Bankhobel No. 5 von Kunz

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Frank K.
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Registriert: Di 6. Nov 2012, 23:45

Re: Bankhobel No. 5 von Kunz

Beitrag von Frank K. »


Moin zusammen,

ich muss da Bernhard recht geben. Mein erster Hobel war eine No.4 von Dick, für den Anfang nicht schlecht, aber kein Vergleich
zu meinen Veritas Hobeln. Erst nachdem ich ihm ein Hock Eisen spendiert habe, macht er wirklich Spass und arbeitet so, wie
ich es mir vorstelle.

Natürlich will man anfangs nicht immens viel Geld versenken, weil es einem eventuell doch irgendwann einmal das Hobby verleiden
könnte, aber man sollte eine Referenz in der Werkstatt haben, damit man weiß, wie gut ein Werkzeug wirklich sein kann.

Danach macht es vielleicht durchaus Sinn sich an etwas gebrauchtes von Stanley zu wagen.

In der, von Dir bevorzugten Preisklasse, wirst Du mit einem Kunz nicht glücklich werden.

Probier einen Juuma oder Dick aus, wenns nix ist, kannst Du das teil immer noch zurücksenden.

Gruß

Frank

Bernhard
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Re: Bankhobel No. 5 von Kunz

Beitrag von Bernhard »


Hallo Holzwerker,

der Punkt mit den alten Hobeln aufarbeiten ist möglich. Im angelsächsischen Raum wird das sehr oft praktiziert. Ich habe selbst auch zwei Hobel entsprechend aufgearbeitet. Allerdings ist diese vermeintlich günstige Variante tückisch. Porto ist sehr hoch, ein Ersatzeisen muß her und ruckzuck ist man in der Preisklasse eines nagelneuen ordentlichen Hobel.
Bevor ich den Weg gegangen bin, war mir das bereits klar. Aber ich wollte ganz einfach eigene Erfahrung sammeln, die ich nicht mehr missen möchte.

Von allen Hobeln, die ich kenne und in der Hand gehabt habe, bieten die LN das beste Preisleistungsverhältnis.

Viele Grüße
Bernhard


Friedrich Kollenrott
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Preis- Leistungs- Verhältnis und Weiteres

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Bernhard,

da muss ich Dir recht geben: Das Preis- Leistungs- Verhältnis ist auch in meinen Augen bei LN am besten. Mein Bestand an Hobeln ist ja sehr gemischt (nur aus Eisen sind sie alle). Die LN's (ich habe drei) sind mir die liebsten; ich erschrecke gern Besucher mit dem Hinweis was so ein Teil kostet , habe aber noch nie auch nur einen Cent bereut. Wozu es führt, billig zu kaufen, sehe ich gerade wieder bei meiner Säulenbohrmaschine...

Was ich Andi noch sagen möchte: Du solltest wirklich versuchen, jemanden zu finden wo Du Dir mal verschiedene Hobel ansehen und sie auch ausprobieren kannst, dann siehst Du was ein guter Hobel kann (der Hinweis war schon irgendwo im thread, ich weiss) und kannst einschätzen, wo Du dann stehst mit Deinem Hobel, deinen Schärffähigkeiten usw. Der Unterschied zwischen einem wirklich guten und auch noch gut geschärften Hobel und einem mittelmäßigen und schlecht geschärften ist so, dass es einem das Wasser in die Augen treibt.

Hättest Du in deinem Profil einen Hinweis untergebracht, wo Du ansässig bist, wüsste ich ob es sinnvoll ist dass ich Dir eine Vorführung bei mir in der Werkstatt anbiete. So kann ich nur sagen: Wenn 38315 Schladen für Dich erreichbar ist...

Ich wünsche Dir viel Freude mit Handwerkzeugen.

Friedrich


Bernhard
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Preis- Leistungs- Verhältnis und Weiteres

Beitrag von Bernhard »


Hallo Friedrich,

vielen Dank für Deine Einschätzung. Wer Dich etwas näher kennt, wird dies als ein sehr großes Lob für LN werten. Ich habe auch noch keinen Kauf von dieser Firma bereut. Es schmerzt beim Bezahlen, aber danach hat man nur noch Freude und vor allem, einen erstklassigen "After Sales Service" = Nachkaufservice.

Der Preis relativiert sich, wenn man die Projekte und den Preis über die Jahre rechnet.

Ich stünde im Norden zum Probieren zur Verfügung.

Weiter möchte ich noch bemerken, ohne die richtige Schleiffähigkeit nutzt kein Hobel und Ersatzeisen würde ich nur von Gerd nehmen, der macht die besten.

Grüße
Bernhard



Bert Wallraff
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Re: Preis- Leistungs- Verhältnis und Weiteres

Beitrag von Bert Wallraff »


Hallo Andi,

im Grunde haben Bernhard und Friedrich recht. Als einen sehr vielseitigen Hobel kann ich den Flachwinkel Schlichthobel NR 62 von LN empfehlen, den benutze ich fast tägliche bei meiner Arbeit.

Liebe Grüße Bert

Andi
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Re: Preis- Leistungs- Verhältnis und Weiteres

Beitrag von Andi »


Hallo liebe Holzwerker,

Hallo Friedrich,

vielen Dank für das Angebot. Leider wohne ich im Süden Deutschlands in der Nähe des Bodensees, Schwarzwald. Da wird eine Fahrt sich nicht rentieren, leider.

Ich schätze es sehr, das Ihr zum 1000sten Mal einem Neuling Eure Erfahrung näher bringt. Weil Neuling kann man in meinem Fall sagen. Noch "nie gehobelt", und leider auch nur eine handwerkliche Ausbildung als Elektriker. Und mein Holzkönnen nur in Bezug auf Arbeit mit Maschinen........die einem vermeindlich Probleme lösen........

Wieso kommt ein Hobby Holzwerker auf die Idee sich an ein Forum zu wenden ? In meinem Fall spielt durchaus auch das selbst auferlegte Budget eine Rolle. Ich bin Schwabe.

Ich brauche einen Hobel, am besten Zwei, wie ich mir angelesen haben..Einen No.5 und einen kleinen Flachwinkel-Simshobel für Allerlei. Dazu sollte noch eine Schleifführung und ein Kombistein 10000/6000 sich gesellen. Ruckzuck 250,- € Wenn ich im Segment Dick/Juuma mich bewege. Uff.......

Ich wollte doch nur 2 Bretter im aktuellen Projekt fügen !

Und so geht die Mühle los...........

Ich gebe jedem Schreiber recht, und schätze die Mühe, seine Erfahrungen hier nieder zu schreiben sehr. Aber beim Autofahren haben wir/die meisten nicht mit einer E-Klasse (LN) angefangen. Aber auch im Fiat Panda ist man erfolgreich am Baggersee angekommen............Und dabei hat man auch was dazu gelernt. Wie man das Licht von Hand einschält. Beim Daimler geht das automatisch...........Auch die Fahrstunden wahren meist in einem durchgerittenen Golf..nicht im Audi....

Entschuldigung, aber ich ziehe gerne Vergleiche zu Autos, weil ich da so ziemlich Alle durch habe und mittlerweile beim "alten Daimler" angekommen bin........vermisse aber nicht die Fahrt im Renault......

Ich denke ich werde meinen Weg mit dem Thema Handhobel gehen, und wie so Mancher, nicht gefeit vor Fehlentscheidungen sein.

Vielen Dank für Eure rege Teilnahme. (Mir will es immer noch nicht rein, das man mit einem Kunz Hobel nicht eine gerade Brettkante gehobelt bekommt.... :-) )

Ich halte Euch gerne hier und in meinem Blog auf dem Laufenden wie meine Erfahrungen mit diversen Handhobeln sich darstellen wird.

Es grüßt Euch für heute Nacht das letzte Mal,

Andi

Pedder
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billig und gut? gebrauchte Holzhobel!

Beitrag von Pedder »


Hallo Andi, wenn das Budget nicht mehr hergibt, kauf Dir lieber eine gerbauchte Raubank von Ulmia, die gibt es immer für kleines Geld. Und damit kann man alles hobeln.

Liebe Grüße
Pedder

Bert Wallraff
Beiträge: 308
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Re: billig und gut? gebrauchte Holzhobel!

Beitrag von Bert Wallraff »


Hallo Andi,

ich hatte den gleichen Gedanken wie Pedder, als ich deinen letzten Beitrag gelesen habe.

Liebe Grüße

Bert

Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Eierlegende Wollmilchsau...

Beitrag von Marc Waldbillig »

[In Antwort auf #134150]
Hallo Andi,

du musst dir klar werden, was du willst - egal was du dir anliest.
Wenn du unbedingt einen Kunz haben willst, kauf einen und freu dich an der Lernkurve, die du damit haben wirst. Das wird dir gelingen, da bin ich sicher. Du wirst allerdings Geld ausgeben für Fachwissen (z.B. David Charlesworth) und für ein anderes Eisen (z.B Ron Hock oder Lie-Nielsen).
Wenn du deutsch kaufen willst, kauf dir einen Kunz, aber bitte einen Plus für den Anfang. Du schärfst und kannst sofort anfangen, das Hobeln zu erlernen.
Wenn Du fügen willst, kauf dir eine Raubank, nimm die Kreissäge oder die Oberfräse aber nicht einen N°5 bei Längen jenseits eines Meters.
Wenn du kein Geld versenken willst, gib welches aus - an richtiger Stelle.
Dein Vergleich mit den Automarken hinkt. Ein neuer Fiat Panda bringt dich zum Baggersee, einfach einsteigen und losfahren. Du wirst unterwegs nicht aussteigen müssen und den Motor ausbauen wollen, weil du partout nicht weiterkommst. Ein neuer Kunz bringt dich nicht zu einer gefügten Brettkante, Schärfen und Loslegen reichen nicht.
Wenn du wirklich hobeln lernen willst, nicht allzu viel Geld ausgeben willst und mit dem Fügen anfangen willst, kauf dir eine Holzraubank - genauso wie meine Vorredner das angeraten haben.

Gruß und nichts für ungut,

Marc

Rafael
Beiträge: 851
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: Preis- Leistungs- Verhältnis und Weiteres

Beitrag von Rafael »

[In Antwort auf #134150]
Hallo,

da muß ich mich meinen Vorrednern (Vorschreibern) anschließen.
Wenn schon der Vergleich zu Autos angesprochen wurde: man kauft nicht alle seine Autos als Neuwagen und das erste ist höchstwahrscheinlich auch gebraucht.
Es bleibt also der Vorschlag sich einen gebrauchten Hobel zu kaufen. Immerhin kann man für den Preis eines neuen Kunz 4 locker einen kaum gebrauchten Putzhobel und eine Rauhbank von Ulmia oder E.C.E bekommen. Man muss sich halt etwas gedulden bei der Suche.
Schade, dass ein aussagekräftiger Beitrag über die Kunz Hobel schon etwas älter ist. Es wäre nicht schlecht zu erfahren, wieviel besser die nun geworden sind (man liest es immer wieder, dass Kunz nachgebessert hat)?
Wenn bei dem aktuellen Kunz 4 die Sohle plan ist und der Frosch nicht Lack auf Lack montiert ist, dann spricht nichts dagegen den zu kaufen. Das Messer abziehen oder gar richtig schleifen muß man bei jeder Konstellation und man stelle sich die Enttäuschung und Verärgerung vor, wenn man bei einem Veritas mit dem Abziehen nicht klar kommt und aufgrund eines miserablen Hobelergebnisses denken muß, man hätte einen teuren Haufen Schrott vor sich liegen.

Ohne den Anspruch die letzte Wahrheit gefunden zu haben: kaufe Dir einen gebrauchten Putzhobel oder Doppelhobel von Ulmia für etwa 15 Euro (bei der eventuellen Beurteilung eines Angebotes bin ich gerne per PN behilflich). Eine hölzerne Sohle ist in Nullkommanichts auf Schleifpapier plan hergerichtet. Lerne das Eisen zu schleifen und abzuziehen und den Hobel einzustellen damit es möglich ist einen hauchdünnen Span zu hobeln. Danach bist Du viel weiter, als nach der Lektüre von tausenden Internetseiten und jegliche Entscheidung für einen nächsten Kauf ist viel einfacher zu treffen.

Gruß,
Rafael

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