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Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: Di 8. Aug 2006, 08:26
von Heinz Kremers
Hallo an alle, die sich für mich den Kopf zerbrochen haben,
senkrechte Träger an der Wand kommen nicht in Frage, schon aus optischen Gründen. Ist drangeflickt und sieht auch genau so aus, egal wie professionell ausgeführt.
Mittlerweile hat sich eine Lösung herausgestellt, die Dank der Hinweise von Martin (per mail) eine flexible Aufbauhöhe zuläßt und die nicht mal so wahnsinnig aufwendiger ist gegenüber der ursprünglich angedachten Verlängerung des Obergurtes des Doppel-T-Trägers und Verankerung auf der Betondecke. Lt. Tabellenwerten ist die Statik weit auf der sicheren Seite, aber das wird jetzt noch genau geprüft. Jedenfalls scheidet eine Befestigung ausschließlich im Bims auf jeden Fall aus, auch wenn ich keine Hohlkammersteine habe und mittlerweile auch die roten Kronenkorken im Bims gefunden habe, also einen Stein mit relativ hoher Dichte vorliegen habe.
Ich kann so verschiedene Fliegen mit einer Klappe schlagen:
Auf den Längsträger kann ich ein Kantholz aufschrauben und die Laufdielen dann hierin einfach mit Spax-Schrauben (natürlich Edelstahl) befestigen. Das dürfte die schnellste und gegenüber Fischer-Dübel auch billigste Variante sein.
Außerdem kann ich so die Längsträger auf Silentblöcken lagern und damit den Laufgang vom Gebäude akustisch entkoppeln. Gleiches wird auch mit der Treppe geschehen.
Ob die Treppenstufen aus Holz werden? Ich hab größte Bedenken wegen der Rutschgefahr bei Regen und Raureif. Ich denke da eher an Natur-/Kunststein in rutschhemmender Ausführung. Aber wenn jemand zum Holz gute Ideen hat - Holz wär mir auch als Treppenstufe lieber...
Gruß
Heinz, der hofft, in Kürze loslegen zu können
Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: Di 8. Aug 2006, 09:29
von Dirk Boehmer
Hallo Heinz,
ich kenne das so. Sobald das Holz nass wird, ist es auch glatt, denn
es bilden sich sehr schnell dort Moose oder was weiss ich. Dieser
Belag macht das Ganze so rutschig. Und dann helfen auch Riffeldielen
nicht.
Bei meiner Veranda habe ich festgestellt, dass in dem nichtueberdachten
Bereich die Riffeldielen (sibirische Laerche) auch Nass werden, aber bisher
noch keinen Gruenspan angesetzt haben. Vielleicht liegt es daran, dass das
Wasser schnell ablaufen kann oder auch an der Lasur. Auf jeden Fall ist
das Holz gut zu begehen.
Aber als Treppe zur Veranda haben wir aus diesen Gruenden auch auf das
Holz verzichtet und gelben Wesersandstein verwendet. Ist auch Natur pur,
da das Zeug einfach in Form gehauen wird bzw. die Steine so verbaut werden,
wie sie sind. Ist auch schoen anzusehen.
--
Dirk
Schall durch das Geländer, nicht vergessen! *NM - Ohne Text*
Verfasst: Di 8. Aug 2006, 14:05
von Andreas N.
Re: Schall durch das Geländer, nicht vergessen!
Verfasst: Di 8. Aug 2006, 19:35
von Heinz Kremers
Hallo Andreas,
Das Treppengeländer ist an den Seitenwangen der Treppe fest und mit dieser vom Gebäude entkoppelt. Auf dem Laufgang soll es keinen eigentlichen Handlauf geben. Als Geländer soll eine Holzverschalung angebracht werden, die oben mit einem nicht zu breiten Brett abgedeckt wird, so wie man das auch häufiger im Alpenraum bei alten Häusern sieht. Bequem um sich mal draufzulehnen, aber nicht als Handlauf gedacht. Bei 1,20 m Breite wird man den auch kaum brauchen - allenfalls ab 2 Promille aufwärts.
Gruß
Heinz
Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 23:13
von Heinz Kremers
[
In Antwort auf #24844]
Langsam muß ich mich mit dem realen Bodenbelag beschäftigen:
So gut wie fest steht, daß ich Eichendielen als Bodenbelag nehmen werde. In der Nähe gibt es ein Sägewerk, welches ausschließlich Eiche einschneidet und von denen ich die Ware beziehen werde. Sie ist sägerauh, aber schon besäumt. Unbesäumt könnte ich zwar auch haben, aber mein Stundenlohn würde dann nicht für das Salz auf dem Ei reichen...
Da der Bodenbelag nicht glatt werden soll denke ich daran, die Bohlen so wie sie sind einzubauen, d.h. sägerauh.
Meine Fragen an Euch:
1.
Graues Holz stört mich absolut nicht. Sollte ich die Bohlen trotzdem mit Holzschutzmittel behandeln, evtl. nur als einmalige Grundbehandlung, um Fäulnisnestern vorzubeugen, denn konstruktiver Holzschutz ist beim Bodenbelag nicht konsequent einzuhalten. Es gibt überall Stellen, die nicht schnell abtrocknen können.
2.
Ist die sägerauhe Variante wirklich so gut? Die Bohlen sind nicht glatt, trocknen aber auch langsamer ab. Einen Abrichthobel habe ich, einen Dickenhobel suche ich noch (schönes grün, aber nicht aus dem Tannenwald).
3.
Macht es Sinn, bei den sägerauhen Bohlen die Kanten mit der Fräse zu runden oder anzufasen. Ich könnte mir vorstellen, daß das Runden optisch nicht so toll aussieht, weil das ja eine relativ große glatte Fläche ergibt, während das Fasen nur kleine Flächen ergibt.
Schon jetzt vielen Dank für Eure Antworten.
Gruß
Heinz
Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: Di 21. Nov 2006, 06:44
von Dirk Boehmer
Hallo Heinz,
> 2.Ist die sägerauhe Variante wirklich so gut?
Ich wuerde es gerade als Bodenbelag nicht machen. Gerade an den Stellen, wo
es nicht so schnell abtrocknet, wird sich ein gruener Belag bilden, der
sehr glitschig werden kann (Rutschgefahr!). Ist auch schwer sauberzuhalten.
Besser einmal durch den Dickenhobel schieben.
Und dann auch gleich die Kanten einmal anfasen, rund wirkt da glaube ich
nicht so gut.
--
Dirk
Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: Di 21. Nov 2006, 07:28
von Peter Karcher
Hallo Heinz,
Zu 1 : Ich öle grundsätzlich, gefällt mir besser und bietet je nach Öl auch einen zusätzlichen Schutz. Um Fäulnisnester zu verhindern (z. B. bei Längs auf Quer) lege ich einen Edelstahlschweißdraht (d. ca 3,5mm) oder eine dicke Bauschraube aus V2A dazwischen.
Zu 2 : Ich nehme gehobelt ,auf dem Boden geriffelt wegen Rutschgefahr, wie Dirk auch empfiehlt.
Zu 3 : Anfasen. Gefällt mir besser.
Gruß Peter
Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: Di 21. Nov 2006, 22:11
von Heinz Kremers
Hallo Dirk und Peter,
da bringt Ihr mich aber doch schön in's Grübeln. Und zweimal will man so ein Projekt ja auch nicht machen.
Also das mit dem Ölen werd ich mir wohl sparen. Mich stört wie gesagt die graue Ansicht nicht und bezüglich Haltbarkeit bringt es wohl nicht so viel bei Eichenholz. Schließlich sind da fast 30 lfm Gang zu ölen und das dann auch regelmäßig, wenn es optisch auch auf Dauer was bringen soll.
Zur sägerauhen Variante habe ich die Holzbalkone in den Alpenländern vor Augen: Meist aus Weichholz und gut eingelaufen, aber dort wo keiner hintritt ziemlich rauh. Ob die wirklich mal glatt gehobelt waren?
Und genau da fängt mein Grübeln an. Einen Abrichthobel hab ich, aber (noch) keinen Dickenhobel. Für 2.000 stehen bei einem Händler zwar 2 Stück, die mir vorschweben mit 400 mm Arbeitsbreite, aber bisher hat sich Warten beim Gebrauchtmaschinenkauf für mich gelohnt. Außerdem schluckt so ein Bau Geld ohne Ende... Also stellt sich die Frage, ob ich die Bodenbretter ggf. auch über die Abrichte schieben kann für diesen Zweck, wenn es denn unbedingt sein muß. Ich denke, beim Bodenbelag kommt es nicht darauf an, daß die Bretter exakt die gleiche Stärke haben. 1 mm Differenz sollte da keine Probleme machen, aber viel mehr sicher auch nicht wenn keine Stolperfallen entstehen sollen.
Ein Riffelprofil kann ich mit vernünftigem Aufwand wohl kaum selbst herstellen und da würde sich das Wasser ja erst recht stauen in den Rillen, sobald nur etwas Dreck darin liegt. Da dort voraussichtlich Studenten wohnen werden wird das mit dem Säubern des Bodenbelages eher eine sporadische Erscheinung - ich spreche da aus eigener Erfahrung!
Das mit dem grünen glitschigen Belag (=Moos) läßt sich nach meiner Erfahrung bei Parkbänken durch eine jährliche Spritzung gut im Griff halten. Außerdem soll der Laubengang auf Dauer ein Dach erhalten, aber das wird noch einige Zeit dauern.
Was ich nach Eurer Antwort sicher machen werde ist das Anfasen der Bretter. War ja auch mein Favorit gegenüber dem Abrunden. Mal sehen wie ich das mache: ELU Handhobel (nicht immer gleichmäßig weil freihand), Tischfräse oder Handoberfräse. Vielleicht bau ich ja auch meinen Frästisch für die Oberfräse mal. Ein stabiles Gußgestell und die Idee sind schon da. Fehlt halt meist die Zeit, weil eine fertige Wohnung Geld bringt...
Dank und Gruß
Heinz
Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: Mi 22. Nov 2006, 07:20
von Dirk Boehmer
Hallo Heinz,
> Einen Abrichthobel hab ich, aber (noch) keinen Dickenhobel.
Hm, das Problem ist, wenn das Brett etwas verdreht oder gebogen ist. Der
Dickte macht das ja nichts aus, die richtit sich einfach nach der Staerke.
Und so gerade und eben sind saegerauhe Bretter/Bohlen nun mal nicht. Dann
wuerde ich eher zum Saegewerk fahren und dort die Bohlen einmal durch die
Dickte ziehen.
> Ein Riffelprofil kann ich mit vernünftigem Aufwand wohl kaum
> selbst herstellen
Ist auch nicht unbedingt erforderlich.
> ja auch mein Favorit gegenüber dem Abrunden. Mal sehen wie ich das mache: ELU > Handhobel (nicht immer gleichmäßig weil freihand), Tischfräse oder
> Handoberfräse.
Ich habe es bisher immer mit der Oberfraese mit einem 45Grad Fraeser und
Parallelanschlag gemacht.
--
Dirk
Re: Bodenbelag für Laubengang
Verfasst: Do 18. Jan 2007, 22:39
von Heinz Kremers
Langsam geht es weiter mit meinem Vorhaben.
Die Bedenkenträger (nimm es nicht übel, Martin, denn Du hattest Recht mit Deiner Anmerkung!) haben mich, nachdem die ohnehin fällige Eisen-Unterkonstruktion Richtung Verzinkerei unterwegs war, dazu bewogen, mich mit dem Feuerschutz näher auseinanderzusetzen. Der planende Architekt sah keine Probleme, verwies aber sicherheitshalber auf den Brandschutzbeauftragten. Nachdem ich mit dem über die Sache telefoniert hatte war ich dümmer als vorher! Also blieb nur der Mann, der die Sache schlußendlich abnehmen muß, obwohl ich ja nicht gern zum Herrn gehe, wenn ich nicht gerufen werde. Ergebnis: ES GEHT SO, WIE ICH ES GEPLANT HABE! Und die Auskunft an meinem 60. Geburtstag - wenn das kein Geschenk war morgens um 8.15 Uhr!
Also hab ich heute das Eichenholz gekauft und begonnen, meine Eisen-Werkstatt in eine Holz-Werkstatt umzuräumen und mir über das saubere Besäumen der Bohlen und das Abfasen der Brettkanten Gedanken zu machen. Eigentlich sind die Bretter ja besäumt, aber nach der Trocknung sieht das dann nicht mehr immer gerade aus, also ist Nacharbeit erforderlich.
Gruß aus dem stürmischen Rheinland
Heinz