Re: Schärfanleitung - neuer Beitrag
Verfasst: Mi 18. Feb 2004, 10:07
[In Antwort auf #98743]
Hallo Friedrich,
jetzt habe ich deine Anleitung endlich mal gelesen und will dir auch mein Lob aussprechen. Ein solch fundierte und ausführliche Anleitung habe ich bisher noch nicht gelesen, auch nicht auf Englisch. Umso besser, daß sie in (noch dazu gutem) Deutsch abgefasst ist. Für mich ist das Schärfen bisher immer nur lästig gewesen, und die Ergebnisse (vielleicht deshalb) nicht immer überzeugend. Ich werde mich von deiner Anleitung inspirieren lassen, das zu ändern.
Deine Beobachtungen mit gebrauchten Hobeleisen kann ich nur bestätigen und auf Stechbeitel (und Sägen) ausdehnen. Vielleicht haben die Handwerker in früheren Jahrhunderten das Schärfen besser beherrscht. Ein Anleitung aus einem Weiss-Katalog von 1909 läßt daran allerdings Zweifel aufkommen. In diesem Artikel wird übrigens auch schon die Mikrofase erwähnt:
http://www.holzwerken.de/sharpen.phtml
Noch einige Anmerkungen von mir:
Die traditionellen gelben Belgischen Brocken sind tatsächlich kaum noch zu kriegen. Vor einigen Jahren hat man aber in den alten Gruben einen blauen Stein mit fast identischen Eigenschaften gefunden, der auch nicht teuer ist. Näheres dazu hier:
http://www.spamlistedaherueberschrieben.com/
Eine starke Lupe finde ich auch sehr hilfreich bei der Beurteilung der Schneide. Mittlerweile kann ich zwar mit den Fingern die Schärfe fühlen und auch das Schneiden von Papier ist ein guter Test. Aber nur mit der Lupe kann ich genau sehen, warum eine Schneide noch nicht optimal ist.
Mich wundert, daß du schreibst, daß zu viel Schleifbrei das Schleifen ineffektiv macht. Bisher hatte ich immer gehört, der entstehende Brei unterstützt das Schleifen, insbesondere bei Wassersteinen.
Zur Körnung: Da gibt es verschiedene Skalen, nach denen z. B. die japanischen Wassersteine oder Schleifpapier gemessen wird. Deine Beschreibung mit der Korngröße gilt meines Wissens nur für Schleifpapier. Ich beobachte nämlich, daß meine Schneiden mit 2000er Schleifpapier besser werden als mit einem 6000er Wasserstein, und das ist im Einklang mit dieser Tabelle:
http://www.ameritech.net/users/knives/grits.htm
Deine Beobachtung mit Kamelienöl kann ich (zum Glück) nicht teilen. Ich habe gestern, aufgeschreckt durch deine Bemerkung über Rost, einen Teil meiner Hobeleisen kontrolliert und nur an wenigen Stellen einen Anflug von Rost gefunden. Das lag aber durchweg daran, daß die jeweiligen Hobel noch nicht gereinigt waren und der Dreck im Hobelmaul die Eisen wieder 'angesteckt' hat. Ich bin mit meinem Kamelienöl jedenfalls sehr zufrieden.
So, das wird jetzt aber zu lang. Vielleicht fällt mir später noch was ein.
Gruß, Wolfgang
Hallo Friedrich,
jetzt habe ich deine Anleitung endlich mal gelesen und will dir auch mein Lob aussprechen. Ein solch fundierte und ausführliche Anleitung habe ich bisher noch nicht gelesen, auch nicht auf Englisch. Umso besser, daß sie in (noch dazu gutem) Deutsch abgefasst ist. Für mich ist das Schärfen bisher immer nur lästig gewesen, und die Ergebnisse (vielleicht deshalb) nicht immer überzeugend. Ich werde mich von deiner Anleitung inspirieren lassen, das zu ändern.
Deine Beobachtungen mit gebrauchten Hobeleisen kann ich nur bestätigen und auf Stechbeitel (und Sägen) ausdehnen. Vielleicht haben die Handwerker in früheren Jahrhunderten das Schärfen besser beherrscht. Ein Anleitung aus einem Weiss-Katalog von 1909 läßt daran allerdings Zweifel aufkommen. In diesem Artikel wird übrigens auch schon die Mikrofase erwähnt:
http://www.holzwerken.de/sharpen.phtml
Noch einige Anmerkungen von mir:
Die traditionellen gelben Belgischen Brocken sind tatsächlich kaum noch zu kriegen. Vor einigen Jahren hat man aber in den alten Gruben einen blauen Stein mit fast identischen Eigenschaften gefunden, der auch nicht teuer ist. Näheres dazu hier:
http://www.spamlistedaherueberschrieben.com/
Eine starke Lupe finde ich auch sehr hilfreich bei der Beurteilung der Schneide. Mittlerweile kann ich zwar mit den Fingern die Schärfe fühlen und auch das Schneiden von Papier ist ein guter Test. Aber nur mit der Lupe kann ich genau sehen, warum eine Schneide noch nicht optimal ist.
Mich wundert, daß du schreibst, daß zu viel Schleifbrei das Schleifen ineffektiv macht. Bisher hatte ich immer gehört, der entstehende Brei unterstützt das Schleifen, insbesondere bei Wassersteinen.
Zur Körnung: Da gibt es verschiedene Skalen, nach denen z. B. die japanischen Wassersteine oder Schleifpapier gemessen wird. Deine Beschreibung mit der Korngröße gilt meines Wissens nur für Schleifpapier. Ich beobachte nämlich, daß meine Schneiden mit 2000er Schleifpapier besser werden als mit einem 6000er Wasserstein, und das ist im Einklang mit dieser Tabelle:
http://www.ameritech.net/users/knives/grits.htm
Deine Beobachtung mit Kamelienöl kann ich (zum Glück) nicht teilen. Ich habe gestern, aufgeschreckt durch deine Bemerkung über Rost, einen Teil meiner Hobeleisen kontrolliert und nur an wenigen Stellen einen Anflug von Rost gefunden. Das lag aber durchweg daran, daß die jeweiligen Hobel noch nicht gereinigt waren und der Dreck im Hobelmaul die Eisen wieder 'angesteckt' hat. Ich bin mit meinem Kamelienöl jedenfalls sehr zufrieden.
So, das wird jetzt aber zu lang. Vielleicht fällt mir später noch was ein.
Gruß, Wolfgang