Guido´s Kiste

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Ralph Thomas Sattler
Beiträge: 38
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Guido´s Kiste

Beitrag von Ralph Thomas Sattler »


Moin,

ich habe mir einen 17er Fräser bestellt bei http://www.holz-metall.info hoffe, er kommt in der nächsten Woche.

Gruß Ralph Thomas


Alain Barca
Beiträge: 198
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Guido´s Kiste

Beitrag von Alain Barca »

[In Antwort auf #29521]
Hallo zusammen,

ich werde am Dienstag auf mit dem Bau der Kiste anfangen. Ich suche noch nach einer Möglichkeit das Zapfenfräsen zu erleichtern...

Mir geht es darum, dass ich die Rundungen nicht per Hand nachbearbeiten zu müssen.

Bis jetzt habe ich folgende Versuche gemacht: Mit einer Viereck-Schablone den Schlitz gefräst. (Innenseite mit Kopierring abfahren). Das weicht im Prinzip nicht von Guido's Kiste ab.
Beim Zapfen habe ich dann ein kleines Holzstückchen (Schablone) ca. 1,2x2,5 cm, mittig auf ein Ende des Holzriegels geschraubt. Danach habe ich die Außenseite mit dem gleichen Kopierring vom Schlitz abgefahren. Das hatte den Vorteil, dass die Rundungen genau passten.
Natürlich muss dabei die Größe des Holzstückchen genau ausgerechnet werden...

Mein Gedanke war jetzt: Wenn man die Zapfenschablone bei Guido's Kiste einfach verbreitert, so dass man sie gar nicht mehr umdrehen muss, und dann die Innenseite einfach mit dem gleichen Koppierring vom Schlitzfräsen abfährt, müssten ja die Rundung auf passen.

Natürlich muss man dabei sehr vorsichtig vorgehen weil die Schablone praktisch verkehrtherum arbeitet. Das heißt ich könnte den ganzen Zapfen wegfräsen und die Schablone könnte mich nicht daran hindern..

Meine Zweite Überlegung war es, Guidos's original Zapfenschablone nachzubauen und an den Enden vom Schlitz noch nach links oder rechts, im 90 Grad winkel zum jetztigen Schlitz, rausfräsen. So dass es eine art "U" ergibt. Wobei die Unterseite des "U" der Lange original Schablonenschlitz von Guido wäre. Dann müsste ich doch den gleichen Efekt von der 1. Möglichkeit haben mit dem Vorteil, dass ich nicht nach Innen abrutschen könnte (und den Zapfen wegfräsen könnte). Der "Nachteil wäre, dass ich die Schablone umdrehen müsste.

Ihr seht also was für komische Gedanken mich im neuen Jahr plagen...

Was meint ihr dazu? Geht das oder habe ich einen Denkfehler?

Danke

Gruß

Alain



Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Guido´s Kiste

Beitrag von Guido Henn »

[In Antwort auf #29527]
Hallo Markus,

ob das tatsächlich einfacher geht mit einem 17er Fräser glaube ich nicht wirklich, weil ich festgestellt habe, dass z.B. die DeWalt Kopierhülse etwas kleiner ist als die Festool-Hülse. Desweiteren lässt sich die Mitte der Schlitzschablone viel einfacher finden, wenn man immer von beiden Seiten der Einlegeschbalone fräst bis man die 17 mm Nut bzw. die passende zur Hülse gefräst hat. Danach braucht man dann wie im Artikel beschrieben nur noch ein 10 mm dickes Brettchen an den Fräsanschlag zu legen und die Zapfenschablone zu fräsen. Ich persönlich habe zu oft minimale Maßtoleranzen sei es bei Fräsern oder Hülsen entdeckt und das macht dann den möglichen Vorteil wieder zunichte.

@ Alain:

Wenn du nach einer Möglichkeit von gerundeten Zapfen suchst, dann schau dir mal das Zapfengerät von Trend an ( http://www.trendmachinery.co.uk/mtjig/ ). Hier wird mit zwei unterschiedlichen Hülsengrößen gefräst, deren Differenz genau auf den eingesetzten Fräser abgestimmt sein muss. Das heißt, du musst für den Schlitz eine große Hülse einsetzen die spielfrei im Schlitz laufen muss und später ein kleinere Hülse mit der du dann unbedingt im Uhrzeigersinn den Schlitz rundherum abfahren musst. Soviel zur Technik, die man sich auch bei Einlegearbeiten mit der Oberfräse zu Nutze macht.

Jetzt stellt sich aber die Frage, wie wichtig ist ein links und rechts abgerundeter passgenauer Zapfen für das Zapfenloch (Schlitz). Zunächst einmal bedarf es sehr viel Disziplin und Genauigkeit beim Anreissen, weil ein passgenauer Zapfen kein Spiel mehr im Schlitz hat. Passt es dann wider Erwarten doch nicht, wird entweder der Schlitz etwas verbreitert oder der Zapfen etwas abgesetzt, damit man ihn noch leicht nach links oder rechts verschieben kann. Wenn man das macht oder machen muss, dann kann man auch gleich etwas „Spiel“ einplanen und den Zapfen rechteckig absetzen (wie im Artikel beschreiben). Lediglich bei durchgestemmten Zapfen ist es sicher schöner wenn die Zapfen passgenau sind. Dafür musst du aber sehr lange Fräser einsetzen. Sicher ist ein passgenauer Zapfen in der links/rechts Belastung stabiler, aber ich denke man kann ohne weiteres in den meisten Fällen auch sehr stabile Zapfen herstellen mit etwas Spiel. Im Übrigen darf man auch nicht das Arbeiten des Holzes vergessen, denn zu stramm eingepasste Zapfen können schnell zur Katastrophe werden. Mein Großvater hat immer gesagt, nur wenn man den Zapfen mit einem Hut in den Schlitz einschlagen kann, ist er genau richtig.

Schöne Grüße

Guido



Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Guido´s Kiste

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #29506]
Eine Frage zu der tollen Kiste hätte ich noch:
Im nächsten Heft der Holzidee gibt es die Fortsetzung des Bauplans u.a. mit einer Zinkenfrässchablone. Sind eigentlich durch die Konstruktion der Kiste die zu zinkenden Teile in ihrer Breite beschränkt und wenn ja wie breit können sie maximal sein? Oder können die Teile verschoben werden, so daß quasi "unendlich" breite Teile gezinkt werden können?
Die Frage stelle ich deswegen, weil ich mir so eine Kiste bauen will und diese auch zum Zinken verwenden möchte. Da bei meinen angedachten Projekten auch einige zu zinkende Teile von 20 - 25 cm Breite herzustellen sind, wollte ich vorab wissen, ob so eine Breite damit möglich ist, oder ob man die ganze Kiste von vorene herein nicht größer bauen müßte um auf die nötige Breite zu kommen.



Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Guido´s Kiste

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Georg,

mit der Kistenbreite von 45 cm sind offene Zinken bis max. 20 cm möglich. Wenn du mehr zinken möchtest, muss die Kiste entsprechend breiter gearbeitet werden. Allerdings lässt sich das nicht bis "unendlich" betreiben, weil die Kiste sonst zu instabil wird, aber 15 cm mehr Breite dürfte bei MPX absolut kein Problem darstellen.

Ein Verlängern der Zinken durch Verschieben der Werkstücke ist nur mit erheblichem Aufwand möglich und sicher zu ungenau - ich will aber nicht sagen, dass es unmöglich wäre.

Eines sei aber schon jetzt ganz klar herausgestellt: Zum offenen Zinken sind zwei Spezialfräser nötig mit am Schaft befindlichen Kugellagern, die es - soweit ich das bis jetzt herausgefunden habe - nur in 1/4 Zoll Schaft gibt. Weiterhin ist eine Schablone nötig, mit der man dann die Einlegeschablone herstellen kann. Ich habe zwar auch schon eine solche Schablone mit einer Kreissäge, Oberfräse und einem Messschieber hergestellt, was aber trotz sehr genauem Arbeiten zu geringen Toleranzen führt. Die Fräser braucht man dann aber trotzdem noch. Die Schablone ist von der Fa. Stots aus den USA, die man aber ohne Probleme mit den passenden Fräsern bei Axminster in GB bestellen kann.

Wer sich die Schablone schon mal näher anschauen möchte hier der Link:

http://www.stots.com/tm.htm

Schöne Grüße

Guido



Georg
Beiträge: 1254
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Re: Guido´s Kiste

Beitrag von Georg »


Hallo Guido.
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Dann werde ich die Kiste wohl von vornherein ca 10cm breiter bauen um auf der sicheren Seite zu sein. Mit dem Schablonen bau für die Zinken werde ich aber warten, bis die nächste Holzidee erscheint.


Alain Barca
Beiträge: 198
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Re: Guido´s Kiste und runde Zapfen - Lösung.

Beitrag von Alain Barca »

[In Antwort auf #29547]
Hallo zusammen,

ich hatte ja vor einiger Zeit hier nach Vorschlägen für runde Zapfen mit Guido's Kiste gefragt.

Da ich jetzt selbst eine Lösung gefunden habe will ich euch diese nicht vorenthalten.

Dabei habe ich eine andere Schablonenform gewählt. Diese ist zwar aufwendiger zu machen - für jede Größe eine - aber leifert das gewünschte Ergebnis.

Bild 1 zeigt die Zeichnung. Besonders bei der Abrundungen mit 1,5 mm Durchmesser habe ich mir schwer getan. Zur Erklärung: Rot ist die Schablone, Grün das Holz und Gelb der Fräser und der Kopierring.



So sieht es nach dem Fräsvorgang aus.



Es passt genau in den dafür vorgesehenen Schlitz. Für diesen habe ich auch eine Zeichnung gemacht...

Jetzt bin ich gerade dabei das ganze noch für 7x7 cm und 10x10 cm Riegel zu zeichnen und zu bauen. Kann noch ein bisschen dauern...

Gruß

Alain



Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Guido´s Kiste und runde Zapfen - Lösung.

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Alain,

sehr gute Lösung - gratuliere!!!

Eigentlich muss du ja nur die "Zunge" (30 x 25) genau ausarbeiten, daran fährt die Hülse ja vorbei, der Rest kann ruhig größer sein oder auch ungenau. Die Zapfengröße wird davon nicht beinflusst. In sofern ist die Herstellung eigentlich gar nicht so aufwendig. Genauso kannst du auch auf die "Zunge" verzichten und eine Öffnung von 46 x 52 fräsen. Dann ist es nur wichtig, dass die Fräse im Uhrzeigersinn bewegt wird, dann drückt sie sich automatrisch gegen die Öffnungskanten. So macht es beispielesweise die Fa. Trend bei ihrem Zapfengerät. Aber wehe man fräst in die falsche Richtung ...

Ich finds auf jeden Fall klasse, wenn jemand seine eigene Ideen speziell für seine Bedürfnisse mit einbringt - macht doch mehr Spaß, als an einer gekauften Lösung "vorbei zufräsen".

Übrigens in der neuen Ausgabe der Holzidee (soll im Mai erscheinen) gibt es eine Fortsetzung zur "Zauberkiste" inkl. einer Schablone für offene Zinken mit einer 17 er Kopierhülse - aber mehr wird noch nicht verraten ;-)

Schöne Grüße

Guido



Volker Demuth

Re: Guido´s Kiste und runde Zapfen - Lösung.

Beitrag von Volker Demuth »


Auch ich habe die "Zauberkiste" nachgebaut, zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Mir bereitet nur das Herstellen der Schlitz- und Zapfenschablonen etwas Schwierigkeiten, denn hier ist ja nun wirklich totale Präzision gefragt denke ich.
Nur leider bin ich nicht im Besitz eines Frästisches und werde wohl oder übel versuchen müssen das ganze mit der Oberfräse und dem Multifunktionstisch hinzubekommen. Hat da noch jemand einen Tipp?

Wer die Schnellspanner bisher nicht gefunden hat, der kann hier mal gucken.
http://barth.felder-gruppe.at/?page=shop_warenkorb&sbk=1
hier nur noch die Bestellnummer 12.1.029 eingeben. Zwei Stück kosten hier inklusive MWSt + Versand 48 € und ein paar Zerquetschte.



Guido Henn
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Re: Guido´s Kiste und runde Zapfen - Lösung.

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Volker,

du kannst die Einlegeschablonen auch gut ohne Frästisch herstellen, dazu solltest du nur den Schablonenträger als "Einspannhilfe" benutzen, weil die eigentlichen Schablonen zu klein für den MFT sind.

Wenn du dir die Bilder auf Seite 42 im Heft ("Schabloneträger herstellen") anschaust, siehts du ja wie die Aussparung im Schablonenträger mit dem MFT hergestellt werden. Jetzt musst du dir nur vorstellen, dass du in die Aussparung deine Schlitz- oder Zapfenschablone einlegst. Jetzt kannst du auf die gleiche Weise, wie bei dem Schablonenträger auch den Schlitz in die Einlegeschablonen fräsen. Dabei liegt die Schablone fest im Schablonenträger und kann nicht verrutschen. Aber nicht vergessen eine dünne Platte unterzulegen, sonst fräst du in den MFT.

Bei der Schlitzschablone ist es mit dieser Methode sogar besonders einfach den 17 er Schlitz für die Hülse mit einem 10 Nutfräser genau mittig zu fräsen. Wenn du dir nämlich den Schblonenträger auf dem MFT festgespant hast, kannst du die Einlegeschablone einfach und leicht um 180 Grad drehen und von zwei Seiten bearbeiten. Evtl. musst du den Schablonenträger nochmal etwas seitl. verschieben, bis du - von beiden Seiten gefräst - genau diesen 17 er Schlitz für deine Hülse erhälst.

Ich hoffe ich konnte mich einigermaßen klar ausdrücken - sonst frag nochmal nach.

Viel Erfolg und schöne Grüße!

Guido



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