Ein letztes Mal: Hobelbank

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Christof Hartge
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Kleine Teile spannen

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Jörg,
noch ein Tip wie man kleine Teile spannen kann, ohne den Ulmia-Schraubstock: Kleinteil mit einer Klemmsia Zwinge spannen und selbige in die Vorder-oder Hinterzange spannen. Das ergibt einen schönen Schraubstock der Höhenverstellbar ist, sich neigen läßt und sehr Werkstückschonend arbeitet.

Viele Grüße, Christof.

Dieter Schmid
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Re: Die Hobelbank und ihre Eigenheiten

Beitrag von Dieter Schmid »

[In Antwort auf #93604]
In allen Punkten kann ich Jörg zustimmen. Holz hat seine bekannten Eigenschaften und die kann man nicht ändern. Ein gewisses Schwinden und Ziehen ist unumgänglich, eine sorgfältige Wahl des Holzes und ein ebenso sorgfältiger Trocknungsprozeß vor der Herstellung minimieren die Erscheinungen, der Anwender kann durch gleiche Sorgfalt bei Aufstellung und Lagerung erheblich dazu beitragen.

Nach meiner Erfahrung erfüllen alle deutschen Hersteller bei Ihren Profimodellen die Anforderungen an Holzqualität und Trocknung. Wichtig bei der Auswahl ist - wie bei anderem Werkzeug auch - darauf zu achten eine HERSTELLERMARKE und keine HANDELSMARKE zu kaufen. Eine Handelsmarke (auch Hausmarke genannt) kann von jedem Händler geschaffen werden, die Herkunft des Produkts wird häufig verschleiert. Die Herstellermarke benennt eindeutig den Hersteller, der dafür auch gerade stehen muß.

Ich selber bin mir nicht so ganz sicher, ob die Ulmia-Spannzange mit einer Führungsstange und einer Gewindespindel wirklich besser war als die gängige Zange anderer Hersteller mit der Gewindespindel in der Mitte und zwei Führungsstangen rechts und links. Habe selber jahrelang eine Ulmia-Hobelbank besessen und öfter nachspannen müssen, der Aufwand hielt sich jedoch in Grenzen. Dabei machte ich die Erfahrung, daß das Holzplättchen, das auf der einen Seite einzusetzen ist, besser 2 - 3 mm dick ist als 1 - 2 mm.

Die beiden folgenden Links zeigen den Original-Beipackzettel von Ulmia, für alle, die es genau wissen wollen.

http://www.woodworking.de/hobelbank1.jpg

http://www.woodworking.de/hobelbank2.jpg

Grüße
Dieter

Christian Aufreiter
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Re: Teile spannen

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo Holzwerker,

vielleicht ist es ganz nützlich sich kleine Klötzchen in den gängisten Stärken herzurichten und diese gegebenfalls einzuspannen, um das Verziehen der Zange zu verhindern - wenn das Werkstück rechts von der Spindel der Zange eingespannt wird, das Klötzchen links einspannen bzw. umgekehrt.

Zwar kein sonderlich genialer Tipp, aber recht nützlich wenn man viel Spannkraft braucht.

Grüße,

Christian

Berthold Cremer
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Kleine Teile in alternativer Vorderzange *MIT BILD*

Beitrag von Berthold Cremer »

[In Antwort auf #93606]
Mit Interesse habe ich die Diskussion um die Vorderzange verfolgt.
Meine Hobelbank ist schon sehr alt, leider kenne ich weder Alter noch Hersteller. Sie hat aber eine interessante Vorrichtung, um kleine Teile zu spannen. Diese Vorrichtung möchte ich der Vollständigkeit wegen hier kurz beschreiben:

Auf der linken Seite der Vorderzange befindet sich eine Gewindespindel mit einer sehr großen Rändelmutter. Wenn man die Vorderzange auf volle Länge nutzen möchte dreht man die Mutter so weit ein, daß sie in der Fläche der Vorderzange verschwindet. Möchte man aber ein kleines Teil auf der rechten Seite spannen, so dreht man die Mutter so weit herraus, wie das zu spannende Teil stark ist. Damit ist auf einfache Weise ein sicheres und festes Spannen kleiner teile möglich. - Siehe Bild!

Solch einen Mechanismus habe ich bis jetzt bei keiner anderen Hobelbank gesehen. Kennt jemand so ein Modell? Kann mir jemand den Hersteller oder das Alter der Hobelbank nennen?


Bernhard
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Re: Die Hobelbank und ihre Eigenheiten

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #93607]
Das Thema Vorspannung lässt mich nicht los:
Ich habe mittlerweile verschiedene Varianten zu lesen bekommen, wie die Vorspannung nachgestellt werden soll, einschließlich der Original Ulmia Beschreibung hier. Aber verstehen kann ich sie alle nicht.

Wir gehen doch davon, dass die Vorderzange zuerst rechts anziehen soll, also auf der Seite der Gewindespindel, nicht auf der Seite der Führungsspindel, die ja näher zur Stirnseite liegt. Hintergrund ist wohl, dass die rechte Seite die "wichtigere" Seite ist, weil eben näher an der Zugspindel und weil lange Bretter etc. eben auf der rechten Seite, evtl. auch mit Unterstützung eines Bankknechts, eingespannt werden. Richtig?

Wenn das so ist, dann bedeutet eine Vorspannung doch eine Schrägstellung der Vorderzange in der Weise, dass beim Zudrehen der Vorderzange zuerst die rechte Seite anliegt, wobei links noch ein Spalt offen ist. Mein (hoffentlich) gesunder Menschenverstand würde mir hierzu empfehlen, entsprechend eine Beilage auf der LINKEN (!!) Seite der Vorderzange beizulegen, um eben diesen Spalt sicherzustellen. (Herr Schmid: Genau so haben Sie es auch übrigens auf einer Skizze dargestellt, die Sie mir mal zugeschickt hatten. Sie erinnern sich?)
Wie soll das nun funktionieren, wenn die Beilage auf der rechten Seite eingebracht wird?

Und nochwas: ich habe die im ULMIA-Blatt beschriebene Methode gestern ausprobiert, mit einem ca 3mm Blättchen, ohne dass sich was positiv verändert hätte. Dazu kommt noch, dass sich diese besagte Schraube an der Führungsspindel zwar prima lösen lässt, aber fast nicht mehr anzuziehen ist, da es sich um eine Schraube mit Mutter handelt, wo die Mutter eigentlich (im eingebauten Zustand) nicht mehr zugänglich ist. Also Empfehlung: eher die Finger davon lassen. (Übrigens: In oben erwähnter Skizze war auch die Möglichkeit empfohlen, die beiden rechten der 4 Schrauben, mit denen die gesamte Mechanik von unten an die Platte verschraubt ist, zu lösen und unter Vorspannung wieder anzuziehen. Was ich aber auch nicht für sehr clever halte. Warum dann nicht alle Schrauben lössen, und die Mechanik einfach leicht schief einbauen? Aber dagegen wird es wohl auch Gründe geben.)

Schade, dass es Ulmia nicht mehr gibt, sonst könnte man die Frage direkt an Ulmia richten. Ich hoffe aber dennoch, dass hier noch einige fachkundige Kommentare kommen. Vielleicht gibt es ja auch einen ehemaligen ULMIA-Mitarbeiter, der dazu was sagen kann.

Bis dahin herzliche Grüße,
Bernhard Dirr

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Die Hobelbank und ihre Eigenheiten

Beitrag von Christof Hartge »


Lieber Bernhard,
mal sehen ob dir folgendes helfen kann: Die Schraube hinten links ist zwar umständlich zu erreichen aber mit einem Maulschlüssel kannst du den Kopf unter der Bankplatte erreichen und mit einem Ring/Maulschlüssel die gegenüberliegende Mutter. Bevor du diese Schraube im gespannten Zustand mit Plättchen nicht angezogen hast, wirst du keine Besserung verspüren. Warum das gerade auf die rechte Seite muß? Frag einer die Ingenieure, aber ich vermute die Zange ist eben so ausgelegt, daß die richtige Spannung bei einer gewissen Keilwirkung auf der rechten Seite erreicht wird. Ich habe keine andere Hobelbank zum Vergleich, aber ich vermute weiterhin, das eine Zange die parallel anzieht wie ein Maschinenschraubstock eher nicht wünschenswert wäre: Wie oft sind beim Werkstoff Holz schon mal exakt parallele Seiten gegeben? Die Ulmia-Zange ist in der Lage kleine Abweichungen auszugleichen.
Viel Glück und alles Gute beim Vorspannen,
Viele Grüße, Christof.

Stefan Wagner
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Re: Kleine Teile in alternativer Vorderz

Beitrag von Stefan Wagner »

[In Antwort auf #93610]
Hallo Berthold,

die Konstruktion kenne ich von der Hobelbank meines Vaters (vor 30 Jahren gebraucht von einem Schreiner erhalten). Speziell an die grosse Rändelmutter kann ich mich gut erinnern, jedoch leider nicht, ob an der Bank eine Herstellerangabe war.

Das Ganze sollte sich übrigens gut nachrüsten lassen. Ich glaube, ich werde es meiner neuen alten Bank im Zuge der Aufarbeitung spendieren.

Grüße

Stefan

Dominik Brandt

Re: Die Hobelbank und ihre Eigenheiten

Beitrag von Dominik Brandt »


Hallo,

also ich würde es mir ein zweites mal überlegen mir meine hobelbank nochmal zu bauen. habe sie jetzt schon ca. ein jahr. sie ist sicher stabiler als manche die du kaufen kannst dennoch ist es eine richtige arbiet so ein ding nach verkaufsmaßen einer großen ulmia hobelbank zu bauen.
1. man muss echt super gutes Buchenholz haben -> ich hatte eine astfreie Kernbohle (stehende jahrringe = wenig werfen) Preis ca. 200 DM
2. die platte selbst ist eigentlich kein problem aber es fängt bei den bankhakenlöchern an. habe diese mit hilfe von CNC Maschine mm genau eingefräst. auch wie beim original so das der bankhacken versenkt jedoch nicht durchfallen kann.
3. trotz kurzer und fast optimaler lagerung hat die platte sich nach dem verleimen geworfen. ( für mich wars niht so schlimm deswegen habe ich es so gelassen)
4. die von dieter schmid bestelten spindeln (hinterzange/vorderzange)sind nicht wirklich so der hit !! die hinterzange hat in der laufschiene zu viel spiel dadurch verschiebt sich die ganze zange beim zudrehen ein paar mm nach oben !! kann ich aber nichts mehr machen. vorderzange kann ich wenn die größere empfehlen da die kleine beim zudrehen keine sehr gute führung hat !! preis beider spindeln ca 200 DM
5. das gestell aus 80/80 mm fichten balken mit schlitz-zapfenverbindung und 2 gewindestangen horizontal eingearbetet (fr mehr stabilität) kosten für Holz und gewindestangen ca. 100 DM
6. bankhaken habe ich selbstgebaut -> besser als die original mit wechselbaren federstählen. kosten für original bankhaken ca. 50 DM

FAZIT: - 500 DM reine Matterialkosten (+ bankhaken = 550 DM)

- etliche stunden arbeit beim einpassen und bauen der vorder und hinterzange

- stabile hobelbank

so also ich glaube ich würde mir das nächste mal lieber eine gebrauchte kaufen !!

ach ja für die die es interessiert ich bin Tischler in der Ausbildung jetzt im 3. Lehrjahr und als ich mir das Gute stück gebaut habe war ich im 1. und anfang des 2. Lehrjahres.
gebe auch gerne tips und anregungen

MFG Dominik Brandt

P.S: nicht das einige denken der hat sich alles machen lassen -> ich habe lediglich beim tragen hilfe benötigt ansonstan habe ich alles bewältigt.



Christof Hartge
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Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Die Hobelbank und ihre Eigenheiten

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Dominik,
erstmal Hut ab und Respekt, daß du den Bau einer kompletten Bank bewältigt hast. Die Schwierigkeiten kann ich dir gut nachfühlen. Alles in allem denke ich, dass die meisten an am Anfang, wenn sie die Bank brauchen noch nicht in der Lage sind, eine Bank zu bauen. Es sei denn man hat, wie du schon eine Werkstatt zur Verfügung. Und: zum Bauen einer Bank braucht man eine Bank, oder ?

Viellleicht kannst du ja mal ein Photo von deiner Bank schicken?

Grüße, Christof.

Dominik Brandt

Re: Die Hobelbank und ihre Eigenheiten

Beitrag von Dominik Brandt »


Hallo christof,

tja also eine eigene werkstatt hatte ich ja nicht zur verfügung. ich habe das alles in der schule gebaut immer nach unterichtsschluss oder in den pausen. also für den bau einer hobelbank muss man nicht unbedingt eine hobelbank haben denn eigetnlich ist das einzige was ich auf einer bank gemacht habe kleinere verleimarbeiten und dafür braucht man keine hobelbank.
ein foto werde ich dir anfang nächster woche mal rübermailen.
bist du auch Tischler ?

Mfg Dominik

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