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In Antwort auf #151929]
Guten Abend liebe Holzfreunde,
seit etwa einem 3/4 Jahr bin ich nun unter die Holzwerker gegangen. Dabei hat mir dieses Forum sehr geholfen und es freut mich sehr, dass man hier regelmäßig so gut geholfen wird. Daher möchte ich nun einmal berichten, was aus meiner Suche nach westlichen Handsägen bis heute geworden ist. Vielleicht gibt es ja andere Anfänger, denen diese Darstellung hilft.
Zunächst mal finde ich das Sägen mit westlichen Sägen sehr angenehm, da man viel weniger darauf achten muss, das das Sägeblatt nicht abknickt. Man kann einfach ein bisschen gröber zulangen. Wie sich das für mich bei Schwalbenschwänzen anfühlt wird sich zeigen, aber es werden hoffentlich geradere und nicht so sehr verlaufende Schnitte dabei rumkommen. Nun aber zu meinem eigentlichen Anliegen:
Es wurde zunächst eine Rückensäge von
Piep. In meinem ungeduldigen jugendlichen Leichtsinn habe ich eine als "Vintage Tenon Saw By W Tyzack Sons & Turner 12" steel backed 12tpi" Säge ersteigert. Preislich lag ich dann letztlich bei sportlichen 16 Pfund. Inklusive Versand hat mich das Ding dann am Ende 34 gekostet. Kein Schnäppchen, aber immernoch weniger als eine neue von der Stange. Dies war dann das, was bei mir angekommen ist. Nachdem sie einige Zeit nur rumlag, da ich mich eh noch nicht mit dem Schärfen befasst hatte, habe ich die Säge dann erstmal demontiert:



Ich war dann erstmal etwas ernüchtert. Auf dem Sägerücken stand nichts von Tyzack and Sons und auch sonst sah die Säge schlimmer aus als erwartet. Als Wolfgang J im Herbst einmal bei mir war, war sein Kommentar eher ernüchternd, dass das wohl kein guter Deal war und wohl nicht viel rauszuholen sein würde. Das hat mich dann natürlich nochmal zusätzlich angespornt. Schließlich will ich ja nicht wie ein Depp dastehen. Ich tappe doch wohl nicht in das Fettnäpfchen und lasse mich von
Piep-Fieber zu einer völlig überteuerten aber letztlich schrottigen Säge verleiten.
Umso zufriedener bin ich mit dem Ergebnis, das ich heute fertiggestellt habe. Das Sägeblatt wurde mit Schleifpapier, Schleifflies, Zeranfeldpolitur und Gundelputz bearbeitet und es ist was schönes dabei rausgekommen. Leider ist auch das Logo abhanden gekommen, doch mir ist eine gute Alternative eingefallen. Die angelaufenen Stellen rund um die Nieten konnte ich leider auch durch abschleifen nicht wegbekommen. Aber das ist das einzige optische Manko, was mich an der Säge noch stört. Wie gesagt, heute dann letztlich noch geschärft und ab dafür.
Als zweites habe ich mir vor kurzem über
Piep einen Fuchsschwanz zugelegt, mit dem ich das Schärfen üben wollte. Ich dachte mir, für 2 kann man nicht viel falsch machen. Diese Säge sah von vornherein noch sehr gut aus, aber war halt sehr stumpf.
Hier ist die aktuelle Ausstattung:

Hier noch das kleine Detail. Ich könnte die Säge nun auch "Die Königin" nennen.

Bei beiden Sägen habe ich mich an der Schärfanleitung von Friedrich orientiert, die ja nun, wenn man sie eifrig durcharbeitet und sich damit vertraut macht idiotensicher ist. Die Sägen wurden also - aufgrund mangelnder Erfahrung - nach Friedrichs Empfehlung auf Crosscut geschärft mit 25° Schrägung und 30° Neigung geschärft. Mit den entsprechenden Hilfsmitteln ist das nicht so schwierig. Sicherlich würde Pedder sich kaputtlachen, wie meine Sägen geschärft sind, aber ich bin für's erste Mal äußerst zufrieden.
Nun steht als nächstes ein Fuchsschwanz an, den ich auf Ripcut schärfen werde. Diesen habe ich gestern über
Piep für 10 erstanden und er wird im Laufe der Woche hier ankommen. Danach fehlt mir für's erste nur noch eine Dovetail-Saw oder eine andere kleinere Rückensäge und ich denke, ich bin dann erstmal gut ausgestattet.
Viel gearbeitet habe ich mit den beiden Sägen bislang noch nicht, sodass ich noch nicht genau sagen kann, ob die Schärfung auch gleichmäßig ist und wirklich nicht verläuft. Ich bin aber optimistisch.
Achso, was meine Sägefeilkluppe angeht habe ich hier etwas dazu geschrieben:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/md/read/id/81266/sbj/saegekluppe-mit-kork-leder-belegen/ Habe sie nochmal etwas abgerichtet mit dem Hobel, aber sie quietscht noch etwas. Das hat mich bei den kleineren Zähnen der "Königin" jedoch nicht so stark gestört. Vielleicht ist es lauter, wenn die Zähne mehr Vibration erzeugen. Das werde ich noch sehen.
Zum Schränken habe ich nun zwei Zangen. Eine klassische, bei der ich jedoch die Einstellung und Handhabung etwas schwierig finde. Vor kurzem habe ich noch eine Eclipse zum kleinen Kurs über
Piep ersteigert. Finde ich super zum Schränken.
So, das solls erstmal gewesen sein. Eure Meinungen interessieren mich natürlich immer. Warum konnte ich eigentlich meine Fuchsschwänze für so kleinen Kurs bekommen? Sind diese einfachen Sägen so viel schlechter als die Disston und Kollegen oder werden die "Markensägen" einfach etwas gehyped und sind eher was für den Sammler?
Dabei fällt mir ein, dass ich zu dem Thema "Warranted Superior Saws" hier ein interessantes Video gefunden habe. Das war mir neu (wobei das auch nicht so schwer ist, da ich wenig Ahnung von Sägen habe):
https://www.youtube.com/watch?v=KWUB8o1--GMBesten Gruß
Thomas
Immer bei
Piep wurde etwas ersetzt. Liebe Grüße vom Team.