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Bilder vom Bau *MIT BILD*
Verfasst: Mo 14. Dez 2015, 20:51
von Alexander Frey
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In Antwort auf #143015]
Hallo,
vielen Dank für die positiven Rückmeldungen!Nach Rückfragen anbei noch ein paar Bilder vom Bau, speziell des schräg gestellten Hobelbetts. Ich hoffe das ist soweit selbsterklärend.
@Robert: Der Hauptgrund war dass ich eine konstante Breite (Standard 54mm) im Führungsbereich der Stoßlade erreichen wollte, unabhängig vom Arbeiten des Holzes und vom Abrichten der Hobelsohle.
Damit muss die seitliche Führung der Stoßlade nicht verstellt werden, auch wenn mal der Schleifklotz von Veritas verwendet wird.
Außerdem ist ein Kunststoff Gleitbelag auf der Stosslade bei dem es bezüglich Reibung kein großen Unterschied macht zu einer Holz-Gleitsohle.
Und natürlich ist das zusätzliche Gewicht und der tiefe Schwerpunkt zu nennen. Sicher aber alles Geschmacksache, eine Holz-Gleitsohle könnte genauso verwendet werden.
Gruß
Alexander












Re: Neue Version eines Bestoßhobels
Verfasst: Di 15. Dez 2015, 12:04
von PeterQ
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In Antwort auf #143015]
Hallo,
das ist wirklich ein sehr toller Hobel.
Ich frage mich, ob das schraeg gestellte Hobelbett auch Nachteile hat und warum nicht jeder Bestosshobel so gebaut wird.
Gruss,
Peter
Re: Neue Version eines Bestoßhobels
Verfasst: Di 15. Dez 2015, 13:23
von Klaus Kretschmar
Hallo Peter,
das schräge Eisen ist insofern nachteilig, als es etwas höheren Aufwand beim Schärfen verursachen kann (je nach Methode). Bei Alexanders Hobel trifft das natürlich nicht zu, er verwendet ja ein Standardeisen.
Ferner muss bedacht werden, dass so ein Bestoßhobel tatsächlich nur für Hirnholz uneingeschränkt verwendbar ist (dort aber besser als andere). Das Längsholzbestoßen ist schon wegen des kleinen Schnittwinkels problematisch, erst recht aber insofern, als der Hobel nur einseitig verwendet werden kann und somit das Risiko besteht, auch mal gegen die Faser bestoßen zu müssen.
Für das Bestoßen von Längsholz kann aber jeder Bankhobel mit rechtwinkligen Seiten gut benutzt werden. Wegen des höheren Schnittwinkels sogar besser auf problematischen Hölzern. Außerdem kann er beidseitig verwendet werden. Das ist m.E. die Antwort darauf, warum nicht jeder Bestoßhobel eine schräg gestellte Schneide hat. LN und Veritas haben auf ihren Flaggschiffen das Eisen jeweils schräg gestellt, wobei beide in erster Linie auf das Bestoßen von Hirnholz ausgelegt sind. Da das Längsholzbestoßen eher die Ausnahme sein dürfte, macht es m.E. Sinn, einen für Hirnholz optimierten Bestoßhobel zu haben.
Klaus
Re: Neue Version eines Bestoßhobels
Verfasst: Di 15. Dez 2015, 14:07
von Tom B.
Hallo Klaus,
warum ist ein Bestoßhobel mit einem schräg gestellten Eisen nur eingeschränkt für das Hobeln von Längsholz geeignet und was ändert ein schräg gestelltes Eisen am Schnittwinkel?
Ich nutze den LN Bestoßhobel sehr gerne - in Längs- & in Querholz. Bis auf unterschiedliche Späne kann ich da - gar - keinen Unterschied erkennen. Zumal es nach meinem Dafürhalten bei einem Bestoßhobel nicht in erster Linie darum geht, Hirnholz "schön" / gerade zu machen sondern die Seitenflächen zueinander in den Winkel zu bekommen. Das bedingt dann zwangsläufig das Hobeln auch von Langholz. Eine solche Einschränkung habe - ich - bisher noch nirgends gelesen.
Herzliche Grüße
Tom
Re: Neue Version eines Bestoßhobels
Verfasst: Di 15. Dez 2015, 14:30
von Klaus Kretschmar
Hallo Tom,
ich weiß nicht welchen Bettwinkel LN verwendet, auf seiner Seite konnte ich dazu nichts finden. Da der LN ein Fase-unten Hobel ist, kommt dem Bettwinkel gewisse Bedeutung zu. Wenn er 37 +/- 2° beträgt, ist er für Hirnholz optimiert. Bedingt durch die 20° Schrägstellung des Eisens verringert sich der Schnittwinkel um 2 - 3° (manche können das trigonometrisch errechnen, ich nicht). Der Schnittwinkel von 35° ist für Längsholz nicht ideal, bewährt ist der Schnittwinkel von 45° oder -bei Problemholz- auch mehr. Sollte der Bettwinkel beim LN höher sein, ist er für Längsholz natürlich gut, für Hirnholz aber nicht optimal. Veritas verwendet den Schnittwinkel von 35°, hat aber das Fase-oben Konzept. Ideal für Hirnholz und durch einfachen Eisenwechsel schnell auf Längsholz umgerüstet. Beide Hersteller verkaufen diese Hobel jedoch als Linkshänder- und Rechtshänderversion. Das hat m.E. weniger damit zu tun, ob der Nutzer Links- oder Rechtshänder ist, sondern damit, dass die Situation vermieden werden soll, Längsholz gegen die Faser bestoßen zu müssen, wie es bei den beidhändig angebotenen Falzhobeln ebenfalls der Fall sein dürfte.
Nochmal: das Bestoßen von Längsholz ist mit jedem gescheiten Bankhobel (#5 1/2 oder # 6) unproblematisch. Da braucht es kein schräges Eisen oder gar 2 "schräge" Bestoßhobel.
Klaus
Schräges Eisen auf Längsholz
Verfasst: Di 15. Dez 2015, 15:03
von Philipp
Das, was Klaus schreibt, kann ich von meiner Abplattbank bestätigen. Auch die hat ein schräg gestelltes Eisen. Quer zur Faser erzeugt sie saubere Schnitte, mit der Faser gräbt sie sich schnell ein. v.a. wenn man mit abtauchender Faserrichtung hobelt oder besser: hobeln muß. Dann gibt es schnell Ausrisse.
Philipp
Re: Neue Version eines Bestoßhobels
Verfasst: Di 15. Dez 2015, 15:18
von Tom B.
Hallo Klaus,
es ist gar nicht so einfach, den Winkel zu messen - aber ich hab mich natürlich angestrengt. Also. Bei meinem LN Bestoßhobel beträgt der Rettungswinkel 45 Grad. Ich habe ein Eisen von Gerd montiert, das eine 30 Grad Fase hat. Ich hatte bisher mit dieser Konstellation keinerlei Anlass zu Beschwerden - selbst auf recht schwierig zu hobelnden Holz wie Ahorn oder gar der Birne.
Langholz (Birne):
https://holzwerkstattblog.files.wordpress.com/2014/01/dsc_4255.jpghier mit Eiche - ich bin mir nicht ganz sicher, ob die dort abgebildeten Späne vom Querholz kommen; wohl eher vom Langholz:
https://holzwerkstattblog.files.wordpress.com/2014/12/dsc_7508.jpghier nochmal mit Eiche - dort sicher im Querholz
https://holzwerkstattblog.files.wordpress.com/2014/08/dsc_6356.jpgBei dem LN Bestoßhobel könnte man noch einen anderen Frosch mit 50 Grad montieren - mir hat bisher nur die Notwendigkeit gefehlt, dafür nochmal Geld in die Hand zu nehmen.
Das Problem beim Längsholz und dem Argument mit dem gegen die Faser hobeln verstehe ich nicht. Wenn es mal wirklich gegen die Faser geht, dann dreh ich das Brett halt um oder was spricht dagegen?
Herzliche Grüße
Tom
Re: Neue Version eines Bestoßhobels
Verfasst: Di 15. Dez 2015, 17:44
von Klaus Kretschmar
Hallo Tom,
danke für das Nachmessen. Bei dem Bettwinkel von 45° beträgt der Schnittwinkel aufgrund der Schrägung irgendwas zwischen 42 und 43°. Das geht für Längsholz bestimmt gut, zumal der LN es ja zulässt, den Spanbrecher sehr knapp zu setzen. Für Hirnholz ist der Schnittwinkel hingegen etwas hoch.
Gegen das Umdrehen des Brettes spricht nichts :-) und es funktioniert auch, solange das Werkstück rechtwinklig ist. Wenn aber eine Hirnholzseite schräg oder in sonstiger Weise unregelmäßig ist, geht das Umdrehen nicht, da geht das Bestoßen des Längsholzes mit dem LN auf einer Seite des Werkstücks nur gegen die Faser.
Klaus
Re: Neue Version eines Bestoßhobels
Verfasst: Di 15. Dez 2015, 20:20
von Pedder
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In Antwort auf #143031]
Hallo Peter,
der verringerte Schnittwinkel kann halt auch ein Nachteil sein (Mehr Ausrisse). Und der Keilwinkel wird ebenfalls kleiner,
sodass die Schneide etwas emofindlicher sein sollte. Sicher nichts womit Gerds Eisen Probleme haben.
Liebe Grüße
Pedder
Re: Neue Version eines Bestoßhobels
Verfasst: Di 15. Dez 2015, 21:57
von Klaus Kretschmar
Wenn aber eine Hirnholzseite schräg oder in sonstiger Weise unregelmäßig ist, geht das Umdrehen nicht, da geht das Bestoßen des Längsholzes mit dem LN auf einer Seite des Werkstücks nur gegen die Faser.
Da habe ich ziemlichen Quatsch geschrieben. Wenn eine Hirnholzseite des Werkstücks schräg ist, muss mit jedem Hobel eine Längsseite gegen die Faser bestoßen werden. Die Längsseite mit aufsteigender Faser zur "schiefen" Hirnseite kann niemals mit der Faser bestoßen werden, weil die schiefe Seite nicht am Anschlag angelegt werden kann. Typischer Fall von "zuerst geschrieben und dann nachgedacht". Sorry.
Klaus