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Re: Dünne Leisten kein Problem

Verfasst: So 18. Nov 2007, 12:39
von Heiko Rech

Hallo Christoph,

Man darf den Vorschub nie für sich alleine sehen. Im Zusammenhang mit dem Vorschub muss man auch immer die Drehzahl berücksichtigen. Je höher die Drehzahl, desto höher kann der Vorschub gewählt werden.

Es wäre also auch interessant, welche Drehzahl die Maschine von Jet hat.

Bei der Felder steckt vermutlich ein stärkerer Motor dahinter, so dass der langsame Vorschub gewählt werden kann, wenn man viel Material abträgt.

Was meinst du eigentlich mit einem Längenanschlag? Da kann ich irgendwie nicht ganz folgen. Wofür sollte der gut sein?

Gruß

Heiko




Längenanschlag

Verfasst: So 18. Nov 2007, 13:58
von Pedder

Hallo Heiko,

ich hatte das Gefühl, dass Christoph einen Witz von Jockel aufgreift. Aber was weiß ich schon?

Liebe Grüße Pedder



Jet Dickenhobelmaschine JPM-13 CSX

Verfasst: So 18. Nov 2007, 14:03
von Christoph
[In Antwort auf #38569]
Hallo Heiko!

Der "Längenanschlag" war nur als Kommentar zu Jockels nettem Beitrag gemeint. Zitat: "Und ich dachte immer der Dickenhobel soll in der Stärke abhobeln und nicht in der Länge ;-)." In sofern entbehrt dies sämtlicher Ernsthaftigkeit!.

Zurück zu den Fakten! Hier mal ein paar Daten im Vergleich:

Maschinendaten__________________ Flott/Kräku____________Jet__________
Umdrehungen/min Hobelwelle__________6400______________4800_________
Anzahl der Messer_____________________2_________________3__________
Vorschubgeschwindigkeit___________6,02m/min___________3m / 6m_______
Dickentischlänge____________________500mm____________950mm_______

(Kräku gibt eine Vorschubgeschwindigkeit von 602m/min an, ich gehe daber davon aus, dass da schlicht das Komma fehlt)

Gehe ich die Sache jetzt mal mathematisch an, dann schneidet die Flott 12800 in der Minute bei 6020mm Vorschub, also ist der Abstand zwischen zwei Schnitten 0,47mm. Gehe ich das genauso bei der Jet an, dann haben wir 14400 Schnitte auf 3000mm macht also 0,21mm Abstand zwischen zwei Schnitten.

Natürlich ist mir klar, dass Mathematik Theorie ist, aber im Klartext bedeutet das, dass, wo die Flott 1x schneidet, die Jet 2,2x schneidet. Da ich das Problem mit dem dünnen Holz noch öfter haben werde, bin ich eben am überlegen, ob die höhere Schlagzahl nicht auch mehr Ruhe in die Sache bringt und damit den Schwund reduziert. Mir ist klar, dass es da noch viele weitere Theorien à la "bei einer 2-Messerwelle schneidet doch eh immer nur ein Messer" gibt. Und dass jede Theorie grau ist. Allerdings wüßte ich auch nicht, wo man sowas am Gerät selber mal ausprobieren könnte, was ja sicherlich der Idealfall wäre.

Hier einmal ein Link zur Beschreibung der Maschine:
www.wmhtoolgroup.ch/user_content/editor/files/07KatalogSeitenDE/deutsch_Holz_low%2022.pdf

Grüsse

Christoph




achso!

Verfasst: So 18. Nov 2007, 17:41
von Heiko Rech
[In Antwort auf #38554]
O.K. abs verstanden! Ich hab mal den Stuhl etwas rübergerutscht, damit er nicht mehr auf der Leitung steht :-)

Gruß

Heiko



Re: JET Dickenhobelmaschine JPM-13 CSX

Verfasst: So 18. Nov 2007, 20:13
von Jörg Baas
[In Antwort auf #38528]
Hallo Christoph,

ich finde die JET Maschinen vom Preis- Leistungsverhältnis her gut. Doch gib obacht es gibt bei denen zwei Kategorien. Die Billigmaschinen die auch unter anderen Labeln draussen auf dem Markt sind und die gehobenen. Gut diese sind nicht so verarbeitet wie die deutschen Modelle. Ich habe die Abricht-Dicke JPT -310 mit Digitalanzeige. An der gibt es nichts auszusetzen und bei dieser ist auch das geschilderte Problem. Unter 6-7 mm komme ich aufgrund des Vorschubes wohl auch nicht. Für diese Fälle arbeite ich mit Zylinderschleifmaschine von JET. Damit kannst du hauchdünne Leisten herstellen und je nach Ausführung bis zu 56 cm breite Platten schleifen. Ich bekam später auch den Tipp die Leisten mit Doppelklebeband auf stärkere Bretter zu kleben und zu hobeln.
Zu der JPM-13CSX kann ich leider nichts sagen. Hast Du schon eine Abrichte weil Du dich für einen Dickenhobel entscheiden willst ? Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten habe ich bei der Abrichte noch nicht vermisst und diese macht 7 m/min. Käme für dich falls Du eine Abrichte hast, keine Schleifmaschine in Betracht. Ich habe keinen Preis von der JPM ausmachen können aber bei 600 € liegt dieser bestimmt wenn die kleine bei ca 300 € liegt oder ?
Wäre es da nicht sinnvoll auf eine andere Maschine umzuschwenken mit der Du noch mehr machen kannst. Versuch vor dem Kauf auch die Maschine beim Händler zu testen um Dir ein Bild machen zu können.

Schau Dir mal meine Massenproduktion an :-)

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/43382

Grüße Jörg




Re: Jet Dickenhobelmaschine JPM-13 CSX

Verfasst: So 18. Nov 2007, 20:20
von Walter Heil

Hallo Christoph,

bei Deiner Aufstellung fehlen noch Messerwellendurchmesser und, mit der Drehzahl daraus errechenbar, die Schnittgeschwindigkeit. Dazu kann noch ein, allerdings schwer abzuschätzender Effekt wichtig sein, nämlich eine Resonanzerscheinung zwischen "Schlagzahl" und dem frei auf dem Dickentisch laufenden Holz, bevor es vom zweiten Druckbalken oder der Auszugswalze erfasst wird. Das ist womöglich der "Längsanschlag".

Die Idee mit dem Doppelklebeband halte ich für am sichersten.

Theorien sind übrigens nur dann grau, wenn sie entweder falsch und/oder unvollständig sind. Sonst gäbe es, nur als Beispiel, keine Weltraumfahrt, keine Navi-Systeme und ich säße nicht hier und würde grade was in den PC tippen...

Gruß, Walter



Zylinderschleifmaschine

Verfasst: So 18. Nov 2007, 21:17
von Christoph

Hallo Jörg!

Danke für Deinen Link mit den Bildern. Ich habe im Moment 2 Flott ADH 250. Den besseren benutze ich ausschließlich als Abrichte, den zweiten, den ich als Dickenhobel benutze, habe ich sehr billig aber eben auch ziemlich massakriert gekauft (der Vorbesitzer hatte ihn wohl zum Dickenhobeln von Balken missbraucht). Ich habe mir das Teil wieder hergerichtet und so umgebaut, als sei das schon immer nur ein Dickenhobel gewesen (inkl Absaughaube) und war auch mit den Ergebnissen bislang echt zufrieden - zumal sich die Platzverhältnisse in einer Kellerwerkstatt durch die leicht beweglichen Maschinen gut nutzen lassen. Nur nagt es jetzt eben wegen der Leistenprobleme. Ich muss auch zugeben, dass ich bislang nur Hölzer gehobelt habe, die kürzer als einen Meter waren.

Da ich gelegentlich in England bin und auch selten an Werkzeugläden herumkomme habe ich mir bei Axminster den neuen Katalog mitgenommen - eigentlich hatte ich zu dem Zeitpunkt schon auf eine Zylinderschleifmaschine geschielt, dann aber im Katalog gesehen, dass besagte Hobelmaschine von Jet auch nicht teuerer ist (günstigster gesehener Preis des Hobels derzeit EUR 939,- inkl fahrbarem Unterschrank). Irgendwie traue ich einem Hobel eben doch mehr als einer Zylinderschleifmaschine. Ich würde mich aber sehr freuen,wenn Du hier über die Erfahrungen mit Deiner Maschine berichten würdest. Besonders würden mich folgende Fragen interessieren:

Wie sieht es mit der Genauigkeit der Einstellung aus?
Weicht die Walze bei zu viel Druck nicht nach oben aus und macht die Leisten dadurch schief?
Wenn ich es richtig weiß, hat die Maschine als "Förderband" ein Sandpapier. Hinterlässt das keine Spuren auf der Unterseite?
Wie sieht es mit dem Staub aus únd wieviel kannst Du pro Durchgang dünnerschleifen?
Welche Erfahrungen hast Du beim Schleifen von Weichhölzern gemacht?

Entschuldige die vielen Fragen, aber mich interessiert das Thema wirklich brennend!

Grüsse

Christoph




Re: Zylinderschleifmaschine

Verfasst: So 18. Nov 2007, 23:01
von MaxS

Christoph,

nimmst mir bitte nicht übel, aber für mich ist die Zylinderschleiftechnik ein alter Hut und überholt. Nur noch in "Notfällen", also für geschwungene oder Innenkonturen vielleicht sinnvoll einsetzbar.
Die Maschinen von Jet sind, naja, ganz nette Spielzeuge, aber wenn ich mir die Schleifleistung so ansehe, dann ist das nix für jemand, der damit auch mal einige Meter von breiterem Material bearbeiten will. Wenn schon im Durchlauf schleifen, dann ordentlich. Es gibt immer einige ältere Löwer Leistenschleifmaschinen zu kaufen, die kosten vielleicht ein bisschen mehr wie die Jet Zyl. - Schleifen, aber dafür kannst du da Bänder drauf verwenden und musst kein Band auf eine Walze aufwickeln. Denn normalerweise schleift man ja nicht nur mit K80 oder K120, sondern hinterher auch noch mit 150.

Viele Grüße,
Max




Re: Zylinderschleifmaschine

Verfasst: Mo 19. Nov 2007, 14:12
von Jörg Baas

Hallo Max,

die Löwer sind mit Sicherheit sehr gute Maschinen und ich bin auch ein Freund von Reserve aber diese halte ich für den privaten Gebrauch masslos übertrieben. Ausser es besteht wirklich eine gewisse Notwendigkeit. Ich habe in Deinen Threads schon gelesen dass Du so eine haben willst. :-)
Die JET ist sehr robust und präzise gebaut. Mir der habe ich schon den halben Tag am Stück geschliffen ohne dass diese die Grätsche macht. Mit Sicherheit im Vergleich zu einer Löwe ein Spielzeug aber in Bezug auf andere Geräte um Klassen besser. Man muß hier ganz klar den Einsatzzweck sehen.
Leisten und Vierkant schleifen, mal schnell das Brotzeitbrett druntergelegt oder Sperrholzplatten abgeschliffen, die vergeigten Leimholzbretter druntergelegt oder geschwungene Konturen geschliffen etc. Wenn ich richtig Material abnehmen will ist es mit der JET vielleicht nicht möglich aber hierfür gibt es andere Maschinen. Bei mir stand die Wahl zwischen Bandschleifer mit Rahmen oder Zylindermaschine. Ich habe mich für letzteres entschieden und bis heute nicht bereut.
Ob das ein alter Hut ist kann ich nicht beurteilen und so alt kann der Hut nicht sein sonst würden diese nicht noch angeboten werden oder ;-)

Viele Grüße Jörg



Re: Zylinderschleifmaschine

Verfasst: Mo 19. Nov 2007, 14:38
von Jörg Baas
[In Antwort auf #38585]
Hallo Christoph,
gerne beantworte ich Dir Deine Fragen. Max hab ich auch schon ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert.

Wie sieht es mit der Genauigkeit der Einstellung aus?
Die Machine hat ein Feingewinde mit der Du pro viertel Radumdrehung 0,4 mm schleifst. Laut Hersteller 1/10 mm genau. Ich hab meine Leisten mit der Schieblehre gemessen und auf 3,5 bis 3,7 mm runtergeschliffen.

Weicht die Walze bei zu viel Druck nicht nach oben aus und macht die Leisten dadurch schief?
Man darf bei der Maschine nicht denken ich stelle diese wie einen Hobel ein und hau Material runter. Es würde die Walze blockieren bzw. durch den starken Druck die Breite der Walze und je nach Breite des Materials das Holz verbrennen. Also wirklich Feinarbeit und dadurch nicht schief. Die Walze ist auch justierbar um diese wieder parallel zum Band einzustellen.

Wenn ich es richtig weiß, hat die Maschine als "Förderband" ein Sandpapier. Hinterlässt das keine Spuren auf der Unterseite?
Wäre mir bisher nicht aufgefallen und da bin ich schon empfindlich. Bei lackierten Oberflächen wäre unter Umständen was zu sehen aber ich denke da könnte man ein Papier dazwischenlegen.

Wie sieht es mit dem Staub aus únd wieviel kannst Du pro Durchgang dünnerschleifen?
Die Maschine hat oben einen 100 Absaugschlauchanschluß. Meistens ist 180er Papier drin, die grobe Abnahme mach ich durch die Abrichte oder Dicke. Wenn ich breite Platten oder Bretter abnhemen muß dann kommt schon mal das 80er Papier drauf. Ich denke 1- 1,5 mm dürfte je nach Material gehen habe ich aber ehrlich gesagt noch nicht ausprobiert. Das Auflegen des Bandes ist nicht so schlimm wie es oft angesprochen wird. Eigentlich regt mich so ein Gefummel bei Maschinen auf, was ich hier aber nicht als störend empfinde. Wenn Du vorher gut planst erst die groben Sachen und dann die Feinen dann wird halt zweimal gewechselt. Ein paar mal hin und her wechseln der Bänder möchte ich dennoch nicht. Wenn bei den größeren Maschinen das wechseln so schnell vonstatten geht wie bei einem Bandschleifer dann ist dann schon eine feine Sache.
Das Förderband ist in der Geschwindigkeit verstellbar. Wenn hier eine langsame Geschwindigkeit eingestellt wird ist die Abnahme größer und das Risiko der Verbrennung des Holzes vermindert.

Welche Erfahrungen hast Du beim Schleifen von Weichhölzern gemacht?
Was sprichst Du genau an ? Man kann diese auch schleifen ;-)

Wenn Du noch weitere Fragen hast, immer zu

Viele Grüße Jörg