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Re: Planung eines Kleiderschrankes aus Erlenholz

Verfasst: Mi 3. Okt 2007, 23:32
von Johannes Müllerheim

Hallo Stefan,
zu erst mal Danke, es ist immer einfacher zu antworten, wenn ich weiß wer denn da fragt.
Ich habe vor 20 Jahren mein Meisterstück aus Erle und Teakholz gebaut. Zu diesem Zweck habe ich zunächst Erle in Modelbauqualität gekauft, getrocknet und dann als Brennholz verschenkt. Modellbau heißt hier nähmlich für Formmodelle für Gießereien etc, also Stockflecken, Holzpilze und so weiter. Dann habe ich Erlebohlen beim Furnierhändler gekauft in Superqualität. Erle wurde damals fast ausschließlich für Anleimer benutzt und dann auf Nuß-, Kirsch-, oder Birnbaum gebeitzt. Denn Erle Möbel gab es fast nur bei Team 7, und die fingen auch gerade erst an.
Erle Leimholz habe ich nur mit durchgehenden Lamellen verarbeitet, meistens in A/B, A/BB, oder S/BB Qualität.Die Qualitätsstufen sind leider von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.
Aber im Prinzip heißt:
A - Fast keine Fehler
S - im Ganzen sauber = AB
B - Für Schrankinnenseiten geeignet
BB - Kittstellen und Astlochdübel in geringem Umfang

Ich habe immer zugesehen, daß ich möglichst wenig verschiedene Plattenformate kaufe. Das hat den Vorteil, daß ich noch sortieren kann und die besten für die Außenseiten und Türen nehme, und die nicht so perfekten für Einlegeböden.
Türen habe ich oft aus Erle 3schichtplatten gemacht. Einfach zugeschnitten, Kanten abgerundet, geschliffen und geölt.
Zur konstruktiven Zwischenfrage: Erle neigt nicht so sehr zum werfen. Hohe Türen mit einer durchgehenden Füllung funktionieren nur, bei Werkstofffüllungen (inkl.3schichtplatten) nicht aber bei Massivholz, da die Füllungen mit dem Rahmen fest verbunden werden müssen.

So, ich glaube das wäre es erstmal.
Es grüßt Johannes