Hallo Holzwerker,
ein kleiner Ausschnitt aus meinem jetzigen großen Projekt Küche bzw. Schrank.
Den Schrank habe ich bevor ich mit der Küche anfange so als Test mal gebaut und mich an verschiedenen Techniken versucht.
Die Platten die Ihr da seht sind schon die zweite Lieferung. Die erste Lieferung für den Schrank habe ich noch an der FKS gesägt. Die gesamte Platte (2,40 x 1,44 m) auf die FKS gelegt und die 1,44 m mal auf die Hälfte gesägt. Gar nicht so einfach wenn bei diesen Maßen noch zwei Hände fehlen. Trotz Rollenböcken und großem Tisch war es nicht einfach.
Die zweite Lieferung die unten in der Garage liegt habe ich dann mit der Mafell KSP55 und Schiene aufgetrennt. Das hat gepasst und dann auf der FKS weiter bearbeitet.
Das Material sind Tischlerplatten Erle furniert. An den Kanten habe ich Anleimer in 3,5 mm Stärke geleimt. Ihr seht die Massenproduktion der Anleimer an der Zylinderschleifmaschine.
Erst ein Brett auf 19,2 mm Dicke gehobelt (etwas mehr als die Dicke der Tischlerplatten) dann 8 mm Streifen an der FKS gesägt und anschließend in der Zylinderschleifmaschine auf das richtige Maß gebracht. Angeleimt und mit verschiedenen Variationen auf das Endmaß derTischlerplatte gebracht. Erst mit Bandschleifer, dann ein Test mit Handhobelmaschine und zum Schluß mit Excenterschleifer und 150 er Sandpapier. Das war dann für mich die beste Art die Anleimer mit der Platte bündig zu kriegen. Bandschleifer war sehr agressiv da dieser keine Regelelektronik hat, Handhobel war bis zum Ende der Platte ganz gut bis das Hobelmesser kam und vorne keine Auflagefläche mehr hatte und einen tiefen Hobelschlag hinterließ.
Nach einem Telefonat bekam ich den Tipp die Leisten mit doppelseitigen Klebeband auf ein Brett zu kleben und dann auf die Stärke von 3,5 mm zu hobeln. Hat das jemand von Euch schon mal probiert ? Klang sehr einleuchtend aber ich habe ein wenig Sicherheitsbedenken.
Auf dem Bild wo ich den Schrank von oben fotografiert habe waren die Anleimer der Seitenwände noch ca. 1 cm dick und oben habe ich gar keine gesetzt. Die Anleimer in der Stärke gefielen mir dann doch nicht und ich habe diese dünner gestaltet.
Die Fronten des Schrankes sind aus 19 mm Dreischichtplatte ohne Anleimer. Wobei ich da für die Küchenfronten mit dem Verstellschlitzfräser 15 mm breit einnuten möchte und dann Einleimer oder ein Inlay einarbeite.
Der Zusammenbau des Schrankes gestaltete sich auch als sehr schwierig. Den Boden, den Deckel und
den Zwischenboden auf dem die Zeitschriften liegen habe ich mit dem Duodübler auf jeder Seite 6 Dübel gebohrt. Den Zusammenbau musste ich an dieser Stelle vornehmen da ich den Schrank zusammengebaut nicht hochkant stellen konnte. Den Boden also zuerst, dann das Mittelteil und dann den Deckel wobei sich da das Mittelteil wieder aus den Dübeln löste und nach unten krachte. Die Wucht war so groß das der Boden natürlich aus den Dübeln ausbrach und nicht reparabel war. Also nochmals einen Boden gebaut , Anleimer gesetzt und dann mit vereinten Kräften wieder zusammengebaut und sehr vorsichtig den Deckel aufgesetzt. Mit etwas mehr Ruhe hat das dann geklappt.
Das Regalteil habe ich soweit in der Werkstatt schon geleimt und fertig in den Schrank eingesetzt. Das große Querbrett im vorletzten Bild wollte ich nicht mit Regalhaltern befestigen. Ich habe die Runddübel durch ein 7,5 mm Loch in einem Blech durchgeschlagen . Die Dübellöcher habe ich auf die Tiefe der Dübel mit einer Zugabe von 5mm gebohrt. In die Dübellöcher habe ich dann Federn eingesetzt und dann das Regal eingebaut. Sobald ich an die Dübellöcher in der Wand kam haben die Federn die Dübel in die Löcher gedrückt und das Brett sitzt unsichtbar fest.
Ich hoffe das war jetzt nicht zuviel Text und eingermaßen verständlich
Viele Grüße Jörg

Plattenmaterial

Platten und Führungsschiene

Platten gesägt

Anleimer

Zylinderschleifmaschine

Massenproduktion

Schrank von oben

Schrank vorne

Schrank vorne unten