Bankhobel No. 5 von Kunz
Re: Eierlegende Wollmilchsau...
Hallo Ihr Lieben,
die Ulmia Rauhbänke laufen mir in der Bucht auch immer wieder über den Weg. Wenn ich mir die Videos von Uwe Salmann anschaue, er arbeitet ja auch mit einer Holz Raubank, sieht das ganze sehr grob aus. Nichts mit "Fein Präzision" des Hobels. (Das soll aber keine negative Wertung der Arbeit von Uwe Salzmann sein, im Gegenteil, ich mag seine Videos. Die sind echt.)Wie gesagt, der Blick von außen. Auf was muss man achten, auf den Bildern, das das Hobelmaul noch nicht allzu ausgefranst ist ? Die Weißbuchen Sohle kann ja bestimmt sehr einfach geglättet werden.
Kurzraubank mit 480 mm oder gleich mit 600 mm ? Wie gesagt, das fügen von Kanten wäre mir wichtig und ab und an einmal über ein Leimholzbrett zum egalisieren der groben Kanten. Der Feinschliff mach ich dann mit Lärm...... Zumindest jetzt am Anfang,
Schönen Sonntag und danke für Eure rege Teilenahme und die wertvollen Tipps,
Gruß Andi
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Re: Eierlegende Wollmilchsau...
Hallo ANdi,
zwar habe ich keine Ulmia Holzrauhbank, sondern eine ECE Primus, aber da ist nichts grob. Im Gegenteil, man kann damit ausgesprochen fein arbeiten. Von daher möchte ich diesen (gebraucht gekauften) Hobel nicht missen. Einer meiner liebsten Hobel aus eine recht bescheidenen Sammlung.
Zum Fügen nehme ich dann aber doch meistens die Abrichte her. Geht schneller und die wackelt nicht, so wie mir das schon mal passiert.
Gruss
Rolf
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Re: billig und gut? gebrauchte Holzhobel!
[In Antwort auf #134152]
Die Idee ist unheimlich gut für jemanden der Hobeln kann. ABER nicht unbedingt für einen kompletten Einsteiger zu empfehlen. Ich habe mir zu Anfang auch alle möglichen Holzhobel gekauft und mich immer geärgert das die Dinger nicht richtig funktionieren... Dann einen Nr.4 von Juuma und damit habe ich dann erst einmal gemerkt wie das überhaupt geht und sich anfühlt: Richtig hobeln. Und siehe da, nachdem ich das erst einmal begriffen (im wahrsten Sinne des Wortes) hatte, kam ich mit einem Mal auch mit meinen Holzhobeln klar. Jetzt ist es bei mir letztlich nur noch eine Frage von "auf welchen hab ich denn heute mal Lust".
Zum Thema Kunz kann ich leider nichts betragen aber mein Juuma war schon aus der Verpackung recht brauchbar, mußte nur das Eisen noch mal abgezogen werden. Da Du damit auch gröbere Sachen machen kannst (wenn Du den Frosch verstellst), würde ich dir den als "allrounder" für den Einstieg empfehlen. Und danach kannst Du dir dann auch eine gebrauchte Rauhbank aus Holz kaufen und wirst damit auch umgehen können oder zumindest in kürzester Zeit klar kommen.
Die Idee ist unheimlich gut für jemanden der Hobeln kann. ABER nicht unbedingt für einen kompletten Einsteiger zu empfehlen. Ich habe mir zu Anfang auch alle möglichen Holzhobel gekauft und mich immer geärgert das die Dinger nicht richtig funktionieren... Dann einen Nr.4 von Juuma und damit habe ich dann erst einmal gemerkt wie das überhaupt geht und sich anfühlt: Richtig hobeln. Und siehe da, nachdem ich das erst einmal begriffen (im wahrsten Sinne des Wortes) hatte, kam ich mit einem Mal auch mit meinen Holzhobeln klar. Jetzt ist es bei mir letztlich nur noch eine Frage von "auf welchen hab ich denn heute mal Lust".
Zum Thema Kunz kann ich leider nichts betragen aber mein Juuma war schon aus der Verpackung recht brauchbar, mußte nur das Eisen noch mal abgezogen werden. Da Du damit auch gröbere Sachen machen kannst (wenn Du den Frosch verstellst), würde ich dir den als "allrounder" für den Einstieg empfehlen. Und danach kannst Du dir dann auch eine gebrauchte Rauhbank aus Holz kaufen und wirst damit auch umgehen können oder zumindest in kürzester Zeit klar kommen.
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Re: Eierlegende Wollmilchsau...
[In Antwort auf #134155]
Hallo Andi,
wenn Du willst kannst Du dir in Rottweil mal meine Handhobel ansehen.
Eine Mischung aus Holz- und alten Metallhobel, bei Bedarf steht auch eine Hobelmaschine zur Verfügung.
Gruß Dominik
Hallo Andi,
wenn Du willst kannst Du dir in Rottweil mal meine Handhobel ansehen.
Eine Mischung aus Holz- und alten Metallhobel, bei Bedarf steht auch eine Hobelmaschine zur Verfügung.
Gruß Dominik
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Je länger, desto besser...
[In Antwort auf #134155]
Andi,
natürlich hat eine traditionelle, deutsche Holzraubank einen relativ hohen Schwerpunkt und ist dadurch nicht so leicht zu beherrschen wie ein Metallhobel, dessen Sohle nur ein paar Millimeter dick ist. Was bleibt dir dann noch? Du kannst dir selbst eine Raubank bauen, kostet dich das Eisen. Dieter hat das Ron Hock im Programm, James Krenov hat die so gebaut. Den Schwerpunkt senkst du, indem du den Korpus niedrig hältst. Dann kannst du aus einer konventionellen Raubank auch einen Razee-Hobel machen. Beiträge findest du im Forum...
Gruß,
Marc
Andi,
natürlich hat eine traditionelle, deutsche Holzraubank einen relativ hohen Schwerpunkt und ist dadurch nicht so leicht zu beherrschen wie ein Metallhobel, dessen Sohle nur ein paar Millimeter dick ist. Was bleibt dir dann noch? Du kannst dir selbst eine Raubank bauen, kostet dich das Eisen. Dieter hat das Ron Hock im Programm, James Krenov hat die so gebaut. Den Schwerpunkt senkst du, indem du den Korpus niedrig hältst. Dann kannst du aus einer konventionellen Raubank auch einen Razee-Hobel machen. Beiträge findest du im Forum...
Gruß,
Marc
Re: Preis- Leistungs- Verhältnis und Weiteres
[In Antwort auf #134154]
Guten Abend,
auch unter der Prämisse nun aus dem Forum zu fliegen, möchte ich trotzdem eins fragen. Ich möchte aber Niemanden veräppeln oder das Können von so manchem Holzwerker (mit Metall oder Holzhobel) klein reden.
Aber wieso kann eine Ulmia Raubank, in der das Eisen mit einem Holzkeil gehalten wird, die Tiefeneinstellung mittels Hammer und Auge passiert, was ist daran präziser als an irgendeinem günstig / teuer Metallhobel. An diesem arbeiten Leute mit 100 ertsel Fühlerlehren und kratzen Lack im Micro Berreich ab, um dem Frosch einen guten Halt zu geben.
Wiederum der Holzkeil im Holzhobel, durch die Jahre womöglich bereits geschwunden oder krumm. Ich habe gebrauchte Hobel im Netz gesehen, wo das Hobelmaul ziemlich ausgefressen war, das Eisen sichtlich lateral schief eingespannt war.
Was ist leichter ? Mit einem Metallhobel oder mit einem Holzhobel umgehen. Mir scheint der Metallhobel eher für den Hobbyist zu beherschen.
Oder sind wir jetzt bei reiner Ideologie ?
Ich möchte diesen Thread nicht unnötig in die Länge ziehen. Ich hoffe es macht Jedem noch Spaß hier teil zu nehmen.
Vielen Dank,
Andi
Guten Abend,
auch unter der Prämisse nun aus dem Forum zu fliegen, möchte ich trotzdem eins fragen. Ich möchte aber Niemanden veräppeln oder das Können von so manchem Holzwerker (mit Metall oder Holzhobel) klein reden.
Aber wieso kann eine Ulmia Raubank, in der das Eisen mit einem Holzkeil gehalten wird, die Tiefeneinstellung mittels Hammer und Auge passiert, was ist daran präziser als an irgendeinem günstig / teuer Metallhobel. An diesem arbeiten Leute mit 100 ertsel Fühlerlehren und kratzen Lack im Micro Berreich ab, um dem Frosch einen guten Halt zu geben.
Wiederum der Holzkeil im Holzhobel, durch die Jahre womöglich bereits geschwunden oder krumm. Ich habe gebrauchte Hobel im Netz gesehen, wo das Hobelmaul ziemlich ausgefressen war, das Eisen sichtlich lateral schief eingespannt war.
Was ist leichter ? Mit einem Metallhobel oder mit einem Holzhobel umgehen. Mir scheint der Metallhobel eher für den Hobbyist zu beherschen.
Oder sind wir jetzt bei reiner Ideologie ?
Ich möchte diesen Thread nicht unnötig in die Länge ziehen. Ich hoffe es macht Jedem noch Spaß hier teil zu nehmen.
Vielen Dank,
Andi
Re: Preis- Leistungs- Verhältnis und Weiteres
Jaaaaa, da hast Du was angestoßen.
Dann fangen wir mal ganz am Anfang an und stellen uns erst mal dumm.....
Ich hatte mit einem preiswerten Metallhobel aus England angefangen (etwas bessere Anant Qualität). Als das Eisen geschärft war konnte ich damit schon mal hobeln. Dann kam das Planen der Sohle, Ebnen des Frosches, ... es wurde immer angenehmer damit zu arbeiten.
Später ging es dann Schlag auf Schlag mit Metallhobeln, aber auch mit Holzhobeln aus der Bucht, welche aufgearbeitet werden mussten.
Die Laminierten Ulmia-Eisen habe ich sofort als viel besser empfunden, als die bis dahin in meinem Besitz befindlichen Eisen der Metallhobel. Bei ihrer Dicke lassen sich sich auch viel einfacher von Hand schleifen, als die dünnen Bleche.
Und dann kam die Vergleicherei.
Ein Holzhobel, welcher in der Fabrik sauber verarbeitet wurde und nicht krumm und schief geworden ist, lässt sich mit einem Hammer innerhalb weniger Sekunden ein- oder nachstellen. Er gleitet wunderbar über das Holz. Die Sohle lässt sich ganz einfach auf Schleifpapier abrichten. Kurz und knapp: ist ein Holzhobel gut, lässt sich damit wunderbar arbeiten.
Mein Teuerster Metallhobel ist der JUUMA 4, die anderen wurden preiswert eingekauft, ein USA Stanley 4 vom Flohmarkt ist auch dabei (dem habe ich mal eine Sohlenbehandlung nach japanischer Art verpasst). Es ist schön, wenn man eben mal mit der Rändelmutter die Spandicke einstellen kann, Lateralverstellung mit einem Hebel ist auch nicht schlecht, Aber diese Mechaniken haben alle ein gewisses Spiel. Das Spiel in der Mutter lässt sich mit einer passenden Metallscheibe verkleinern, es bleibt aber das Spiel der Einstellnase im Spanbrecher. Die größere Masse ist oft von Vorteil. Es kommt aber immer wieder vor, dass man über diese Spiele flucht. Die Lateralverstellung hat keinen definierten Drehpunkt, was manchmal auch ärgert. Und wenn man schnell den Frosch verstellen möchte, dann müssen die Flächen, auf denen der Frosch mit dem Hobelkörper zusammentrifft, eben sauber gefräst sein, sonst flucht man beim Anziehen der Schrauben.
Ein Metallhobel muss also auch richtig aufgearbeitet sein und es sieht so aus, dass man mit größerer Geldsumme, welche über den Tisch geht, auch bessere Qualität und damit weniger Ärger bekommt.
Was aber auch nicht vergessen werden darf: auch Holzhobel bieten Mechaniken zur Feineinstellung der Eisen. Die Primus-Mechanik der E.C.E Hobel bietet eine echte spielfreie Tiefeneinstellung, die Lateralverstellung finde ich nicht gelungen. Wenn man Glück hat, dann findet man auch einen Howal Hobel mit dieser Mechanik, der tatsächlich funktioniert. Allgemein hatten die Howal, welche ich in den Händen hielt, keinen guten Eindruck hinterlassen.
Genug geschrieben? Ich glaube es reicht vorerst. Die Anderen werden bestimmt auch aus ihrem großen Erfahrungsschatz etwas beitragen.
Gruß,
Rafael
Re: Preis- Leistungs- Verhältnis und Weiteres
Hallo Andi,
Marc hat eine sehr gute Idee geäußert: Bau Dir einen Hobel selber. Es gibt tolle Eisen von den bekannten Anbietern und Du wirst Dein AHA - Erlebnis haben. Durch den Selbstbau setzt man sich mit den technischen Details auseinander und versteht die Funktion. Es gibt so gute Beiträge im Netz, die auf Fragen Antworten geben, mit denen der Hobel gelingt. Dann wirst Du die Unterschiede ganz schnell erkennen und einschätzen, was für Dich wichtig ist oder was Du nicht brauchst. Diese Erfahrungen möchte ich nicht missen und kann nur jeden ermutigen, sich damit zu beschäftigen.
Herzlichen Gruß
Uwe
Re: Preis- Leistungs- Verhältnis und Weiteres
Guten Morgen liebes Forum,
vielen Dank für die vielen und vor allem sehr ausführlichen Antworten. Gerne würde auch ich Anfängern irgendwann mal mit so viel Mühe auf die Sprünge helfen. Aber das wird noch einige Zeit gehen. Da ich als ungelernter Hobby Holzwerker natürlich nicht auf einen großen Erfahrungsschatz zurück greifen kann wie manch Andere.
Ich denke ich werde, wie so viele, klein anfangen müssen, und die Jahre werden Ergebnisse bringen.
Was ich mittlerweile für mich erkennen konnte, gibt es nicht "den Hobel". Ein versierter Handwerker/Könner hobelt mit einem 2,- Flohmarkthobel gar besser wie der nicht so Begabte mit einem LN. Auch schafft Erstere das Eisen von Hand zu schärfen und Zweitere scheitert an und mit der MK II. Dazu kommt noch der Anspruch eines jeden Eizelnen. Jemand wie ich, der ein Brett aushobelt, mehr oder weniger und danach mit einer Höllen Schleifmaschine drüber geht, unterscheidet sich von Dem, der das Brett einzig und allein aushobelt und einbaut.
Also ist eigentlich die Marke und der Preis relativ. Es kommt auf Erfahrung, Können und Tun an. Wie bei allen Dingen im Holzwerken.
Einen schönen Tag wünsche ich allen noch und bis demnächst,
Gruß Andi
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- Registriert: Di 26. Jan 2021, 09:33
Hobeln lernen - die Übung macht's
Hallo Andi,
wie wäre es mal einen Holzbearbeiter aufzusuchen und Dir das Hobeln zeigen und erklären zu lassen, was man warum wie macht?
Danach stellst Du Dich an die Bank und hobelst mal einen Tag lang: Bohle zu Brett, Brett zu Brettchen, Brettchen zu Leiste, und dann Leiste zu Leistchen.
Dein Einsatz ist die Fahrt zu einem netten Holzhandwerker der Dir das Hobeln zeigt und einen Tag Arbeit,
wenn es schlecht laufen sollte, gibt es auch noch eine Blase und einen Muskelkater als Zugabe...
Hobeln lernt man nicht durch Lesen, sondern allein durch Übung.
Ich lasse meine Jungs 20Stunden hobeln, dann haben sie es kapiert und dann gelingt das Aushobeln einer Bohle auf Maß.
Nach 10Stunden macht es den Meisten Spaß und es wird ausprobiert, was geht schneller Rauhbank, Doppelhobel und auch der Einsatz des Putzhobels zeigt gute Ergebnisse.
Nach 17Jahren und fünfhundert Jungs und Mädels bin ich sicher unter 20Stunden läuft das nur bei Vorkenntnissen, hatte ich aber nur ca. 8mal.
Alle entweder Söhne von Tischlermeistern, die den Betrieb übernehmen sollten (2) oder "Russen", die hatten das Hobeln in der Schule...
und die Lehrer dort sprechen noch handfest, was die Motivation, das Durchhaltevermögen und das Arbeitsergebnis durchaus positiv beeinflußt.
Üben allein hilft. Was für ein Hobel ist nahezu gleich. Auch mit dem teuersten Hobel kann der Ungeübte das Brett schiefhobeln,
was nichts mit Spanabnahme zu tun hat und die älteste Krücke kann der Kundige herrichten und wunderbare Arbeiten herstellen.
Das Einstellen des Eisens mit Holzkeil ist nur eine Übungssache, nichts weiter.
Mit freundlichen Grüßen
Wolf.