Schon wieder Schruppstein

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Michael Hild

Re: Schon wieder Schruppstein

Beitrag von Michael Hild »

[In Antwort auf #130840]
Hallo Heiko,

ich habe den 120er von Shapton und so richtig glücklich bin ich mit dem nicht. Der Stein ist sehr hart und bleibt auch lange plan, aber wie schon erwähnt, man muß richtig Druck mit dem Eisen aufbringen, sonst hat man fast keinen Abtrag, je nach dem wie viel weggeschliffen werden muß, geht das ganz schön in die Arme und vor allem Hände.

Mittlerweile nehm ich 80er Nasschleifpapier und ne Glasplatte, für Scharten rausschleifen o.ä. und gehe anschließend nur noch mal kurz mit dem Shapton trüber um die Oberfläche zu verfeiner, damit ich beim eigentlichen Schärfen nicht so viel rubbeln muß.

An eine Diamantplatte habe ich auch schon mal gedacht, nur ich bin da etwas skeptisch wie lange die hält, zumal die ja richtig Geld kosten.

Grüße

Michael


Christian Reiniger
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Registriert: Fr 2. Nov 2012, 13:40

Re: Schon wieder Schruppstein

Beitrag von Christian Reiniger »

[In Antwort auf #130833]
Hallo,

Ich habe hier ein paar Steine, die in die Kategorie fallen:

* Ein Billigst-Kombistein aus dem Asia-Laden. Körnung ist nicht angegeben, dürfte aber so bei 80/300 liegen. Der Abtrag ist nicht schlecht, besonders wenn man noch bisschen SiliziumCarbid-Pulver draufstreut. Nachdem ich für das Ding gerade mal 5€ gezahlt hatte, ist das jetzt mein grober Stein für alles, was den Stein etwas stärker aushöhlt (Hobeleisen abrunden etc).

* Eine DMT-Diamantplatte Korn 600. Die nehme ich eher zum Schleifen, weil sie zum Schruppen dann doch eher zu fein und zu teuer ist. Kommt aber bei jedem Schärfvorgang zum Zug, gerade auch bei feinen Ausbrüchen an der Schneide.

* Einen Shapton 320. An sich ein sehr schöner Stein, aber zum Schruppen eigentlich auch schon zu fein. Und nachdem die Diamantplatte die Schleifarbeit gut erledigt und ich zu faul bin, den Shapton abzurichten, liegt der Stein meistens im Schrank.

* Einen Naniwa-Schruppstein Korn 60 (313211 bei Dieter). Viel Siliziumcarbid für wenig Geld, aber zumindest bei (HSS-) Hobeleisen habe ich da auch nicht genug Abtrag für gröbere Arbeiten (nb: Ich werde nie mehr Palettenholz hobeln...).

Seit ich das hier gesehen habe: http://logancabinetshoppe.com/blog/2011/07/episode-36-grinding-without-fear/ schiele ich für die wirklich groben Arbeiten ehrlich gesagt in Richtung Doppelschleifer. Aber so ganz traue ich mich dann doch noch nicht ;)

Grüße
Christian



Pedder
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Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Wieso Schruppstein?

Beitrag von Pedder »


Hallo Heiko,

wieso suchst Du einen Schruppstein? Du hast doch einen Schleifbock (um dessen Führung ich dich so beneide, dass ich ihn fast kaufen würde). Hohlfase auf dem Schleifbock und dann fein abziehen ist die Methode berühmter Tischler (zB Krenov), und ich sehe nicht, was dagegen spricht.

Liebe Grüße
Pedder


Michael Hild

Re: Wieso Schruppstein?

Beitrag von Michael Hild »

Jockel
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Die Indianer am Schleifbock

Beitrag von Jockel »

[In Antwort auf #130858]
Hallo zusammen,
ganz grobe Scharten schleife ich auch am Schleifbock, ich habe eine winkelverstellbare Auflage so dass der Fasenwinkel gut eingehalten werden kann.

Das Video zeigt mal wieder warum wir so stolz auf unser Ausbildungssystem und auf die BGs sein können.
Der gute Mann hat die Schleifscheibenabdeckungen demontiert ohne zu wissen was er da tut. Eine Schleifscheibe aus gebundenen (meist Keramisch) Körnern kann jedem! um die Ohren fliegen. Das Material ist absolut inhomogen.
In Deutschland ist zum Glück seit langem die Schleifscheibenabdeckungen Pflicht. Ich habe einmal eine Explosion einer Schleifscheibe aus der Nähe miterlebt und war heil froh das dort eine Scheibenabdeckungen drann war.
Also niemals ohne Schleifscheibenabdeckungen schleifen!
Ausnahme sind nur die Alu und Stahlscheiben mit Diamant oder CBN Beschichtung.

Nicht alles in dem Video ist schlecht.
Bei 2 Tipps hat er absolut recht, diese sind eminent wichtig für ein gutes Schleifergebnis ohne Ausglühen.
1. Schleifscheibe sehr oft mit einem Abrichter bearbeiten.
Lieber öfters und sachte als wenig und grob.
2. Grobe Schleifscheibenkörnung wählen.

Beim Abkühlen in Wasser macht er auch wieder murks.
Abgekühlt wird direkt nach dem Schleifen, und nicht erst noch dem Winkel schauen und nach 15Sekunden mal ins Wasser halten.

Als Schruppstein habe ich den sehr weichen grünen King, mit einem Klinker Trio ein perfektes Team.
Gruß Jockel



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Wieso Schruppstein?

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #130859]
Hallo Pedder,

mein Doppelschleifer geht bald auf die Reise. Er steht seit gut einem Jahr ungenutzt rum. Ich wollte ihm immer mahl eine feinere Scheibe spendiren, aber das war mir dann zu teuer. Scharten habe ich in letzter Zeit manchmal auch mit Nassschleifpapier entfernt. Das soll in Zukunft der Schruppstein oder die Dia- Platte machen. Auf Dauer will ich eine kleine Tormek anschaffen, das hat aber noch ein wenig Zeit. Für die zwei bis dremal im Jahr, wo ich vielleicht den Doppelschleifer brauche, mach ich das im Betrieb. Der Schleifer hat auch eine feine Edelkorrud Scheibe.

Sollte ich wieder Erwarten doch mal wieder einen solchen Schleifer brauchen, wird es vermutlich ein Dewalt (Elu) mit Scheibe und Band.

Gruß

Heiko


Stefan Krieger
Beiträge: 326
Registriert: Mo 19. Feb 2018, 23:08

Re: Wieso Schruppstein?

Beitrag von Stefan Krieger »


Hallo Heiko,

ich bin kein richtiger Metaller, nur Ingenieur. Und ich habe keine große Erfahrung mit Dppelschleifern, da ich keinen besitze.

Aber ich möchte kurz auf die Aussagen in dem von Christian Reiniger verlinkten Video - und vor allem auf die von Jockel hinweisen:
Nimm eine GROBe Scheibe, sonst riskierst Du sehr schnell, dass Dein Eisen zu heiß wird und Gefügeänderungen erleidet...

Insofern solltest Du das mit der feinen Scheibe vielleicht nochmal überdenken...

Schöne Grüße
Stefan


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Wieso Schruppstein?

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Stefan,

werde ich machen, sollte der Bedarf einmal da sein.

Gruß

Heiko


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Nie, nie ohne Schleifscheibenabdeckung!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #130861]
Bitte, verbreitet nicht solche Videos. Der gezeigte junge Mann ist offenbar sehr kräftig, aber klug kann er nicht sein.

Friedrich



Pedder
Beiträge: 5811
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: Wieso Schruppstein?

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #130862]
Hallo Heiko,

mit einer Tormek liebäugle ich auch. Aber bei meinem sproadischen Holzwerken ist das kaum zu rechtfertigen. Einen Doppelschleifer brauch ich ziemlich regelmäßig auch für andere Sachen. Meine Werkstatt ist aber auch davon entfernt, eine reine Holzwerkstatt zu sein. Und die Richtung mit mehreren Sägekluppen, Retoother und Schlagschere ist auch eine andere.

Liebe Grüße
Pedder


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