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Re: Nicht die aktuellste Technik?
Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 21:00
von Wolfgang Kueter
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In Antwort auf #83307]
Hallo,
[...] Damit kann man recht tiefe Sacklanglöcher - also Schlitze - herstellen. In vielen Fällen nimmt man heute dazu eine Oberfräse, aber bei den vom Threadstarter angegebenen Tiefen ist das schwierig bis unmöglich. [... ]
Nun ja, man kann sich durchaus oft irgendwie mit einer Oberfräse behelfen. Bei einem Langloch für einen Schlosskasten oder bei Schlitzen für die Querfriese einer (Haus)tür ist die OF allerdings kaum die richtige Maschine. Das fängt mit den Schwierigkeiten beim Einspannen solcher Werkstücke schon an. Eine Langlochbohrmaschine spielt da in einer ganz anderen Liga, Gussanschlag, Exzenterspanner, Werkstück drauf, fest, fertig.
Wolfgang
Re: Nicht die aktuellste Technik?
Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 21:33
von Rolf Richard
Hallo Wolfgang,
wie viele Langlochbohreinrichtungen werden denn noch angeboten? Das tendiert doch langsam gegen Null. Es ist eine Maschine, die heute keine wirkliche Anwendung mehr hat, insbesondere unter dem Blickwinkel, dass sie sehr wenig flexibel ist.
Auf der aktuellen Holzhandwerk gab es nach meiner Kenntnis keinen einzigen Anbieter, der noch auf diese veraltete Technik setzte.
Gruss
Rolf
Re: Nicht die aktuellste Technik?
Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 21:43
von Wolfgang Kueter
Hallo,
wie viele Langlochbohreinrichtungen werden denn noch angeboten? Das tendiert doch langsam gegen Null. Es ist eine Maschine, die heute keine wirkliche Anwendung mehr hat, insbesondere unter dem Blickwinkel, dass sie sehr wenig flexibel ist.
Natürlich werden solche Maschinen heute noch eingesetzt. Nicht nur für Langlöcher sondern auch für Dübelbohrungen beim Türenbau für Lochreihen etc. etc. Ein Tischler hier um die Ecke, bei dem ich letztens etwas Holz gekauft habe, äußerte sich begeistert über seine kürzlich angeschaffte Bohrmaschine, mit der er genau die o.g. Arbeiten ausführt.
Wolfgang
Re: Nicht die aktuellste Technik?
Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 23:36
von Heinz Kremers
Hallo Rolf,
ein Blick in die Angebote der Anbieter von professionellen Holzbearbeitungsmaschinen hilft weiter. Aber da dank Oberfräse auch die Tischkreissäge nicht mehr aktuellste Technik ist .... (duck und weg)
Gruß
Heinz
Re: Nicht die aktuellste Technik?
Verfasst: Sa 26. Mär 2016, 08:16
von Christoph Meyer
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In Antwort auf #83315]
Hallo Rolf,
Auf der Holz Handwerk konnte man schon noch Langlochbohrer als Einzelmaschinen sehen.
Die Austellerliste wirft da unter anderem Firmen wie Panhans, Scm/Holzkraft, Felder oder auch Martin als Anbieter aus.
Grüße
Christoph
Re: Lange Langlochbohrer
Verfasst: Di 29. Mär 2016, 09:18
von Jan T.
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In Antwort auf #83312]
Hallo Michl,
ich brauchte auch einen langen Langlochbohrer um für einen (Schrank-)Türrahmen durchstemmte Zapfenlöcher zu erstellen. Da ich in 7mm auch keinen ausreichend langen Langlochbohrer bekommen habe, hab ich von beiden Seiten gerade so tief eingebohrt, bis sich die beiden Langlöcher in der Mitte trafen. Es gab da einen minimalen Versatz den ich dann mit dem Stechbeitel nachbearbeitet habe. Der Zapfen passte super rein.
Da ich noch ein Neuling in Bezug auf die Langlochbohrmaschine bin (besitze eine Bäuerle 3-Fach Kombi Maschine aus Guss von 1963, Fräse, Kreissäge, Langlochbohrmaschine) wollte ich auch unbedingt längere Langlochbohrer haben. Dies macht aber nach meiner bisherigen Erfahrung keinen Sinn. Die Langlochbohrer werden dann zu instabil.
Leider findet man nicht wirklich viele Informationen zum Langlochbohren. hab mir das also irgendwie selbst angeeignet. Den Langlochbohrer wie einen Fräser zu benutzen geht gar nicht. Ich mache das so, dass ich nebeneinander Löcher bohre, also nur in die Tiefe gehe, evtl. erst mal nur bis zur halben Tiefe, dann nochmal raus um die Späne abzuführen und dann die komplette Tiefe bohren. Nun bohre ich den Steg, der zwischen den Löchern stehengeblieben ist "kaputt". Aber wie gesagt auch hier immer nur einbohren, nicht den Langlochbohrer in horizontaler Richtung bewegen.
Erst wenn das Langloch schon so gut wie fertig aussieht tauche ich mit dem Langlochbohrer Stufenweise ein und bewege ihn langsam in horizontaler Richtung. Hierbei wird dann kaum Material weggenommen und selbst dann ist das, gerade bei den kleinen Bohrern (6mm, 7mm) eine Angelegenheit wo der Bohrer gefühlt vor dem Material zurückweicht und die ich daher mit sehr viel Vorsicht betreibe.
Auf diese Weise bekomme ich wirklich gute Langlöcher hin und mache mir die Langlochbohrer nicht krumm.
Ich arbeite sehr gerne mit der Langlochbohrmaschine und finde sie für die Massivholzbearbeitung mit traditionellen Holzverbindungen sehr wichtig. Mit der Hand stemmen würde Ewigkeiten dauern. Aber keine Angst, den Stechbeitel wirst du auch so immer noch oft genug benötigen. Manchmal muss etwas nachgearbeitet werden und ich stemme die runden Ecken immer winklig aus, das finde ich wesentlich schöner.
Wenn du ein langes Sackloch benötigst, würde ich soweit vorarbeiten, wie es die Länge des Langlochbohrers zulässt und den Rest mit einem gewöhnlichen Bohrer vorbohren und dann mit dem Loch- bzw. Stechbeitel ausstemmen.
Soviel zur meinen Erfahrungen und Vorgehensweisen.
Gruß
Jan
Re: Lange Langlochbohrer
Verfasst: Di 29. Mär 2016, 13:15
von Konrad Holzkopp
Guuden,
Yep, so ist es richtig. Bohren, bohren, Bohren,
und dann seitlich verfahren, bei jedem Durchgang
jedes mal ~ 10mm tiefer. Immer wieder lupfen so dass
die Späne raus können, auch beim seitlichen verfahren,
Und das immer in der gleichen Richtung.
Der Bohrer versucht immer entgegen der Schnittrichtung auszuweichen,
so mache er das nur in eine Richtung.
g.H! J.
Re: Lange Langlochbohrer
Verfasst: Di 29. Mär 2016, 18:06
von Dietrich
Hallo Jan und hallo Justus,
sehr saubere Langlöcher in Laubholz erzeugen die sog. Pendelschlitzfräser, bei denen nicht vorgebohrt wird
sondern gleich von Anfang an einige mm ins Material eingetaucht wird und sofort mit dem Verfahren begonnen werden kann.
Im Schnitt sind die Pendelschlitzfräser allerdings 20mm kürzer als Langlochfräsbohrer, dennoch reicht ein 10mm Pendelschlitzfräser
aus um 75mm Eichenrahmen durch zu stellen.
Das soll mal einer mit einer Oberfräse versuchen...mal abgesehen von dem Wegoma-Teil für Schloßkästen.
Gruß Dietrich