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In Antwort auf #140192]
Schönen guten Morgen Oliver,
das ist eine sehr schönes & herausfordernde Aufgabe, die vor Dir steht. Du hast ja schon einige sehr gute Hinweise bekommen. Am Ende wird es wie immer nie "den" Weg geben sondern nur einen, der Dir persönlich am ehesten liegt.
Persönlich handhabe ich es in einer Kombination aus den hier genannten; d.h. Richtscheite (selbst aus Holz hergestellt) und rd. 2 m lange Alu Latte (diese Dinger, die die Verputzer nehmen). Was mir aber in der bisherigen Aufzählung der Möglichkeiten fehlt sind noch die beiden folgenden Punkte:
- Kontrolle mit der Kante des Hobels (die Rauhbank hat schon eine recht beachtliche Länge)
- Kontrolle des erzeugten Hobelbildes auf dem Brett (= einheitlich?)
- Kontrolle des erzeugten Hobelspanes
Gerade das letzte "Indiz" ist für mich beim Abrichten ein sehr wichtiges; aber nicht das einzige. Aber ein einheitlicher & durchgehender Span sagt zumindest schon mal, dass in dieser Ebene keine Täler mehr sind. Wenn Du dann noch zunächst quer- und dann längs zur Maserung hobelst (Ziel = einheitlicher und durchgehender Span) bist Du noch einen Schritt weiter. Dann noch mit der Richtlatte in verschiedenen Stellungen über das Brett und Du bist noch einen Schritt weiter. Zum Schluss kannst Du das Brett ja auf eine hinreichend ebene Fläche legen und schauen, ob es wackelt. Dann ist es ein langsames Herantasten, bis es nicht mehr wackelt. Das sollte dann aber nicht mehr so viel sein.
Die Methode von Friedrich mit der Wasserwaage erscheint mir recht praktikabel. Ich kannte sie bisher noch nicht und werde sie sicherlich auch einmal ausprobieren. Nur das "Rücken Argument" überzeugt mich nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand, der echte Probleme mit dem Rücken hat und sich ernsthaft überlegen muss, sich nach einem Richtscheit zu bücken, ein komplettes Brett per Handhobel abrichtet. Das Hobeln per Hand ist extrem anstrengend.
Ich habe die Platte meiner Hobelbank per Hand abgerichtet und das gleiche mache ich - immer wieder mal - bei Brettern, die ich nicht durch meine Hobelmaschine bekomme. Einen vollständigen Weg, wie - ich - ein Brett per Hand abrichte (auf beiden Seiten) findest Du bei mir im Blog (
http://holzwerkstattblog.com/projekte/2014-2/schubkasten-regal/4-aushobeln-per-hand-1-teil/ ); weitere Beispiele sind da auch noch. Mit den Richtscheiten habe ich da in einer sehr überschaubaren Anzahl kontrolliert - pro Brett vielleicht 3 - 4 mal.
Dir viel Erfolg!
Herzliche Grüße
Tom