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Re: Metallhobel planfräsen

Verfasst: Di 27. Nov 2007, 20:29
von florian witt

Pragmatismus in Ehren!

Ich wollte nur warnen, es ging mir auch nicht um Hundertstel. Es könnte halt gut sein, dass die Sohle durch Überfräsen einfach gar nicht planer wird, auch bei geringster Spanabnahme. Die Firma Anant hat es damit ja schließlich auch nicht geschafft, wenn Nacharbeit denn nötig ist. Einen Versuch ist es wert, wenn der Werkzeugmacher Erfahrung hat und das Werkstück gut liest. So betrachtet, eigentlich sollte man davon ausgehen können! Läppen wäre halt das Sicherste, und ganz nebenbei auch noch genau.

Schönen Abend,

Florian




Re: So schlimm ist es nicht

Verfasst: Di 27. Nov 2007, 20:50
von Pedder
[In Antwort auf #118689]
Hallo Heiko,

Deine Idee, alles aus den Anants rauszuholen, finde ich klasse. Ich verstehe Dich aber so, dass Du den Hobel noch nicht in den Händen hast: Bist Du sicher, dass das Planfräsen nötig sein wird?

Neben den von Dir genannten Hobeln gibt es auch noch die Veritas Flachwinkelraubank (BUJ). Die kommt vom Hausherren für 280,95 zu Dir auf die Türschwelle. Inklusive geläpptem - also 100% planem - Eisen und planer Sohle. Und ja, damit kann man direkt aus der Packung arbeiten - für ganz feine Späne muss man noch abziehen - so war es jedenfalls mit meinem LA Jack.

Liebe Grüße
Pedder

P.S.: Der Preis, den Du für die Lie-Nielsen Nr. 7 ist der bayrische. Der Holländer (link auf der Lie-Nielsen Homepage) bietet Lie-Nielsens Nr. 7 für 486,00 EUR + Versand an . Zurzeit kann man den Hobel aber auch für schätzungsweise 360,00-400,00 EUR direkt von LN importieren, der schwache Dollar macht’s möglich.




Vielleicht sollte ich noch erwähnen...

Verfasst: Di 27. Nov 2007, 21:01
von Heiko Rech

... dass die meiste Hobelarbeit bei mir maschinell erfolgt. Die Handhobel sind eher fürs nacharbeiten da, oder wenn ich mal eine Kleinigkeit mache und zu faul bin, um die Maschine startklar zu machen. Vielleicht versteht man jetzt besser, warum ich zu den Preiswerten Anant greife.

Den Hobel selbst habe ich noch nicht. Er wird aber in den nächsten Tagen geliefert. Ich werde natürlich nicht fräsen lassen, wenn es nicht notwendig ist.

Gruß

Heiko



Genauigkeitsanforderungen an Hobel

Verfasst: Di 27. Nov 2007, 23:34
von Bernhard Loos
[In Antwort auf #118704]
Hallo Heiko,

bei einem Schlichthobel, der auf 2/10 bis 4/10 Span eingestellt ist, mag es wirklich nicht so wichtig sein, ob die Hobelsohle und das Eisen perfekt sind. Bei einem Putzhobel jedoch, wo die Spandicke in der Regel zwischen 2/100 und 6/100 liegt, sollte man dem Ideal schon sehr nahe sein.

Eine Hobelsohle darf immer auch eher rund als hohl (in Längsrichtung) sein - wichtig ist, das die Sohle direkt vor dem Eisen Kontakt mit dem Holz hat. Eine hohle Sohle kann diese Anforderung nicht erfüllen, es sei denn, das Holz ist bereits rund gehobelt!

Gruß, Bernhard




Re: Genauigkeitsanforderungen an Hobel

Verfasst: Mi 28. Nov 2007, 00:20
von Heiko Rech

Hallo Bernhard,

ich glaube hier treffen einige unterschiedliche Ansichten aufeinander. Gerade die Anwesenden Metaller werfen hier gerne mit Hundertstel um sich und fordern absolute Genauigkeit bis ins letzte. Ich als Schreiner habe bisher noch nie die erzeugten Späne nachgemessen. Wenn der Hobel eine saubere Fläche hinterläßt bin ich zufrieden. Auge und Fingerspitzen entscheiden bei mir über das Ergebnis. Keine Messwerte. Ob der Span nun 4/100 oder 6/100 mm dünn ist, interessiert mich dabei nicht die Bohne.

Immerhin haben es unsere Vorfahren geschafft, tolle Möbelstücke herzustellen, ohne Läppmaschine, Haarlineal, Messschieber und ähnliches.

Naja, bald werden die Hobel da sein, dann sehen wir mal weiter.

Gruß

Heiko



Re: Werkzeuge selbst schärfen!

Verfasst: Mi 28. Nov 2007, 04:16
von Christian Dittert
[In Antwort auf #118691]
Lieber Bernhard

Danke für den Hinweis.
Das schärfen an sich ist es nicht was mich stört.
Ich machte mir halt nur sorgen wenn ich die Hobelsohle nach dem Kauf auch nach plan machen muss.
Wie ich schon erwähnte, das schärfen des Messer hatte ich erwartet.

Gruß Christian



Von den Japanern lernen?

Verfasst: Mi 28. Nov 2007, 07:56
von Aschwin Gopalan
[In Antwort auf #118719]
Hallo,

ich denke, dass die Genauigkeitsanforderungen an die Planheit der gesamten Hobelsohle wirklich nicht sehr hoch sind. Genaugenommen kommt es auf drei Stellen an: Ganz vorne, direkt vor dem Maul, direkt hinter dem Maul und ganz hinten.
Ein Japanischer Hobel (aus Holz) hat dann auch eine Sohle, die sonst hohl ist.
Das scheint mir ein Grundprinzip japanischer Werkzeuge zu sein, so wie auch die Spiegelseiten eines Nomi ausgehöhlt sind. Dies erleichtert das Planen der Stellen, auf die es ankommt erheblich.

Da stellt sich dann die Frage, warum man eine Metalhobelsohle nicht auch so aushölen kann und das Abrichten damit erheblich vereinfachen. Ich denke, eine so extreme Höhlung wie bei einem Nomi wäre vielleicht nicht hilfreich, da beim Hobel auch noch die Führung beim Aufsezten und Abheben an einer Kante, die schmaler ist als der Hobel eine Rolle spielt. Aber so ein bisschen, das könnte schon helfen. Ich bin mir allerdings nicht sicher...

Gruß

Aschwin



Hobelsohle abrichten

Verfasst: Mi 28. Nov 2007, 08:41
von Bernhard Loos

Hallo Christian,

auch das Abrichten der Hobelsohle gehört zum Wartungskomplex.
Wenn Du Dir einen Veritas oder vergleichbare Hobel kaufst, bist Du diese Sorge schon mal los, zumindest was die Hobelsohle betrifft; die linke Wange war bei meinem LAJP auch nicht im Winkel.

Die gußeiserne Sohle einer Rauhbank abzurichten, kann schon eine Strafarbeit sein - der feine Eisenstaub ist auch nicht gerade angenehm. Das wichtigste ist, dass Du eine wirklich ebene Fläche zum Abrichten zur Verfügung hast - den Aufnahmetisch einer großen Abrichthobelmaschine zum Beispiel. Ich hab' da auch schon Lehrgeld geben müssen, als ich versucht habe, auf einer Richtlatte abzurichten - stundenlange Arbeit und jede Menge Schleifleinen umsonst.

Ein Holzhobel ist natürlich viel schneller und einfacher abgerichtet.

Eine absolut gerade Sohle wäre das Ideal; eine leicht runde Sohle tolerierbar - manchmal sogar erwünscht; eine hohle Sohle ist unbrauchbar - direkt vor der Schneide muß die Sohle auf alle Fälle "drücken"!

Gruß, Bernhard




Re: Genauigkeitsanforderungen an Hobel

Verfasst: Mi 28. Nov 2007, 09:44
von Friedrich Kollenrott
[In Antwort auf #118720]
Heiko,

ob Metaller oder Du als Schreiner: Wenn Du mit einem Putzhobel eine wirklich gute Fläche auch auf schwierigem Holz herstellen willst, dann geht das nur mit einer Spandiche, die deutlich geringer ist als die von Dir genannten 4 bis 6 Hundertstel. Du solltest es doch mal nachmessen, schaden tut das nicht. Natürlich bleiben "Auge und Fingerspitze" das entscheidende Kriterium. Aber wir sind uns doch wohl einig: Nachschleifen gilt nicht.

Niemand fordert hier "absolute Genauigkeit". Die gibt es auch nicht.

Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deinem Hobelnachfräsprojekt. Lass Dir aber nicht erzählen, das wäre ganz einfach. Ein 8er Hobelkörper ist sehr lang und sehr elastisch. Der muss wirklich sauber gespannt und ggf. zusätzlich abgestützt werden. Vielleicht hast Du ja auch Glück und er ist so, wie er aus Berlin kommt, schon gerade.

Friedrich




Re: Genauigkeitsanforderungen an Hobel

Verfasst: Mi 28. Nov 2007, 10:26
von martin

Hallo,
ein dicker bayrischer Werkzeughändler bietet einen Hobelrichtservice an, bei dem die Hobelsohle geschabt wird. Er veröffentlicht eine Beschreibung und Preisliste, den link verkneife ich mir an dieser Stelle.
Gruß
martin