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In Antwort auf #99751]
Hallo Christof,
Danke für den Hinweis.Ich habe ein sehr altes Maler-Fachbuch zu Hause - laut Druck Erstauflage von 1886 - geschrieben von "Malermeister für Malermeister"
Inhalt in groben Zügen: Zum Großteil Beschreibungen von alten Techniken sowie altes, zum Teil vergessenes Grundwissen ( aus heutiger Sicht, z.B. das Binden bzw. Anfertigen eines Pinsels, welche Haare für welchen Pinsel......erstaunt war ich z.B., als ich las, was ein "Ichneumon" ist. Nicht etwa ein mondsüchtiger Egoist mit ausgeprägten Krankheitsbild, - wie ich zuerst annahm - sondern eine Schleichkatzenart, aus deren Fellhaare früher feinste Spezialpinsel angefertigt wurden.
Unter anderen ist in diesen Werk auch das Maserien sehr genau beschrieben.
Ich hab´s mal probiert, aber Theorie und Praxis sind immer noch zweierlei....
Im übrigen würde ich heute ein Möbelstück, bei dem die dunkle Orginal-
( Bier-)Lasur noch vollständig vorhanden und nur geringfügig "beschädigt" ( "normale Gebrauchs - bzw. Abnutzungsspuren ) ist, unter keinen Umständen mehr leichtfertig in die Enlackungskammer "werfen" - nur um es auf " antikes Weichholzmöbel" zu trimmen. (Früher wurden fast alle Möbel mit irgend einen
" Überzug geschützt" - nur die wenigsten stellten sich "nackte" Weichholzmöbel in die Häuser. Außerdem dürfte von solch "nackten Möbeln" heut zu Tage kaum mehr was übrig sein, wenn diese nicht irgend wann einmal gestrichen
( geschützt )wurden.
Diesen " Fehler " habe ich einmal mit einem wunderschönen Gründerzeit-Eintürer gemacht - bereue ich heute noch.Im Sinne einer " echten Restauration" sollte man eigentlich bestrebt sein, den ursprünglichen Orginalzustand zu erhalten bzw. wieder herzustellen.( Duden:restaurieren= ein Kunst,-Bauwerk - einen Kunstgegenstand, ein Gemälde o.ä.in seinen ursprünglichen Zustand bringen, wiederherstellen bzw. ausbessern.)
Will man also nach dieser Definition "restaurieren", ist das Entlacken eines maserierten Möbels eigentlich das Schlimmste was man machen kann.
Wenige Male im Jahr habe ich das Vergügen, eine seit der Jahrhundertwende so gut wie nicht veränderte Wohnung ( in einem alten Herrenhaus - Privatbesitz )
betreten zu dürfen, in welcher wirklich die Zeit stehen geblieben ist. Dort stehen unter anderen solche maserierten Möbel in Orginalzustand - Oberflächen wie frisch aus der alten Meisterwerkstatt - eine unglaubliche Aura, ein herrliches, " altes Flair ". Außer dem Ticken der alten Standuhr hört man nichts,einfach eine unbeschreiblich schöne Stimmung.
Dieter M.