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Re: 2,5 tpi- Reeeee- spekt!

Verfasst: Mi 3. Nov 2010, 18:44
von Friedrich Kollenrott

Hallo Philipp,

das hast Du aber wirklich sauber hingekriegt, eine ordentliche gleichmäßige Bezahnung! (und nebenbei: was hast Du da für eine schöne Disston!)

Ist Deine Rahmensäge denn länger als eine übliche Spannsäge, oder warum musstest Du extra Bandstahl besorgen (meine erste Wahl als Rohmaterial wären übliche Spannsägenblätter, die haben 600 oder 700mm)?

Mir ist beim Bild Deiner Säge aufgefallen, dass die beiden Arme (an denen das Sägeblatt hängt) gar nicht besonders steif ausehen. Es gibt da keine Schwierigkeiten mit Rattern infolge Federn dieser Teile?

Ein tolles Projekt, da würde ich gern hören wie es weitergeht.

Friedrich



Re: 2,5 tpi

Verfasst: Mi 3. Nov 2010, 19:49
von Pedder

Hallo Philipp,

vielen Dank für die Bilder. Einige Gedanken schiße mir in den Kopf:

Die Neigung der Zahnbrust ist schon am äußeren Ende für eine Schlitzsäge. Für grobe schnelles Arbeiten nimmt man eigentlich -4° - + 4°. Dann frisst die Säge sich selbst ins Holz.

Die Zahngründe sind sehr eckig. Nimmst Du keine Sägefeile? Spitz zulaufende Zahngründe reißen leichter ein und können den Spanabfluss behindern.

Was für Stärken trennst Du hauptsächlich auf? Gröbere Zähne bedeuten ja auch weniger Schneiden. Es gibt also durchaus den Punkt, wo die Gleichung "weniger Zähne gleich schnelleres Sägen" umschlägt.

Liebe Grüße
Pedder




Re: 2,5 tpi

Verfasst: Mi 3. Nov 2010, 20:11
von Uwe Salzmann
[In Antwort auf #127962]
Hallo Philipp und Forumsfreunde,

Philipp, Du hattest mir ja mal Bandstahl geschickt, aus dem ich damals mein erstes Sägeblatt gefeilt habe. Inzwischen habe ich auch ein wenig experimentiert, wobei auch ein Sägeblatt mit 2,5 tpi und 4° Neigung dabei ist. Ich habe dafür ein neues Sägeblatt von 600 mm Länge und mit einem Zahnabstand von 5 mm genommen und jeden 2. Zahn rausgefeilt, das ging ganz schön über die Arme. Ich habe nach Fertigstellung davon ein Bild in Gegenüberstellung mit einem Sägeblatt mit meinen kleinsten selbstgefeilten Zähnen ( 2 mm Zahnabstand und 0° Neigung) gemacht und das passt jetzt gerade gut hierher. Man sieht, dass ich bei diesen kleinen Dimensionen fast nichts mehr sehe und die Gleichmäßigkeit zu wünschen lässt, aber sägen tut sie gut.
Morgen kann ich noch ein Bild von der großen Säge bringen, denn ich habe mir dafür ein Gestell wie Caspar Labarre gebaut.

Liebe Grüße Uwe






Re: Neuer Trend: Extreme Sawblading

Verfasst: Mi 3. Nov 2010, 22:30
von Rolf Richard
[In Antwort auf #127931]
Das untere Ende der Sägeblattskala war ein Blatt aus 0,18 mm Stahl, das mit ca. 10 tpi (genaue Zahnung habe ich gerade nicht im Kopf) für Längsschnitte in einer kleinen Gestellsäge bezahnt war.
Mein Gedanke war einfach, die für den Schnitt nötige Zerspanungsarbeit so gering wie möglich zu halten.
Das Sägeblatt fiel zwar nahezu von selbst ins Holz, ließ sich aber kaum führen. Durch die äußerst geringe Materialstärke verwand es sich sehr, was sich auch nicht durch stärkere Spannung ausgleichen ließ, denn es rissen dann einfach die Halterungslöcher aus.

Hallo Philipp,

was wäre gewesen, wenn man bei dieser Blattdicke eine Bezahnung auf Zug gewählt hätte? Dann wäre das Verwindungsproblem vermutlich nicht aufgetreten.

Aber Du erwähnst etwas ganz Wichtiges: Mit der Blattbreite steigt auch der Widerstand beim Sägen an, da man ja entsprechend mehr Material zerspanen muss. Meiner Meinung nach eines der Hauptargumente für das Sägen auf Zug.

Gruss

Rolf



Sägen auf Zug?

Verfasst: Mi 3. Nov 2010, 23:44
von Friedrich Kollenrott

Hallo Rolf,

wenn ich hier mal antworten darf (Philipp schläft womöglich schon)

Hier geht es doch um eine gespannte Säge. Deren Eigenschaft ist ja dass sie mit einem relativ dünnen Blatt arbeiten kann (mit dem von Dir aufgeführten Vorteil des geringen zerspanten Volumens). Die Vorspannung des Blattes sollte dabei viel größer sein als die beim Sägen aufgewendete Kraft. Dann dürfte es für die Neigung des Blattes zum Verwinden kaum einen Unterscheid machen ob auf Schub oder auf Zug gesägt wird.

Das Sägen auf Schub hat aber zwei große Vorteile: Bei Philipps Anwendung sägt man abwärts (also die Schwerkraft hilft) und der Riss bleibt einigermaßen frei von Spänen. Der letzte Punkt war einer, dessen Nichteinhaltung mich bei meinen Japansägen geärgert hat als ich die noch benutzte.

Friedrich




Re: Sägen auf Zug?

Verfasst: Do 4. Nov 2010, 18:50
von Rolf Richard

Hallo Friedrich,

richtig, man wirft sich immer wieder Sägespäne auf den Riss. Das ist aber nichts, was ein kleines Püsterchen nicht heilen könnte. :-)

Gruss

Rolf




Re: 2,5 tpi- Reeeee- spekt!

Verfasst: Fr 5. Nov 2010, 09:05
von Philipp
[In Antwort auf #127968]
@Friedrich:
das hast Du aber wirklich sauber hingekriegt, eine ordentliche gleichmäßige Bezahnung! (und nebenbei: was hast Du da für eine schöne Disston!)


Welche der beiden schönen Disstons meinst Du denn? ;-) Die stehen in guter Gesellschaft mit dem ein oder anderen alten Schätzchen..., eine hat aber leider einen kleinen Knick im Blatt.
Bemerkenswert, daß Dir aber die Ulmia im Hintergrund nicht weiter aufgefallen ist. Ein Superschnäppchen vom Höchstbieterkauf und wirklich hervorragend brauchbar (nur war es kein Vergnügen, das 700 mm Sägeblatt fein zu feilen).

Ist Deine Rahmensäge denn länger als eine übliche Spannsäge, oder warum musstest Du extra Bandstahl besorgen (meine erste Wahl als Rohmaterial wären übliche Spannsägenblätter, die haben 600 oder 700mm)?


Die Rahmensäge ist für 600 mm Sägeblätter ausgelegt, eben weil ich zu Anfang Standardblätter verwenden wollte. Das grobe Blatt allerdings sollte testweise aus etwas dünnerem Stahl entstehen, daher der "Sonderstahl".
Ich werde wohl noch eine Rahmensäge für 700 mm Blätter bauen und vielleicht wie Uwe ein 5 tpi-Blatt auf 2,5 umfeilen. Länger als 700 mm ergibt in meinen Augen aber kaum Sinn, da ich eine solch lange Sägebewegung nicht hinbekomme.

Mir ist beim Bild Deiner Säge aufgefallen, dass die beiden Arme (an denen das Sägeblatt hängt) gar nicht besonders steif ausehen. Es gibt da keine Schwierigkeiten mit Rattern infolge Federn dieser Teile?


Welche Arme meinst Du, die hölzernen oder die Schrauben als Aufnahme? Ein Rattern wegen Federns ist mir noch nicht aufgefallen.

Viele Grüße, Philipp




Re: 2,5 tpi

Verfasst: Fr 5. Nov 2010, 09:26
von Philipp
[In Antwort auf #127969]
@Pedder

Die Neigung der Zahnbrust ist schon am äußeren Ende für eine Schlitzsäge. Für grobe schnelles Arbeiten nimmt man eigentlich -4° - + 4°. Dann frisst die Säge sich selbst ins Holz.


Ähm, ist weiß es jetzt nicht mehr ganz genau, aber ich meine mich zu erinnern, daß ich bei Dir 4° Vorstanzung "bestellt" hatte ;-). Ich habe beim Feilen mich an die vorgegebene Geometrie gehalten und die wahr wohl eher im Bereich 8-10°.
Das nächste Blatt kriegt aber eine geringere Neigung.

Die Zahngründe sind sehr eckig. Nimmst Du keine Sägefeile? Spitz zulaufende Zahngründe reißen leichter ein und können den Spanabfluss behindern.


Wie ganz zu Anfang geschrieben, hatte ich einfach eine gewöhnliche Dreiecksfeile verwendet, die ich halt hatte. Meine Sägefeilen waren allesamt zu klein.

Was für Stärken trennst Du hauptsächlich auf? Gröbere Zähne bedeuten ja auch weniger Schneiden. Es gibt also durchaus den Punkt, wo die Gleichung "weniger Zähne gleich schnelleres Sägen" umschlägt.


Noch trenne ich kaum etwas auf, weil es mir vor der Arbeit natürlich graust (weswegen ich im Nachbarforum um Bandsägenhilfe gefragt hatte).
Es steht ggf. das Erzeugen von Dickten/Starkfurnieren aus Birne an, die hätten so 120-150 mm Breite/Stärke .
Aber auch für deutlich kleinere Stärken finde ich ein so grob bezahntes Blatt sinnvoll, denn es läuft bei mir deutlich leiser, ohne diese sägetypischen hysterischen Unklänge.

Viele Grüße, Philipp