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Re: Holz arbeitet
Verfasst: So 14. Sep 2014, 23:02
von MarkusB
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In Antwort auf #138957]
Hallo zusammen,
Hat einer der ebenfalls Leidgeprüften sein Holz beim Verarbeiten in seine Form gezwungen?
Kann da was reißen, bekommt mann das Holz überhaupt gerade?
Viele Grüße
Markus
Re: Holz arbeitet
Verfasst: So 14. Sep 2014, 23:22
von Johannes M
Hallo Markus,
erstmal würde ich das Holz nicht naßmachen, sondern es erstmal so versuchen. Ich vermute das Dein Brett mit der holen Seite aufgelegen hat und dadurch die rundgewordene Seite mehr Feuchtigkeit aufgenommen hat. Meistens geht das mit der Zeit wieder weg;o)
Eine Möglichkeit Buche-Leimholzplatten bei längeren Produktionspausen gerade zu halten ist: Die Zuschnitte zwischen zwei große beschichtete Plattenreste zu spannen. So daß die Flächen der Holzplatten abgedeckt sind.
Viel Erfolg wünscht Johannes
Re: Holz arbeitet
Verfasst: So 14. Sep 2014, 23:48
von MarkusB
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In Antwort auf #138968]
Hallo Rainer,
Die Platten waren ohne Zwischenhölzer einfach gestapelt. Ich wollte sie zeitnah verarbeiten, habe aber an die korrekte Lagerung auch nicht gedacht.
Passiert mir nicht nochmal.
Nicht alle haben sich so starkt verzogen, aber 2 eben sehr. Ich denke sie stammen vom selben 2 m Brett.
Ich glaube, es waren die obersten Bretter auch, die besonders verzogen sind. Also selber Schuld gehabt.
Einseitige Befeuchtung muss zu Wölbung führen. Ich denke, das war das Hauptproblem.
Ich habe sie jetzt mit Zwischenhölzer im Wohnzimmer gelagert.
Das unterste wurde schon gut zurück gedrückt.
Noch zur Info:
Die Platten sind 18 mm stark. Es sind 16 Lamellen auf 60 cm.
Wenn die Verteilung bei der Herstellung zufällig ist, dann ist es aber statistisch wohl nicht selten, ein Brett zu erwischen, wo überwiegend gleich liegende Lamellen verarbeitet werden.
Viele Grüße
Markus
Falsche Seite?
Verfasst: Mo 15. Sep 2014, 05:27
von Rafael
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In Antwort auf #138966]
Hallo,
wenn mit "nach aussen gewölbte Seite" die konvexe Seite gemeint ist (auf dem Foto die obere), dann ist das aber genau die Seite die mehr Feuchtigkeit gezogen hat, als die andere. Hier noch mehr Wasser drauf zu geben wäre das Falsche.
Wenn überhaupt mit Wasser gearbeitet werden sollte, dann auf der anderen Seite.
Ich würde die Teile hochkant aufstellen, sodass von beiden Seiten genügend Luft dran kommt und schauen, wie weit die Durchbiegung zurückgeht?
Gruß,
Rafael
Re: Holz arbeitet
Verfasst: Mo 15. Sep 2014, 11:53
von Markus Klatt
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In Antwort auf #138970]
Hallo Markus,
ich würde erst einmal schauen, ob sich das Holz bei gleichmäßiger Belüftung wieder von selber halbwegs gerade zieht. Ich denke, wenn du es jetzt in eine ebene Form zwingst, dürfte es an einer Leimverbindung brechen. Stelle es am besten hochkant auf und lass es ein paar Tage ablüften. Ich habe das gleiche Problem bei mir. (70-80% Luftfeuchte)
Ich packe die Platten grundsätzlich in ein Paket, das mit Zwingen zusammengehalten wird. Je nach Größe mit Leisten dazwischen, oder oben und unten eine Spanplatte. Da passiert selbst bei starken Feuchtigkeitsänderungen nichts. In der Firma haben wir im Winter unter 30% Luftfeuchte und jetzt 60-70%. Die Platten die ich noch über hatte, sind immer noch gerade. (Buche)
Wild verleimt trifft es bei diesen Platten am besten. Bei meiner letzten hatte ich mehrfach Hirnholz auf der Plattenfläche! Keine Ahnung wie man das schafft.
Gruß vom Namensvetter
Markus
Baumarkt oder Fachhandel
Verfasst: Mo 15. Sep 2014, 12:06
von Mario Zimmermann
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In Antwort auf #138968]
Hallo Rainer,
ich finde auch, dass man das nicht verallgemeinern kann.
Ich hatte eine Buchen-Leimholzplatte vom Holzfachmarkt, die sah 2 Tage nach dem Auspacken aus der Folie genau so krumm aus.
Gruß,
Mario
Re: Falsche Seite?
Verfasst: Mi 17. Sep 2014, 07:45
von Ulrich Leimer
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In Antwort auf #138973]
Hallo Rafael,
das ist eben genau der Trick, Feuchtigkeit auf die schon feuchtere Seite aufzugeben. Holz will mehr Feuchte loswerden, als es aufgenommen hat. Das geht
ja auch nur bis zu einem gewissen Grad. Trocknen und geradeziehen sind natürlich trotzdem noch dran.
Gruß Uli
Re: Falsche Seite?
Verfasst: Mi 17. Sep 2014, 08:54
von reinhold
hallo Uli,
Feuchtigkeit auf die schon feuchtere Seite aufzugeben
das ist genau das Gegenteil von dem, was (fast?) alle Fachleute sagen.
Wenn ich ein Brett habe, das infolge einseitiger Feuchtigkeitsaufnahme schüsselförmig verzogen ist, dann mache ich die KONKAVE Seite feucht, also die hohle Seite, damit das Holz sich wieder gerade richtet. Die Schnellmethode ist mit einem feuchtem Tuch und dem Bügeleisen.
Das Brett wird dadurch wieder gerade, aber etwas breiter. Und da es jetzt insgesamt feuchter ist, als ich es haben will, muss ich es erst wieder heruntertrocknen. Zwischen Stapelhölzern, damit ALLSEITIG Luft ran und Feuchtigkeit raus kann.
viele Grüsse
reinhold
Re: Falsche Seite?
Verfasst: Mi 17. Sep 2014, 10:20
von Rafael
Holz will mehr Feuchte loswerden, als es aufgenommen hat.
Könntest Du das vielleicht etwas genauer ausführen? Mit diesem Satz alleine kann ich nichts anfangen. Wenn Holz immer mehr Feuchte loswerden möchte, als es aufgenommen hat, dann hätten wir doch nie Probleme mit zu hoher Holzfeuchte. Das Holz wäre dann immer furztrocken.
Irgendwo ist da ein Fehler.... ich seher nur noch nicht wo?
Oder willst Du das Wasser auf die Feuchte Seite geben, damit das Holz durchgehend nass wird und auf der Konkaven seite dann auch quillt?
Rafael
Re: Falsche Seite?
Verfasst: Mi 17. Sep 2014, 17:22
von Walter Heil
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In Antwort auf #138983]
Hallo Ulrich,
"Holz will mehr Feuchte loswerden, als es aufgenommen hat. "
Dazu die schöne Textpassage aus Ch. Hermann Walde:" Der Praktische Tischler" Ausgabe 1906/7
"Luft wie Holz, beide haben die Eigenschaft, es einander in edlem Wettstreite gleich zu tun in der Aufnahme von Feuchtigkeit. Was die Luft an Feuchtigkeit braucht, verlangt auch das Holz und die Luft leidet nicht gern Durst, wenn das Holz genug des Feuchten hat. So ruhen Luft und Holz nicht, bis endlich jedes sein Teil und keines vor dem anderen in puncto Feuchtigkeit etwas voraus hat."
Etwas einfacher: es gibt ein Feuchtegleichgewicht. Deshalb solltest Du deinen von mir zitierten Satz nochmal überlegen. Ganz besonders aber den "Trick" mit dem anfeuchten.
Gruß, Walter