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In Antwort auf #70760]
Hallo Christian,
also sicher soll/kann und wird die Welt nicht am deutschen "Wesen" genesen - und auch nicht am schweizerischen.
Über Gesetze welcher Art auch immer wird ja hier nicht debatiert, und daß "wir" die Allergrößten sind, soll glauben wer will. Meinetwegen auch alle "anderen". Dazu hat jeder eine eigene Meinung.
Darum geht es aber nicht, sondern um Sicherheitsvorkehrungen,/-vorschriften (zumindest im sinnvollen Teil des Beitrages von Wolfgang), und da ist es richtig, mit gutem Beispiel voranzugehen.
Ich halte anerkannte und den Betrieben gegebene Vorschriften, die Unfälle von Mitarbeitern verhindern sollen, für absolut richtig und eine der ganz großen Errungenschaften in der Arbeitswelt. Natürlich ist jeder für sich selbst verantwortlich, als Firmenchef habe ich es aber auch für meine Mitarbeiter zu sein. Ich fordere Leistung und Einsatz, profitiere letzendlich davon, muß dafür auch für möglichst sichere Arbeitsplätze sorgen.
Ich persönlich bin froh, in einem Land mit einem (immer noch) solidarischen System zu leben. Wir werden sehen, wie die fortschreitende "Amerikanisierung" (die negativen Auswirkungen davon, also "uns" und "hier" konkret betreffend
z.B. Tischkreissägen ohne Spaltkeil und keiner schert sich darum) das in Zukunft verändern wird.
In den Firmen, die ich kenne, sind/waren die Berufsgenossenschaften übrigens immer relativ großzügig (sofern man das Wort hier benutzen kann), es sind aber auch keine ganz krassen Ausrutscher vorhanden gewesen (wie es m.M. z.B. eine Bandsäge ohne Bandabdeckung wäre). Und das ist in unserem Land sicherlich auf die immer besser werdenden Vorschriften der letzten 130 Jahre zurückzuführen. Daß Firmen wegen UVV schließen müssen, habe ich noch nicht gehört, mich allerdings auch nicht explizit darüber informiert. Im Normalfall gibt es für jede grundlegende Änderung eine gewisse Übergangsfrist.
Zum gegebenen Beispiel: daß ein Sägeband reißt, kann nun mal wirklich passieren (u.U. sogar relativ einfach), und ich gehe stark davon aus, daß das in den allermeisten Fällen äußerst unerwartet passiert. Für Volle Deckung dürfte also im eintretenden Fall nicht genügend Zeit sein und in dem Fall möchte ich mich nun mal nicht in Reichweite des Bandes aufhalten (müssen). Wenn ich eine solche Säge bediene, wird aber genau das geschehen. Es muß also verhindert werden, daß ein gerißenes Sägband Schaden am Bediener anrichtet. Das ist in dem Fall durch einen Kasten aus Blech oder auch aus Holz relativ einfach zu bewerkstelligen. Und das hat nichts mit "deutschem" Wesen zu tun.
Gruß, Andreas