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Re: holz biegen "Biegeholz"
Verfasst: Mi 19. Nov 2003, 21:12
von Urs Eschmann
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In Antwort auf #94595]
Hallo
Dieses Biegeholz gibt es tatsächlich. Bei uns in Zürich bietet es eine Schreinerei "rundumholz" an, in Buche, Esche und Eiche. Es ist in der Länge um 20% gestaucht. Die Preise sind allerdings "beachtlich". Beispiele:
Kantholz Buche Dicke/Breite/Länge 100/120/1000 CHF 199.75,
Esche 100/120/1100 CHF 365.40,
Eiche dito CHF 495.80.
Mitgeliefert wird eine Anleitung zum Fräsen, Leimen und Einpassen mit einigen Warnungen vor Fehlern. z.B. sollte man keinen wasserhaltigen Leim verwenden, weil das bereits gestauchte Holz beim Trocknen des Leimes nochmals schrumpft. Falls jemand Interesse hat, kann ich die 2 Seiten einscannen.
Gruss
Urs
Re: Damfbiegen
Verfasst: Do 20. Nov 2003, 21:37
von Martin Eichler
Hallo Ley,
das Buch ist nur noch antiquarisch zu erhalten, zur Zeit zum Beispiel unter
www.zvab.com/ zwei Exemplare, eines für 40,- ein weiteres für 50,-Euro.
Es handelt sich um Curt W,.Eichler, Yacht und Bootsbau Band 1 der für den Holzwerker am ehesten interessant ist.
Der Teil zum Biegen von Holz umfasst etwa 10 Seiten, die ich gerne für Dich kopieren kann, wenn Dir die Anschaffung nur für diesen Teil zu aufwändig ist.
(aufwendig mit ä tut immer noch weh)
Gruss
Martin
Re: Damfbiegen
Verfasst: Fr 21. Nov 2003, 19:09
von ley de saint
hallo martin,
hab mir eben mal die seite angeschaut,hmmmm wenn ich ein boot bauen möchte wären mir die 50 sicher nicht zu schade
aber da ich,wie du sagst nur 10 seiten benötige.wäre ich dir fürchterlich dankbar für deine mühe.......
aber bitte nicht als pdf datei,der reader will zum verecken nicht auf mein pc..
geht es als word-datei?....
besten dank im voraus
mfg ley
Re: holz biegen "Biegeholz"
Verfasst: Sa 22. Nov 2003, 22:06
von Michl
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In Antwort auf #96800]
Hi,
ich habe Interesse!
wäre schön, wenn Du mir die 2 Seiten über das "Biegeholz" mailen könntest.
Vielen Dank,
Michl
Re: holz biegen oder fräsen?????
Verfasst: Sa 22. Nov 2003, 22:07
von Michl
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In Antwort auf #94549]
Hi,
kann mir jemand erklären, wie sich Holz um 20% Stauchen läßt? Gibts da ne Maschine dafür und wenn ja, wie heißt die?
Michl
Re: holz biegen oder fräsen?????
Verfasst: Sa 22. Nov 2003, 23:02
von Urs Eschmann
Hallo Michl
Das dürften etwas grössere Maschinen/Vorrichtungen sein, wahrscheinlich nichts für einzelne Holzwerker. Der unten zitierte Hersteller gibt an, die Methode von Thonet (ja der mit den berühmten Stühlen und andern Bugholzmöbeln) weiterentwickelt zu haben. Ich erinnere mich, einmal in einem Buch über Thonet Abbildungen der Produktionsvorrichtungen gesehen zu haben: Das waren Industrieanlagen!
Google liefert zum Schlagwort folgende URL (neben dem Rückverweis auf diese Diskussion):
http://www.candidus-prugger.com/geschichte.aspHier findest Du eine Geschichte des Biegeholzes und eine Fotogalerie mit Anwendungen. Diese Firma dürfte auch der Lieferant meiner Bezugsquelle sein, denn die Verarbeitungshinweise auf dieser Web-Site entsprechen den Blättern, die ich damals beim Kauf meiner Leisten erhalten habe.
Unter
biegeholz.com
kannst Du sogar ein Video und eine 11-seitige Anleitung (PDF) mit Fotos herunterladen.
Gruss
Urs
Re: Damfbiegen
Verfasst: Mo 8. Dez 2003, 18:03
von Andreas Leimhofer
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In Antwort auf #94544]
Nicht nur die Bootsbauer biegen Holz, auch die Fassbinder. Habe selber manchmal mitgeholfen die (Eichen)Fässer in Form zu bringen. Sehr interessant. Es gibt auch Berufsschulen, wo dies gelehrt wird und die demzufolge neben dem praktischen auch den theoretischen Hindergrund beherrschen.
lg
Andreas
Re: Damfbiegen
Verfasst: Mo 8. Dez 2003, 18:48
von Michl
Gibt´s über´s Fassmachen irgendwelche Bücher? Oder wo kann man da mal zuschauen bzw. welche Berufsschulen haben das Thema in ihrem Lehrplan?
Re: Damfbiegen
Verfasst: Di 9. Dez 2003, 20:12
von Andreas Leimhofer
Ich nehme schon an, daß es darüber Bücher gibt. Persönlich kenne ich keines. Die alten Fassbinder arbeiten meist nur aus dem Kopf, oder aus ihren (noch handgezeichneten aber schönen) uralt Unterlagen die meist aus der Berufsschulzeit stammen. Bücher konnte man sich damals nicht leisten, bzw. wurden sowieso alle überliefert. Nebenbei: Mit Tischlerwerkzeug fängt man im Bereich der Binderei praktisch überhaupt nichts an. Die Binder haben für alles und jenes Spezialwerkzeug das aber teilweise sogar selbst hergestellt wird. Zumindest war das früher so. Also ein Binder unter 70 verschiedenen Hobelarten ist kein Binder. Für die verschiedenen Fassgrößen, Gießkörbe, Butterfässer, (Sau)Tröge, Butten usw. braucht man eben unterschiedlich große Werkzeuge. Das Werkzeug ist überhaupt nicht mehr bis nur sehr schwer zu bekommen. Das nehme ich an, da ich es noch nie irgendwo zum Kauf gesehen habe. Ich bin übrigens Tischler. Fassbinder gab's früher dort wo viele Fässer gebraucht wurde. Hauptsächlich in Wein- , Mostgebieten und Bierbrauereien.
Ich bin aus Österreich und in meiner Nähe befindet sich so eine Fachschule. (und Brauerei: WIESELBURGER BIER dürfte bekannt sein). Es gibt noch Klassen mit Fassbindern. Diese Berufsschule befindet sich in Östereich / Niederösterreich / Pöchlarn (an der Donau)
http://www.lbsholz.atmfg
A.Leimhofer
Re: Damfbiegen
Verfasst: Mi 10. Dez 2003, 08:32
von André Schwarz
Im Verlag Th. Schäfer erschien dieses Jahr ein Reprint "Der Böttcher und Küfer". Darin wird ausführlich über das alte Handwerk berichtet. Ich habe es mir geholt, war sehr interessant, darin zu schmökern. Leider wurde es in einer Zeit geschrieben, in der manches Handwerkliche noch jedermann bekannt war und somit nur kurz erwähnt wird, weil zu "trivial".
Das Buch kostet 28 und kann hier
http://www.libri-rari.de/ betrachtet werden (unter Abschnitt Holz bzw bei Neuerscheinungen.
Viele Grüße, André