Esoterik des Holzes
Re: Krenov - besser nicht lesen sollen?!
Zitat:
Die Fuge
Gott schuf das Holz, mal hart, mal weich.
Doch eins, sprach er, ist immer gleich.
Es wird nie rasten und nie ruhn,
Wird arbeiten, wird immer was tun.
Und so gab er dem Holz die Zellen.
Jetzt konnt es schwinden und quellen.
Doch als es schwand, wurds plötzlich klar,
Da war ein Stück, wo nichts mehr war.
Und da sprach unser Herr der Kluge:
Mein liebes Holz, das ist die Fuge.
Trag sie mit Achtung und mit Stolz,
An ihr erkennt man dich als Holz.
Auch Fugen sind ein Stück Natur,
Begreif das Mensch, sei nicht so Stur.
-
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: Krenov - besser nicht lesen sollen?!
Na ja, also wenn wegen feuchtem Holz bei einem Schrank nach 6 Wochen alle Rahmenfugen auftrocknen und ich vor einer nagelneuen Antiquität stehe, dann war das kein Heldenstück oder "Natur", sondern schlicht und ergreifend ein "technischer Fehler".
Re: Krenov - besser nicht lesen sollen?!
[In Antwort auf #103877]
hallo dieter, das ist die deutsche kundschaft.alles perfekt alles glatt, wie geleckt. die leute sind das durch die furnierten flächen so gewohnt.das ist der bauhauseinfluß. deutschland hat in der masse den modernsten geschmack der welt. wo findest du sonst stahlmöbel für die breite masse. alle anderen um uns rum himmeln antiquitäten an. guck dir mal franz . und englische einrichtungszeitschriften an.
da kommst du auch nicht gegen an. glattes gerades holz hat natürlich auch einfacheres schwundverhalten. wer kann heute noch astiges holz so verarbeiten , daß es steht und nicht krumm wird. ciao johannes
hallo dieter, das ist die deutsche kundschaft.alles perfekt alles glatt, wie geleckt. die leute sind das durch die furnierten flächen so gewohnt.das ist der bauhauseinfluß. deutschland hat in der masse den modernsten geschmack der welt. wo findest du sonst stahlmöbel für die breite masse. alle anderen um uns rum himmeln antiquitäten an. guck dir mal franz . und englische einrichtungszeitschriften an.
da kommst du auch nicht gegen an. glattes gerades holz hat natürlich auch einfacheres schwundverhalten. wer kann heute noch astiges holz so verarbeiten , daß es steht und nicht krumm wird. ciao johannes
Re: Krenov - besser nicht lesen sollen?!
Hallo Johannes,
Da gebe ich dir völlig recht - aber das ist nicht nur bei den Möbeln so....das mit dem "Bauhaus-Gemschack".
Seit ich meine kleine Ausstellung von meinem Drechsel-Objekten habe, merke ich das verstärkt auch da.
Was nicht exakt kreis & kugelrund ist, wird oftmals nur " belächelt" oder mit Unverständniss abgetan....... ( "kann der den keine Kugel drehen?" - " warum ist den die Schale nicht richtig rund ? " )
Eigentlich traurig, dieser " genormte Einheits-Geschmack"........
Naja.....
Gruß
Dieter M.
Re: Krenov - besser nicht lesen sollen?!
hallo Dieter :
lies mal Raffan : Schalen drechseln.
Da schreibt der grosse Meister, dass es selten gut aussieht, wenn man kugelförmig oder kugelartig drechselt. Und gibt eine ganze Menge erstklassiger Tips über die Gestaltung von Schalen.
Kugeln haben nach meiner Erfahrung nur dann einen Sinn, wenn es Kugeln sind : Kegelkugeln, Christbaumkugeln oder andere richtige Kugeln.
Es ist witzlos, Gegenstände kugelförmig zu machen, das sieht selten gut aus. Selbst Babyrasseln oder Abschlussknäufe von Geländern etc , die oft kugelartig sind, sehen besser aus, wenn sie einen aufgesetzten "Äquator" erhalten (aufgesetzter Ring). Oder wenn durch andere Mittel die Kugelgestalt gebrochen wird.
Und Raffan hat recht : Schalen, deren Äusseres kugel(abschnitt)förmig sind, sehen arg daneben aus.
Im Übrigen : lass die Leute reden....
gruss
reinhold
Re: Krenov - besser nicht lesen sollen?!
Hallo Reinhold,
Da kam augenscheinlich wieder mal was falsch rüber - bzw. habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt:
Diese Aussagen bezüglich "nicht richtig kugelig" usw. bezogen sich auf eine klassisch bauchig gedrehte Schale......
Das Schalen in " Pseudo-Kugel-Optik " nicht immer gut aussehen, ist schon klar, aber auch da geh´meinen eigenen Weg.
Gruß Dieter M.
-
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Re: Krenov - besser nicht lesen sollen?!
Hallo Reinhold!
Guter Tipp:
lies mal Raffan : Schalen drechseln.
:-(
Dieses Buch ist zwar sehr lesenswert, aber man kann es leider nicht mehr bekommen.(Ich habe es zum Glück) - Gleich Reihe wie Tage Frid.
Alter Tipp: Fernleihe.
In meiner Stadtbibliothek ist es übrigens vorhanden.
Gruß
Berthold
Re: Esoterik des Holzes
[In Antwort auf #103793]
hallo Kollegen !,
nach den enthusiastischen Lobpreisungen des Buches "Die Kunst des Möbelbaus" von James Kronov hier im Forum , habe ich es mir auch bestellt. Möglicherweise hat mir dann mein Buchhändler das falsche Buch geliefert, denn das, was ich erhalten habe, entspricht in keiner Weise den Lobgesängen hier im Forum.
Jungs , Ihr könnt mich steinigen, aber in diesem Buch ist nichts drin, was nicht bereits in anderen Büchern besser erklärt, ausführlicher dargestellt, grundlegender geschildert worden wäre und das jeweils auf weniger Seiten.
Gut, auf das Seeelenbefinden des Autors wird sehr ausführlich eingegangen. Aber das interessiert eigentlich nur seinen Psychotherapeuten, jedenfalls nicht mich. Auch erfährt man, dass er Holz anders angeht als andere (welche andere?), aber mir wird nicht klar, worin dieses "Anderssein" bestehen soll. Seit über 20 Jahren behandle ich Holz so oder ähnlich, was meinen Freund, den Schreiner, manchmal zum Wiehern bringt, und ich kenne andere (auch hier im Forum), die Holz auch so behandeln. Nur dass diese Leute im Forum nicht so ausschweifend und umständlich darüber schreiben - es sei ihnen hiermit gedankt. Tomgo aus dem niederbayerischen Forum könnte Herrn Kronov das Wasser reichen, aber der hat uns hier zum Glück noch nicht entdeckt.
Erst ab Seite 60 (kein Schreibfehler!) kommt Herr Kronov langsam zum Thema : Werkstatt und Maschinen. Wenn man ihn an den Maschinen hantieren sieht, dann muss man konstatieren, dass Herr Kronov ein Glückspilz ist : er hat noch alle Finger und das wundert dann doch (siehe Bilder Seite 72 und 73).
Werkbänke ( er meint Hobelbänke) handelt er auf 6 Seiten einschl. Bilder ab und die "harten" Informationen sind mehr als dürftig. Welche Wohltat sind dagegen Tage Frid's Beiträge zum Thema Hobelbank in Fine Woodworking und in seinem Buch "Möbelbau".
Die berühmten (?) selbst gebauten Holzhobel wurden in vernünftigerer Form und Bauweise schon vor 15 Jahren in Fine Woodworking vorgestellt (und mit weniger Worten, aber mehr Informationen). Das Einlassen eines Einsatzes zur Regulierung des Hobelmaules ist Standardtechnik und keine Erfindung von Herrn Kronov. Leider kennt Kronov anscheinend nicht die Methode, dies durch einen senkrecht zur Sohle geführten und nachstellbaren Einsatz zu tun. Ist einfach zum Herstellen und hält länger.
Dann kommen wir zur Seite 101 und mir kommen die Tränen - schon mal so einen Werkzeugschrank gesehen ? Wenn der Werkzeugschrank der Stolz und die Visitenkarte des Schreiners ist (hat, glaube ich, auch T.F. geschrieben), dann kann man Herrn Kronov zumindest nicht vorwerfen, dass er stolz ist.
Das Schärfen der Werkzeuge wird auf 7 Seiten abgehandelt. Vergleichen Sie das mal mit Tage Frid's : "Holzverbindungen".
Auf Seite 118 beginnt das Thema "Möbelbau" Der Leser hat jetzt schon vergessen, dass das Buch davon handeln sollte.(T.F. beginnt auf Seite 15 mit dem Thema - merken Sie was?). Mitten in einer weitschweifigen Suada stolpert der Autor über das Thema "Sägen" und ich weiss nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Die Herstellung von Schwalbenschwanzverbindungen wird so beschrieben, dass ich es nach dieser Methode nie schaffen würde, aber vielleicht bin ich zu blöd oder falsch, also fachlich vorgebildet. Übrigens hätte es dem Übersetzer nicht geschadet, in ein Fachbuch für Schreiner zu schauen, dann wären einige Übersetzungsfehler weniger passiert. Welche Wohltat sind dagegen die Übersetzungen der Reihe "Ravensburger Holzwerkstatt" - die zeigen, wie so etwas aussehen kann, wenn man es richtig angeht. Leider wurde diese Serie nicht fortgeführt.
Ich bin jetzt bei Seite 146 von 190 angelangt und habe das Gefühl, dass der Autor das Thema "Die Kunst des Möbelbaues" gründlich verfehlt hat. Ich werde trotzdem das Buch zu Ende lesen, möglicherweise kommt der Autor ja doch noch zur Sache. Wenn ich fertig bin, werde ich das Buch hier für 10 Euro anbieten, das ist der halbe Neupreis und mehr ist es nicht wert.
Gruss
reinhold
Und jetzt "Feuer frei" - ich renne schon im Zickzack.
hallo Kollegen !,
nach den enthusiastischen Lobpreisungen des Buches "Die Kunst des Möbelbaus" von James Kronov hier im Forum , habe ich es mir auch bestellt. Möglicherweise hat mir dann mein Buchhändler das falsche Buch geliefert, denn das, was ich erhalten habe, entspricht in keiner Weise den Lobgesängen hier im Forum.
Jungs , Ihr könnt mich steinigen, aber in diesem Buch ist nichts drin, was nicht bereits in anderen Büchern besser erklärt, ausführlicher dargestellt, grundlegender geschildert worden wäre und das jeweils auf weniger Seiten.
Gut, auf das Seeelenbefinden des Autors wird sehr ausführlich eingegangen. Aber das interessiert eigentlich nur seinen Psychotherapeuten, jedenfalls nicht mich. Auch erfährt man, dass er Holz anders angeht als andere (welche andere?), aber mir wird nicht klar, worin dieses "Anderssein" bestehen soll. Seit über 20 Jahren behandle ich Holz so oder ähnlich, was meinen Freund, den Schreiner, manchmal zum Wiehern bringt, und ich kenne andere (auch hier im Forum), die Holz auch so behandeln. Nur dass diese Leute im Forum nicht so ausschweifend und umständlich darüber schreiben - es sei ihnen hiermit gedankt. Tomgo aus dem niederbayerischen Forum könnte Herrn Kronov das Wasser reichen, aber der hat uns hier zum Glück noch nicht entdeckt.
Erst ab Seite 60 (kein Schreibfehler!) kommt Herr Kronov langsam zum Thema : Werkstatt und Maschinen. Wenn man ihn an den Maschinen hantieren sieht, dann muss man konstatieren, dass Herr Kronov ein Glückspilz ist : er hat noch alle Finger und das wundert dann doch (siehe Bilder Seite 72 und 73).
Werkbänke ( er meint Hobelbänke) handelt er auf 6 Seiten einschl. Bilder ab und die "harten" Informationen sind mehr als dürftig. Welche Wohltat sind dagegen Tage Frid's Beiträge zum Thema Hobelbank in Fine Woodworking und in seinem Buch "Möbelbau".
Die berühmten (?) selbst gebauten Holzhobel wurden in vernünftigerer Form und Bauweise schon vor 15 Jahren in Fine Woodworking vorgestellt (und mit weniger Worten, aber mehr Informationen). Das Einlassen eines Einsatzes zur Regulierung des Hobelmaules ist Standardtechnik und keine Erfindung von Herrn Kronov. Leider kennt Kronov anscheinend nicht die Methode, dies durch einen senkrecht zur Sohle geführten und nachstellbaren Einsatz zu tun. Ist einfach zum Herstellen und hält länger.
Dann kommen wir zur Seite 101 und mir kommen die Tränen - schon mal so einen Werkzeugschrank gesehen ? Wenn der Werkzeugschrank der Stolz und die Visitenkarte des Schreiners ist (hat, glaube ich, auch T.F. geschrieben), dann kann man Herrn Kronov zumindest nicht vorwerfen, dass er stolz ist.
Das Schärfen der Werkzeuge wird auf 7 Seiten abgehandelt. Vergleichen Sie das mal mit Tage Frid's : "Holzverbindungen".
Auf Seite 118 beginnt das Thema "Möbelbau" Der Leser hat jetzt schon vergessen, dass das Buch davon handeln sollte.(T.F. beginnt auf Seite 15 mit dem Thema - merken Sie was?). Mitten in einer weitschweifigen Suada stolpert der Autor über das Thema "Sägen" und ich weiss nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Die Herstellung von Schwalbenschwanzverbindungen wird so beschrieben, dass ich es nach dieser Methode nie schaffen würde, aber vielleicht bin ich zu blöd oder falsch, also fachlich vorgebildet. Übrigens hätte es dem Übersetzer nicht geschadet, in ein Fachbuch für Schreiner zu schauen, dann wären einige Übersetzungsfehler weniger passiert. Welche Wohltat sind dagegen die Übersetzungen der Reihe "Ravensburger Holzwerkstatt" - die zeigen, wie so etwas aussehen kann, wenn man es richtig angeht. Leider wurde diese Serie nicht fortgeführt.
Ich bin jetzt bei Seite 146 von 190 angelangt und habe das Gefühl, dass der Autor das Thema "Die Kunst des Möbelbaues" gründlich verfehlt hat. Ich werde trotzdem das Buch zu Ende lesen, möglicherweise kommt der Autor ja doch noch zur Sache. Wenn ich fertig bin, werde ich das Buch hier für 10 Euro anbieten, das ist der halbe Neupreis und mehr ist es nicht wert.
Gruss
reinhold
Und jetzt "Feuer frei" - ich renne schon im Zickzack.
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- Beiträge: 838
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Esoterik des Holzes
Guten Morgen Reinhold,
von 'Feuer frei' kann keine Rede sein. Ich befinde mich bei der Lektüre noch im Holzkapitel und habe viele Anregungen erhalten. Ich habe aber auch, im Vergleich zu Dir und den anderen hier im Forum, noch nicht viele andere Bücher gelesen. Die Sprache und Langatmigkeit läßt mich auch manchmal etwas gähnen und bei den TKS-Fotos bin ich erschaudert. Wer Bücher von Tage Frid (die ich nicht bekomme und auch nicht kenne) u.ä. schon gelesen hat, mag vielleicht nichts mehr Neues finden (dagegen spricht jedoch u.a. Bertholds Beitrag). Ich aber habe bis jetzt viel gelernt und freue mich jeden Abend ein paar Minuten weiter zu schmökern.
Viele Grüße
Christoph