Re: Errichtung eines Gartenhauses in Fachwerktechn
Verfasst: Mi 13. Apr 2016, 23:19
[In Antwort auf #83476]
Hallo Siegmar,
Die Art der Verbindung die Du bei Deinem Bau planen solltest ist immer abhängig vom Zweck den die Verbindung erfüllen soll. Es ist ein recht komplexes Thema und nicht mal eben in einem Forumsbeitrag zu erklären. Es gibt etliche Arten von Blattungen und andere Holzverbindungen. Es kommt halt sehr darauf an wo, wie und ... Überhaupt.
Ich empfehle Dir ein paar Bücher zu dem Zweck zu holen und durchzulesen. Ich schaue morgen früh mal in meiner Literatur nach welche Bücher da empfehlenswert sind.
Wenn das Gewerk von aussen sichtbar sein soll, passt Meiner Meinung nach nur die Traditionelle Verbindung um ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen. Wichtig ist aber auch die Aufteilung der Fächer und die Anordnung der einzelnen Hölzer sinnvoll und stimmig zu planen. Nichts sieht schlimmer aus als völlig sinnlose Hölzer im Gewerk. Schau dir alte Fachwerke an, dann bekommst du einen guten Eindruck wie sowas aussehen sollte.
Ich hab hier in einem der Beiträge auch was zum Thema Nagelverbinder gelesen.
Die traditionelle Schlitz und Zapfenverbindung mit Holznägeln hat ein paar bisher nicht erwähnte Vorteile.
Die Feuerwehr liebt Fachwerkhäuser. Eine richtige Fachwerkkonstruktion hält lange einem Brand stand da das verbindende Element im inneren des Balkens liegt und in gewisser Weise geschützt ist selbst wenn der Balken schon länger dem Feuer ausgesetzt war. Nagelverbinder bestehen aus Metall welches unter Hitze sehr schnell seine tragende /verbindende Wirkung verliert. Die Dachkonstruktionen von Aldi und Lidl Filialen sind stumpf gestossen und nur mit Blechverbindern seitlich vernagelt. Ich habe einmal ein Video bei unserer örtlichen Feuerwehr gesehen wo das Dach einer Lidl Filiale 12 Minuten nach dem Ausbruch des Brandes einstürzte. Ich persönlich setze Metallverbinder nur ein wenn nachträglich ein Balken eingezogen werden muss und dies mit traditionellen Verbindungen nicht mehr möglich ist.
Überblattungen, Einblattungen oder die vielen verschiedenen Zapfenlösungen können viel mehr als Nagelverbinder und Winkel. Eine Schwalbenschwanzeinblattung hält auch auf Zug, ein schräges Hakenblatt verlängert ein Holz und ist auch zugfest... Und und und. Svhau mal unter www.Fachwerk-lehmbau.de dort gibt es eine schöne Übersicht über die gebräuchlichsten Verbindungen und deren Vor und Nachteile.
Ein kleiner Tipp noch für die Zapfenverbindung. Mit einem vernüftigen Holznagel kann man sogar etwas Zug in der Zapfenverbindung aufbauen so das nachher der Zapfen in das Zapfenloch gezogen wird. Das Loch das in den Balken des Schlitzes gebohrt wird bohrst du mit sagen wir einmal 20 mm zum Rand. Das Loch das im Holz des Zapfens gebohrt wird wird dann mit etwas weniger Abstand gebohrt, z.B. 18 mm. Wenn der Holznagel dann eingeschlagen wird zieht er die Verbindung zusammen. Vorrausgesetzt der Holznagel hat den gleichen Durchmesser wie die Bohrung und ist am Anfang etwas angespitzt.
Zum Anreissen der Zapfen und Schlitze hat sich ein sogenannter Zimmererwinkel bewährt. Im Netz findest du bestimmt hinweise zur Benutzung.
Zum sauberen und effizienten Glätten der Zapfen und Blattungen empfehle ich Dir eine breite und scharfe Stoßaxt.
Das war es erstmal von mir
Einen schönen Abend noch
Jan
Hallo Siegmar,
Die Art der Verbindung die Du bei Deinem Bau planen solltest ist immer abhängig vom Zweck den die Verbindung erfüllen soll. Es ist ein recht komplexes Thema und nicht mal eben in einem Forumsbeitrag zu erklären. Es gibt etliche Arten von Blattungen und andere Holzverbindungen. Es kommt halt sehr darauf an wo, wie und ... Überhaupt.
Ich empfehle Dir ein paar Bücher zu dem Zweck zu holen und durchzulesen. Ich schaue morgen früh mal in meiner Literatur nach welche Bücher da empfehlenswert sind.
Wenn das Gewerk von aussen sichtbar sein soll, passt Meiner Meinung nach nur die Traditionelle Verbindung um ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen. Wichtig ist aber auch die Aufteilung der Fächer und die Anordnung der einzelnen Hölzer sinnvoll und stimmig zu planen. Nichts sieht schlimmer aus als völlig sinnlose Hölzer im Gewerk. Schau dir alte Fachwerke an, dann bekommst du einen guten Eindruck wie sowas aussehen sollte.
Ich hab hier in einem der Beiträge auch was zum Thema Nagelverbinder gelesen.
Die traditionelle Schlitz und Zapfenverbindung mit Holznägeln hat ein paar bisher nicht erwähnte Vorteile.
Die Feuerwehr liebt Fachwerkhäuser. Eine richtige Fachwerkkonstruktion hält lange einem Brand stand da das verbindende Element im inneren des Balkens liegt und in gewisser Weise geschützt ist selbst wenn der Balken schon länger dem Feuer ausgesetzt war. Nagelverbinder bestehen aus Metall welches unter Hitze sehr schnell seine tragende /verbindende Wirkung verliert. Die Dachkonstruktionen von Aldi und Lidl Filialen sind stumpf gestossen und nur mit Blechverbindern seitlich vernagelt. Ich habe einmal ein Video bei unserer örtlichen Feuerwehr gesehen wo das Dach einer Lidl Filiale 12 Minuten nach dem Ausbruch des Brandes einstürzte. Ich persönlich setze Metallverbinder nur ein wenn nachträglich ein Balken eingezogen werden muss und dies mit traditionellen Verbindungen nicht mehr möglich ist.
Überblattungen, Einblattungen oder die vielen verschiedenen Zapfenlösungen können viel mehr als Nagelverbinder und Winkel. Eine Schwalbenschwanzeinblattung hält auch auf Zug, ein schräges Hakenblatt verlängert ein Holz und ist auch zugfest... Und und und. Svhau mal unter www.Fachwerk-lehmbau.de dort gibt es eine schöne Übersicht über die gebräuchlichsten Verbindungen und deren Vor und Nachteile.
Ein kleiner Tipp noch für die Zapfenverbindung. Mit einem vernüftigen Holznagel kann man sogar etwas Zug in der Zapfenverbindung aufbauen so das nachher der Zapfen in das Zapfenloch gezogen wird. Das Loch das in den Balken des Schlitzes gebohrt wird bohrst du mit sagen wir einmal 20 mm zum Rand. Das Loch das im Holz des Zapfens gebohrt wird wird dann mit etwas weniger Abstand gebohrt, z.B. 18 mm. Wenn der Holznagel dann eingeschlagen wird zieht er die Verbindung zusammen. Vorrausgesetzt der Holznagel hat den gleichen Durchmesser wie die Bohrung und ist am Anfang etwas angespitzt.
Zum Anreissen der Zapfen und Schlitze hat sich ein sogenannter Zimmererwinkel bewährt. Im Netz findest du bestimmt hinweise zur Benutzung.
Zum sauberen und effizienten Glätten der Zapfen und Blattungen empfehle ich Dir eine breite und scharfe Stoßaxt.
Das war es erstmal von mir
Einen schönen Abend noch
Jan