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Re: Zinkenteilung

Verfasst: Mi 3. Aug 2016, 17:16
von Konrad Holzkopp
[In Antwort auf #144631]
Guuden,

vor Jahren habe ich mich im Berichtsheft über die Zinkenteilung ausgelassen,
wie sie in Deutschland als fachlich richtig angesehen wird,
und an Gesellen- und Meisterstücken erwartet wird.



Gut Holz! J.



Re: Zinkenteilung

Verfasst: Mi 3. Aug 2016, 20:13
von UweM

Moin,

sieht kompliziert aber interessant aus.
Vielleicht probiere ich das mal streng nach den Vorgaben.

vielen Dank für den Scan.
Uwe


Re: Zinken/ Schwalbenschwänze

Verfasst: Do 4. Aug 2016, 14:52
von Frank Zimmermann
[In Antwort auf #144643]
Hallo Rolf,

nachdem ich mir die Fotos Deiner klassichen Möbelstücke etwas genauer angesehen habe, bei der Kredenz in der oberen Schwalbe einen Nagel (?) entdeckt habe, komme ich zu meinem persönlichen Schluss: Die Schublade wurde mal (nicht unbedingt fachmännisch) repariert, dabei die alten Leimreste nicht sorgfältig genug entfernt, der Holzschwund tat ein übriges und deswegen hat die Verbindung Luft!

Der holländische Esstisch ist, auch meiner persönlichen Meinung nach, nicht echt. Die noch scharfkantigen, teilweise recht sinnlosen Werkzeugspuren, die einen jahrhundertlangen Verschleiß suggerieren sollen, lassen in mir den Verdacht aufkommen, dass da was auf "alt" getrimmt wurde.

Die "alten" Tischler haben schon aus Zeitgründen zwischen guter und grober Arbeit unterschieden. An Türfuttern und auch den hinteren Teilen von Schubladen von 0-8-15 Schränken wurden die Zinken nicht mit dem Stecheisen sondern mit der Zinkensäge (nicht zu verwechseln mit einer kleinen Rückensäge oder Dovetailsaw) bearbeitet. (nachzulesen im Fachkundebuch für Schreiner, Europa Lehrmittel, Auflage von 1956, S. 196) Die Ergebnisse mit solch einer Säge waren optisch unter aller S.., technisch genügten sie.

Besten Gruß
Frank


Re: Zinken/ Schwalbenschwänze

Verfasst: Do 4. Aug 2016, 15:14
von Rolf Richard

Hallo Frank,

der Esstisch ist wirklich nicht so furchtbar alt, eben im Stil auf Bauerntisch gemacht. Solche Tische habe ich einige in der Toskana gesehen und dort auch ihren Nutzen gelernt. Daher kam uns dieser Tisch ins Haus. Immerhin sind seine Beine mit Holznägeln am Rahmen "vernagelt". :-)

Abgesehen davon geht mein Schubladenbau mit den Zinkungen weiter. Das funktioniert alles ziemlich gut, auch mit der Rückensäge klapps nun.

Gruss
Rolf


Re: Nachtrag Nägel

Verfasst: Do 4. Aug 2016, 17:18
von Rolf Richard

Nachtrag zu der Anmerkung bezüglich des Nagels:

Man hat durch alle Schwalben der Seitenbretter Nägel durchgetrieben. Nach eine Reparatur sieht mir das nicht aus, sodenrn eher nach einem Konstruktionsprinzip.

Gruss
Rolf


Re: Nachtrag Nägel

Verfasst: Do 4. Aug 2016, 18:45
von Frank Zimmermann

Hallo Rolf,

das denke ich nicht, habe ich so auch nicht gelernt, die Nägel finden im Kopfholz der Zinkenbretter keinen richtigen Halt und könnten in den schräg angeschnittenen Fasern der Schwalben eine eher destruktive Wirkung haben. Die Nägel in Deiner Schublade sind sind nachträglich, wahrscheinlich in Ermangelung passender Schraubzwingen zur Fixierung eingeschlagen worden. Ein "alter" Schreiner hätte sich mit einer kräftigen Schnur die er um die Schublade gelegt und dann mit einem Knebelholz gespannt hätte geholfen. (ähnlich wie bei einer Gestellsäge)

Gruß
Frank




Re: Rückensäge *MIT BILD*

Verfasst: Fr 5. Aug 2016, 23:45
von Wolfgang L.
[In Antwort auf #144653]
Hallo Rolf,

ich habe nun meine kleine LS-Kataba in einem schnellen Test gegen eine Dozuki mit Universalverzahnung und eine QS-Kataba antreten lassen:

Verwendete Sägen (von oben nach unten):
Dozuki "Duo" (Universalverzahnung) 240mm, Blattdicke 0,3mm, Schnittbreite 0,45mm, Zanteilung 1,4mm
Z-Saw LS-Kataba, 250mm, Blattdicke 0,5mm, Schnittbreite 0,7mm, Zahnteilung 2,5-3,5mm (progressiv)
Z-Saw QS-Kataba "alpha" 265mm, Blattdicke 0,6mm, Schnittbreite 0,88mm, Zahnteilung 1,75mm



Die Dozuki mit der Universalverzahnung sägt sehr schnell, sauber und schmal. Verlaufen ist kein Thema, nur wenn ich den Schnitt falsch angesetzt habe geht er eben schief. Korrigieren ist schwer, denn wenn ich bemerke, dass ich vom Riss abweiche, ist es eigentlich schon zu spät.

Die kleine LS-Kataba geht ebenfalls sehr gut, der Schnitt ist noch deutlich schneller als bei der Dozuki dafür aber etwas breiter und gröber. Das starten der Säge geht sehr leicht (sie hat eine progressive Zahnteilung, hinten ist sie recht fein), verlaufen tut sie ebenfalls nicht, Korrekturen leichter möglich als bei der Dozuki. Fühlt sich sehr gut an.

Zum Schluss noch die QS-Kataba: Schon der Start ist schlecht, dabei kommt es oft vor, dass man genau am Riss starten will, die Säge aber durch die starke Schrägung der Zähne etwas nach Rechts "abrutscht" und dann plötzlich greift, so ist man schnell einen halben mm daneben. Wenn die Säge dann greift ist der Schnitt - verglichen mit den zwei ersten Sägen - langsam und das Gefühl beim Sägen ist irgendwie seltsam, es fühlt sich einfach nicht ganz richtig an.

Hier ein Vergleich der Schnitte zwischen Dozuki (die oberen 5) und LS-Kataba (die unteren 5):


Verlaufen ist mit keiner Säge ein Thema (bei einem Schrägen Schnitt durch einen 12/16 Balken oder bei langen/dicken Auftrennschnitten habe ich da schon eher Probleme, aber nicht bei so kleinen Schnitten).
So gerne ich die QS-Kataba auch habe, für feine Schnitte längs zur Faser wie zB bei Zinken finde ich sie wirklich denkbar ungeeignet.Wenn du also außer deinem Übungsstück noch öfter von Hand Zinken willst, kann ich dir eine Universal-Dozuki oder eine LS-Kataba nur wärmstens empfehlen, du wirst sehen, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.


Re: nach zwei Wochen....

Verfasst: Mi 10. Aug 2016, 12:57
von Rolf Richard
[In Antwort auf #144630]
....entwickelt sich die Sache weiter!

Inzwischen geht das mit den Zinken/Schwalbenschwänzen schon besser.

Ich verwende auch wieder die japanische Rückesäge, nachdem ich sie ganz gut im Griff habe. Schneller ist aber alle Mal die Kataba.

Den Vorschlag, den Boden zwischen den Zinken mit einer Laubsäge auszusägen will ich nicht folgen. Der Schnitt der Rückensäge ist so fein, da geht kein Laubsägeblatt durch. Ausserdem bekomme ich von beiden Seiten gestemmt ganz gute Kanten hin. Zur Mitte des Bretts hin gibts zwar etwas Ausbruch, was aber meiner Meinung nach nicht schadet, da unsichtbar. Jedenfalls halten die Bretter auch ohne Leim schon gut zusammen. Generell behebe ich Sägeungenauigkeiten - inzwischen gelingt das Schneiden auf der wegfallenden Seite besser - mittels Nachstechen mit dem Beitel.

Das Bild wurde schon woanders gepostet, aber ich denke, hier gehört es auch hin. Meine letzte Verbindung. Fehler: Ein ausgefallenes Aststück und eine fehlerhaft durchgezogene Nut. Naja!



Als nächstes will ich versuchen, die Schnitte auf der Bandsäge zu machen.

Gruss
Rolf