Schon wieder Schruppstein

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Christian Reiniger
Beiträge: 36
Registriert: Fr 2. Nov 2012, 13:40

Re: Nie, nie ohne Schleifscheibenabdeckung!

Beitrag von Christian Reiniger »


Na, da habe ich ja was losgetreten...

Unten in den Kommentaren am Video weißt er sogar noch darauf hin, dass die Abdeckung auf keinen Fall weggelassen werden darf:
"Yes, it is very dangerous to operate the grinder without the safety shrouds. This is a case of don’t do what I did."

Schade, dass es der Hinweis nicht in's Video geschafft hat.
Danke jedenfalls für die Hinweise zu dem Thema.

Christian



Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Kaindl-Diamantscheibe?

Beitrag von Philipp »

[In Antwort auf #130833]
Hallo Heiko,

ich abe mir kürzlich eine Diamant-Lochscheibe von Kaindl für die Bohrmachine gekauft und war von den ersten Versuchen recht angetan. Sie schleift schnell und v.a. trocken, was mir gefällt, da mir die Wassersteinsauerei auf der Werkbank auch jedesmal ein Dorn im Auge ist.

Mit der Scheibe in der Bohrmaschine und diese in einem guten, vielleicht noch stufenlos verstellbaren Halter, kriegt man Scharten in den Werkzeugen schnell und konfortabel beseitigt.

Vielleicht auch eine Überlegung wert?

Ich habe auch einen groben Schruppstein von Norton, den ich allerdings kaum verwende.

Gruß, Philipp


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Kaindl-Diamantscheibe?

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Halo Philipp,

das finde ich interessant, denn die Sichtschleifscheiben sind im Prinzip eine tolle Sache. Ich bitte Dich, dass Du nach einiger Gebrauchszeit uns informierst, wie es denn mit der Lebensdauer dieser Scheibe steht. Denn auch wenn das bei Kaindl so aussieht, als sei Stahl damit ebenso wie andere Werkstoffe bearbeitbar- eigentlich kann das nicht sein. Bei trockenem Schleifen und der Drehzahl einer Bohrmaschine sind die Temperaturen am Schleifkorn hoch, und dann löst sich der Diamant (= Kohlenstoff) im Eisen; entsprechend schnell verschleissen die Körner.

Das jedenfalls ist die Theorie, und in der Industrie werden Eisenmetalle mit Diamant nur bearbeitet wenn die Temperatur niedrig ist (z.B. beim Honen).

Also, nicht vergessen, bitte nochmal melden.

Friedrich



Dominik M

Re: Kaindl-Diamantscheibe?

Beitrag von Dominik M »


Hallo Friedrich

Die besagte Kaindl-Scheibe habe ich schon etwa 10-12 Jahre in gebrauch.
Auf irgendeiner Messe in Nürnberg, ich glaub es war die Consumenta, ist mir die "in die Hände gefallen".
Hat bis jetzt noch keine sonderlich großen Verschleißerscheinungen und schleift noch fast wie am ersten Tag.
Ich hab schon fast jedes Material mit der Scheibe gequält, von normalem Eisen über HSS und HW auch noch in Kunststoffen, Messing und Alu.
Hat bisher alles funktioniert.
Ich hab die Scheibe allerdings nicht in einer Handbohrmaschine, sondern bei verwende ich die fast ausschließlich in einer Tischbohrmaschine.

Grüße

Dominik



Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Diamantscheibe /Sichtschleifscheibe

Beitrag von Philipp »


Hallo Friedrich,

danke für Deinen Einwand mit der dazughörigen theoretischen Erklärung.

Zur Lebenszeit der Scheibe kann ich jetzt natürlich noch nichts sagen, da ich die Scheibe noch kaum genutzt habe (das liegt auch daran, daß eine länger laufende Bohrmaschine in meinem Keller schon eine Zumutung für die anderen Hausbewohner ist, und ich entsprechend "sparsam" sein muß :-( ).

Ich hatte eine Drechselröhre aus "Werkzeugstahl" (kein HSS) entschartet und geschärft, was sehr gut und flott ging. Dabei lief die Scheibe mit niedriger Drehzahl (600U/min), ich arbeitete mit nur sehr wenig Druck und in kurzen Schleifintervallen.
Der Abtrag war gut und die Arbeit recht schnell erledigt. Auf der Werkbank glitzerte es anschließend, was sicherlich zum Teil von herausgerissenen Diamanten oder -abspaltunge herührte.

An einem japanischen Beitel, den ich zum Zinkenbeitel umschliff, biß sich die Scheibe schon stärker die Diamanten aus, so daß ich hier aus Materialschonungsgründen lieber auf einen Billigschleifstein für die Bohrmaschine zurückgriff, den ich guten Gewissens quälen konnte.

Leider kann ich den Verlust an Schleifkorn überhaupt nicht quantifizieren. Für einen Dauergebrauch mag so eine Scheibe vielleicht nicht das richtige sein, für die Entferung von Scharten oder für das grobe Zurechtschleifen von einzelnen Schneidwerkzeugen erschien sie mir als versuchswürdig. Elendiges Schruppen, gar von HSS oder ähnlich zähem Stahl, auf schmierigen Wassersteinen ist das letzte, nach dem ich mich sehne.

Mal sehen, wie lange mich diese Schleifscheibe begleiten wird.

Gruß, Philipp


J.Wagner
Beiträge: 77
Registriert: So 12. Aug 2012, 11:01

Re: Diamantplatte

Beitrag von J.Wagner »

[In Antwort auf #130842]
Auch eine Diamantplatte lässt irgendwann nach.

Als ich Baumarkt dem Verkäufer erklärte für was ich die Kanalklinker brauche hatte mir dieser damals erklärt dass die Mauer zum Schärfen ihrer Diamant-Sägeblätter Kalksandsteine mitnehmen. Eins, zwei Schnitte und die Sägeblätter würden anschließend wieder schneiden.
Ob man mit einem Kalksandstein auch abgenutzte Diamantplatten etwas aufbereiten kann?
Ich habe noch keine Diamantplatte und wüsste gerne ob schon jemand versucht hat eine Diamant-Beschichtung aufzubereiten?
Die "Suche" hat nichts ergeben. (vielleicht weil es nicht funktioniert?)
Gruß
Jürgen

Der Trend ist zwar schon etwas älter, wollte aber keine neuen aufmachen.



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Diamantplatte

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Jürgen,

die Befürchtung, dass die Diamantplatten vielleicht eine im Vergleich zum Preis zu kurze Standzeit haben, ließ mich letztenendes vor dem Kauf zurückschrecken. Ich habe mich für einen Shapton Korn 120 entschieden und ich werde mir noch eine Abrichtplatte kaufen.

Dass man mit einem KS Stein die Diamantplatte wieder reaktivieren kann halte ich aber für fragwürdig.

Gruß

Heiko



Michael Hild

Re: Diamantplatte

Beitrag von Michael Hild »


Ich denke eher, das sägen des Kalksandsteines hat die stumpfen und abgenutzten Diamantpartikel aus dem Verbund gerissen, sodass neue und scharfe an die Oberfläche kamen.

Bei so einer Diamanttrennscheibe, gibt es ja etliche Schichten mit Diamanten.
Das wird bei son einer Schärfplatte nicht funktionieren, ist die erste Schicht weg, ist Feierabend, weil es gibt nur die Eine.


Bernt Steinmetz
Beiträge: 56
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Diamantplatte

Beitrag von Bernt Steinmetz »

[In Antwort auf #131281]
vermutlich haben beide Vorredner recht:
-die Diamantschicht ist wohl zu dünn - glaube ich auch
-ja Diamantwerkzeuge werden mit "weißem Stein" wieder scharf gemacht

solche Steine werden im professionellen Bereich (Hahn&Kolb, Hoffmann etc.pp.) in den Katalogen geführt. Ich würde sagen: weicher als KS

Da werden die stumpfen Diamanten aus der Schicht gezogen.
Ergänzung: Abrichten von Diamant-Schleifscheiben auf Rundlauf macht man vooorsichtig auf weichem Stahl.
Der weiße Stein wird einfach drangehalten.

Gruß

Bernt


Bastian
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Registriert: Fr 18. Okt 2013, 21:40
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Re: Diamantplatte

Beitrag von Bastian »

[In Antwort auf #131279]
Hallo Jürgen,

ich habe eine Diamantplatte, weil Garrett Hack mir letztes Jahr in einem Kurs dazu geraten hat. Ich nutze sie für die etwas gröberen Vorgänge beim Schärfen und zum Abrichten der Wassersteine. Natürlich zeigen sie noch keinerlei Abnutzungserscheinungen. Ich kann allerdings keine Aussage dazu treffen, ob der leider recht hohe Preis sich auch in einer entsprechend hohen Standzeit niederschlagen wird. Ich gehe davon aus, dass sie bei meiner Intensität der Verwendung im Hobbybereich nie aufgrund von Verschleiß ausgetauscht werden müssen.

Besten Gruß,
Bastian


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