Einstieg in die Hobelwelt

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
MarkusB
Beiträge: 1224
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: Einstieg in die Hobelwelt

Beitrag von MarkusB »


Hallo Hannes,

Ich kann dir Matthias Rat nur wärmstens empfehlen.

Viele Grüße

Markus

Hannes S
Beiträge: 4
Registriert: Do 21. Feb 2019, 23:18

Re: Einstieg in die Hobelwelt

Beitrag von Hannes S »


Hallo Wolfgang,

dass man mit unterschiedlichen Werkzeugen und Techniken zum gleichen Ziel gelangen kann, ist mir schon mehrfach aufgefallen. Das macht gerade die Vielfalt bei Hobeln anfangs etwas verwirrend. Deine Erläuterungen helfen sehr gut das einzuordnen. Danke dafür!
Viele Grüße
Hannes

Hannes S
Beiträge: 4
Registriert: Do 21. Feb 2019, 23:18

Re: Einstieg in die Hobelwelt

Beitrag von Hannes S »


Hallo,

danke an alle für die ausführlichen Antworten.

Am passendsten für den Einstieg erscheint mir die mehrfach empfohlene Kombination aus Holz-Simshobel/Einhand-Simshobel und Doppelhobel/No 5. Damit dürfte ich die meisten Aufgaben gut erledigen können. Ich werde mich erstmal nach ein paar gebrauchten Holzhobeln umsehen. Falls mir das dann nicht reicht, kann ich mir immer noch einen neuen Metall- oder Holzhobel zulegen. Bei einem einfachen, verrosteteten Fuchsschwanz habe ich nach dem ersten Schärfen sehr gestaunt wie schnell und präzise ich damit sägen kann. Wenn das mit Hobeln genauso läuft, wäre ich vollkommen zufrieden.
Viele Grüße
Hannes

UweM
Beiträge: 272
Registriert: Mi 16. Mär 2016, 01:44

Re: Einstieg in die Hobelwelt

Beitrag von UweM »


Moin Hannes,

Gebrauchte Holzhobel erlauben meiner Meinung nach den kostengünstigsten Einstieg. Du solltest nur darauf achten das bei Angeboten im Netz alle Seiten fotografiert sind, vorallem die Laufsohle mit dem Hobelmaul.
Sie sollte noch gut in Schuß sein, das sieht man auch in der Regel auf den Fotos.

Da es bei uns in der Nähe kaum oder keine Flohmärkte gibt, schon gar nicht mit altem Handwerkzeugs, kaufe ich alte Hobel meistens im Netz. In der Abteilung für Antike Hobel habe ich bisher auch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Es besteht allerdings eine Suchtgefahr, wenn man sich länger damit beschäftigt ;)

Plan machen läßt sich die Hobelsohle sehr leicht mit Sandpapier und einer Granitplatte (z.B eine Fensterbank, für wenig Geld in einem Baumarkt erhältlich). Die Eisen musst du allerdings immer schleifen. Hier wurde dir ja auch eine günstige Kombination von Scheifsteinen für den Einstieg genannt. Ausführliche Informationen zu den jeweiligen Grundeigenschaften der unterschiedlichen Steine findest du beim Hausherrn.
Falls du Fragen zum Schleifen hast, sollte das lieber in einer separat hier besprochen werden. Das Thema ist komplex und es gibt viele verschiedene Herangehensweisen, die alle ihre Berechtigung haben.
Plan schleifen kannst du die Schleifsteine am Anfang auch mit Nassschleifpapier und obiger Granitplatte. Ich nutze Kanalklinker (siehe Anleitung von Friedrich).

Ich empfehle dir zum Schleifen, sofern du per Hand schleifen willst, unbedingt Anleitung von Friedrich zum Schärfen von Hobeln, Stecheisen und Ziehklingen http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/index.html
von 2013. Das Schleifen per Hand ist aber in der Regel schnell erlernt, auch wenn man nicht gleich Rasiermesserscharfe Schneiden erzeugen kann. Ich mache das seit ca. 5 Monaten und bin mit meinem Fortschritt
sehr zufrieden; der Rest kommt mit der Übung.

Falls du dich mit dem Schleifen per Hand nicht anfreunden kannst, auf dem Marktplatz hier kannst du die Schleifsteine zu fairen Preisen gut wieder verkaufen.

Die Anleitung zum Sägeschärfen kann ich ebenfalls empfehlen.

Viele Grüße
Uwe


Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Einstieg in die Hobelwelt

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Hannes,

den Rat mit den gebrauchten Hobeln unterstütze ich gerne, ebenso den Rat, erst mal Schärfen zu lernen. (Da kann man relativ viel falsch machen!)

Durch Zufall konnte ich vor Jahren mal 6 Holzhobel bei unserem Landmaschinenhändler auffinden und kaufen, die dort seit mehr als 30 Jahren standen - echte Ladenhüter. Der Preis für alle zusammen war dann € 125. Da kann man nicht meckern. Vorteil: Sie waren noch nicht durch irgendwelche Vorbesitzer verhunzt. Nachteil: Sie waren genau so schlecht, wie es eben Markenwerkzeuge in den 1960ern waren. Kein vergleich zu heutigen guten Hobeln.

Banksteine? Habe ich viel Geld dafür ausgegeben, war nie wirklich glücklich damit. Letztes Jahr flog alles raus, als meine Frau eine Nassschleifmaschine auftrieb. Zwei Monate später habe ich alle Banksteine hier im Marktplatz innerhalb kurzer Zeit verkaufen können.

Gruss
Rolf


Thomas O.
Beiträge: 14
Registriert: Sa 3. Jun 2017, 21:39

Re: Einstieg in die Hobelwelt

Beitrag von Thomas O. »


Hallo Hannes,
Ob Eisenhobel oder Holzhobel spielt eigentlich keine Rolle, mit beiden haben Generationen von Schreiner gute Ergebnisse erzielt.
Der einfachste und preiswerteste Einstieg sind meines Erachtens ein Doppelhobel und Simshobel, beide Holzhobel sind leicht gebraucht zu werben.
Und Du kannst damit Deine grundlegenden Anforderung erfüllen.
Wichtig ist zuerst, das die Eisen scharf sind, musst Du selbst machen und das die Sohle gut aussieht, dann bist Du bereits gut gerüstet
Ich weiss ja nicht wo Du wohnst, optimal wäre, Du lässt Dir das Hobeln mit deinen Hobeln von jemand zeigen, der es kann.
Dann weißt Du, das eventuelle Fehlversuche nicht am Hobel, sondern an Dir liegen.
Später kannst Du noch als erste Ergänzung eine Rauhbank erwerben, die kann auch den Putzhobel erstmal ersetzen.
Es grüsst Dich
Thomas



Horst Entenmann
Beiträge: 1160
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Einstieg in die Hobelwelt

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #147665]
Hallo Hannes,

Du solltest meiner Meinung nach als allererstes herausfinden ob du lieber mit Holzhobeln oder mit Metallhobeln arbeiten möchtest.
Ich kannte zunächst nur Holzhobel und habe mehrere günstig gebraucht erstanden und aufgearbeitet, wurde aber nie wirklich glücklich damit.
Nachdem ich meinen ersten alten Stanley auf Vordermann gebracht hatte, habe ich praktisch nur noch Metallhobel. Das muß dir aber nicht zwingend auch so gehen.

Zu dem was bereits geschrieben wurde möchte ich noch anfügen:

1. Ich bearbeite Kanten sehr gerne mit meinem Stanley #3. Der ist etwas schmäler als der #4 und dadurch leichter und etwas handlicher. Bei ordentlich geschärftem Eisen funktioniert der auch bei der Hirnholzbearbeitung sehr gut und kann durchaus mit dem Flachwinkelhobel mithalten. Größere Flächen sind dafür nicht so sein Fall.
2. Ein Stanley #10 ist meist nicht so günstig zu bekommen, wäre aber vielleicht für dich gut geeignet, denn der hat eine recht lange Sohle (in Richtung Kurzraubank) und eignet sich gleichzeitig um Falze nachzuarbeiten.
3. Mit einem Nuthobel kann man auch Falze herstellen, man braucht nur ein ausreichend breites Eisen bzw. muß mehrere Nuten nebeneinander hobeln. Ein reiner Falzhobel funktioniert zwar noch etwas besser, ist aber nicht ganz so vielseitig (und auch meist nicht billig).

Gruß Horst



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