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In Antwort auf #130190]
Hallo Daniel, hallo Lukas.
Es ist so genial, in irgendeiner Ecke zu sitzen, mit Messer und Stock in der Hand und ein bisschen Späne zu produzieren. Ich bin froh, das für mich entdeckt zu haben - und freue mich, Leute wie euch zu "treffen".
Ich entdecke immer neue Orte zum Schnitzen (nur die Stöcke sind rar in der Stadt, von dem ohnehin wenigen Grün will ich nicht auch noch allzu viel abholze :-). Der ÖPNV war bisher noch nicht dabei, aber ich fahre auch in letzter Zeit selten.
Ein kleines "Reiseset" erstelle ich mir seit einer Weile. Es fliegt immer mal wieder was raus und kommt was dazu. Dort werde ich noch ein solches Tuch reinpacken. Wir haben grobgewebte Wickeltücher da, die sind wohl sehr geeignet (leicht, klein verpackbar, rau genug, um Späne zu halten).
Meinen Einstieg ins Schnitzen habe ich vor zwei, drei Jahren mit Chris Lubkemans Buch gefunden. Dann ist es eingeschlafen, weil die Erfolge sich nicht zeigten. Heute weiß ich: Falsche Einstellung (Ungeduld, fehlende Priorität) und ungeeignete Anfängerprojekte (figürlich schnitzen in Fichten-/Kiefernholz-Leimbretter.
Im Winter bin ich bei Recherchen auf Mike Abbott gestoßen... Die Dinge nehmen seitdem ihren Lauf.
Als ich Wille Sundqvists "Schwedische Schnitzschule" in der Hand hatte, war es komplett um mich geschehen. Seitdem habe ich viel recherchiert, alle gängigen Schnitz-/Wildholzhandwerk-/Möbelbaubücher durchgeforstet und versuche für mich "mein Ding" herauszufiltern. Meine Werkstatteinrichtung ist mittlerweile recht ordentlich ausgestattet (aber noch nicht eingerichtet). Diese persönlich Art der finanziellen wie ideellen Art der Altersvorsorge fühlt sich gut an. Rausgekommen ist noch nix. Ich brauche noch viel Zeit, um alles zu sortieren und zu üben. Und gerade weil für mich der Einstieg in den Möbelbau ein sehr großer Schritt ist, bin ich jetzt wieder beim Schnitzen gelandet. Das ist erst einmal eine gute Beruhigungsmethode.
Die Schürze steht auch schon auf meiner Wunschliste. Wille Sundqvist nutzt eine Stoffschürze. Sein Sohn Jögge (www.surolle.se) setzt auf Leder. Ich werde sicher auch Baumwolle nehmen. Mein Plan bisher: Zwei Schürzen gleicher Größe/Schnitt kaufen, und aneinandernähen. Dann habe ich den Stoff fester gemacht und ausserdem eine Wendeschürze :-) Einen ordentlichen Ausrutscher werden sie sicher nicht abhalten, aber vielleicht mildern.
Die kontrollierten Schnitze setze ich schon ein. Aber ich habe noch viel Übungsbedarf. Im Wille-Buch habe ich jetzt auch noch mal nachgeschlagen. Als er beschreibt, wie er auch zu Freunden geht und dort im Wohnzimmer schnitzt, erwähnt er, das setze dann aber schon Übung voraus, um die Stimmung des Abends nicht zu vermiesen...
Also, ich übe.
Vielen Dank.
Und gern mehr Eindrücke über eure individuellen Lösungen.
Leider habe ich in meinem Umfeld keine Schnitzer und bin deshalb auf Infos von euch entfernten Gesellen und Meistern angewiesen.
grüßend,
René
P.S.:
Falls einer von euch etwas von Svante Djärv (www.djarv.se/djarvenglish/startsida.asp) haben möchte, gebt mir Bescheid, ich lasse mir gerade was dort machen. Ich würde für euch mitbestellen. Das spart schon mal Portokosten.