase und stemme mich Schicht für Schicht bis zum Riss durchs Holz:

Buch

Wenn das erledigt ist, drehe ich das Werkstück und mache das gleiche von der anderen Seite. Zum Schluss entferne ich noch das kleine Stück auf der Innenseite, in das später das Stück vom Zapfen greift, das beim Ausklinken stehen gelassen wurde. Dann beginnt das einpassen von Zapfen und Zapfenloch:

Buch

Die Stücke werden zusammengesteckt und zueinander rechtwinklg ausgerichtet. Als erstes schneide ich die Gehrung nach, dann betrachte ich die "Schultern" des Zapfens und merke mir wo Material weggenommen werden muss. Das wird dann mit dem Simshobel entfernt:

Buch

Zum Schluss stecke ich die Verbindung mit etwas Schwung zusammen, sodass sich die Kontaktflächen berühren und schaue mit dem Winkel ob alles passt. Das Bild ist etwas unglücklich geworden, weil die Kante des Frieses den Winkel verdeckt. Aber man sieht wirlich keinen Lichtspalt mehr wenn man davorsteht:

Buch

Wenn es Fragen gibt, raus damit und ich stelle natürlich noch Bilder vom fertigen Projekt rein wenn es soweit ist.

Viele Grüße,
Ferdinand