Queen of braces – stimmt! Ein Erweckungserlebnis

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
Beiträge: 5797
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Re: Queen of braces – stimmt! Ein Erweckungserlebn

Beitrag von Pedder »


Hallo Oliver,

Dein Problem mit der dicken Bohrwinde habe ich so noch nicht erlebt, obwohl ich bestimmt schon so 20 alte und neue Winden in den Händen hatte. Scheint also ein Problem das Herstellers zu sein. Bei Dieter Schmid gibt es Bohrwinden, die wie die alten Flott eine Vierkantaufnahme im Sockel hat. Damit sollte das nicht passieren, weil keine Rückübertragung der Kraft auf das Futter stattfindet.

Sechskantbohrer kann man über eine Sechskantaufnahme verwenden.

Dicke Runde Bohrer kann man auf dem Bandschleifer ooder am Schleifbock leicht viereckig schleifen.

Dünne runde Bohrer gehören nicht in die Bohrwinde. Dafür gibt es die Handbohrmaschinen. Die haben geeignete Futter und viel wichtiger: sie bringen die benötigte Geschwindigkeit auf. Das schaffen Bohrwinden nicht und sind daher nicht geeignet für dünne Bohrer.

Bohrwinden brauchen Schlangen- oder Schneckenbohrer, die sich mit ihren Gewinden selbst ins Holz ziehen.

Liebe Grüße
Pedder



Alexander Tausch
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Registriert: Di 23. Feb 2016, 17:41

Danke Friedrich :) *NM - Ohne Text*

Beitrag von Alexander Tausch »

rene.
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Bohrwinde bis zu welchem Durchmesser?

Beitrag von rene. »


Hallo.

Das sich die Bohrer mit vorgeschaltetem Einschraubgewinde selbst in Holz ziehen, ist mir bei Bohrern mit großem Durchmesser (ab 16mm, vielleicht schon 14mm) als sehr nützlich aufgefallen.
Aber ich muss zugeben, dass es mir bisher noch nicht gelungen ist, mit einer Bohrwinde und einem Schlangenbohrer von 22 mm durch einen Balken von, sagen wir 100 mm, durchzukommen.
Der Bohrer zieht sich zwar ordentlich ins Holz und die ersten 10 mm geht er auch gut rein, aber dann ist meist auch schon Schluss: Entweder er zieht sich nicht weiter rein - oder er zieht sich so fest, dass er weder vor noch zurück geht (und dann nutzt auch bei mir nur die Rohrzange, um den Bohrer wieder aus dem Holz zu drehen).

Gibt es irgendwo jemanden, der einen Kurs anbietet: Wie nutze ich meine handgetriebenen Bohrmaschinen richtig?!

grüßend,
rene.



Pedder
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Re: Bohrwinde bis zu welchem Durchmesser?

Beitrag von Pedder »


Hallo Rene,

ich denke da ist etwas mit Deinem Bohrer nicht in Ordnung, solche Bohrungen sind eigentlich problemlos möglich. Ist der Bohrer scharf? Passt das Gewinde zur Holzart? Es gibt grobe Gewinde für Weichholz und und feine für Hartholz.

Liebe Grüße
Pedder


Andreas Winkler
Beiträge: 1134
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Bohrwinde bis zu welchem Durchmesser?

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo rene.,

wie der Pedder schon geschrieben hat, ist sowas normalerweise kein Problem.
Daß es irgendwann nicht mehr weiter geht und das Einschraubgewinde durchdreht, könnte damit zusammenhängen, daß der Bohrer häufiger "entlüftet" werden muß.

Das sollte aber bei nur 10 mm Bohrtiefe auch beim naßesten Holz kein Problem sein.
Denke auch, daß mit dem Bohrer irgendwas nicht stimmt.

Gruß, Andreas

P.S.: In früheren Famag-Katalogen war bei Hand-Schlangenbohrern in der Spalte "korrekte Umdrehungszahl" (was natürlich von den angebotenen Maschinenbohrern gekommen ist) immer singemäß "nach Kraft und Ausdauer" gestanden. ;-)



Ulrich Leimer
Beiträge: 476
Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:43

Re: Bohrwinde bis zu welchem Durchmesser?

Beitrag von Ulrich Leimer »


Hallo Rene,

ich kann Deine Ausführungen nur bestätigen. Habe einen 19mm Schlangenbohrer mit Sechskantschaft, um in meiner neuen Hobelbank die passenden Löcher zu bohren, aber ich habe so meine liebe Not. Der Bohrer ist japan. Qualität, scharf, neu und ich brauche alle Gewalt der Technik, um die 20 cm der Vorderzange zu durchstoßen.
Bei meinen HM-Forstnern ist das Liften von Zeit zu Zeit kein Problem, bei der Schlange aber äußerst schwierig, da der Vorbohrer recht fest sitzt. Ich arbeite mit einer langsam laufenden Bohrmaschine mit re-li.Lauf. Habe aber auch schon 2x mit dem Schlüssel den Bohrer wieder rausdrehen müssen. Ich will es bei der Platte (70 mm) mal mit der Bohrwinde von Hand versuchen, mal sehen ob das besser geht.

Gruß Uli



Ulrich Leimer
Beiträge: 476
Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:43

Ergänzung Durchmesser

Beitrag von Ulrich Leimer »


Hallo René,

noch eine Ergänzung zum vorherigen Beitrag. Als Versuch habe ich mal mit 5mm die Mitte vorgebohrt und damit dem Vorbohrer etwas den biss genommen. Nun kann man ohne Not den Bohrer mal liften und wieder ansetzen, also den Vorschub besser steuern. Geht eindeutig besser und leichter.

Gruß Uli



Pedder
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Re: Ergänzung Durchmesser

Beitrag von Pedder »


Hallo Ulrich, nur zum Verständnis: Das Liften ist doch mit der Bohrwinde nicht nötig, oder? Wir reden also vopn einem dieser lauten Ungetüme mit Schwanz, den man in die Wand stecken muss?

Liebe Grüße
Pedder


Christian Reiniger
Beiträge: 36
Registriert: Fr 2. Nov 2012, 13:40

Re: Bohrwinde bis zu welchem Durchmesser?

Beitrag von Christian Reiniger »

[In Antwort auf #131356]
Hallo,

ich hab's aus Neugier auch mal ausprobiert: Star-M Schlangenbohrer 19mm kurz vom Hausherrn, Bohrwinde vom Hausherrn und damit eine Bohrung durch 50mm Buche. Ging völlig problemlos, obwohl der Bohrer momentan nicht optimal geschärft ist.

Ich habe auch nicht großartig bemerkt, dass der Kraftaufwand mit der Tiefe stark ansteigt, aber es war ja auch nur der kurze Bohrer und vergleichsweise "dünnes" Material. Vielleicht lässt sich die Reibung ja auch noch mit etwas Wachs oder Öl heruntersetzen.

Gruß Christian


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