Küchenbau

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Heiko Rech
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Re: Küchenbau

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #18244]
Hallo,

auch bei den beschichteten Spanplatten gibt es enorme Unterschiede. Die Beschichtungen, die bei preiswerten Küchen Verwendung finden sind bei weitem nicht so robust, wie die, die man beispeilsweise bei Egger bekommt. Ich habe schon Korpusse gesehen, bei denen die Spanplatte durch die weiße Beschichtung durchschimmerte.

Wer etwas stabiles und dennoch Kunsstoffbeschichtetes sucht, kann sich mal das beschichtete Multiplex von Egger ansehen. Ist aber nicht unbedingt die preiswerteste Lösung.

Gruß

Heiko



Dietrich
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Re: Küchenbau

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #18212]
Hallo Jürgen,

nur als Anregung: Warum arbeiten wir denn mit Massivholz?
Könnte es sein das wir den CNC-Automaten-Einheitbrei in Form von zerhakten Holzbestandteilen, Althölzer (man fand schon Europalettenmaterial und sogar Bahnschwellen drin) mit Plastiküberzug, leid sind?
Kann es sein das wir uns Formaldehyd-Ausdünstungen ersparen wollen, um nicht wieder eine neue Allergie auszulösen?
Ist es nicht besser Leimholz (in den großen Mengen die man zum Küchenbau braucht, kann man es nicht selbst machen) aus einem heimischen Fachbetrieb zu kaufen, wo qualifiziertes Personal für die Holzauswahl, das Auftrennen, Hobeln und Leimen zuständig ist, an , zugegeben modernen und leistungsfähigen Maschinen, teils automatisiert, Stichwort Vierseiter, als dem Küchenhändler für minderwertigstes Material Massen von hart verdientem Geld in den Rachen zu werfen, damit der wieder eine Hochglanz-Niederlassung aufmachen kann?

Anregungen (als normale Links, weil ich sonst immer nur einen Link pro Post unterbringe):
http://www.oster.de/main/primus/kueche.htm

http://www.team7.at/

http://www.massivholzkueche.de/kueche.htm

http://www.schreinerei-trefzer.de/nicht_publiziert/Kuchen/kuchen.html

http://www.osmo.de/de/produkte/leimholz/designer.php

Gruß Dietrich


Dietrich
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Re: "Hand-Werk"?! "Handwerk"?!

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #18251]
Hallo Heiko,

vielen Dank für die Blumen!

Die Vollholzküche macht sich über den langen Lebenszyklus bezahlt, Bedingung für den Küchenbau nach den Wünschen meiner Frau war, es gibt keine weitere Küche mehr in diesem Leben. Die Zeitgenossen, die sich der "Küchenmode" (welch Perversion) unterwerfen können halt 3x im Leben eine Spanplattenküche kaufen. Auch kann man an einer Massivholzküche kleine Änderungen, Verbesserungen vornehmen, ohne das einem die Schubladen zwischen den Fingern zerkrümeln. Die Vorteile die eine mehrere 100kg schwere Vollholzküche in Punkto Wohnklima erreicht, brauche ich eigentlich hier, nicht hervorzuheben. Wichtig ist eine offenporige Oberflächenbehandlung mit natürlichen Ölen und Wachsen. Zulackiert kann das Holz seine Vorteile nicht entfalten.
Vor wenigen jahren habe ich für gute Freunde 6m Küchenarbeitsplatte aus 45mm massiver Buche gefertigt, die "Ikea" Korpusse, allesamt nicht im Winkel, teilweise klappten sie seitlich um,haben wir schluss endlich an die Arbeitsplatte "gehängt", miteinander verschraubt und dann die Kunststoff-Gewindefüsse bis auf den Boden runter gedreht:-(((
Mit so einer Küche kann man schon gar nicht umziehen.

Gruß Dietrich



Dietrich
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Re: "Hand-Werk"?! "Handwerk"?!

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #18237]
Hallo Christian,

unter "Handwerk" verstehe ich außer dem Arbeiten mit Handwerkzeugen, auch materialgerechte Verbindungen, da es um Holz ging, Zinken, Nuten, Fälzen, Keilen, Verleimen, Dübeln........!

So das am Ende ein langjährig verwendbares stabiles und reparierbares Möbel entsteht.

An der CNC-Maschine werden oft nur punktförmige Verbindungen gefertigt, deren Haltbarkeit sehr begrenzt ist, zudem stellt die Bedienung Anforderungen wie sie eher von Mechatronikern und Programmierern erfüllt werden. Sogesehen also "Fremdhandwerk".

Gruß Dietrich



Heiko Rech
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Re: "Hand-Werk"?! "Handwerk"?!

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Dietrich,

das mit der Bedienung einer CNC MAschine kann ich so nicht stehen lassen. Das Programmieren geschieht entweder per WOP = Werkstattorientierte Programmierung oder per CAD/CAM.

Bei WOP wird über Eingabedialoge so programmiert, wie man auch mit herkömmlichen Maschinen arbeiten würde. Man legt z.B: eine Nut an einer bestimmten Position mit bestimmten Abmaßen an, wählt das hierfür geeignete Werkzeug aus und bestimmt den Vorschub (Drehzahl ist in der Werkzeugdatenbank hinterlegt). Wenn man also keinen Schimmer hat, wie man ein Werkstück auf herkömmliche Weise fertigen würde, wird man auch bei WOP scheitern.

Bei CAD/CAM arbeitet man aus dem CAD Programm heraus. Die Position einer Fräsung oder Bohrung wird aus der Zeichnungsgeometrie übernommen. Die Bearbeitungsdaten, also Werkzeug, Frästiefe, Zustellungen etc. werden dann im CAM Teil festgelegt. Heraus kommt ein Programm, das die Maschine abarbeitet.

Mit Programmierung im herkömmlichen Sinne hat das nichts zu tun.

Die ersten CNC Maschinen wurden noch mit der sog. DIN Programmierung gesteuert. Dies hat schon eher mit Programmierung zu tun, ist aber nicht mehr zeitgemäß, weil zu teuer.

Ich kenne alle drei Systeme und arbeite auch noch mit allen dreien, kann also aus der Praxis schreiben. Wenn man an einer CNC arbeitet und zuvor nicht konventionell, tut man sich schwer, da man Vorschubgeschwindigkeiten, Ablaufreihenfolge etc. nicht beurteieln kann. Zumindest ist es im Holzbereich so. Ich nehme mal an, dass es bei den Kollegen im Metallbereich nicht anders ist.

Was die Qualität der Verbindungen betrifft, da muss ich dir auch wiedersprechen. Ich lade dich gerne ein mal zu uns zu kommen und zu versuchen eine Audio- Box mittels Vorschlaghammer zu zerstören:-) Ich habe schon Prototypen mit dem Gabelstapler vernichten müssen. Es kommt halt auf die richtige Konstruktion an. Materialgerechtes Arbeiten eben.

Das Handwerk geht nunmal mit der Zeit und das ist gut so. Sehen wir doch mal in die Vergangenheit. Es gab die verschiedensten Entwicklungen, immer schon. Aus einem einfachen Hobel ist ein hochpräzises Werkzeg wie ein Reform- Putzhobel geworden. Aus einer Bohrwinde die Bohrmaschine etc. Nach deiner Definition hört "Handwerk" schon bei der Benutzung einer Bohrmaschine auf.

Gruß

Heiko


Dietrich
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Re: "Hand-Werk"?! "Handwerk"?!

Beitrag von Dietrich »


Hallo Heiko,

vielen Dank für Deine Erläuterungen zur modernen Möbelfertigung!

Leider habe ich bisher immer nur minderwertig gefertigte Möbel aus dem "Hass-Material" Spanplatte gesehen. Und selbst wenn die Verbindungen flächig geleimt wären, was ich nie gesehen habe, blieben die vielen Nachteile dieses Materials. Da das Material eigentlich "Abfall" ist, deshalb sehr billig für Großabnehmer zu Verfügung steht, lohnt sich nur die rationellst mögliche Verarbeitung, auf genannten CNC Maschinen. Diese Maschinen sind mit der Spanplatte, oder MDF, HTF usw. erst nötig geworden.
Das Material ist sozusagen industriell aufbereitet um es industriell zu verarbeiten, eine Entfernung vom Handwerk findet meiner Ansicht nach statt.

Gruß Dietrich


Dietrich
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Re: "Hand-Werk"?! "Handwerk"?!

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #18269]
Hallo Johannes,

durchaus sind auch mir die Schwierigkeiten bewusst, mit denen Tischler in unseren Tagen zu kämpfen haben. Für minimale Kosten verlangt der Kunde maximale Qualität, ein Widerspruch in sich.
Hier im Forum sind wohl die meißten Teilnehmer Freizeitschreiner, Hobbytischler oder wie auch immer, die diesen Weg bewusst nicht gehen, zudem Spass an dem Werkstoff Holz haben.

Gerade die Fachleute, die mit fundiertem erlernten Fachwissen hier im Forum vertreten sind, bereichern den Horizont von uns Hobbyleuten!

Vielleicht gibt es auch wieder andere Zeiten, wo Qualität um (fast) jeden Preis gefragt ist.

Gruß Dietrich



Bernhard
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Re: "Hand-Werk"?! "Handwerk"?!

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #18260]
Hallo Dietrich,

ich finde, hier werden zwei Sachen vermischt:

1.) Produkt

ich bin auch kein Spanplattenfan, aber wer es mag und wo es paßt.
Ich plane auch noch den Küchenbau und ich tendiere zu Multiplex Buche, welches ich mir entsprechend zurecht schneiden lassen werde und anschließend mit Lamellos zusammenbaue. Hier sind wir dann bei

2.) Maschinen

Zuschnitt mit der Plattensäge. Ist das noch Handarbeit?
Oder der computergesteuerte Abbund eines Dachstuhls?

Wo ich Dir allerdings uneingeschränkt Recht gebe, ist die Wertigkeit des selbstproduzierten Möbel. Das kann dann auch mittels CNC Maschine geschehen.

Gruß
Bernhard


joh. t.
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Re: Küchenbau

Beitrag von joh. t. »

[In Antwort auf #18244]
hallo, geschliffen , hartöl drauf. ich würd mal tungöl probieren . ich kenne es noch nicht , aber die haltbarkeit der chinesischen mauer überzeugt. viele grüße joh.


joh. t.
Beiträge: 739
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Re: Küchenbau

Beitrag von joh. t. »

[In Antwort auf #18253]
hallo dietrich, vielleicht bauen hier sich auch leute ihre traumküche , die nicht das geld haben sich das ganze plattenmaterial in massiv zu kaufen. es ist trotzdem teuer. wenn ich es so machen würde dann direkt zum sägewerk und nur stammware gekauft!!! das ist mehr arbeit , aber billiger . viele grüße joh.


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