Meine neue Stihl MSE-220C

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Meine neue Stihl MSE-220C

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #33749]
Hallo Dietrich,

wenn man mal vom Motor als solches absieht, werden wohl viele Bauteile die gleiche Qualität wie bei den Benzinern aufweisen. Oder sie sind vielleicht sogar baugleich. Ich kenne mich mit den E-Sägen nicht so aus, habe bisher nur mit Benzinern von Stihl und Husquarna gearbeitet.

Teile wie Kettenschmierung und vor allem der Kettenstopp müssen bei einer E-Säge ja nunmal genauso gut sein, wie bei den Benzinern. Ein Zweitaktmotor ist in der Fertigung denke ich mla auch relativ einfach, im Vergleich zu einem Viertakter. aber auch hier bin ich kein wirklicher Experte und lasse mich gerne belehren.

Was ein wirklich guter Elektromotor von einem einfachen Elektrootor unterscheidet brauch dir ja auch niemand zu erklären.

Unter Berücksichtigung, dass im Prinzip ja "nur" der Motor anders ist, finde ich den Preis nicht unbedingt überraschend.

Gruß

Heiko


Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Meine neue Stihl MSE-220C

Beitrag von Dietrich »


Hallo Heiko,

ich wusste gar nicht das es solche Unterschiede bei den Sägeketten gibt.
Naja und 3/8 " entsprechen ja den 9,35mm, dachte ich halt. Übrigens wollte ich Dir nicht Dein Wochenende versauen:-)

Vor 2 Jahren habe ich eine Blautanne mit 35cm Durchmesser zerlegt auch eine Zwetschge, 1m Stammlänge längs durchgeschnitten, knapp 30cm hatte die und das ging wirklich gut......trotz Hobbykette:-)

Letztendlich ist mir als Hobbyanwender ohne entsprechende Ausbildung eine Sägekette die "gutmütig" ist lieber.

Gruß Dietrich



HELLE
Beiträge: 261
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Warum Stihl MSE-220C?

Beitrag von HELLE »


Hallo Leute,

ich wollte mich eigendlich bei diesem Treat nicht einmischen --- aber da jetzt so viele mitreden, juckt's ;^>

Etwas vorneweg; Mein Vater ist Förster im Ruhestand und hat vor der Försterei lange als Lehrhaumeister in Karlsruhe gelehrt --- davor die ganze Geschichte mit Holzhauerei nach dem Krieg, erste Kettensägen, Vorfürhaumeister für Stihl Nordbaden usw. usw.

Warum ich das erzähle --- wir heizen schon immer nur mit Holz (jetzt er Öl dazu, ich Strom - war bei mir nicht mal eine Woche in diesem Winter an) --- für uns bedeutet Holz machen keine wirkliche Arbeit (Unkraut jäten mache ich viel ungerner) --- wir sehen/sahen (er wird 81) das als Entspannung --- klingt überheblich, ist es jedoch absolut nicht.

Ich bin der einzigste Sohn und arbeite seit meinem 14ten Lebensjahr mit der Motorsäge (In den Ferien als Arbeiter mit den Profis, erst als Handlanger und Laufbursche, später bin ich im Sommer ein 5000er Allrad-Ford mit Rückeausrüstung gefahren --- da hab ich mich natürlich doppelt auf die Ferien gefreut --- könnt ihr euch natürlich vorstellen.) --- Was ich mit der Säge und dem Spalthammer kann, habe ich handwerklich von meinem Vater in den vielen Jahren übernommen? Dafür bin ich ihm mehr als dankbar, er hat mir die Waldarbeit beigebracht, vor allem Material schonendes Arbeiten und so zu arbeiten, das man noch alleine aus dem Wald kommt --- gesundheitlich und kräftemäßig --- jeder Schnitt und Schlag ist anders --- da muß man nach Spannungen und Rissen schauen.

Eine Motorsäge, die Krach macht, hat halt mal für uns Männer etwas besonderes --- Kraft pur, direkte Gefahr wegen der Kette, mit der 066 ausasten, das hat was (vor allem am Abend). Elektrosägen haben den Flair des Hobbyanwenders.

Eine Profi-Elektrosäge läuft ruhiger, hat in der Regel ein gleichmäßigeres Schnittbild und hat unheimlich viel Durchzugskraft bei niedrigerer Drehzahl als eine vergleichbare Benzinsäge. Die hier genannte Stihl ist ein absolutes Top-Gerät und mir zur Zeit noch etwas zu teuer --- aber irgendwann ...

Baumpflege im Baum und Zimmereiarbeiten gehen wunderbar mit der Profi-Elektrosäge. Was ich nicht gut heiße sind Baumfällungen mit der E-Säge (Außnahme vielleicht Heinz's Profi-Säge mit der giftigen Kette --- wenn die Nachbarn wirklich nicht von dieser Welt sind --- zusammensägen kann man ja mit dwer Elektrosäge --- aber das Grobe ist sicherer ohne Kabel). Eine Motorsäge ist Leichter aus dem Gefahrenbereich zu bewegen und hat "Geschwindigkeitsreserven" --- d.h. wenn der Baum ein wenig auf die falsche Seite zieht, kann man schnell gegensägen --- gesetzt man merkt es.

Heinz hat eine Profikette (Vollmeisel) auf der großen Stihl --- man sieht den zügigen Schnitt in seinem Video --- diese Säge ist mit keiner auf dem Markt vergleichbarer Heimsäge zu vergleichen (Vollwellenelektonik). Der Preis ist hoch, aber muß nur einmal im Leben bezahlt werden --- Heinz, wenn du immer dein gutes Schmieröl einfüllst (Nicht diesen Bio-Mist), kannst du die getrost vererben.

Ich liebäugle schon länger mit dieser Traumsäge.
Jetzt warum setzen Sägewerker und andere teilweise nicht auf Stihl?
Leute, 5 Jahre kann ich als Gewerbetreibender eine Maschine abschreiben, danach kaufe ich eine Neue, mit neuer Garantie. Und warum für meine Leute dann Stihl??? Plag ich mich (aus Chef's Sicht)?

Wir unterhalten uns hier doch laufend über Mafell, Festool, Holzher, usw. usw. Hersteller, bei denen man wenn man die Preise sieht, Bauchschmerzen bekommt --- das gleiche gilt für Stihl in der Forstarbeit und im Gartenbau --- es gibt andere Hersteller, nicht mal schlecht --- aber fragt rum bei den Profis --- Stihl ist zurecht Marktführer.

Wenn man den ganzen Tag so ein Monster in der Hand hat, spielen Nebensächlichkeiten (Vibration, Handling, Hitze, Durst, Gewicht usw.) eine sehr große Rolle --- ich persönlich halte auch zu Stihl --- mag mein persönlicher Geldnachteil sein --- aber ich habe im Wald noch keine Säge weggeschmissen, wegen Ärger --- aus Sicherheitsgründen schon --- wenn man im Windfall beim Ausasten vom umliegenden Baum fällt, lass ich die Säge automatisch auf der anderen Seite runterfallen.

Nun ja, wir sind hier ein Holzwerkerforum und Holz ist unser Ausgangsstoff --- Gott sei Dank muß man es heute nicht mehr selbst fällen --- war vor längerer Zeit nicht immer so --- da gingen die Wagner mit dem Förster in den Wald und haben ihr Holz selbst am Stamm ausgesucht.

Also, nichts für ungut,

Grüße aus der holzreichen und sortenreichen Kurpfalz,

Helle



Heinz Roesch
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Re: Warum Stihl MSE-220C?

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo Helmut,

vielen Dank für Deine qualifizierten Erläuterungen!

Die Holzmacherei liegt bei mir auch in den Genen. Leider
ist mein Vater relativ früh verstorben und als Jungspund
war ich noch zu faul und zu doof, um das gebotene Erfahrungs-
potential wirklich zu verwerten.

Dafür hat es mich jetzt um so heftiger erwischt! Die Arbeit
macht mir wirklich Freude und ich habe im ersten Jahr
bereits mehr als 100 Ster Holz gemacht. Die schwere Säge ist
also nicht nur Spinnerei. Meine Gattin macht ebenfalls tüchtig
mit und beklagt lediglich, dass Sie mich gelegentlich aus
dem Heizkeller prügeln muss, weil der Kessel eine ihr völlig
unverständliche Anziehungskraft auf mich ausübt. :-)

Eine Frage hätte ich auch gleich an den Profi. Man hat mir
gesagt, dass die Vollmeisselkette wesentlich schwieriger von
Hand zu schärfen sei. Ich habe aber bis jetzt keine erkennbaren
Probleme gehabt. Übersehe ich da was Wichtiges?

Viele Grüße

Heinz



HELLE
Beiträge: 261
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Warum Stihl MSE-220C?

Beitrag von HELLE »


Hallo Heinz,

es gibt hier noch andere, die jedoch teilweise ihr täglich Geld an der Motorsäge verdienen, aber wer keine Baumpflege (damit meine ich nicht "Unten Ab") in Vorgärten betreibt, greift in erster Linie zur Motorsäge.

Eine sehr gute Wahl bei benzingetriebenen Motorsägen sind heute die Maschinen der Mittelklasse, welche zum Ausasten eingesetzt werden, 45er Schwert sollte schon mit drauf sein.

Meistens wird heute das Brennholz am Wegesrand als Polterholz gemacht, und dabei spielt das etwas höhere Gewicht der Maschinen eine nicht so tragische Rolle. Es gibt für die Brennholzmacher zuhause, neben Nachbars, sicher auch noch preislich andere Sägen, aber im Elektrobereich mit Vollwellenelektronik gibt es meines Wissens nur den Marktführer Stihl. Falls sich hier einmal eine Wende im Absatzmarkt ergibt, wird die aber garantiert von anderen nachgebaut --- bestes Beispiel ist die kompakte Bauform der klassischen Stihl 026, welche sich beim Hauptmitbewerber Husqvarna konsequent durchzieht.

Nun zu deiner Frage: Natürlich macht eine Profikette mit ihren großen Gliedern etwas mehr Arbeit, aber die "Feiler" unter uns werden es bestätigen, wo mehr dran ist kann man auch besser feilen. Die Auflage auf den Zähnen ist größer, dadurch auch die erforderliche Kraft, was sich freihändig oft während der Feilzeit nachteilig bemerkbar wird (man wird, wenn man keine Lust mehr hat, langes Schwert, viele Zähne, "war ich nicht schon einmal durch?" --- schlampiger). Diese Fehler summieren sich noch mehr, wenn man aus Faulheit nach der Suche nach einem Edding-Stift, immer am oft vorhandenen Doppelglied anfängt und damit die Schlamperei immer auf den letzten Zähnen stattfindet.

Es wird hier Leute geben, die dies nicht nachvollziehen können, da sie sich den halben Samstag der Pflege ihrer geliebten Motorsäge und anderer Maschinen widmen, für so etwas habe ich keine Zeit --- bei mir ist es Abend, bevor ich die Maschinen wegräume, damit ich, wenn ich mein Werkzeug wieder brauche es Scharf, getankt und mit dem guten umweltschädlichen aber die Kette schmierenden Öl versehen ist. Frage an die anderen: Warum verkauft man heute immer noch dieses „waldschädliche“ Öl, wo es doch dieses gute harzende Bio-Kettengeschmierzeugs gibt??? Merkt ihr was??? Mit Schienen und Ketten kann man mittlerweile auch gut Geld den Leuten aus der Tasche ziehen.

Sehr gute Ergebnisse beim Feilen erzielst du mit dem Anbaugerät „Feilgenau“ von Stihl, wenn nicht schon wieder der Preis wäre --- Heinz Kremers hat dies zusätzlich im Einsatz --- vielleicht kann er etwas dazu sagen. Ein elektrisches Schärfgerät habe ich mir noch nicht zugelegt --- ich wollte einfach mal ein paar Geräte „live“ sehen --- ist schließlich auch für mich keine kleine Geldausgabe.

Zum Abschluss die Beantwortung deiner Frage :^>

Feile mit aufgesetzter Lehre ist Muss, Feile vom Hersteller der Kette kaufen, Feile für den Kettentyp verwenden, Feile mal „lernend“ an die Kette halten, wenn man feilt, darauf achten, das Lehre satt aufliegt, mit Markierstift immer wieder mal wo anders anfangen (Folgefehler vermeiden), Zeit lassen --- vielleicht mal nach der Hälfte des Kettenlebens doch zum Schärfdienst (5€) geben (mach ich natürlich aus Geiz nicht), Feile im Feilenhalter auch mal drehen (geht mit neuer Fläche gleich besser) --- tja und sonst --- Warten wir mal was andere noch zu diesem Thema vorschlagen.

„Nur nicht dem Teufel das Ohr absägen ...“ Lieblingsspruch meines Vaters vor Begin mit extra scharfer Säge im Wald.

Ach ja, nach dem Feilen Schutz drüber, die Vollmeiselketten sind auch frisch geschärft giftig zur Haut und Kleidung, auch wenn sie nicht läuft --- gibt gleich tolle „Fetzen“ --- und aufpassen beim Sägen, ein so ruhiges Schnittverhalten, wie die Pico-Ketten ist nicht mehr --- aber du willst ja auch, das es ein Stück gibt, „das man am Abend sieht, was man geschafft hat“ (Lieblingsspruch meiner seligen Mutter)

Grüße des Nordbadeners an den Südbadener, Helle



Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Warum Stihl MSE-220C?

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Helle und Heinz,

Viel ist Helle nicht mehr hinzuzufügen...

"Feilgenau":
Ein tolles Gerät für den Handfeiler, bei dem es die von Helle beschriebenen Additionsfehler nicht gibt. Im Idealfall wird mit der Schieblehre der kürzeste Zahn auf jeder Seite herausgemessen, was schon viel Aufwand sein kann. Sodann wird bei diesem Zahn die Einstellung des Gerätes vorgenommen und dann die Kette in einem Durchgang (je einmal rechts und links) geschärft. Man kann zwar einen Zahn vergessen, aber doppelt Feilen bringt keinen Fehler, weil der Feilenhalter dann am Anschlag anliegt und nichts mehr weggefeilt werden kann.

Das Nachmessen des kürzesten Zahnes kann man sich für's Brennholzsägen m.E. gut sparen. Wichtig ist das, wenn ich exakt gerade Schnitte machen muß, also z.B. beim Längsschnitt (den ich kaum durchführe) oder wenn ein Blumenkübel den Stammrest zieren soll. Dann darf die Säge nicht zu einer Seite verlaufen und das tut sie, wenn rechte und linke Schneidzähne unterschiedliche Längen haben.

Seit Jahren feile ich aber mit dem elektrischen Gerät von Kömag, zu dem ich an anderer Stelle schon mal schrieb. Das geht natürlich weeesentlich schneller als von Hand und - vieel ungenauer, weil ich da auch nicht lang rummesse, sondern nach Augenmaß schärfe. Für besonders genaue Schnitte nehm ich dann halt die neueste Kette oder im Extremfall sogar neues Schwert und neue Kette, die dann allerdings sofort wieder in's Lagerregal wandern bis die alte Kombination aus ca. 3 Ketten und einem Schwert (Duromatic) verschlissen ist.

Zum "Biss" der Ketten:
Auch eine Picco-Kette ist ist so bissig zu machen, daß sie der Rapid nicht mehr viel nachsteht, nur ist dann die Rückschlagneigung auch genauso, wie bei der Rapid. Man schleife nur die Tiefenbegrenzer kürzer als vorgeschrieben. Das ist für den Gelegenheits-Benutzer aber sicher nicht ratsam. Diese Picco-Ketten sind ja nicht ohne Grund fast ausschließlich auf den sogen. Hobbymaschinen zu betreiben. Außerdem machen sie natürlich bei der Baumpflege Sinn, weil da jeder Rückschlag ein möglicher Unfallpunkt ist.

Noch was zum Lärm:
Eine Benzinsäge mit Leistungsreserve braucht nur selten mit Vollgas zu laufen. Leider meinen viele Hobbysäger aber, ohne Vollgas ginge nichts. Dabei ist es meist die stumpfe Kette oder das fehlende Nachfeilen der Tiefenbegrenzer. Eine mit Halbgas laufende Motorsäge macht aber nur ein Viertel Krach! Das Gleiche gilt auch für Freischneider!

Noch zum Einsatz von Konkurrenzprodukten bei der Waldarbeit:
Es ist nicht nur die von Dir Helle aufgezeigte Mentalität der Chefs. Vor ca. 10 bis 15 Jahren hat Stihl seinen Vertriebsweg komplett umgestellt. Waren es bis dahin Regionalhändler (hier z.B. die Firma Gölz in Hellenthal), die eine ganze Region und die lokalen Händler mit Neumaschinen und Ersatzteilen versorgt haben, so macht Stihl das jetzt direkt. Offenbar hat man damals die Händler ziemlich vor den Kopf gestossen, so daß eine Reihe von diesen auf Husquarna umgestiegen sind und mit Ihnen natürlich auch fast zwangsweise die Stammkundschaft aus dem Forst. So hat man sich bei Stihl selbst aus Exoten ernsthafte Konkurenten geschaffen, zumindest hier in Deutschland. Es war so, daß man ei einigen Händlern (hier z.B. RWZ Rheinland) Stihl nur noch auf Umwegen kaufen konnte. Husquarna wurde einem förmlich aufgedrängt!!

Gruß

Heinz



alexander kunert

Re: Meine neue Stihl MSE-220C

Beitrag von alexander kunert »

[In Antwort auf #33705]
Hallo,
Wollen sie die 220 er verkaufen?
Was würde sie denn Kosten ?

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