Welcher Putzhobel?
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Re: Holz vs. Metall
Hallo Philipp,
lassen wir die Hobel gleiten, wie sie möchten und uns daran erfreuen - oder eben nicht :-)
Nur noch ein Wort zu den Einstellproblemen bei deinen beiden Stanley Raubänken: nach deiner Beschreibung ist darauf zu schließen, dass die Klappenschraube etwas zu lose ist mit der Folge, dass das Eisen nicht hinreichend geklemmt wird, wenn der Klappenhebel gespannt ist. Und dass du die Tiefeneinstellung des Eisens in der "Rückwärtsrichtung" machst. Vielleicht auch beides. Die Klappenschraube soll zwar nicht so festgeknallt werden, dass der Hebel nur noch schwer zu schließen ist. Sie muss aber so fest sein, dass Eisen und Doppel sicher gehalten werden und fest sitzen. Die Tiefenverstellung soll grundsätzlich vorwärts erfolgen, damit das in der Verstellung vorhandene Spiel das Eisen beim Arbeiten nicht nach oben entweichen lassen kann. Wenn beides beachtet wird, sollte kein nachträgliches Einstellen mehr erforderlich sein. Die Lateralverstellung kann beim Bailey übrigens ohne Probleme auch mit dem Hammer gemacht werden, wenn das dem Benutzer besser liegt - nur die Tiefenverstellung nicht, da würde etwas kaputt gehen.
Viele Grüße
Klaus
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Re: Holz vs. Metall/Bedock vs. Bailey
[In Antwort auf #133058]
Die Unterstützung des Eisens muss nach meiner Meinung beim Bedrock immer tiefer gehen als beim Bailey. Warum? Der Bedrock-Frosch reicht bis auf die Ebene der Hobelsohle herunter, der Bailey-Frosch reitet aber auf dem Hobelgrundkörper, kann somit nicht so tief ansetzen. Es bleibt immer ein längeres Stuck des Eisens nicht abgestützt.Wenn man beim Bailey mehr Abstützung des Eisens benötigt muss man den Frosch so weit zurückfahren, dass das Eisen am hinteren Ende des Hobelmausl am Hobelgrundkörper anliegt. Damit verliert man aber leider jegliche Möglichkeit zur Mauleinstellung.
ich habe einen Veritas No. 4, da wird die Eisenunterstützun mit Bedrock-Frosch nur duch die Fase des Eisens begrenzt. So eine tiefe Stützung des Eisens habe ich bei noch keinem Bailey gesehen, kanns mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, da der Frosh ja deutlich höher oben endet.
Gruss
Rolf
Deine Betrachtung Bailey/Bedrock ist differenziert zu beurteilen. Die alten Baileys (zumindest die Vorkriegsmodelle) sind betreffend die Froschkonstruktion zur Unterstützung des Eisens nicht schlechter als Bedrocks. Das Eisen wird bis unten vom Frosch unterstützt, wo es "Anlehnungsbedarf" hat. Das Eisen kann dort so wenig oder so stark flattern, wie in einem Bedrock. Beide Konstruktionen unterscheiden sich vorwiegend dadurch, dass der Frosch des Bedrocks anders mit dem Hobelkörper verbunden ist, was die Maulverstellung bei montiertem Eisen erlaubt. Die Unterstützung des Eisens geht nicht weiter nach unten, als beim Bailey.
Die Unterstützung des Eisens muss nach meiner Meinung beim Bedrock immer tiefer gehen als beim Bailey. Warum? Der Bedrock-Frosch reicht bis auf die Ebene der Hobelsohle herunter, der Bailey-Frosch reitet aber auf dem Hobelgrundkörper, kann somit nicht so tief ansetzen. Es bleibt immer ein längeres Stuck des Eisens nicht abgestützt.Wenn man beim Bailey mehr Abstützung des Eisens benötigt muss man den Frosch so weit zurückfahren, dass das Eisen am hinteren Ende des Hobelmausl am Hobelgrundkörper anliegt. Damit verliert man aber leider jegliche Möglichkeit zur Mauleinstellung.
ich habe einen Veritas No. 4, da wird die Eisenunterstützun mit Bedrock-Frosch nur duch die Fase des Eisens begrenzt. So eine tiefe Stützung des Eisens habe ich bei noch keinem Bailey gesehen, kanns mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, da der Frosh ja deutlich höher oben endet.
Gruss
Rolf
Veritas ist nicht Bedrock
Hallo Rolf,
der Veritas 4 ist kein Bedrock sondern eine eigene (stark überlegene) Erfindung. Wird nur nicht angemessen gepuscht.
Liebe Grüße
Pedder
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Re: Holz vs. Metall/Bedock vs. Bailey
Hallo Rolf,
wie Friedrich schon schrieb, braucht das Eisen eines BD Hobels nicht bis kurz vor dem Werkstück unterstützt zu werden. Wenn der Bedrock das versucht, ist es vergeblich. Im Bereich der Fase kann das Eisen konstruktionsbedingt nicht am Frosch anliegen. Weder beim Bailey noch beim Bedrock. Geschätzt (nicht gemessen oder gar gerechnet) handelt es sich um ca. 1,5 mm (bei dem dünnen Originalblatt), die nicht unterstützt werden. Bei dickeren Ersatzblättern von Gerd Fritsche, Ron Hock oder anderen ist dieser Bereich natürlich grösser, weil die Fase breiter ist.
Ich hab mal meine #4 von ca. 1907 und den Handyman aus den 80ern demontiert, um die Unterschiede zu zeigen.
Der alte Stanley #4:

Wie man sieht, reicht die Eisenunterstützung bis zur Sohle, wenn der Frosch so eingestellt ist. Wenn er weiter nach vorne montiert wird, um das Maul zu verkleinern, sieht es so aus:

Der Frosch hängt 1,8 mm über der Sohle. Das dürfte in etwa dem Bereich der Fase des Eisens entsprechen, der ohnehin nicht gestützt werden kann. Noch ein Bild des gut gearbeiteten Froschsitzes:

Zum Vergleich der Handyman. Der Frosch hängt mehrere mm über dem Hobelkörper:

Unabhängig von der Stellung des Frosches ist das Eisen unten ca. 6 - 7 mm ohne Stütze. Bei dem dünnen Eisen von ca. 2 mm kann man sich das Ergebnis leicht vorstellen.
Das Bett des Frosches passt dazu, anstelle von gefrästen Sitzflächen lackierte Gussteile...

Viele Grüße
Klaus
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Re: Welcher Putzhobel?
[In Antwort auf #133025]
Hallo Friedrich,
Vielen Dank für das Bild. Ich hab daraufhin meinen Veritas auch nochmal in die Hand genommen und mußte feststellen daß du mit dem Griff völlig richtig liegst. Auch ich bin mit dem Originalgriff nicht wirklich glücklich, wahrscheinlich der Grund warum ich meine alten Fase-unten-Hobel oft lieber zur Hand nehme als den Veritas obwohl der das eigentlich verdient hätte daß ich ihn öfter verwende. Wobei der vordere Knauf in meinem Fall sicher nicht das Problem ist.
Ich muß mal schauen ob ich nicht irgendwo ein passendes Stück Holz finde. Mein #3 hat auch einen anderen Griff erhalten (von dem dessen Name hier nicht genannt werden darf ;-) aber der wird in diesem Fall nicht passen.
Gruß Horst
Hallo Friedrich,
Vielen Dank für das Bild. Ich hab daraufhin meinen Veritas auch nochmal in die Hand genommen und mußte feststellen daß du mit dem Griff völlig richtig liegst. Auch ich bin mit dem Originalgriff nicht wirklich glücklich, wahrscheinlich der Grund warum ich meine alten Fase-unten-Hobel oft lieber zur Hand nehme als den Veritas obwohl der das eigentlich verdient hätte daß ich ihn öfter verwende. Wobei der vordere Knauf in meinem Fall sicher nicht das Problem ist.
Ich muß mal schauen ob ich nicht irgendwo ein passendes Stück Holz finde. Mein #3 hat auch einen anderen Griff erhalten (von dem dessen Name hier nicht genannt werden darf ;-) aber der wird in diesem Fall nicht passen.
Gruß Horst
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Griff am Veritas
Hallo Horst,
Du wirst, wenn Du darangehst, feststellen, dass die beiden Zuganker im Griff eine stärkere Griffneigung eigentlich nicht zulassen, sie stehen zu steil. . Einfache Lösung: Die Stangen werden über dem unteren Gewinde (das in der Sohle steckt) etwas abgeknickt, dann geht es.
Viel Erfolg!
Friedrich
Re: Griff am Veritas kleines Veto *MIT BILD*
Ich bin mit meinem Griff sehr zufrieden und da wurde keine Stange gebogen.
Beste Grüße
Jürgen
Und da ich mittlerweile arg unentschlossen bin ob ich mir überhaupt noch den Low Angle Jack und den Jointer holen werde habe ich wahrscheinlich sogar 2 über.

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Re: Griff am Veritas kleines Veto *BILDER*
Hallo J.,
ich pflichte Friedrich bei. Wenn die Gewindestangen nicht etwas gebogen werden, bekommt man keinen nennenswert flacheren Griff - es sei denn, man verzichtet auf einen der beiden Gewindebolzen und befestigt den Griff nur mit einem. Das ist aber eine etwas labilere Befestigung.
Meinen Weg habe ich im Forum früher mal gezeigt, nachdem Friedrich die zündende Idee mit den um 10° gebogenen Gewindebolzen hatte.
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/page/1/md/read/id/43354/sbj/veritas-griff-iii/
Grüße
Klaus
Re: Griff am Veritas kleines Veto *MIT BILD*
Hallo K.,
durch deinen Bericht bin auch ich erst darauf gekommen.
Wenn das auf dem Bild keine nennenswerte Veränderung ist dann ... und er ist mit 2 Schrauben befestigt.
Für mich machte sich die Änderung gewaltig bemerkbar. Mag sein dass das dir zu wenig ist.
Beste Grüße
Jürgen

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Re: Griff am Veritas kleines Veto
Hallo Jürgen,
die Abkürzung war nicht böse gemeint. Ich habe schlicht übersehen, dass du mit deinem Vornamen gezeichnet hattest, weil das irgenwo mittendrin ist. Ich habe unten gesucht und war sogar kurz auf deinem Profil - das aber auch keinen Aufschluß gab. Nichts für ungut :-)
Dein Griff ist zweifellos gut geformt, ergonomischer als der Originalgriff. Daher glaube ich dir gerne, dass er sich besser anfühlt. Der Griffwinkel ist aber tatsächlich nicht viel flacher, wie das Foto relativ deutlich zeigt.
Grüße
Klaus